Lest euch bitte mal ein wenig zum Thema Akku vs. Brennstoffzelle ein, dann werdet ihr schnell sehen, dass der Akku für den Praxiseinsatz haushoch gewinnt, auch wenn die Brennstoffzelle natürlich wesentlich mehr Energie pro Kilogramm Gewicht speichern kann. Etwas detaillierter: Die Energiedichte einer Brennstoffzelle liegt bei 500 bis 1.000 Wh/kg, während ein moderner Akku bei bis zu 200 Wh/kg liegt. Ein Tesla-Akku mit 95kWh Kapazität liegt inklusive Kühlung und dem Unterbodenschutz aus Titan bei 600-700kg, das ist schon eine Hausnummer.
Warum ist die Brennstoffzelle trotzdem keine Alternative zum Akku?
Hier nur ein paar der Gründe:
- Wirkungsgrad nur 50%, beim Akku fast 100%, das macht einen Großteil der Kapazitätsvorteile bereits heute zunichte
- Rechnet man die Produktion des Wasserstoff mit ein, kommt man sogar nur auf eine Effizienz von 30%, das ist fast so schlecht wie beim Verbrennerauto
- Wesentlich kostenintensivere und weniger schnell ausbaubare Infrastruktur zum "Tanken"
- kein Aufladen zu Hause möglich, mit einem Tesla startest du immer mit 500km Reichweite in den Alltag
- Abhängigkeit vom Tankstellennetz
- Abhängigkeit von dubiosen Energieversorgern, Akkus kann man mit eigener Solaranlage laden
- Keine Rekuperation der Bremsenergie ohne Akku möglich
- Brennstoffzelle teurer als Akku und weniger Optimierungspotential (z.B. wegen Platineinsatz bei der Membran-Elektroden-Einheit)
- CO2-Emissionsfaktor liegt beim dreieinhalb bis zehnfachen eines Akkus (je nach Produktionsmethode des Wasserstoffs) und das beim aktuell noch recht schmutzigen Strommix
Ich sehe momentan nur einen einzigen Vorteil bei der Brennstoffzelle, nämlich das schnelle Betanken.
Diesen Zeitvorteil kannst du aber in der Pfeife rauchen, sobald die Ladezeiten die Tesla an ihren in Europa weit verbreiteten Superchargern bereits heute anbieten kann noch halbiert werden. Dann nämlich ist ein Aufladen der Akkus auf 80% in 15 Minuten erledigt und die Zeit brauchst du zum Tanken, Austreten und Warten auf den portablen Kaffee auch mindestens 
Ich sehe in der Brennstoffzelle einzig Potential in großen, teuren Fahrzeugen mit eigener Tankinfrastruktur wie Bussen, Lastkraftwagen oder Baumaschinen.
Für die Reichweite auf Langstrecken ist zudem der Strömungswiderstandskoeffizient (cW-Wert) relevanter als das Gewicht und der ist dank eines flachen Unterbodens bei einem Tesla wesentlich besser als bei jedem Verbrennerauto.
Man darf auch nicht vergessen, dass der Akku wesentliche Vorteile bei Sicherheit und Fahrspaß bietet:
- ein Überschlagen des Autos ist fast unmöglich, um den seitlichen Überschlag zu simulieren, mussten sich die NHTSA-Tester neue Methoden einfallen lassen, weil die übliche Testanordnung den Tesla nicht zum Überschlagen bringen konnte. Dank der im Wagenboden platzierten Batterien besitzt der Viertürer einen derart tiefen Schwerpunkt, dass ein Überschlag im realen Fahrgeschehen nur schwer möglich ist. (siehe Quelle)
- Der Schwerpunkt eines solchen Fahrzeugs liegt selbst unter dem eines Formel 1 Rennwagen und das merkt man auch beim Fahren, es ist ein unbeschreibliches Sicherheitsgefühl, vergleichbar mit einem Elektro-Kart.
- Durch den im Fahrzeugboden verbauten Akku und den kompakten Elektromotoren bietet ein Elektroauto wesentlich mehr Platz, es ist keine Kardanwelle nötig und der ehemalige Motorraum kann fast vollständig für Gepäck genutzt werden.
Ich könnte das noch ewig fortführen, ein Elektromobil wie das Tesla Model S und Model X ist den deutschen Fahrzeugen technologisch so weit voraus, dass ich persönlich nur hoffen kann dass wenigstens BMW etwas revolutionäres im wichtigen Mittelklassesegment in der Hinterhand hat, was auch bald auf den Markt kommt.
Wenn ihr mich vor 3 Jahren noch gefragt hättet ob die Amerikaner jemals wieder Relevanz auf dem Automobilmarkt haben würden, da hätte ich nur aus Verachtung gelacht. Ich denke das ist auch das größte Problem, dass wir dieses Unternehmen massiv unterschätzen wie seiner Zeit Amazon oder Apple.
MiaSanMia:
Entschuldige wenn das falsch rübergekommen ist, ich habe deinem Beitrag durchaus entnommen, dass du auch die Zukunft in der Elektromobilität siehst.
Beim Thema "Sound" kann ich akzeptieren, dass es unterschiedliche Meinungen gibt. Zukünftig weiterhin Lärm damit in der Stadt zu machen, das akzeptiere ich jedoch nicht und würde persönlich dagegen politisch ankämpfen, wenn das tatsächlich nötig werden sollte.
Ich behaupte immernoch, du wirst nach einer Probefahrt mit dem Tesla deine Meinung komplett ändern.
Auch ich habe damals gerne an Autos geschraubt und war stolz auf meine fette Auspuffanlage, die trotz einer - im Vergleich zu Supersportwagen oder zu einem Proll-VW - sehr dezenten Geräuschentwicklung vom TÜV als grenzwertig bezeichnet wurde, was ich damals nicht nachvollziehen konnte 
Ich kann dich daher total verstehen, sehe aber unser Faible für satten Sound als wesentlich weniger gewichtig als den Wunsch der Stadtbewohner nach Ruhe.