Beiträge von Stunden

    (was für ein Problem hatte Orco eigentlich?...)


    Orco hatte aufgrund der Finanz- und Immobilienkrise/Probleme mit der Mutter + hausgemachte Probleme einfach nicht mehr genügend Mittel, Sicherheiten, Geld um das Projekt zu finanzieren, ergo das Ding hochzuziehen. Unabhängig von der aussichtreichen Vermietungssituation.
    Man hat lange gewartet den "dicken Fisch an der Angel" abzugeben, wartete vielleicht auf eine insgesamt schnellere Verbesserung des Marktes um das prestigeträchtige Objekt doch noch umsetzen zu können.


    Jetzt ist es weg und Orco geht es besser.

    Da könnt man natürlich schon was draus machen, wenn man die Gegend auch etwas belebt. In den Strassen westlich und östlich ist ja deutlich mehr los. Vielleicht könnte man einen zusätzlich Zugang zur Gemaldegalerie schaffen oder einen Durchgang in ihren Hof, wo man dann Zugang zum Haupteingang von der anderen Seite hätte. Würde man dann diesen Durchgang noch nach Norden verlängern, hätte man einen direkten Zugang zum gepflegtesten Teil des Tiergartens rund um die Luiseninsel. Zur Zeit kriegt man ja von Norden aus dem Tiergarten kommend nicht im Geringsten mit, das dort ein Museumsschwergewicht liegt (Hinterhofcharakter). Mit einem Weg "in die Tiefe" könnte man Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Schöne große Fenster hat der Portikus ja schon.
    Südlich könnte man mit einem Übergang eine Verbindung zum Radweg am Landwehrkanal schaffen. Wegetechnisch wäre das sogar recht gut, nördlich führt der Radweg ja weiter bis zur Großen Querallee (das geht mit der Stauffenbergstrasse nicht). Wäre eine kleine Maßnahme zur Belebung des Areals und würde der Gemäldegalerie doch den einen oder anderen Besucher mehr bringen (in Kombination mit anderen Maßnahmen).


    Hätte das Maritim Hotel seinen Eingang an der Hitzigalle oder Sigismundstrasse wäre die Situation an sich schon angenehmer.

    In einer Pressemitteilung vom Februar diesen Jahres (PDF) anlässlich des Anbringens von Galerie und Krönung heisst es: "die Rekonstruktion der Kandelaber wird im April 2010 beendet sein. Dann fallen die Werbeplanen..."
    Ich hoffe dieses "dann" bezieht sich auch auf April und nicht auf Dezember.
    Die Querelen um diese Werbeplane haben gefühlt nämlich mehr Furore gemacht als die Kandelaber selbst. Der Wunsch sie ins "Bewusstsein Berlins" zurückzuholen trifft durch die lange Standdauer fast eher auf das Werbegerüst zu.


    Der Durchblick wird ungewohnt sein. Trotzdem wäre ich durchaus bereit nochmal zwei Jahre für die Plastiken zu ertragen. Ich glaube nämlich, dass man durch die Kandelaber noch mehr sehen wird, dass auf den Toren etwas fehlt (sie überragen es ja dann). In diesem Sinne könnte die Enthüllung auch Ansporn sein.


    Ich weiß nicht ob die Originale noch irgendwo in russischen Archiven schlummern, oder ob sie eingeschmolzen wurden .. ich meinte jedenfalls Nachbildungen. Da müssten Kunsthistoriker ran - es wird ja wohl einen Nachlaß oder ein Familienarchiv des Künstlers geben?


    Zu den Brückenköpfen: Genau an der Stelle wurde zumindest an der Südseite die Brüstung abgetragen. Hatte mich schon gewundert, warum sie dort fehlt. Also vielleicht kommen sie auch noch.

    Charlottenburger Tor Sanierung

    Am Charlottenburger Tor hat man vor einiger Zeit die Brückenbrüstung an der südlichen Ausbuchtung geöffnet. Zusätzlich wurden Sitzbänke und Pflanzen aufgestellt, so dass man sich da auch mal hinsetzen möchte. Das ganze ist durch den Freundeskreis Charlottenburger Tor erfolgt.


    Zusätzlich wurde der Zipfel des Tiergartens gärtnerisch ein ganz klein wenig aufgewertet, indem man das Gestrüpp in dem Bereich entfernt hat und auch mal etwas gepflanzt hat (da müsste viel mehr getan werden - zur Zeit immer noch Staubwüste). Die Ecke mausert sich ganz ganz langsam.






    Bilder: Stunden


    Vielleicht gibts ja irgendwann nach Fertigstellung der Kandelaber doch noch mal Chancen auf Neugüsse der Wrba-Plastiken. Dann wär das Gesamtbild wieder komplettiert.

    Ich bin die Tage auch noch einmal dort langgelaufen. Insgesamt doch ein ansprechendes Projekt, dass mir ganz gut gefällt. Allerdings fällt mir bei zunehmender Fertigstellung etwas auf, was ich mir durch die veröffentlichten Pläne doch etwas anders vorgestellt hatte. Ich bin in der Mitte der Strasse von oben nach unten und unten nach oben gelaufen und jetzt da die Villen fast alle ihre Endhöhe erreicht haben (3 Villen fehlen ja noch + 2 Gebäude an der Tiergartenstrasse) kommt es mir doch vor als seien sie recht wuchtig. In der PDF wirken die Villen weiter ins Grundstück zurückgesetzt und nicht so nah an der Strasse und nicht so dicht nebeneinander; ausserdem wirken sie kleiner.
    Es ist eine Nuance die für mich den Unterschied zwischen einer "exklusiven Wohnbebauung mit villaähnlichem Charakter" und einer "Stadtvilla in der auch gewohnt wird" ausmacht. Letzteres hätte mir doch noch besser gefallen, mit einem größeren Bereich an Grünfläche, weniger Begrünung als Garten, mehr "Übergang" zum Tiergarten, eben noch "organischer". Aber das sind am Ende Kleinigkeiten.


    Baukunst: Ich stimme zu, allerdings wird der Effekt, zumindest was die sehr schöne Sichtachse auf die Villa von der Heydt betrifft, spätestens nach der Bebauung Von-der-Heydt-Straße 1 wieder Vergangenheit sein.

    Eine kategorische West-Variante ist so nicht durchsetzbar. Die Trasse würde duch das etablierte Freizeit- und Erholungszentrum Wuhlheide laufen. Ökoinsel, Tropenhaus und die Berliner Parkeisenbahn müssten auf jeden Fall weichen. Der Badesee, der ein Gartendenkmal ist, würde durch die extreme Nähe zur Trasse seine Aufenthaltsqualität wahrscheinlich verlieren.
    Es wären immense Investitionen in Lärm- und Naturschutz nötig, sowie in Ausgleichsmaßnahmen. Die West-Variante dürchläuft im südlichen Abschnitt bis S-Bahn Wuhlheide ein Gebiet mit einer hohen Ertragsfunktion für Kulturpflanzen, ein Gebiet mit nicht oder nur eingeschränkt öffentlich nutzbaren Flächen und ein Gebiet, dass in einer höheren Wasserschutzzone liegt (im Vergleich zur Ost-Variante).
    Die Ost-Variante hat in diesem Abschnitt niedrigere Auflagen für den Naturschutz, da die Trasse durch Forstwald (Kiefern) verläuft.


    Denkbar wäre allerdings eine Verlegung der Trasse auf die Westseite nördlich der S-Bahnstation Wuhlheide. Dort befinden sich ab etwa Kurzer Weg Stadtbrachen in Form von nicht mehr genutzten Bahnanlagen, die auch im Bereich Tierpark breit genug für eine Trasse wären (allerdings sind es Biotope). Eine Klagewelle von Hauseigentümern und Kleingartenkolonien (die dort oft dauerbewohnt sind) gegen die Enteignung liesse sich so im günstigsten Fall vermeiden und das Projekt könnte eher angegangen werden.
    Dazu müsste eine praktikable Lösung für den Anschluss an die B 158 gefunden werden. Ausserdem müsste der Flächennutzungsplan in Teilen geändert werden.
    Ob das getan wird, hängt wahrscheinlich vom Widerstand der Einwohner ab.
    Mittelfristig wird die Strecke aber sowieso kommen.


    Die Diskussion "Alternative" TVO ist meiner Meinung nach eine Initiative Anti-Autobahn. Wie eine im Schnitt 7 Kilometer weiter draussen liegende Verbindung eine Alternative sein soll, erschließt sich mir nicht. Beide Projekte sind schon lange geplant und werden über kurz oder lang kommen.

    Zu Cullens Kritik:
    Ich finde sie im Grunde richtig. Die geschilderte fiktive Situation nach dem Besuch der Neuen Nationalgalerie kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich stehe einer Art Schlemmergastronomie in der man sich nach Kultur den Bauch und das Hirn vollschlägt, also einer Gastronomie die sich gezielt und ausschließlich an Museumsbesucher wendet, an dieser Stelle zwar eher ablehnend gegenüber -- dennoch denke ich, muss Kultur geistig verarbeitet werden und dazu braucht es unterschiedliche Angebote, u.a. gastronomische. Es muss Zonen, bzw. Räume in unmittelbarer Nähe geben, die das Gespräch, den Disput, die Diskussion über das Erlebte fördern. Die bestehenden gastronomischen Angebote, wie z.B. das "Billy Wilders" sind in der Tat zu weit entfernt.


    Skeptischer bin ich beim Vorschlag der Lärmminderung auf der Potsdamer Straße. Ich bin mir nicht sicher ob das einen zusätzlichen Erfolg bringt. Die Stadtlandschaft ist an dieser Stelle sehr offen, d.h. Schallwellen breiten sich ohnehin ungestört aus; das Hintergrunddröhnen wird sich nicht wesentlich verringern. Man müsste dann auch die Geschwindigkeit auf den Fahrbahnen am Kanal beschränken. Ausserdem könnte es durch den Neubau der Strassenbahn zu einer zusätzlichen Lärmquelle kommen. Weitaus effektiver, nützlicher wäre eine Tempo-30-Zone auf der sehr stark befahrenen Tiergartenstrasse und zwar für den Tiergarten. Den Nutzen kann man aus ihm heraus im Bereich der Baustelle zur Zeit ganz gut erfahren.


    Ben:
    Selbige Überlegung hatte ich auch vor einiger Zeit und habe sie nach meinen Vorstellungen einmal aufgezeichnet. Den Vorschlag habe ich nicht gepostet, weil ich meinen restlichen Plan im Bereich der zentralen Freifläche für äußerst unausgegoren halte und auch keine rechte konzeptionelle Lösung dafür habe. Ich finde es sehr schwierig für das Kulturforum einen Plan zu entwickeln (und ich habe ja nicht mal Auflagen).
    Im Großen und Ganzen schwanke ich an dieser Stelle zwischen einer Bebauung in etwas kleineren Teilen mit Sichtachsen und einer "Elefantenlösung" mit ein oder zwei zusätzlichen Solitären.


    Im nördlichen Bereich zum Tiergarten hin hatte ich an eine Fortführung der Bebauung im exklusivem Stil der Wohnbauten an der Lennestrasse gedacht, jedoch mit einer nach Westen abfallenden Tendenz. Durch Spielbank und Stabi sollte eine Passage vom Marlene-Dietrich-Platz auf den zu gestaltenden Platz vor der Stabi führen, um die Neue Nationalgalerie besser an Gastronomisches anzubinden.
    In der Sichtachse der Leipziger Strasse sollte auf Höhe der Gemäldegalerie ein markanter Bau mit höherer Oberkante entstehen, um Besucher des Potsdamer Platzes optisch in die "Tiefe" Richtung Gemäldegalerie zu ziehen. Dazu wurde die Wegeführung geändert und die Scharounstrasse für PKW geschlossen.


    Hier das Bild dazu (je roter desto höher das Gebäude; Strassenbahn ist auch schon eingezeichnet; grüne Kreise sind Bäume; Grau Strasse; Braun Wege)



    Bild: Stunden und Google Earth


    Eine Frage zu der Sichtachse in der Hitzigallee (die mir bisher verborgen blieb): was könnte man damit anfangen? Hattest du an eine Füssgängerbrücke gedacht?

    Es gibt doch Hoffnung, die taz titelt: "Bauakademie darf auferstehen"


    Eine Woche nach dem Scheitern des Verfahrens habe das Land Berlin und Hans Wall Bereitschaft signalisiert den Bau zu stemmen. Man arbeite an einem Konzept über das im Sommer 2010 entschieden werden könnte.


    Es gehe darum die rigiden Vorgaben des Senats zu lockern, insbesondere was die Überlassung von 75 Prozent der Fläche und das Nutzungskonzept, sowie den Innenausbau anbetrifft. Auch die Gesamtfinanzierung müsse neu thematisiert werden. Wall sei weiterhin bereit 10 Millionen zu spenden, das Restgeld könne von einer zu gründenden Stiftung und Sponsoren kommen. Aus der Kulturverwaltung heißt es, so billig wie mit Hans Wall würde man die Bauakademie nie bekommen.


    http://www.taz.de/1/berlin/art…kademie-darf-auferstehen/

    Berolina


    Oh ja. Klasse. Dieses ganze Projekt gefällt mir immer mehr. Die Veränderungen zum vorigen Entwurf sind doch sehr deutlich. Diese klassische Kombination von Lisenen, Fries und Dachgesims am Eckgebäude gefällt mir sehr gut. Auch die anderen Gesimse sind sehr ansprechend ... ich bin ja froh wenn ich sie überhaupt mal umgesetzt finde. Sind doch selten geworden, dabei geben sie meinem Auge und dem Gebäude Struktur und bilden einen angenehmen Abschluss nach oben. Und das ganze gepaart mit der Betonung auf den vertikalen Elementen, die dem Gesamteindruck - ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll - irgendwie eine Schnelligkeit verleihen.
    Wunderbar auch die Überarbeitung der beiden Eckhäuser an der Leipziger zur Passage hin, da hatte mir der vorige Entwurf nicht so zugesagt.
    Ganz taumelnd vor Freude werde ich allerdings wenn ich auf dem ersten Bild ganz rechts den Entwurf für das Gebäude an der Leipziger sehe, das auf das Eckgebäude folgt. Wenn die Nischen in den Lisenen nicht der Beleuchtung dienen sollten, sondern für Bauplastiken genutzt würden --- das wär ja was.


    Ich hoffe die Pläne werden so umgesetzt, die Vermietungssituation scheint ja prima zu laufen. Das Cafe am Leipziger Platz mit Südwestausrichtung wird zwar wahrscheinlich eine Kette sein, aber sei's drum ... nur einmal irgendwann da einen Latte schlürfen!


    Hab mich mal in der Ausstellung der Arbeiten des Realisierungswettbewerbs für REDEVCO-Geschäfts- und -Wohnhaus umgesehen. Lohnt sich anzusehen.


    Die Aufgabenstellung forderte unter anderem eine besonders sorgfältige Gestaltung der Dachfläche, da diese als "fünfte Fassade" wahrgenommen werde. Ausserdem sollten mögliche Nutzungen der Dachfläche geprüft werden, eine Begrünung war nicht zwingend gefordert.
    Das Gebäude sollte einem "urbanem Nutzungsmix" Raum bieten, allerdings mit dem Fokus auf der Funktion als Geschäftshaus. Der Innenausbau soll erst nach Vermietung erfolgen (Flexibilität). Wohnungen sollen Mietwohnungen sein, zwecks Preissteigerungen.
    An anderer Stelle in der Ausstellung wurde ausserdem erwähnt, dass die von aussen sichtbaren Markennamen in den Entwürfen Pflicht waren.



    Zu den Entwürfen:


    1. Preis Sauerbruch/Hutton
    Siehe auch: http://www.sauerbruchhutton.de…images/alexanderplatz.jpg
    Viel neues wie es mal aussehen könnte, war aus den Bildern nicht zu erfahren.
    Ganz interessant finde ich die Wohnnutzung als Maisonette mit eigenem Dach-Vorgarten, Dachterrasse und dem Wintergarten über zwei Stockwerke. Hoffentlich sieht man die Dachausstiegsluken nicht.



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    2. Preis Grüntuch/Ernst


    Mein Favorit. Ich mag hier die Patios und die kreuzartige Kombination aus Stahl und Glas. Meiner Meinung nach ein etwas arroganter Solitärbau, der sich gegen die anderen Großbauten wehren kann und einen anderen Punkt setzt. Ich finde, eine kühle und elegante Optik.



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    3. Preis Hascher/Jehle
    Siehe auch: http://www.hascherjehle.de/de-wettbewerbe/



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    Nattler Architekten


    Auch ganz interessant. Diese Welle ist ein Gegenstück zur zackigen Fernsehturmumbauung. Bemängelt wurden die Lamellen, die wohl zu einer Verschattung führen könnten.



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    Ortner/Ortner



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    Hentrich - Petschnigg & Partner (HPP)



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    Benthem Crouwel



    Alle Bilder: Stunden



    Meine Siegerliste: 1. Grüntuch 2. Nattler 3. Sauerbruch dann 4. Ortner 5. Hascher 6. HPP 7. Benthem

    Der Neubau der Slowakischen Botschaft im Botschaftsviertel in der Hildebrandstr. 25 ist von außen so gut wie fertig.


    An der offenen Nordseite sind die meisten Fenster eingesetzt, von der Optik wird sich nach den Entwürfen zu urteilen nicht mehr viel ändern. Es fehlen nur noch die Fenster am Eingangsportal. Die Südseite ist als Brandwand zur Hausnummer 24 gedacht.


    Vor Ort sieht die Fensterseite recht eintönig und düster aus - hat mich stark an Schulturnhallenfassaden erinnert. Der Beton (wenn er so bleibt), gefällt mir in diesem Fall überhaupt nicht. Ganz interessant könnte es lediglich sein, wenn sich südlich ein knallig bunter Bau anschliessen würde, was aber kaum zu erwarten ist.




    Bilder: Stunden

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    Stimme absolut zu was die Situation an der Einmündung Marburger Straße betrifft. Da ist dringend eine Ampel notwendig.
    Hier mein klassisch-nüchterner Gegenentwurf, der viel vom Ursprünglichen beibehält: Rondelle entfernt, Mittelweg verbreitert, Tiergartengitter und Mülleimer erneuert, Blumen nun seitlich auf den Rasenflächen, halbe Rundbanke in den ehemaligen Rondellen (wie man sie manchmal unter Bäumen findet), Bänke in den seitlichen Eingängen, Lichtbänder um die Beleuchtung zu verbessern, Zahl der Eingänge wird beibehalten (eher Verbesserung des Zugangs am Bürgersteig).
    Ich denke der Schlüssel zur Belebung der Promenade ist die Eingangssituation am Wittenbergplatz und die Herstellung einer geraden Flanierachse.



    Bild: Google Earth



    Bild: Stunden

    Für die Umgestaltung der Mittelpromenade des Tauentzien wurden Details präsentiert.


    Die Tiergartengitter, Hecken, Holzbänke werden entfernt.
    An den Rändern alternierend werden Beete aufgestellt, die von gekipptem, trapezartigem Granitstein eingefasst werden; Pflanzbänder genannt. Innendrin finden sich in Form geschnittene strenge Eiben-Zierhecken, die wohl recht pflegeleicht sein sollen. Zur Mitte der Promenade hin, an den Rändern der Beete gibt es Stahlsitzbänke mit Holzauflage. LED-Leuchten sorgen im inneren Promenadenbereich für "Lichtlinien".
    Die Beete werden zur Strasse hin von unterschiedlich breiten Wegen durchbrochen, die für eine bessere Zugänglichkeit sorgen sollen. Eine sichtbare Wegachse gibt es nicht, da die Beete teils recht tief in die Promenade hineinreichen.


    Google-Link zum Artikel in der Morgenpost mit Visualisierung
    Tagesspiegel-Link


    Der Entwurf stammt vom Landschaftsarchitekturbüro "Lützow 7" die auch den Platz der Republik gestalteten.
    http://www.luetzow7.de


    Was schon bekannt war: die Promenade wird durchgängiger gemacht, eine zusätzliche Fußgängerampel installiert, Taxis verbannt. Kosten werden unterschiedlich angegeben 610.000-750.000. Fertigstellung Ostern 2012.


    Meiner Meinung nach wird keine Verbesserung der Lage erreicht. Allenfalls eine leichte Verschlechterung. Die Ausgaben für die komplette Neugestaltung halte ich für eher unnötig. Schön ist die fast durchgängige Begehbarkeit, auch die Beleuchtungssituation könnte nett werden. Schade, dass keine wirkliche Achse geschaffen wird, daran krankte schon die jetzige Version. Man wird immer noch um die Beete herum laufen müssen. Außerdem finde ich die Gestaltung etwas zu nüchtern um dort Flaniergefühl aufkommen zu lassen. Die seitliche Durchlässigkeit wird eher dazu führen, dass die Promenade zum Queren der Tauentzien benutzt wird. Schön wäre es aber, man könnte die spazierenden Leute in der Mitte halten. Auch Bänke ohne Rückenlehne, denke ich, tragen hier nicht zur Aufenthaltsqualität bei. Gemütlich Zeitung lesen, Leute beobachten, über die Welt quatschen, im Sommer ein Getränk schlürfen - an das, was ich mir hier wünschen würde, glaube ich nicht.

    Neubau eines Wohnhauses in Mitte in der verbliebenen Lücke in der Wöhlertstraße 2 durch ALL | Architekten Landenberger + Lösekrug.


    Das Projekt befindet sich vis-a-vis der neuen BND-Zentrale.


    Webseite des Projekts: http://www.all-architekten.de/projekte/343/bilder.html
    Größere Visualisierung: http://www.competitionline.de/3034147/


    Baubeginn ist Oktober 2010; die Fertigstellung ist geplant für Dezember 2011.



    Bildquelle: ALL | Architekten Landenberger + Lösekrug


    Ich hab den Beitrag mal hierher verschoben da ja auch kleinere und größere Projekte im direkten Umfeld der neuen BND-Zentrale in diesem Thread besprochen werden.
    Bato

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    Die Bedingungen für die Zuwendung aus Finanzhilfen des Bundes auf nationaler Ebene (also die oben angesprochenen "Fördermittel"), die in diesem Fall 60 von 100 Teilen ausmachen würden, sind nachzulesen im Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG).


    Dort heißt es im Paragraph 2, Absatz 1:
    "Die Länder können folgende Vorhaben durch Zuwendungen aus den Finanzhilfen fördern: [...]
    2. Bau oder Ausbau von Verkehrswegen der
    a)Straßenbahnen, Hoch- und Untergrundbahnen sowie Bahnen besonderer Bauart, [...] soweit sie dem öffentlichen Personennahverkehr dienen, und auf besonderem Bahnkörper geführt werden."


    Eine Förderung ohne gesonderten Bahnkörper war, wie aus Paragraph 2, Absatz 3, Satz 1 u. 2, hervorgeht, nur bis zum 1. Januar 1996 möglich.
    Ich weiß nicht genau wann die bereits existierenden Gleise ab Charlottenstraße verlegt wurden, kann mir aber vorstellen, dass dies bereits vor 1996 geschah um eben diese Förderung noch zu erhalten.


    In Paragraph 3 werden die Bedingungen für die Förderung genauer erläutert. Dort heisst es:
    "Voraussetzung für die Förderung nach § 2 ist, daß
    1.das Vorhaben
    a)nach Art und Umfang zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse dringend erforderlich ist und die Ziele der Raumordnung und Landesplanung berücksichtigt,
    b)in einem Generalverkehrsplan oder einem für die Beurteilung gleichwertigen Plan vorgesehen ist,
    c)bau- und verkehrstechnisch einwandfrei und unter Beachtung des Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit geplant ist,
    d)Belange behinderter und anderer Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigung berücksichtigt und den Anforderungen der Barrierefreiheit möglichst weitreichend entspricht. Bei der Vorhabenplanung sind die zuständigen Behindertenbeauftragten oder Behindertenbeiräte anzuhören. Verfügt eine Gebietskörperschaft nicht über Behindertenbeauftragte oder Behindertenbeiräte sind stattdessen die entsprechenden Verbände im Sinne des § 5 des Behindertengleichstellungsgesetzes anzuhören.
    2.die übrige Finanzierung des Vorhabens oder eines Bauabschnittes des Vorhabens mit eigener Verkehrsbedeutung gewährleistet ist"


    Siehe: http://bundesrecht.juris.de/gvfg/


    Dass Zuwendung bzw. die Förderung aus EU-Mitteln (die 75 von 100 Teilen ausmachen kann) explizit einen eigenen Bahnkörper verlangt, kann ich so nicht erkennen. Allerdings verlangt beispielsweise die Verordnung Nr. 1080/2006 über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für den Förderzeitraum 2007-2013 im Kapitel 1, Artikel 4, Nr. 8 bestimmte Prioritäten zu verfolgen, nämlich:
    "Investitionen im Verkehrsbereich, einschließlich: [...] integrierte Strategien zur Förderung eines umweltverträglichen Verkehrs, die zur Verbesserung der Qualität der Beförderungsleistungen im Personen- und Güterverkehr und des Zugangs zu diesen, zu einem ausgewogeneren Verhältnis zwischen den Verkehrsträgern, zur Förderung von Systemen des kombinierten Verkehrs und zur Verringerung der Auswirkungen auf die Umwelt beitragen"
    und außerdem in Artikel 5, Nr. 2:
    "Umwelt und Risikovermeidung, insbesondere: [...] d) Förderung eines umweltverträglichen und nachhaltigen öffentlichen Personenverkehrs, insbesondere in städtischen Gebieten;"


    Siehe (PDF): http://ec.europa.eu/regional_p…eder/ce_1080(2006)_de.pdf


    Zusammen mit der Tatsache dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung Zwang ist, lese ich persönlich die obige Verordnung so, dass man durchaus zu dem Schluss kommen könnte, dass für eine in Frage kommende Förderung einer Strassenbahn durch EU-Mittel ein eigener Bahnkörper Voraussetzung ist. Zwar kann man Art. 4, Nr 8, das "ausgewogenere Verhältnis zwischen den Verkehrsträgern" und die "Systeme des kombinierten Verkehrs" auch anders deuten, aber mit dem absoluten Fokus auf die Umweltverträglichkeit wie sie in der Verordnung sichtbar ist, wird man in der Abwägung zwischen Versiegelung/Verdichtung und Entsiegelung/Streuung immer letzterem Vorrang geben.


    Ich hoffe das konnte deine Frage beantworten.

    Die Zeitleiste wurde nach unten ausgebaut und umfasst nun auch 1943 (gesamtes Stadtgebiet). Bilder sind zwar etwas unscharf und nicht so hochauflösend wie die partiellen von 1945, aber was beklagt man sich. Die Aufnahme an sich ist ja schon eine unglaubliche Rarität.
    Sehr schön ist z.B. das Hansaviertel zu sehen, aber auch die Proportionen in den absoluten Randgebieten sind hochinteressant. Denn wer hat schon mal Hohenschönhausen oder Malchow als absolute Kuhdörfer gesehen.



    Bild: Google Earth