Beiträge von Stunden

    Die Aufstellung des Bebauungsplans jährt sich zwar beinahe schon zum zehnten Mal, dennoch stellt sich bei mir mal wieder die Frage nach dem Sinn solcher Pläne. Ganz offensichtlich werden doch damit auch ästhetische Ziele verfolgt. Oft wird über die einengenden gestalterischen Möglichkeiten geklagt, die sie mit sich bringen: in vielen Fällen zurecht, wie ich finde. In diesen Plänen kommt aus stadtplanerischer Sicht der Wunsch zum Ausdruck, ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Man hat ein Bild vor Auge, das man erreichen möchte - und das ist legitim.
    Was nützen aber diese detailiierten Festsetzungen, wenn sie dann - mit dem Wunschergebnis im Hintergrund - nicht auch penibel verfolgt werden?
    Was daraus folgt, ist, dass diese Festsetzungen von Architekten/Bauherrn so verdreht werden können, wie es den eigenen Wünschen entspricht. Dann könnten die ästhetischen Festsetzungen jedoch auch ganz wegfallen. Ich sehe in der Dehnbarkeit einen Grund für unbefriedigende Ergebnisse. Entweder wären die ästhetischen Anforderungen zu lockern, oder man müsste mit größeren Nachdruck auf die Festsetzungen und das was sie bezwecken sollen pochen.


    In Punkt 7.11 wird in Satz 1 für das Areal ein Walmdach gefordert. Staab liefert auch ein Walmdach, aber mit einer solchen Schräge, dass es von der Straße nicht mehr zu sehen ist. Satz 2: "Für die Dachdeckung sind patinierende Metalle oder dunkler Naturstein zu verwenden". Der Kern der Forderung hier, ist doch dass man ein Walmdach möchte, das man effektiv sehen kann, sonst macht Satz 2 keinen Sinn.


    So lässt sich fortfahren (7.10): "Dabei sind die Fassaden des [...] 1. und 2. Vollgeschosses [...] durch Verwendung einer dunkleren Farbe desselben Farbtons horizontal zu gliedern." Kann ich bei Staab und den andern nicht erkennen, beziehungsweise so marginal, dass man den Punkt auch hätte auslassen können.


    (7.8) "Die Fassadenfläche zwischen den Fugen ist [...] mit Betonung der jeweiligen Mitte zu gestalten. Baulich ist eine in der Fassadenstruktur erkennbare Betonung der Hauseingangssituation auszubilden." Wieder eine so eine Festsetzung bei der man herrlich schwammig sein kann, oder sie aber streng nimmt. Wirklich umgesetzt sehe ich diesen Punkt in den Entwürfen nicht.


    Um noch etwas zur "intellektuellen Frechheit" hinzuzufügen: Ich finde es schade, dass man auf die ausdrückliche Möglichkeit für Erker oder Balkone Richtung Schinkelplatz verzichtet hat. Ich denke, das hätte den Bauten gut getan.

    Discounter-Sanierung mit fast deutsch-historischer Dimension. Typisch Berlin halt, wo der Aldi im Denkmalbereich liegt.


    Das Gebäude Neufertstr. 19-21 und 17 (ehemals Magazinstraße) in unmittelbarer Nähe zum Klausenerplatz ist unscheinbar und hat eine abwechslungsreiche Geschichte.


    Ab 1822 Getreidespeicher (nämlich Magazin) für das Gardes du Corps, entstand 1896 das heute noch bestehende Gebäude mit fünf Achsen + Eingangsbereich als Reithalle für das weniger elitäre Königin-Elisabeth-Garde-Grenadier-Regiment Nr.3. Hier die Bauzeichnung.
    Nach dem ersten Weltkrieg dann Umbau und bis 1932 katholische Kirche mit Chor und Orgelbühne. Danach zog das Mali-Kino (Magazin-Lichtspiele) ein mit 530 Plätzen. Noch am 6. März 1945 gab es eine Vorstellung. Gut einen Monat später rückte die Rote Armee durch den Schloßpark vor. Vor dem Kino lagen, laut einem Zeitzeugen, die Leichen.
    Der Kinobetrieb lief weiter bis zum Kinosterben in den späten 60ern. 1970 zog dann Aldi ein und blieb dort 42 Jahre. Die fünf Achsen wurden bei einer Renovierung 1987 entfernt.


    Der traurige Zustand lässt sich noch bei Google Street View nachvollziehen. Jetzt also die Sanierung, mit Wiederherstellung der fünf Achsen und baldigem Einzug einer Biomarktkette. Das Ergebnis ist schlicht, aber doch überwältigend, wenn man die vorige Situation kannte.
    Nebenbei bekommt der gentrifizierte Lebemann auch abends noch seinen Guacamole.


    Literatur:
    Marpe, Harald: Reithalle, Notkirche, Kiezkino, Discountmarkt. Die wechselvolle Geschichte des Gebäudes Neufertstraße 19-21. Berlin: Kiezbündnis Klausenerplatz e.V. 2012 (= Kiez-Geschichten. Historische Hefte zum Kiez am Klausenerplatz 5).






    Bilder: Stunden

    ^^ Westhafen


    Also ich weiß nicht. Aus ästhetischer Sicht hätte man sich die Farbe sparen können, nachdem man den grauen Schuppenanbau nicht hinter, sondern vor das Gebäude gesetzt hat. Gerade die Ansicht von der Brücke ist doch zentral. So geht die ganze Leichtigkeit des Gebäudes und die Illusion des schwebenden Kreuzes verloren, weil man eben nicht mehr "unten durch" gucken kann. Eigentlich nämlich ein schönes Exemplar Industriearchitektur der Nachkriegsmoderne.
    Immerhin war die ehemalige Zementumschlaganlage, ein Spätwerk aus dem Hause Schramm & Elingius (1963), bis zur Entwidmung einmal Kulturdenkmal.

    Beim Abriss dieser Hofgebäude beschleicht mich ein ungutes Bauchgefühl, das ich rational nicht erklären kann. Prinzipiell bin ich nämlich nicht gegen einen Abriss.
    Dass die Wilhelmstr. 95 nicht wie die Leipziger 125 unter den Denkmalschutz fällt, halte ich für nachvollziehbar, aber selbst angesichts der sehr kurz gehaltenen Begründung im Prospekt für das Areal, dass die Gebäude als abrisswürdig einzustufen seien, für nicht unbedingt richtig und zwar aus historischer Sicht. So sehr ich mich für das Projekt "N°12" allein schon aufgrund seiner schieren Größe und gefälligen Gestaltung begeistern kann, auch wenn noch unklar bleibt, inwiefern das nun wahrscheinlich hinzukommende Areal thematisch und räumlich verknüpft sein wird -- so sehr bleibt das Unbehagen angesichts der kargen Restbestände architektonischer Zeitzeugnisse von vor 1945 um Umfeld der Nr. 95. Ständen diese Höfe an anderer Stelle, hätte ich damit weniger oder gar keine Probleme.
    Neuralgisch macht für mich diesen Ort aber die historische - auch architekturhistorische - Bedeutung. Die Höfe waren nun Teil dieses bedeutenden Umfeldes und sind für die Zeit vor 1945 heute sein (fast) einziges Zeugnis: es war eben "die Wilhelmstraße", nicht die Leipziger. Enger gefasst auf das Grundstück ist zu sagen: hier stand eine der ersten Fabriken die unter markwirtschaftlichen, quasi nicht-öffentlichen Gesichtspunkten förderte; hier erhielt einer der ersten Juden in Preußen die rechtliche Gleichstellung, die ihm erst erlaubte in Berlin Häuser zu erwerben; hier manifestierte sich die Erfolgsgeschichte der Reichsbahn.
    Vielleicht wäre es besser an diesem Ort unter zusätzlichen Kosten zu integrieren, ja vielleicht sogar den Bunker zu erhalten, oder andernfalls mehr Informationen zu geben. Mein Gefühl sagt: die gut 200-jährige deutsche Epoche ab grob 1730 ist an dieser Stelle zu wichtig, um sie ganz zu löschen. Selbst wenn ich bedenke, dass die Bauten eben knapp nicht zum Stüler'schen Altbau gehörten und somit für die oben angeführte Geschichte keine unmittelbare Relevanz haben, sie auch in Zukunft nicht einsehbar sein werden und im einzelnen betrachtet keinen großen Wert besitzen.
    Natürlich steht - the show must go on! - der Nutzung durch einen Konsumtempel dem nicht entgegen, aber im Rausch, dort wo es wichtig ist, visuell und räumlich über das Gestern stolpern zu können, halte ich für wichtig. Kurz innehalten, Moment mal, war da was?

    Rotes Rathaus bzgl. Laternenfrage:


    Wie oben schon öfters erwähnt stammen die Entwürfe von Nalbach+Nalbach, der Design-Abteilung dort. Das Stadtgestaltungssystem ist eine Gemeinschaftsentwicklung mit der Firma Semperlux, die dieses auch vertreibt.


    Hier ein Katalog mit den angesprochenen Leuchten und einigen Berlin-Fotos:
    http://www.guh-elektro.de/fileserver/henrich/files/1443.pdf (PDF)


    Man kriegt diese Leuchten in allen möglichen Formen, da eben System: klein, groß, ausladend, eng, mit unterschiedlichen Lampen, mit der Möglichkeit Papierkörbe, Schilder oder ganze Ampeln dranzuhängen, dazu in unterschiedlich aufwendigen Formen.
    Die gezeigten Leuchten sind aus dem System Urbi1 und Urbi3.
    Von wann die Entwürfe sind, kann ich nicht sagen. Ich nehme aber an, dass das System die Weiterentwicklung eines älteren, singulären Entwurfs sind, da meines Wissens nach die Leuchten an der Strasse des 17. Juni seit 1987 stehen.
    Weiterhin glaube ich auch, dass es keine übergeordnete langfristige Planung gibt, wo genau dieses System Anwendung finden wird.

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    Hier - ev. nochmal - die Visualisierungen zum Projekt Chausseestr. 88 von kampmann+partner für die Chamartin-Gruppe. Der Durchgang im linken Bereich des Strassengebäudes wird dann der Nordeingang zum Panke-Park, wahrscheinlich gleichzeitig auch als Hofeinfahrt genutzt.


    Projektseite: http://www.kampmann-partner.de/projekte/panke-berlin.html


    Für die bisher unbebauten Nummern 89-91 spekuliere ich übrigens mal auf einen weiteren Hotelneubau. Die Grundstücke könnten in Besitz eines türkischen Investors sein.



    Quelle: atelier21, erstellt für kampmann+partner



    Quelle: CMI, Chamartin-Gruppe

    In der Tat banalste Architektur... und trotzdem eine Verbesserung an der Ecke, da man auch die Strassenfläche dort etwas verkleinert hat. Die Lewishamstrasse ist ein Fanal der schlechten Stadt- und Verkehrsplanung in der Nachkriegszeit. Ich habe den Eindruck, die Entscheidung sie radikal quer durch bestehende Strassenblöcke zu schlagen, trägt sie ihrer Gegend noch heute nach: düstere Hinterhöfe, leere, staubige Läden, ein wie als Festung verrammelter Füssgängertunnel, Rotlichtetablissments und Sexshops der wirklich schäbigen Sorte, dazu der starke Verkehr.
    Dreckig ist es ausserdem: bis vor einiger Zeit konnte man im Tunnel unter der S-Bahn ein recht seltenes "Reverse Graffiti" bewundern, in den Schmutz gehauen. Mittlerweile liegt aber eine neuerliche Schicht aus Dreck darüber, so dass es nur noch in Ansätzen zu erkennen ist.
    In dieser Gegend wirkt der Neubau fast wie eine Oase der Freude.

    Da stimme ich brako zu.
    Ich hatte mich beim Ausheben der tiefen Grube schon gewundert: wo waren die ehemaligen Kellerruinen abgeblieben, die eigentlich in den Neubau integriert werden sollten? Ein sympathisches Detail, - weil eben integrierend -- sein Fehlen mir aber durchaus verschmerzbar, da ich es sowieso nicht wahrnehmen kann.
    Etwas unwohler wird mir da schon bei der Betrachtung des neuen Entwurfs. [sic!] hatten ganz auf den Begriff "Offenheit" hin geplant, ohne dabei die an dieser Stelle passende repräsentierende Geste des Gebäudes zu vernachlässigen: dieses großzügige Atrium, das den Blick auf die innere Struktur freigibt, zurückversetzt und geschützt durch zwei Flügel, aber doch innen wie außen offen und einsichtig. Zwei Flügel mit zwei unterschiedlichen, aber sich ergänzenden Fassaden. Auf der einen Seite türkische Ornamentik auf der anderen, überspitzt formuliert, das Berliner Raster. Eine Gartengestaltung, die sich bewusst nicht vom Tiergarten abgrenzt, sondern sich als sein Teil versteht.
    Dazu eine Kubatur, die, in meinen Augen, ich versuche zu beschreiben, irgendwo "gesetzt", "erwachsen" und Ruhe gebend ist. Eine Sphinx vor einem Brunnen liegend, am Rande eines Gartens.


    Was jetzt offensichtlich realisiert wird, ist für mich eher ein Gegenentwurf. Das Kupfertor wirkt auf mich wie der Eingang zur Felsenhöhle Ali Babas - ein eigentlich schöner Gedanke, aber in der Gesamtansicht doch zu wenig dominierend. Auch die Sockelgestaltung ist hier etwas klein geraten. Das Gebäude wirkt so etwas klobiger und verschlossener, die eigenständige Gartengestaltung trägt dazu bei. Ganz nett ist noch die Einbindung von Sichel und Stern in die Fassade.
    Mir kommt eine politische Assoziation: als hätte man sich zuvor als Teil von etwas Größerem präsentieren wollen, setzt man nun ganz auf eigene Identität.
    Was hätte man durch die Kombination einiger Aspekte für ein tolles europäisches Gebäude schaffen können. Diese Chance, - hier wird's manifest -, vergeben.

    Aus Interesse an Ladenmieten in der Gegend bin ich bei immoscout zufällig auf die Lösung des Rätsels gestossen. Wollte schon dafür aufs Rathaus rennen.
    Gutman Investment wird an der Ecke Bismarckstr./Wilmersdorferstr. wohl einen Entwurf von nps tchoban voss realisieren, von denen schon das Eckgebäude Wilmersdorferstr./Goethestr. stammt .
    Das "kommende Highlight" soll "Bismarck-Karree" heissen und unter anderem ein Ärztehaus beinhalten. Eine Verbesserung im Vergleich zur vorherigen Situation wird durch den Neubau auf jeden Fall erreicht; gut finde ich die Betonung des Eckcharakters des Gebäudes.


    Gutman, die sich an der Ecke eingekauft haben, sanieren auch das Nebengebäude, in dem ein Boarding House entstehen soll.



    Gutman Investment GmbH

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    Die Ampelphase an den beiden nördlichen Querungen finde ich eigentlich noch erträglich obwohl sie auch schon sehr lang sind. Am schlimmsten ist die südliche Querung zur Hofjägerallee. Im Sommer stehe ich da durchaus mal mit 40-50 anderen Fahrradfahrern, die aus dem Nichts zu kommen scheinen und alle auf Grün warten. Sehr schlecht ist auf eben jener Hofjägerallee auch die "nicht vorhandene" Querung am Grossen Weg, aufgrund starken Verkehrs, unglücklicher Lage und zu kleinem Mittelstreifen. Da wäre dringend eine Fussgängerampel erforderlich; diese könnte sogar gänzlich ohne Verkehrseinschränkungen mit den anderen Kreuzungsampeln gleichgeschaltet werden.

    Oh Gott, zum Heulen. Für diese Lage m.E. ein wirklich schlechter Plan - die beiden zuvor gezeigten Entwürfe haben mir um Längen besser gefallen. Besonders bedauernswert ist die absolut prominente Lage - jeder Berlinbesucher wird dieses Gebäude sehen und wahrnehmen.
    Das Gebäude wirkt auf mich wie eine unharmonische banale Langeweile.
    Dieser Kragen, dieser klotzartige Sockel, diese Riegel, diese aufgesetzten Höfe, die nach hinten verschobene Ladenfläche, die viel zu wenig ausgeprägte Torfunktion, der fehlende Bezug auf die Brücke, kein Platz für eine prägende Fassadenbeleuchtung, dazu eine südliche Fassade die für mich aber auch wirklich gar nichts besonderes hat.
    Was hätte man hier für eine tolles modernes und wirkendes Gebäude realisieren können.


    Die Gegend ist verloren.

    Weiß jemand genaueres über die großen Fahnen, die seit geraumer Zeit mal wieder am Großen Stern wehen (auf der Mittelinsel)? Ich hatte die schon völlig aus dem Gedächtnis gestrichen. Jetzt drängen sie sich doch sehr auf.
    Werden die Stangen nur zu bestimmten Anlässen aufgestellt, wie jetzt der Besuch Beatrix (Deutsche, Niederländische und Europaflagge) oder bleiben die von nun an dauerhaft stehen?
    Auf jeden Fall waren sie lange nicht mehr da, schon weit vor der Sanierung (bei StreetView nicht vorhanden, bei BirdsEye auch nicht, bei GoogleMaps noch vorhanden). Auch sehe ich sie noch auf einigen älteren Bildern aus den 2000ern (aber auch nicht auf allen).

    Bauprojekte auf der Mierendorff-Insel und in Charlottenburg Nord

    Edit Dez. 2022: Zur geografischen Orientierung siehe Karte in diesem Beitrag.



    An der Sömmeringstraße 8-22 wird das Projekt "grüne 9" jetzt gebaut. Man ist bereits auf Strassenniveau. Es entstehen auf einer Strassenlänge von ungefähr 150 Metern 9 fünf- bis siebengeschossige Häuser. Von den 98 entstehenden Eigentumswohnungen ist laut Internetseite nur noch eine frei.


    Für diese nicht sehr feine Ecke von Charlottenburg ein guter Zugewinn. Ich bin erstaunt dass dieses große Projekt nun doch realisiert wird - die in den letzten fünf Jahren ordentlich gestiegenen Mietpreise im angrenzenden Alt-Charlottenburg haben wohl dazu beigetragen.


    Direkt an dieses Projekt zum Spreeufer hin anschließend, ist bereits der 1. Teilabschnitt des Neubaus der Berliner Traditions-Bildgießerei Noack entstanden (Sömmeringstr. 2 / Am Spreeboard 9). Ein funktionaler Bau mit kühler Ästhetik - als direkter Nachbar des Heizkraftwerks Charlottenburg Nord passt das ganz gut.
    Noack ist vom alten Standort in Friedenau hierher gezogen. Die Firma ist aufgrund des Kunstbetriebs gut ausgelastet und hat sich deshalb vergrößert.
    Was machen die?
    Z.B. den im Forum umstrittenen Meese'schen "Humpty Dumpty" auf der Museumsinsel (siehe NOAX-Magazin 2010 (PDF)), oder auch den "Big Butterfly" von Henry Moore vor dem Haus der Kulturen der Welt.
    Der Standort direkt an der Spree dient dazu große Plastiken, die beispielsweise zur Museumsinsel müssen, auf dem Wasserweg zu transportieren.


    Es wäre zuviel gesprochen wenn man sagte, "die Gegend macht sich", aber ein grünes Pflänzchen ist gepflanzt worden (vorher war dort eine Kohleplatz). Das schöne, aber industriell geprägte Areal bietet sich eigentlich für eine Aufwertung an. Solange aber keine neue U5 richtig Mierendorffplatz fährt, wird die Gegend günstig bleiben.


    Bilder entfernt, da es nur noch Platzhalter waren.

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    Oh je, in meinen Augen furchtbare Antworten von Regula Lüscher, schreckliches, peinliches Interview.
    Im Grunde gesteht sie ja zwischen den Zeilen sämtliche Vorwürfe ein, selbst den, dass sie im Grunde keinen Einfluss auf nichts hat. Dabei stellt sie sich als nüchterne Verwalterin des Geschehens dar. Überspitzt gesprochen, als wollte sie sagen: "Ja es stimmt, Baukultur ist verloren gegangen, aber was soll ich kleine Angestellte schon dagegen tun?" Dieses von einem Menschen, der in Verantwortung steht und in der Regierung sitzt.
    Im Interview drückt sie sich um Antworten und sucht nach Ausflüchten, so wenn sie sagt, es gebe keine gesetzliche Grundlage für dieses und jenes. Es ist nicht mal die Rede von einer Absicht dann diese gesetzlichen Grundlagen schaffen zu wollen. Es folgt: bei Bundesbauten kann man nichts tun, Nachwuchsförderung kann nicht geleistet werden, die Bauordnung ist wie sie ist. Sie sei dankbar, dass die Vivico mit ihr spricht und sei froh wenn ein privater Bauherr sich wenigstens bereiterkläre einen beschränkten Wettbewerb durchzuführen. Nicht ohne im Anschluß anzuführen, dass offene Wettbewerbe natürlich auch kein Garant für gute Architektur seien.


    Ich frage: wie kann man sich nur so klein machen vor dem Gesetz und vor Investoren? Wie kann man sich nur so inspirationslos geben mit der Attitüde "Mir sind die Hände gebunden"? Wie kann man nur die allgemeine Lage einräumen und dann als Verbesserung dieser Lage einen Award und eine Absichtserklärung für eine dritte IBA anführen?


    Das Interview lässt mich trostlos zurück.

    Ich finde diese Straßenlaternen sehr gut, gerade an dieser Stelle. Die Lichtachse wird vom Stern kommend einheitlich und erfahrbar fortgesetzt. Ich mag die Art des Lichtes, die von diesen kugeligen Laternen strömt - hell und warm. Im Gegensatz zu den Peitschen kommt das Licht nicht von hoch oben aus einer einzigen Quelle, was mir das Licht als diffus und kühl erscheinen lässt, sondern aus drei Quellen - eine nah, zwei etwas ferner. Sowohl Fussgänger als auch Strasse werden beleuchtet, irgendwie seperat und zusammen. Durch die Verschiebung der Quellen erscheinen, wenn man die Strasse abends entlang fährt, zwei versetzte horizontale Lichtlinien (bedingt auch durch die Länge, Geradlinigkeit und Ebenerdigkeit der Strasse). Durch die Kugeln strömt das Licht nach den Seiten gleichförmig aus; durch ihre Position unter den Bäumen wird das Licht von den Unterseiten der Blätter schön reflektiert.
    Ich mag das Licht dieser Lampen so sehr wie das Licht das von den Speer'schen kommt.