Duisburg-Wanheimerort: Nachnutzung des ALGA-Areals
Ich habe auf der Internetseite der neuen Eigentümerin ZAR Real Estate Holding noch weitere Angaben zum Projekt gefunden: entstehen soll ein gemischt genutztes Stadtquartier, allerdings mit dem Schwerpunkt Wohnen. Die geplante Bruttogeschossfläche (BGF) soll sich auf rund 213.000 Quadratmeter belaufen, kalkuliert wird eine Investitionssumme von etwa 720 Millionen Euro.
Als Ergänzung zu dieser Meldung habe ich noch einmal einige Angaben zum Perspektivkonzept Alga-Park zusammengetragen:
Bereits Anfang 2016 hat der damalige Eigentümer einen Architekten mit der Überplanung des 100.000 Quadratmeter großen Grundstückes beauftragt. Hiermit sollte zunächst eine Perspektive aufgezeigt werden, wie das Areal zu einem Wohn- und Gewerbestandort entwickelt könnte. Auf der Expo Real 2016 wurde dieses Perspektivkonzept beworben und potentiellen Investoren angeboten.
Das ursprüngliche Perspektivkonzept sah folgende Nutzungen bei einer geplanten BGF von ca. 154.000 Quadratmetern vor:
(1) Wohnen mit Eigentumswohnungen, Gefördertes Wohnen und einem Gesundheitszentrum: 93.000 qm BGF
(2) Gewerbefläche mit Hallen, Büros, Hotel, Boardinghouse und Nahversorgung: 61.000 qm BGF
Die hohe Baudichte soll gemäß Perspektivkonzept durch eine mehrgeschossige Bauweise erzielt werden, insbesondere durch fünf 20-geschossige Wohnhochhäuser.
Visualisierungen
1) Ansicht von Norden auf das ALGA-Real (Quelle: Rundschau Duisburg)
2) Ansicht von Südosten auf das ALGA-Gelände (Quelle: Rundschau Duisburg)
Um mal einen Vergleich zu haben: der Entwurf der Duisburger Dünen sieht auf einem 300.000 Quadratmeter großen Grundstück eine Bruttogeschossfläche von ca. 540.000 Quadratmetern vor.
Grundsätzlich finde ich die Maßnahme in Verbindung mit dem in unmittelbarer Nähe geplanten Stadtquartier RheinOrt begrüßenswert. Im Bereich der Rheinfront könnte sich bei Realisierung der Projekte das Stadtbild sehr positiv entwickeln und gleichzeitig könnten die Projekte einen wichtigen Beitrag zur Stadtteilrevitalisierung in Hochfeld und Wanheimerort leisten. Allerdings stelle ich mir auch die Frage, ob in dieser Lage tatsächlich eine derart hohe Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeflächen vorhanden ist.
Ungeachtet davon, wäre aus meiner Sicht ein auf beide Projekte abgestimmtes Mobilitätskonzept notwendig, um die naheliegenden Straßen zu entlasten. Die Straßenbahnlinie 903 ist schon heutzutage zu Stoßzeiten überlastet, der nahegelegene Bahnhof Hochfeld-Süd wird nur von den beiden Regionalbahnlinien 33 und 35 im 60-Minuten-Takt angefahren. Hier sollte man prüfen, ob nicht zusätzliche Halte der RB 35 oder sogar der Regionalexpress-Linien 42 und 44 möglich wären, die bisher ohne Halt den Bahnhof Hochfeld-Süd passieren.
Quellen:
Expo Real: Neuplanung Wohn- und Gewerbepark in Duisburg-Wanheimerort (Rundschau Duisburg vom 4. Oktober 2016)
Überplanung des Alga-Geländes in Hochfeld (Rheinische Post vom 5. Oktober 2016)