Beiträge von l´emigrant

    ^^ Das Haus steht im Leipziger Westen, wo eine gehobene Bauqualität durchaus üblicher ist.

    Wenn Du Dir die Situation auf Google Maps anschaust, erkennst Du auch, dass das Grundstück von drei Seiten von Strassen umgeben ist und die Balkone hauptsächlich in Richtung der vierten (Süden) ausgerichtet sind. Um für alle Wohneinheiten einen Balkon zu schaffen, hat man sie dann nach Westen hin um das Haus herumgezogen, was deshalb Sinn macht, weil die wohl meist berufstätigen Mieter oder Käufer so die Abendsonne geniessen können. Zudem ist die Mainzer Str. weit weniger befahren als die Marschner. Man hat sich also offensichtlich schon seine Gedanken gemacht.

    Ansonsten stimme ich Dir voll zu: Leipzigs Glück im bundesweiten Vergleich ist ja gerade der enorme Gründerzeitbestand, der Gott sei Dank beide Weltkriege und den Kommunismus überlebt hat. Eine entsprechende architektonische Qualität von Neubauten wird heute nur noch in Bestlagen von Berlin (spontan fällt mir hier die Fasanenstr. ein), München oder Düsseldorf erreicht, wo Investoren mit grosszügigeren Budgets arbeiten können.

    ^In der Tat gelungen, danke für die Fotos!

    Konntest Du erkennen, ob es sich bei der Nr. 8 um eine Natursteinfassade handelt und ob das EG der Nr. 6 weiter gewerblich oder zukünftig zu Wohnzwecken genutzt werden wird?

    Ich versuche mal, zwischen alexsb73 und Berlinier moderierend einzugreifen, und ein paar Argumente pro und contra Abriss und Neubebauung aufzulisten:

    Grundsätzlich würde sich der ERP als Hochhausstandort schon eignen: die Bebauung ist an dieser Stelle wegen des grosszügig dimensionierten Strassenraumes nicht so dicht, der Platz ist verkehrlich sehr gut angebunden und als wichtiger Autoverkehrsknotenpunkt auch ein Aushängeschild für Berlin, an dem attraktive Architektur zur Geltung käme.


    Hinzu kommt, dass das Bauen in die Höhe eines (unter vielen) Mitteln ist, um die Knappheit an Wohn- und Büroraum, die nun einmal in Berlin herrscht, zu bekämpfen. Hochhäuser zu bauen und zu betreiben ist aber nun mal inhärent teurer und deshalb ist oftmals eine gewisse Höhe erforderlich, damit die zusätzlichen Mieteinnahmen die höheren Bau- und Unterhaltskosten decken. Typischerweise wird es hier ab 80 Metern richtig interessant, weshalb das Argument des Investors nachvollziehbar ist.


    Als Gegenargument sehe ich, dass in Berlin bei solchen Projekten leider in der Regel nur Mittelmass herauskommt. Echte Hingucker wie z.B. die Torre Agbar in Barcelona oder der Turning Torso in Malmö fehlen völlig und mE kommen auch die Entwürfe für den Alex (Capital tower, Hines-Wohnhochhaus von Gehry) nicht einmal in die Nähe von deren architektonischer Qualität. Da ist die Frage, ob das - zumindest durchschnittliche - Bestandsgebäude nicht den sprichwörtlichen devil you know darstellt.

    Hier stimme ich nicht zu. Warum klagen Anwohner? Natürlich weil der Ausbau der Strecken kostengünstig mitten durch die Stadteile geführt wird ohne Untertunnelung, mit hohen Lärmschutzwänden.

    Hier bezog ich mich weniger auf die Streckenführung innerhalb Berlins, wo Dein Punkt sicherlich nicht unberechtigt ist. Ich meinte eher die Situation in Malow, wo laut Berliner Zeitung vor allem Radwege eine Rolle spielen sollen. Habe mich da falsch ausgedrückt, denn hier ist es die Kommune, die klagt, keine Anwohner.

    So oder so, wenn man sich mal anschaut, wieviele Wortmeldungen die Diskussion mittlerweile hat, ist es doch eindeutig ein Thema, was den Leuten auf den Nägeln brennt. Und wie gesagt, es geht auch anders. Warum sendet man nicht mal eine Arbeitsgruppe ins Ausland, um von dortigen Erfahrungen zu lernen. Dann könnte man die Vorschläge öffentlich debattieren und wenn sich die Neinsager am Ende durchsetzen, dann wissen wir wenigstens, an wem es gelegen hat.

    Deshalb fehlt mir die Fantasie, wie man aus diesem Dilemma herauskommt.

    Man könnte z.B. viele künstliche Hindernisse abschaffen, die sich aus Zuständigkeitsrangeleien ergeben. Eine Fusion von Brandenburg und Berlin z.B. war ja mal in der Diskussion, ist dann aber natürlich auch gescheitert.

    Klagemöglichkeiten reduzieren und vor allem die Gerichte personell besser ausstatten, damit die Urteile schnell gefällt werden können. Die Entscheidungen werden ja nicht besser dadurch, dass das Verfahren Ewigkeiten auf Eis liegt, weil Richterkapazitäten fehlen.

    Die Situation, dass einige Anwohner Millionen Flugpassagiere in Geiselhaft nehmen können, indem sie den Ausbau einer Bahntrasse um Jahre verzögern, ist sehr unbefriedigend. Hier könnte man z.B. den einstweiligen Rechtsschutz einschränken. Dann würde erstmal fertig gebaut und wenn hinterher festgestellt wird, dass Anwohnerrechte verletzt worden sind o.ä., wird eben monetär entschädigt. Das wäre bei Infrastrukturprojekten überragender Bedeutung sicherlich hinnehmbar.

    Hier zeigt sich so vieles von dem, was in Deutschland falsch läuft, zu welcher Bananenrepublik das Land verkommen ist.

    Der Hauptstadtgrossflughafen eröffnet (voraussichtlich) mit 8,5!!! Jahren Verspätung und dennoch wird es mindestens weitere 6 oder 7 Jahre dauern, bis eine angemessen leistungsfähige ÖPNV-Anbindung gewährleistet ist. Laut IHK droht ein Verkehrschaos auf der A113. Geschätzte 40 mio. Fluggäste pro Jahr werden das ausbaden müssen.

    Ich bin im Detail sicherlich wesentlich schlechter informiert als die meisten Forenteilnehmer, aber nur mal einige Beobachtungen:

    - Verlängerung der U7 bis zum BER wird noch nicht einmal mehr diskutiert (nur noch bis SXF). Teilweise liegt die Problematik hier in der geteilten Zuständigkeit zwischen den Ländern BB und Berlin.

    - Für die absurde Situation, dass nur Taxen aus dem LK Dahmen-Spreewald Fahrgäste am Airport aufnehmen dürfen, nicht solche aus Berlin, die wohl über 95% der Flugreisenden dort absetzen werden, gibt es meines Wissens noch keine Lösung, obwohl jedem klar sein dürfte, wie absolut kontraproduktiv dies unter ökonomischen wie ökologischen Gesichtspunkten ist.

    - Die schnelle und kürzest mögliche Zug-Anbindung wird von einer Randkommune aus vergleichsweise banalen Gründen verzögert (ohne zu wissen, ob hier Blankenfelde-Mahlow oder das Eisenbahnbundesamt oder beide die Hauptverantwortung tragen). Das angerufene Bundesgericht ist so überlastet, dass es nicht in der Lage ist, zügig zu Entscheidungen in solchen Fällen von nationaler Bedeutung zu kommen, die Millionen von Menschen betreffen. Offensichtlich fehlt es hier an personeller Ausstattung oder der richtigen Priorisierung.

    Ich ziehe mal zum Vergleich meinen Wohnort Kopenhagen heran (auch eine Demokratie mit Rechtsstaat, wo nicht jeder einfach alles ohne jedwede Rücksicht auf Anwohnerinteressen bauen kann).

    Der hiesige Flughafen fertigt pro Jahr etwas über 30 mio. Passagiere ab und verfügt über:

    - Autobahnanschluss (sowohl in Richtung Malmö über die Öresundbrücke) als auch in Richtung Kopenhagen und weiter landeinwärts

    - Regionalbahnanschluss (alle 20 Minuten mit Fahrzeit von 15 Minuten / 25 Minuten bis Kopenhagen / Malmö Hbf)


    - U-Bahn-Anschluss (24h-Betrieb, die meiste Zeit des Tages im 3-Minuten-Takt, ca. 20 Minuten Fahrzeit bis zur Innenstadt)

    Ich will nicht behaupten, dass die infrastrukturellen Herausforderungen hier exakt dieselben waren wie in Berlin, sondern nur aufzeigen, dass es auch anders geht. Und das selbst dann, wenn internationale Kooperation notwendig wird, wie im Falle von DK und Schweden. Man muss sich als Deutscher nicht damit abfinden, dass alles erstarrt und man uns international nur noch müde belächelt.

    Ein klarer Gewinn, wenngleich mit enormen Kosten für den Eigentümer verbunden. Dass sich das letztlich rechnen wird, halte ich für zweifelhaft.


    Übrigens wäre es - selbst wenn technisch möglich - rein ökonomisch Wahnsinn, durchgehende Glasscheiben von knapp 400m2!!! Fläche im EG zu verbauen. Da kommt irgendein betrunkener 16-jähriger daher und tritt dreimal kräftig dagegen und schon entstünde ein Schaden in Millionenhöhe. Schon mit der jetzigen Scheibengrösse wird der Gebäudeversicherer dankend ablehnen, wenn es um Schäden durch Vandalismus geht.

    Aufstockung eines Wohnhauses Ecke Swinemünder/Lortzingstr. unweit der ehemaligen Stadtteilbibliothek (ist bekannt ob diese abgerissen werden soll?):



    Quelle: Eigenes Bild


    Das aufzustockende Eckhaus und sein direkter Nachbar sind die einzigen beiden Gebäude im südlichen Blockrand mit nur 4 OG. Da der Nachbar anscheinend nicht aufgestockt wird, wird sich nach Fertigstellung wohl der Eindruck einer Minderbebauung ergeben.

    Aktuelles Foto von der Baustelle an der Rosenthaler 43-46:



    Quelle: Eigenes Foto


    Also im Gegensatz zu einem Vorposter sehe ich diese grauen 90er Jahre-Scheusslichkeiten, die dort vorher gestanden haben, sehr gerne "dem Mammon geopfert". Die architektonische Qualität wird deutlich gesteigert. Und diejenigen Senioren, die tatsächlich unbedingt am Hackeschen Markt leben wollen, bekommen ja sogar die Möglichkeit, das weiterhin zu tun.

    Die Bauten am Ende der Karlsruher Strasse sind jetzt entrüstet. Leider habe ich nur dieses Foto eines der beiden Häuser (sie sind sehr unterschiedlich im Design). Dabei stiessen mir die grünen Fensterläden (sie wirken sehr viel grüner in Wirklichkeit) ein wenig sauer auf:



    Bild von mir

    19€ pro qm ist in der Tat ein stolzer Wert, aber die dort einziehen, würden dann nicht mit anderen um die 10€/qm Wohnungen konkurrieren. Der reinen Lehre von Angebot und Nachfrage nach würde sich das positiv auf den Wohnungsmarkt auswirken.


    Und positiv ist, dass vermehrt kleinere Wohnungen gebaut werden, wenn auch teure ..


    Danke Heidewitzka. Ich habe dasselbe Argument schon mehrfach angeführt, wenn wieder mal beklagt wurde, dass nur "für die Reichen" gebaut werde.


    Wohnraum ist Wohnraum und je mehr davon gebaut wird, desto niedriger das Mietniveau in der Stadt. Völlig schnuffel, ob sich ein bestimmtes Bauprojekt jetzt an den Otto-Normal-Verdiener richtet oder den Bundesligaprofi von Schalke 04, dem Gelsenkirchen dann doch etwas zu lahm ist.

    Ja, es wird kleine Wohnungen geben und ganz oben, mit toller Aussicht kann man sicherlich auch einen deftigen m2-Preis verlangen. Aber im Durchschnitt 7.000 €? Und dann hat der Entwickler noch keinen Cent Gewinn gemacht.


    Entweder die 140 Mio. sind eine Fehlinformation oder die Rechnung geht schlichtweg nicht auf. Wenn ich 7000 € pro m2 zur Verfügung hätte, würde ich in Oberkassel oder in der Carlstadt kaufen, Zweitwohnung hin oder her.

    Fasse Haus Degerstr. 15

    Die Kirche ist eingerüstet und wird wohl saniert:



    Bilder von mir / 21.04.2014


    Ein Vergleich des Fotos der eingerüsteten Liebfrauenkurche von DUS-Fan mit dem Zustand von Sep. 2008 auf Google Maps
    zeigt, dass die Altbaufassade von Haus Nr. 15 gestrichen wurde. Wann das passiert ist, weiß ich nicht, aber es wäre erfreulich, wenn neben der Errichtung von Neu- und Umbauten auch mehr in den Bestand investiert würde wie hier. Flingern Nord ist eines der wenigen zentralen Stadtviertel, das weiterhin beträchtlich an Charme gewinnen könnte.

    Warum verhängt man die Fassadenseite, die in Richtung Ratinger Tor zeigt, nicht mit einer gigantischen rot-weißen Düsseldorf-Fahne. Der spärliche Lichteinfall würde kaum beeinträchtigt, die abartige Fassade kaschiert und dem Lokalkolorit Genüge getan.

    ehem. Maschinenfabrik Hermann Sohn

    Mir fiel heute im Zusammenhang mit der Diskussion um das meinRaum-Projekt auf, dass ganz in der Nähe ein ehemaliges Gewerbegrundstück an der Schwabstraße (ehemals Maschinenfabrik Hermann Sohn) eine Wohnbebauung erhalten hat, die wir im Forum bisher noch nicht dokumentiert haben (habe jedenfalls nichts gefunden).


    Der Vergleich von Google und Bing Maps ergibt, welche Gebäude abgerissen wurden:


    Vorher


    Nachher


    Desweiteren ist auf einem Userfoto die Fassade einiger Neubauten dokumentiert (siehe hier).


    Weiß jemand näheres zu der Sache oder hat vielleicht jemand Lust, ein paar Fotos davon zu machen :D