Beiträge von Kai-Uwe Arnold

    Hochinteressant sind für mich besonders die Entwürfe zum Wagnerdenkmal.
    Das zeigt doch, dass man es fertigstellen kann.
    Gedankenspiele darauf ein viertes Wagnerdenkmal zu errichten , sollten nicht weiter verfolgt werden.
    Nach dem Abriss des Stasibaus hat das Gebiet großes Potential.
    Ich hoffe nicht, dass in diesem Plattenbau ein "erhaltenswertes Denkmal der Friedlichen Revolution" gesehen wird.

    Ein Artikel der das Schwarze trifft. Mit Ironie werden die Verfechter des "gestanzten Bleches" namhaft gemacht, denen es -ich wiederhole mich- eigentlich (wenn auch verbrämt) um Ideologie ging. Ein Stück "Architekturgeschichte der DDR", was zu "bewhren" wäre. Als hätte die DDR das Kaufhaus erbaut. Das hat sie nicht, sie war unfähig, es wieder aufzubauen. (Wie das Gewandhaus u.v.a. m..)
    So wurde der geschundenene Bau dem Zeitgeschmack mit Blech verkleidet, welches den historischen Bau und die eigene Unfähigkeit zur Rekonstruktion verdeckte.
    Nun kommen die Tatsachen an das Licht, die alte Fassade gefällt.
    Es kann aber nicht sein, was nicht sein darf.
    Also weg mit dem Alten und was Neues hingestellt (und heraus gegen uns der sich traut).

    LEIPZIG - Eine Stadt, die in der DDR verschwinden sollte
    Laut der heutigen Bild-Zeitung plante die SED in Leipzig ein großes Tagebau-Loch. Lediglich die Innenstadt, das Zentrum Leipzigs, sollte erhalten bleiben.
    >> http://www.bild.de/BILD/region…e-leipzig-wegbaggern.html


    Na ja, das ist mir denn doch zu übertrieben.
    Die Autobahn A14 (damals A10) sollte zwischen Flughafen und Dübner Straße näher an Leipzig ranrücken und verlegt werden, das wäre die Nordgrenze des Tagebaus gewesen. Also Abbau von Lindenthal.
    Im Süden wäre die Grenze die Waldbahn gewesen, der Wolfssee und die Lauer sollten weg. Ein Abbau Leipzigs stand nie zur Debatte.
    Ein Umsiedlung von über 500.000 einwohnern wäre auch utopisch gewesen.
    Da hätte man ja nicht die Neubaugebiete im Westen und Osten der Stadt erbaut.

    Das der Bunker, der sich übrigens mehr Richtung Altes Theater befunden hat, zu Schwierigkeiten beim Bau (wieso eigentlich Verbau?) führen könnte, glaube ich nicht, da dieser Bunker ja Grund gewesen sein soll (?) eine eigentlich fällige Unterführung nicht zu bauen (deshalb kam ja die Brücke, die ich übrigens großstädtischer fand, als die Ampel!).


    Wenn man allerdings die freiliegende Fassade Richtung Tröndlinring am Kaufhaus sieht
    (vermutlich das beste Fassadenstück) blutet einem das Herz.
    Falls dieses Stück bleibt und dann wieder mit Alublech verhängt wird, wäre das bedauerlich.
    Die LVZ-Debatte zeigte ja, dass die Mehrheit wohl doch die alte Fassade bevorzugt hätte...

    Der Plan von Dave zeigt gut die Einordnung der Treppe und das Potential.
    Was den Denkmalssockel von Klinger angeht, gehört auf diesen selbstverständlich das Wagnerdenkmal in der geplanten Form. Anstatt dass sich die mehreren (drei?) Wagner-Vereine der Stadt Gedanken über immer neue Denkmale ihres Idols machen, sollten beide "Halbfabrikate" endlich fertig gestellt werden.
    Auch der Wagner-Hain ist eine großartig konzipierte Anlage, deren Planung vor der NS-Zeit erfolgte und daher sollten endlich ideologische Scheuklappen fallen!
    Für das Gelände des Matthäikirchhofes böte sich hier (an der keinzelle der Stadt) mal eine Rekonstruktion ähnlich des Nikolaiviertels in Berlin an.
    Eine wieder aufgebaute Matthäikirche als Museum/Lapidarium und die alten Gebäude rekonstruiert, wäre eine Bereicherung und Aufwertung der derzeit durch den Stasibau entwerteten Ecke.
    Ein städtisches Potential, was sicher gemeinsam mit Investoren zu entwickeln wäre und einen Gegensatz zur Brühlbebauung darstellen könnte.

    Wenn ich die Bilder der alten Fassade sehe und diese trotz ihres Zustandes wieder rekonstruiert werden könnte, blutet mir das Herz.
    Ich wiederhole mich, für mich war das eine politische Entscheidung, ein Stück DDR-Architektur zu erhalten. Der frühere Chefdenkmalpfleger, der auch schon zu DDR-Zeiten das Amt (heute bei der Kulturstiftung) inne hatte, hat ja auch DDR-Leuchtreklame unter Schutz gestellt. So wirbt man heute in der Grünewaldstraße
    für DDR-Möbel.
    Für mich ist es mehr als bedauerlich, dass die alte Fassade nicht wieder entsteht.
    Zum Richard-Wagner-Platz hätte sich ein schönes Ensemble entwickelt.
    Ich glaube nicht, dass die Blechbüchse so populär ist, wie hier z. T. behauptet wird;
    viele kennen einfach nichts anderes.
    Ich (jahrgang 1967) kannte auch nur die Blechbüchse und hielt sie früher für modern und zeitgemäß; aber wenn ich jetzt die alte Fassade Stück für Stück erscheinen sehe,
    bedaure ich zutiefst deren Verlust. Was sollen da 15 Meter rekontruierte (?) Fassade, die am Ende noch hinter Glas oder Blech kommt.
    Wenn man beide Fassaden zur Abstimmung stellen würde, wäre mit Sicherheit die Hänsel-Fassade unangefochten.
    Auch der Hbf. in Halle (Saale) war übrigens "modern" verkleidet, wäre dessen vorgehangene Kunststofffassade heute auch geschützt?!

    Nun ja, so schlecht ist die Fassade sicher nicht, dass man sie nicht mehr herstellen könnte.
    Ich denke, dass es politisch nicht gewollt war, hätte es doch möglicherweise Diskussionen um das Messehaus Union oder andere Bauten ausgelöst, deren Keller ja unlängst freigelegt waren.
    Sicher war es der Zeitgeschmack, der die Verkleidung der alten Fassade damals verursachte. Vielleicht war es auch damals Unwillen und/oder Unvermögen, diese wieder zu rekontruieren.
    Heute allerdings wurde die Reko der alten Fassade ja gar nicht diskutiert.
    Vielmehr wurde in der Blechfassade ein "bewahrenswertes Stück DDR-Geschichte" gesehen und das allein macht sie mir schon suspekt.
    Da wurde die Erinnerung an die "Friedliche Revolution" bemüht, gebetsmühlenartig betont, dass die alte Fassade hin sei und auf keinen Fall rekontruiert werden könne und dass überhaupt und außerdem in jedem Fall die Blechfassade erhalten werden müsse., da sie zur "Geschichte gehöre". Einen Antrag vom damaligen Stadtrat Obser, doch die alte Fassade zu erhalten, wurde m. E. ohne Debatte verworfen.
    Hier wurde -wie ich finde- politisch entschieden und die Chance vertan, den Richard- Wagner-Platz im alten Gewand auferstehen zu lassen, obwohl das Gebäude noch da war.
    1968 hattten findige und verzweifelte Architekten um die Unikirche zu retten, die Idee, diese zu verkleiden, um sie so den kritischen Blicken der "Verderber unserer Stadt" (Zitat: Erich Loest) zu entziehen. Würde man heute dann auch in dieser Fassade einen Ausdruck bewahrenswerter Architekturgeschichte sehen und sich für deren Erhalt einsetzen, da sie zur "Geschichte gehört"?!

    Über den Johannisplatz 20 bin ich auch sehr erfreut. Zusammen mit Pragers Biertunnel entsteht auf dieser Seite des Platzes wieder das alte Ensemble. Nur der Neubau Nr. 18
    passt da mehr schlecht als recht.
    Zur Nordseite würde auch ich mir eine Platzrandbebauung wünschen. Die Praxisklinik nimmt ja das auf.
    Auf dem Platz selbst aber, fehlt eben der Johanniskirchturm, der als Höhendominante ja erst das Grassimuseum in seiner jetzigen Form ermöglichte.
    Also noch mal Werbung für den Verein http://www.johanniskirchturm.de
    Für 20 EUR Jahresbeitrag könnte hier jeder der Nutzer eine konkrete Unterstützung dabei geben.

    Natürlich würdige ich die Wende und freue mich täglich über die Deutsche Einheit, ohne die, die von DaseBLN angeführten Vereine in der Tat nicht gäbe.
    Deswegen muss es aber keinen Platz danach geben.
    Ich finde großartige Verkehrsbauvorhaben wie den Citytunnel oder die Komplettierung des Elster-Saale-Kanals wichtig und nicht mit der aufoktruierten Umbenennung des traditionsreichen Augustusplatzes in Platz der Friedlichen Revolution zu vergleichen.
    Kleingeistig ist da für mich eher der Zwang, diesen Namen irgendwo unterzubringen und den Leipzigern, die ihn nicht wollen aufzunötigen.
    Frag doch mal einer die Berliner, ob sie ihren Alexanderplatz in Platz des 4. November oder die Prager ihren Wenzelsplatz in Platz der Samtenen Revolution umbenennen wollen.
    So eine kleingeistige Idee hat da noch keiner.

    Nein, einen Platz mit diesem sprachlich unsäglichen Namen
    Platz der Friedlichen Revolution lehne ich strikt ab.
    Beim Nikolaikirchhof, Augustusplatz, Königsplatz und sonst auch.
    Nein, diese Namen Straße der Waffenbrüderschaft, Straße der Oktoberrevolution,
    Straße des Roten Oktober (gab es alle in der DDR) oder eben Straße der Friedlichen Revolution, sind genauso künstlich herbeigeredet wie unpopulär.
    Lasst die Säule, den Brunnen und die Glocke nebst Mauer genug sein.
    Das Denkmal der Amerikanerin ist ja auch hoffentlich vom Tisch...
    Und auf dem Königsplatz wollten die Nazis ihre Freiheitssäule errichten, deshalb steht ja das Friedrich-August-Denkmal noch immer im Park des Gohliser Schlößchens.


    Am besten diese ganze Sache verschwände heimlich, still und leise...

    Mehr Denkmal brauche ich nicht.


    Dem kann ich mich nur anschließen.
    Wo sollte auch ein solches Denkmal noch hin?
    Der Nikolaikirchhof als authentischer Ort hat die Nikolaisäule, den Brunnen,
    der ja auch eine Art "Wendedenkmal" ist und vor allem aber die Nikolaikirche als das eigentliche Denkmal.
    Nun ist auch noch die Demokratieglocke (die mich immer an einen Kurzzeitwecker erinnert) und ein Mauerstück vor der ehem. Stasizentrale hinzugekommen. Es reicht!

    Ich denke, dass hier die einmalige Cahnce wäre, den Königsplatz nach historischem Vorbild aufzubauen. Die Markthalle und das Rondell der Bäume verbunden mit dem Friedrich-August-Denkmal (z. Z. Gohliser Schlößchen) wäre ein schönes Ensemble. Ein wie auch immer geartetes "Denkmal der Friedlichen Revolution" störte da nur. Auch sollte der Platz unbedingt wieder auch offiziell Königsplatz heißen.
    Der 1945 doch recht willkürlich festgelegte Name Leuschnerplatz könnte durchaus auch an anderer Stelle vergeben werden.

    Blücherbrücke

    Das Amt für Statistik und Wahlen hat Teil 3 der Reihe "Leipziger Brücken" veröffentlicht. Dieses Mal geht es um die 40 Leipziger Parthebrücken. Hierzu finden sich im Heft diverse textliche und bildliche Informationen. Die Lizzy berichtet gewohnt ausführlich, ein Auszug kann hier kostenlos heruntergeladen werden.


    Naja, die Autorin räsoniert wieder mal über die historischen Brückennamen, die durch Umbenennung von ihrem Straßennamen abweichen. Z.B. die Blücherbrücke in der Kurt-Schumacher-straße. Obwohl diese tatsächlich und offiziell Blücherbrücke heißt, wird diese unter dem Arbeitstitel "Brücke Kurt-Schumacher-Straße" geführt. Warum?
    Gleiches zur Rohrteichbrücke (auch hier ist von der "Brücke Adenauerallee" die Rede. Da viele Brückennamen nicht mit dem Straßennamen übereinstimmen (Kg.-Johann-Br., Kg.-Albert-Br., Plagwitzer Brücke, Westbrücke) ist dieses "Unterlaufen" des amtlichen Namens überflüssig.
    Ich erinnere an den zum Glück vergeblichen Versuch die Westbrücke in Fr.-Ebert-Brücke umzubenennen.
    Auch Julke berichtet in der Lizzy m. E. recht parteiisch, als wäre es jetzt dringend, die Blücherbrücke umzubenennen.
    Gruß
    Kai-Uwe Arnold

    Wiederaufbau Johanniskirchturm

    Auf den Turm der Johanniskirche und das Luther-Melanchthon-Denkmal braucht man wohl eher nicht mehr zu warten.


    In der Tat ist der Verein Johanniskirchturm e.V. in einer recht schwierigen Lage. Mehr Mitglieder würden es uns ermöglichen, unsere Position offensiver zu vertreten.
    Also alle, denen unser altes Leipzig am Herzen liegt, sind hiermit aufgerufen, bei uns Mitglied zu werden. 20 EUR Jahresbeitrag sollten da nicht zu viel sein. Für nähere Infos http://www.johanniskirchturm.de.
    Besonders gefragt sind Ideen zur Spendenaquise und zum Nutzungskonzept.


    Kai-Uwe Arnold
    Joahnniskirchtum e.V.