Beiträge von Altstadtjong

    Ich gebe sonny in den meisten Punkten Recht: Die Industrie, auch die Gastronomie, wird sich schnell umorientieren, wenn zahlungskräftige Anwälte im Viertel zu sehen wird. Aus einer Teestube wird da schnell ein Starbucks (Woyton wäre wünschenswerter, zumal die mit ihrem Salatangebot dem Lifestylefood näher kommen als der grüne Riese aus Seattle), denn die zahlen wohl auch mehr Miete. Eine echte Chance für den Look des Viertels, aber eine (wirklich wünschenswerte) Durchmischung wird es auch nach meiner Meinung nicht geben. Leider eher eine erneute Verlagerung ... Schade!


    Meine Hoffnung: Vielleicht wird es bei Zuzug der Gerichtsklientel endlich mal eine Initialzündung geben, die Umgestaltung der Kölner hatte viel Geld gekostet, so viele Hoffnungen geweckt aber geworden ist nicht viel daraus ...


    In einem widerspreche ich sonny dann doch: Das Gesicht eines Arbeiterstadtteils, wie sieht das aus? Wenn es dreckige Fassaden, mit Postern übersähte Frontscheiben leerstehender Läden, Kioske, Internetcafés mit Rauchpatinawänden und unzählige Minirestaurants mit dem gleichen Angebot sind, finde ich es wenig erhaltenswert. Das Einkaufen japanischer Lebensmittel auf der Immermannstr. ist für mich jedenfalls schöner als in marokkanische Lebensmittel an der Ellerstr. zu kaufen, was ich beides auch tue. Es ist also nicht das Problem der ethnischen Herkunft (Japan oder Marokko), sondern die Gestaltung der Läden, die das Einkaufen so unterschiedlich ansprechend macht.


    Rotlicht: Man sollte sich wirklich zusammensetzen und ein St.Pauli-Modell entwickeln. Alles Rotlichtige konzentriert sich auf einen Bereich, den man von städtischer Seite wenigstens im Rahmen der Möglichkeiten toleriert (denn abschaffen kann man es nun mal nicht!) und schafft so vielleicht wieder in Bahnhofsnähe rotlichtfreie Straßenzüge, in denen noch wirklich gewohnt wird oder wieder gewohnt werden möchte. Es gibt so schöne Häuser im Bereich Dorotheen / Bismarck ...

    Ich mag das neue "Connections to" in der Rheinbahnankündigung, fraglich allerdings ob internationale Fahrgäste dann das deutsche 'Messe' immer schnell genug bzw. richtig verstehen. So ganz international sind wir dann doch noch nicht...
    "Sssänk ju foar travelling wis Deutsche Bahn..." o.=,

    So langsam kann man sehen, wie es ohne Gerüst aussehen wird. Ratinger Seite: Die Wandfarbe in Ocker allerdings ist ganz schön heftig, sollte auf dem Rendering wohl gut zum restlich verwendeten Backstein passen. Ungewiß, wie der Paul-Klee-Platz letztendlich wirken wird ... Er hatte früher etwas hinterhofartiges, hoffentlich gelingt es, dieses Gefühl durch die angekündigte Bepflanzung und Gestaltung zu verhindern ...

    Kaufen und Wohnen sollte wirklich mehr durchmischt werden, zumal es ja an Wohnungen noch immer mangelt in D'dorfs zentralen Lagen. Man hätte sich etwa bei der Gebäudehöhe durchaus an der Höhe der umliegenden Wohnbauten orientieren können ... und dem Platz hätte etwas mehr Grün wirklich besser getan.

    Gerade das Gegenüber oder besser Miteinander von Urban und Grün ist faszinierend, New York hat wunderbare kleine Parks in PPP, direkt neben riesigen Türmen. Nur zubauen ist nicht automatisch urban. Ich habe nur die Befürchtung, wenn alles in diesem Verständnis von Urban bebaut wird, sieht es aus wie am Postdamer Platz.

    Yep, so wird der Bereich zwischen Schadowstraße und Hofgarten wirklich nicht belebter, zumal die ehemals schicke Goltsteinstraße wirklich was Erhabeneres verdient gehabt hätte. Wenigstens die Front zum Park hin hätte man mit kleinteiliger, nach Originalfotos wieder aufgebauten Fassaden komplettieren können. Warum man sich da überhaupt die Rettung der Fassade geleistet hat, auf den Renderings oben sieht man ja bereits, wie der neue Gebäudeteil diese schöne Front im wahrsten Sinne des Wortes in den Schatten stellt.

    Die Golzheimer Höfe orientieren sich ja an jenen Bauten an der Kaiserwerther Straße, deren Hinterhöfe sind ähnlich einfach gebaut worden.
    Zu nahe am Original oder hat man damals wie heute am Rückfrontdesign sparen müssen?


    In Düsseldorf darf fast ungehindert schöne Altbausubstanz abgerissen werden, so auch in OK, Salierstr. / Ecke Markgrafenstr.! Inoffizielle Begründung: Der Schnitt bzw. die Aufteilung der Wohneinheiten wäre so ungünstig, das ließe sich so nicht mehr vermieten. Und die Fassade weise keine schützenswerte Gestaltung auf. Scheinbar wird dort Ralf Schmitz bauen. So wird es vermutlich wohl dem Umfeld entsprechend Retro oder Historisierend werden, zumindest aber hoffetnlich mit Augenmaß.


    Zu La Joya:
    Gibt es eigentlich überhaupt keine Auflagen für eine Fassadengestaltung?! Es muss ja nicht jedermanns Geschmack getroffen werden...
    Aber wo doch heute jeder Hinz seine Satellitenschüssel in Dachpfannenfarbe umgestalten muss, bevor es Strafen hagelt, darf so was ungestraft gebaut werden?

    Das Haus an der Salierstraße ist wirklich ein Fehlgriff, sowohl optisch wie planerisch. Es passt weder stilistisch in die Umgebung noch setzt es einen interessanten Kontrast. Erst als Erweiterungsbau für die Schule vermutet, stellt es als Wohnungsbau, vor allem bei der Wahl des Steins, wirklich alles an Geschmacklosem in Oberkassel in den Schatten. Höhepunkt des Wahnsinns: Der 1,5 qm-Rettungsbalkon.


    Die Gebäude von Ralf Schmitz zeigen, dass man zumindest mit Augenmaß und Stil sich in die Umgebung einfügen kann. Gekonnt zitieren und trotzdem individuell bleiben. Auch seine Sanierungsprojekte sind toll, etwa an der Luegallee (wenn auch mit leichtem Beigeschmack im Sozialen...).


    Die Bauten in Golzheim zeigen, ebenfalls wie bei Schmitz, dass gekonntes Zitieren nicht automatisch ein Disneylandartiges Kopieren bedeuten muss...

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    Ja, beschämend. Ein Objekt in dieser einzigartigen Lage, direkt am Rheinufer, auf einer der elegantesten Straßen ...
    Uninspiriert, langweilig, bereits tausendfach zitiert. Das beste, was man darüber sagen kann, wäre "zweckmäßig".

    Das REAL-Areal (sorry, Wortwitz im schlechtesten Sinne!) ist, da es durch die Bahnen und Straßen vom Center gegenüber getrennt ist, nicht unbedingt mit Blick auf die Arkaden zu sehen. Man könnte dort aber wirklich etwas Schmuckeres (also etwas, das den Bereich schmückt!) hinsetzen.


    Ollinrw hat recht: Die Arkaden selbst sind, vor allem heute, wo man andernorts so etwas bereits wieder abreißt, so uninspiriert und belanglos gebaut, dass es einen in der kalten Jahreszeit wirklich an den real exitierenden Sozialismus erinnnert. Alles wirkt, als hätte man etwas bauen wollen, an dem die Neonschilder der Läden am besten zur Wirkung kommen. Der Eingang belegt dies ausgezeichnet!

    Architektonisch kein kompletter Fehlgriff, warum hat man sich keine Balkone bei solch tollem Blick auf den Park geleistet? Aber auch hier bestimmt natürlich auch das Umfeld den Gesamteindruck. Die Mietshäuser an der Kaiserstraße dürften meiner Meinung nach morgen verschwinden.


    Traurig: Ein Mövenpick-Schriftzug aus verblühten Blumen vegetiert (sic!) an der Fassade oben.

    Im Prinzip hat wirklich jeder Vorschlag etwas Positives und etwas Negatives.


    Ich sehe größere Grünflächen in Zeiten der wirtschaftlichen Ausreizung aller Bereiche wirklich als den größten Luxus. Wenn Düsseldorf eine reiche Stadt ist und das auch zeigen möchte, dann dadurch, dass man wirtschaftlich so hoch interessante Flächen grün belässt. Allerdings sollten die Flächen nicht mit sehr vielen Bäumen zugepflanzt werden, damit nicht bei Dunkelheit ein weiterer schlecht beleuchteter Angstraum wie der Hofgarten entsteht.


    Der Blick auf die Kirche sollte wieder besser herauskommen. Wenn es aber denn doch ein Neubau in unmittelbarer Nähe sein muss, dann kann ein Gebäude auf der Tuchtinsel nur dann wirken, wenn die Gebäude mit Schuhgeschäft, Woyton und Co abgerissen werden und ein einheitliches Unikat entsteht. Dieser Flickenteppich mit teilsanierter MEXX-Fassade ist ein trauriger Anblick. Alternativ könnte die MEXX-Fassade auf den Rest der Gebäude erweitert werden, um ein schlüssiges Ganzes zu erhalten (wie es ja schon mal war!)


    Das Schauspielhaus sollte nicht als unliebsamer Bruder versteckt werden (zumal es ja von Liebeskinds Entwürfen für BA I sogar zitiert wird!). Ich halte eine große Wasserfläche eingerahmt von grünen Rasenstreifen sogar für eine Chance. Ähnlich wie beim Benrather Schloss kann ich mir gerade nachts bei den Illuminationen des Gebäudes tolle Spiegeleffekte vorstellen.


    Zuletzt: Warum um Himmels Willen nur Ramblas? Ich möchte eigentlich hier am Niederrhein nichts Mediterranes, dazu fahr ich ans Mittelmeer. Hier sollte etwas hin, was entweder typisch für die Region oder völlig neu und somit einzigartig und ein Anziehungspunkt für den Rest der Welt wäre. Die Städte sind im Hinblick auf Shopping bereits standardisiert, jetzt müssen Kultur (auch städtebauliche Kultur!) und Lebensart (Altbier, Köbes und Karneval) den individuellen Reiz herausstreichen.


    Die Entwürfe haben alle gute und schlechte Seiten.
    Die schlimmste Bausünde für mich ist, dass die Straßenbahn nicht zusammen mit dem Tausendfüßler unter der Erde verschwinden soll. :Nieder:
    Damit wird die einmalige Chance vertan, den Hofgarten zu einer Einheit und die Schadowstraße als Einkaufsmeile durchgängig zu machen. :nono:


    100 Prozent Zustimmung. Und die Chance IST einmalig! Nachträglich würde das doch nur mit einem Monsteraufwand, wenn überhaupt, möglich sein!
    Aus der fahrenden Bahn in Grüne schauen ist wohl einmalig schön, aber aus dem Grün heraus auf die fahrende Bahn schauen?!