Das Dach ist eine Sache. Mir persönlich wäre eine Veränderung des Innenraums, insbesondere der Wiedereinbau einer Empore viel wichtiger. In ihrer derzeitigen Form ist die Paulskirche ein geeigneter Rahmen für Festakte, Preisverleihungen etc. Als Ort parlamentarischer Diskussionen kann ich mir die PK in ihrer derzeitigen Form aber überhaupt nicht vorstellen und genau darauf beruht ja ihre historische Bedeutung.
Beiträge von Reiner03
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Vielleicht besteht auf diesem Weg doch noch eine (kleine) Chance, dass die Sanierung zu einer Annäherung an den Zustand von 1848 führt. Die Festlegung der Stadt, den Nachkriegszustand beizubehalten, ist für Denkmalschutz-Puristen sicher nachvollziehbar. Wenn es um die historische Bedeutung der Kirche geht, macht es allerdings keinen Sinn. Sie steht primär für die Revolution von 1848. Ihre überregionale Symbolkraft für den Wiederaufbau nach dem Krieg ist deutlich geringer.
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Das ist ja sagenhaft hässlich! Keinerlei Bezug zum Bestand, keine Struktur und eine Ästhetik, die irgendwo zwischen dem SB-Bereich eines großen schwedischen Möbelhauses und einem (Behelfs-)Parkhaus angesiedelt ist. Mit diesem Anblick will man künftig Zoobesucher malträtieren?! Hat man gar nichts aus dem Senckenberg-Desaster gelernt? Gibt es noch einen Funken Hoffnung, dass das nicht gebaut wird?
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Ich finde die Paulskirche in ihrer jetzigen Form auch nicht schlecht aber das ist mMn in diesem Fall nicht der entscheidende Punkt.
Die PK hat zweimal in ihrer Geschichte eine historische Rolle gespielt. Als Sitz des Parlaments 1848/49 und als Symbolbau des Wiederaufbaus (nicht nur architektonisch) 1948.
Eine entscheidende Rolle kam ihr aber nur 1848/49 zu. Damals war sie Dreh-und Angelpunkt der deutschen Geschichte. Ein Jahrhundert spaeter war sie das sicherlich nicht.
Schon aus diesem Grund sollte die PK meiner Meinung nach zumindest annaehernd in den Zustand von 1848/49 zurueckversetzt werden.
Darueber hinaus ist es fuer mich unabdingbar, ein der Bedeutung der PK angemessenes Museum / Dokumentationszentrum zu errichten. Aus Platzgruenden kann das vermutlich nur ein separates Gebaeude sein, gerne auch ein Gebaeude, dass sich in Lage und Aussehen an der Alten Boerse orientiert. -
Leider sehe ich die Frage einer Bebauung des Paulsplatzes genau so skeptisch wie OllaPeta. Aber eine andere Freiflaeche ganz in der Naehe, genauer gesagt zwischen Rathaus und Berliner Strasse, hat vielleicht mehr Aussichten in absehbarer Zeit bebaut zu werden. Hier gingen lediglich ein paar Behoerdenparkplaetze verloren und die Stadt koennte das Grundstueck sicher zu einem ziemlich hohen Preis verkaufen!
Eine Bebauung dieser Flaeche wuerde die Raumkanten von Berliner Strasse und suedlichem Kornmarkt wesentlich besser fassen und falls man das Ganze noch mit einer Oeffnung des Rathaus-EGs verbindet (wird ja seit ca 15 Jahren diskutiert), koennte hier eine sehr schoene Ecke fuer Gastronomie und Geschaefte entstehen. -
Die Argumentation ist traumhaft - "keine neuen Rekos, da sie die Einmaligkeit des Dom-Roemer Projekts reduzieren."
Uebertragen auf zB Essgewohnheiten heist das "Ich esse einmal im Jahr Torte. Den Rest des Jahres esse ich trockenes Brot, damit mir die Einmaligkeit des jaehrlichen Tortenerlebnisses erhalten bleibt." Entweder ist Herr Josef jedem Moench in punkto Genuegsamkeit weit ueberlegen oder die Stringenz der Argumentation gegen mehr Rekos (die er ja angeblich mag) laesst etwas zu wuenschen uebrig:-) -
Ich denke auch, dass man hier eine grosse Chance verpasst, eine der historisch (und touristisch) wichtigsten Strassen Frankfurts aufzuwerten.
Es gibt positive Elemente; die Kleinteiligkeit ist gut, es gibt ein mehr oder weniger passendes Dach und der Hof kann sehr ansprechend wirken. Die Fassaden zum Grossen Hirschgraben sind aber mMn schrecklich. Die 3 Maeckler-Fassaden sehen in der Tat aus wie umgebaute Luftschutzbunker (was ist so schlimm an blinden Fenstern, wenn die musealen Anforderungen keine echten Fenster zulassen?!) und der ganz linke Fassadenteil bringt dann zu allem Ueberfluss nochmal zusaetzliche Unruhe und Disharmonie durch die horizontalen Fensterbaender. Da waere in der Tat noch sehr viel Luft nach oben - leider! -
Meiner Meinung nach ein hervorragendes Projekt. Es bringt nicht nur ein weiteres Stück der verlorenen Altstadt zurück (auch wenn es nur wenige Rekonstruktionen geben soll), es sorgt für mehr innerstädtischen Wohnraum und es sollte durch den Verkauf von Freiflächen ökonomisch selbsttragend sein (oder sogar gewinnbringend).
Natürlich werden die Bedenkenträger nicht auf sich warten lassen, vorne weg sicherlich der Denkmalschutz(!), gefolgt von Grünen und Linken, die die Vernichtung von innerstädtischen Freiflächen und die Vertreibung alteingesessener Mieter beklagen werden.
Trotzdem halte ich das Projekt nicht für aussichtslos, da der Dreh- und Angelpunkt der Abbruch eines Verwaltungsgebäude ist. Zwar sollen auch ein paar Wohnhäuser abgebrochen werden, aber zumindest Teile des Projekts hängen nicht zwingend davon ab. Das dürfte den politischen Widerstand in Grenzen halten.
Ich halte auch die Erhaltung der Mainuferbebauung für einen 'realpolitisch' guten Schachzug, während der Abbruch einiger Häuser am Römerberg eher unrealistisch ist. Ich drücke in jedem Fall die Daumen, dass dieser Vorschlag nicht in der Versenkung verschwindet! -
Volle Zustimmung!! Hätte man die Nummer 70 durch den mittleren Teil des Neubaus ersetzt, wäre es eine Verbesserung gewesen. Das für diesen Bau aber ein gut erhaltener Altbau abgerissen wird, ist mMn nach eine klare Bausünde.
Mal angenommen, die Stadt hätte ein Interesse daran die Nummer 68 zu erhalten - heroische Annahme, ich weiß! - hätte sie denn die juristischen Mittel dazu? -
War jemand in der letzten Stzung des Dom-Roemer-Ausschusses? Leider habe ich in der Presse nicht viel ueber die Ergebnisse gefunden.
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Die EZB nutzt derzeit den Eurotower, das alte Commerzbank-Hochhaus und Teile des Eurotheums. Die Büros dort wurden direkt nach Fertigstellung des Gebäudes bezogen. Muss so 2001 / 2002 gewesen sein.
Interessant ist die Frage wie es im nächsten Jahr weitergeht. Der EZB-Neubau ist zu klein um zusätzlich zum derzeitigen Personalbestand alle Mitarbeiter der Bankenaufsicht unterzubringen. -
Die Bankenaufsicht fuer die Eurozone wird in FRA angesiedelt. Das ist beschlossen (auch ohne Hilfe durch den OB:-)). Und die inhaltliche Trennung zwischen Geldpolitik und Bankenaufsicht erfordert in der Praxis keine raeumliche Trennung.
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Intern wird eher von 600 bis 700 neuen Mitarbeitern gesprochen, zumindest in absehbarer Zeit. Die werden die naechsten Jahre wohl in einem der EZB-Bestandsgebaeude untergebracht. Da das Eurotheum zu klein ist und das alte Commerzbank-Gebaeude keine vollstaendige Infrastruktur bietet, spricht vieles fuer den Eurotower.
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An der Toengesgasse wird ja lediglich Haessliches mit (vielleicht etwas weniger) Haesslichem ersetzt aber im Holzgraben wird ohne Not ein gut erhaltener Gruenderzeitbau geopfert! Und die Eingaenge zur Passage sind wohl eher mit dem Ziel der Abschreckung moeglicher Passanten entworfen worden. Vermutlich wollte man nicht zu viel 'Transitverkehr'. Insgesamt eine herbe Enttaeuschung!
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Es scheint hier schon bald loszugehen. Der ehemalige Parkplatz Holzgraben (HG) 13 ist mit Gittern abgesperrt und die Geschaefte in den abzureissenden Gebaeuden im HG und der Toengesgasse haben Ausverkauf.
Insgesamt finde ich das Projekt sehr begruessenswert aber das der relativ gut erhaltene Altbau HG 11a abgerissen wird ist mehr als bedauerlich. Dabei sollte es ja wohl kein Problem sein, Wohnungen in einem renovierten Stilaltbau in zentraler Lage an den Mann (oder die Frau) zu bringen. -
Es lohnt sich mMn nicht wirklich ueber die sogenannten philosophischen Hintergruende dieser Aktion viele Worte zu verlieren. Interessanter-(und vermutlich nicht beabsichtigterweise) sieht das Ergebnis zumindest auf Bildern aber gar nicht mal schlecht aus. Etwas Ornamentik kann der wenig prickelnden Schirn-Architektur ja eigentlich nur gut tun und das Ganze erinnert ein wenig an das Institut du Monde Arabe in Paris (http://de.wikipedia.org/wiki/Institut_du_monde_arabe), ein mMn exzellentes Gebaeude (das aber natuerlich nicht zwischen Dom und Roemer passen wuerde:-)).
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Die FAZ schreibt heute in ihrer Print-Ausgabe das die Denkmalschutzbehörden von Stadt und Land den Denkmalschutz für den BRH nicht aufheben werden. Es wird argumentiert das eine denkmalgerechte Sanierung trotz gegenteiliger Gutachten der Investoren möglich sei. Baustadtrat Schwarz wird mit der Ausage zitiert das er den Abrissantrag vor diesem Hintergrund vermutlich nicht genehmigen wird. Frage ans Forum; hat er denn den Spielraum es trotzdem zu tun?
In einem Kommentar befürwortet die FAZ die harte Haltung des Denkmalschutzes in dieser Frage und beurteilt die Diskussion über Erhalt oder Abriss des BRH als letzte Chance für die Wiederaufbauarchitektur in FFM.
Man kann sich sicher darüber streiten ob es architektonisch/städtebaulich Sinn macht den BRH zu erhalten. Bleibt es aber dabei das er erhalten werden muß, dürften in jedem Fall noch einige Jahre Leerstand auf uns zukommen. -
Eine - im wörtlichen Sinn - naheliegende Finanzierungsmöglichkeit für die Stadt wäre der Verkauf der derzeit nur als Parkplatz genutzten Fläche zwischen Rathaus-Nordbau (RHN), Kornmarkt und Berliner Str. Mit dem Verkaufserlös sollte sich die Rekonstruktion der RHN-Dächer und der beiden Türme durchaus finanzieren lassen. Darüber hinaus würde es auch die städtebauliche Situation an dieser Ecke der ehemaligen Altstadt wesentlich verbessern.
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Ab und an kann ich einen Blick auf das Innere des Gelaendes werfen und fuer kurze Zeit war an dem Bogen ein Geruest aufgestellt. Vielleicht hat man ja wenigstens den Schlusstein ausgebaut. Waere zwar immer noch ein schwacher Trost aber besser als nichts.
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Das waere die idelae Loesung fuer diesen Bereich. Hoffentlich ist es noch nicht zu spaet fuer ein Umdenken.