Beiträge von mescha

    Irgendwie erinnerten mich die Projektbilder an alte Seyfried-Comics:

    :D Du hast so recht! Und das ist auch meiner Meinung nach das Hauptproblem an der Planung: Nicht, OB die Bergmannstraße verkehrsberuhigt wird, sondern WIE! Aktuelle Trends insbesondere den ruhenden MIV aus dem Straßenraum zu verdrängen, begrüße ich grundsätzlich sehr. Gerade in Straßen mit viel Gastronomie und Außenbestuhlung, sind parkende Autos ein ästhethisches Ärgernis. In Berlin sind häufig die schönsten Plätze und Straßen mit parkenden Autos zugestellt, sodass, wenn man seinen Espresso auf der Außenterrasse eines schönen Straßencafés genießt, zwangsläufig eigentlich immer direkt neben den parkenden Autos sitzt. Die Sicht auf die Straße, die flanierenden Passanten, die schönen Fassaden wird durch hässliche Blechkisten verstellt und machen fast alle Außenterrassen in Berlin eher ungemütlich. Deshalb kann eine verkehrsberuhigte Bergmannstraße durchaus charmant werden. Aber doch nicht so! Wieso orientiert man sich bei der Gestaltung nicht viel mehr an der Ästhethik der Straße und des umliegenden Kiezes? Der Charmissoplatz und seine Umgebung sind doch gerade wegen der historischen Gründerzeitfassaden und dem historisch-romantischen Flair der Kopfsteinpflasterstraßen so beliebt. Ich würde mir hier eine viel klassischere, historisierende Straßenraumgestaltung wünschen: Eine aufgeräumte Freifläche mit Mosaikpflaster, Schinkel-Kandelaber, klassische schöne Bänke, klassische Berliner Poller etc. Fahrradwege können ja gerne geteert sein, aber warum müssen sie in einem Fußgängerbereich so schreiend grün sein (an verkehrsreichen Straßen ist das ja nachvollziehbar)? Was soll diese kindische, hystherische, geschmacklose und zur umgebenden Bausubstanz völlig unpassende Gestaltung? Das ganze geht doch auch etwas erwachsener und "cooler". Auch bei klassischer Gestaltung lassen sich geschmackvolle Beete mit Stauden und Blumen integrieren, sodass auch in einer schön gestalteten Straße die erwünschten Insekten ein Zuhause finden könnten ;). Ich bin mir sicher, dass sich mit einer stilvolleren Gestaltung auch das Problem mit den ungewünschten Partyzonen abmildern ließe. Diese chaotisch-schrille Gestaltung, wie sie derzeit geplant ist, lädt ja geradezu dazu ein, sich dort entsprechend chaotisch zu verhalten und eine schnelle Verwahrlosung der ungepflegten Grünräume ist nur eine Frage der Zeit. Wenn eine Grünfläche auf Grund des ungemähten Rasens schon von vorneherein aussieht, wie ein Hundeklo, wird sie voraussichtlich auch so genutzt werden.


    Zitat gekürzt.

    Der Pavillon hat mit der Historie des Ortes weder kulturell noch sonstirgendwie etwas mit dem Potsdamer Platz zu tun. Das ist als würden wir kleine katholische oder protestantische Kapellen, oder Schwarzwaldhäusschenminiaturen verschenken. Als offizielle Staatsgeschenke versteht sich.

    Dass der Pavillion nichts mit der Historie des Ortes zu tun hat, trifft nicht ganz zu: Es handelt sich um den Pavillion der Einheit, ein Geschenk Südkoreas als Symbol für die friedliche Einigung Deutschlands und als Zeichen der Bewunderung und Hoffnung, dass auch in anderen geteilten Staaten und Völkern, wie u.a. Korea eine friedliche Vereinigung in Zukunft möglich wird. Diese Symbolik passt meines Erachtens sehr gut an den Potsdamer Platz als ehemaliger Grenzort nahe dem Todesstreifen zwischen Ost- und West-Berlin. Der Platz selbst ist ebenfalls ein Symbol der friedlichen Vereinigung der Stadt und Deutschlands, durch den Pavillion bekommt diese Symbolik auch eine internationale Dimension und es wird daran erinnert, dass der "Eiserne Vorhang", der den Potsdamer Platz und die Welt einst teilte, eben noch nicht überall auf der Welt vollständig verschwunden ist. Außerdem handelt es sich um einen Nachbau eines Original-Pavillions aus dem Königspalast Changdeokgung in Seoul, immerhin UNESCO-Welterbestätte. Der Vergleich mit irgendwelchen Kapellen und Schwarzwaldhäuschen empfinde ich als diskreditierend und könnte auch als eurozentrische Arroganz verstanden werden, die heute nicht mehr zeitgemäß ist.

    Das gibt dann an der Ecke Fünf Hochhäuser (mit dem Kaufhofturm 6), relativ dicht in einem Cluster beieinander, die 5x130m/1x125m hoch werden.

    Sechs gruppierte Türme in Monohöhe mit Flachdächern. Wie mit der Kettensäge getrimmt.

    Irgendwie ist Deine Kritik nicht ganz nachvollziehbar, 1. weil die Architektur und auch die Dachgestaltung von 4 der zu bauenden Gebäude noch gar nicht feststeht und 2. wird doch erst durch die Begrenzung einiger Gebäude auf 130 m (die ich nicht zwangsläufig befürworte, jedoch befürworte ich eine Variation in der Höhe, gerne zwischen 180 und 130 Meter) eine gewisse Höhenvariation im Vergleich zur ursprünglichen Kollhoff-Planung ins Spiel gebracht. Die Ursprungsplanung sah doch noch eine viel breitere und höhere "Wand" vor. Dadurch dass Hines und Monarch bei 150m bleiben, die anderen neuen Türme nur 130m hoch werden und das ParkIn mit 125m sowie das Haus des Reisens mit knapp 70m erhalten bleiben, wird eine sehr viel abwechslungsreichere Skyline in Bezug auf die Höhe entstehen, als es Kollhoff vorsah, auch wenn insgesamt niedriger. Auch bei der Kollhoff-Planung bestand immer die Gefahr, dass nur Flachdächer gebaut werden, das hat eher wenig mit der Höhenbegrenzung zu tun.

    Neue Perspektiven für Länderfusion?

    Auch wegen der hoffentlich endlich nahenden Flughafeneröffnung und der zunehmenden Verflechtung des umliegenden Ballungsraums mit der Hauptstadt habe ich in den vergangenen Wochen öfter über eine mögliche Neuauflage der Fusionsdebatte nachgedacht. Es würde gerade in Bezug auf Wirtschaftspolitik und Infrastruktur hohes Synergiepotetential geben. Auch das Schuldenthema relativiert sich seit dem letzten Zeitpunkt zumindest etwas. Berlin konnte seinen Schuldenberg in den letzten Jahren sukzessive abbauen, während Brandenburg nun ca 1 Mia neue Schulden aufnehmen möchte. Interessehalber habe ich mal den aktuellen Schuldenstand aller Bundesländer betrachtet. Die Diskrepanz zwischen den beiden Ländern ist aktuell immer noch enorm aber perspektivisch vielleicht nicht mehr zu extrem.

    Ich (und wahrscheinlich auch sehr viele andere Berlinerinnen und Berliner) hoffe doch sehr, dass das niemals passieren wird! Bei der (Neu-)Bildung eines Bundeslandes kann es doch nicht ausschließlich um wirtschaftliche und monetäre Aspekte gehen! Die Belange der Bevölkerung und soziale Aspekte sollten doch zumindest eine ebenso wichtige Rolle spielen. Mir und vielen meiner Bekannten würde Angst und Bange werden, wenn Berlin, in dem sich, in der Regel, jede und jeder ungestört und frei entfalten kann, unabhängig von Herkunft, äußerlicher Merkmale, Weltanschauung und sexueller Orientierung, mit einem Bundesland zusammengelegt würde, in welchem bei der letzten Landtagswahl 23% (!) der Wähler die AfD zur zweitstärksten Kraft gemacht haben, mit einem Landesvorsitzenden der eindeutige Kontakte in die Neonaziszene hat. Mir sind die Berliner 14% AfD bereits viel zu viel, wenn dann auch noch die AfD-Wähler aus Brandenburg hinzukommmen und unsere Landespolitik mitbestimmen, würde ich hier nicht mehr gerne leben.

    Rainer Tee Genau das ist aber offensichtlich ohnehin schon geplant, trotz Denkmalschutz. Siehe hier!

    Danke für den Hinweis Hallole !

    Der Entwurf für den Ostzugang gefällt mir ausgesprochen gut. So unansehnlich wie Baukörper behauptet, ist die StaBi damit von ihrer Rückseite doch gar nicht mehr. Wenn das wirklich so kommt, ist es umso mehr eine Schande, dass dieser grandiose Bau von dem ordinären Musical-Theater-Casino-Komplex verdeckt und von den beiden banalen Gebäuden entlang der Eichhornstraße eingerahmt wird. Die Ostfassade der StaBi mit neuem Zugangsbereich wäre doch eine sehr schöne Einfassung für den Marlene-Dietrich-Platz und ein toller Endpunkt für die Blickachse durch die Alte Potsdamer Straße.


    Hallole Sorry, aber die StaBi ist meines Wissens nach Teil des Kulturforums (oder irre ich mich da?) und in meinem ersten Post ging es um mehr als nur ihre Sanierung. Außerdem bezog sich mein Post unmittelbar auf das von Dir hier im Thread gepostete Bild, deshalb ist der Beitrag schon passend hier, finde ich.

    Danke für die Fotos, Hallole. Da so häufig kritisiert wird, dass sich Potsdamer Platz und Kulturforum gegenseitig den Rücken zukehren: Das zweite Foto von Hallole macht es ganz deutlich: Das Hauptproblem sind nicht die grandiosen Sharoun-Bauten, sondern das gelbe Bürogebäude Ecke Potsdamer/ Eichhornstraße, das Grand Hyatt und (auf dem Foto nicht zu sehen) das Musical-Theater. Das sind meiner Meinung nach ganz heiße Abrisskandidaten, auch wenn sie gerade mal erst knapp 20 Jahre alt sind. Grand Hyatt und das Bürogebäude sehen aus wie Billigste IBIS-Hotels an französischen Autobahnen und das Musical-Theater fasst den Marlene-Dietrich-Platz viel zu eng und verstellt die Sicht auf die StaBi von Osten her. Das Bürogebäude und das Hyatt sollte man durch höhere Neubauten, gerne richtige Hochhäuser ersetzen mit ihrer Schauseite Richtung Westen und das Musical-Theater sollte man ersatzlos streichen, den Marlene-Dietrich-Platz vergrößern und einen neuen Ostzugang von selbigen Platz zur StaBi schaffen. So würde die grandiose Sharoun'sche StaBi den westlichen Abschluss des nun viel großzügigeren Marlene-Dietrich-Platzes bilden und durch die Sichtachse durch die Alte Potsdamer Straße schon vom Potsdamer Platz aus sichtbar sein sowie vom Bahnhof herkommend auch besser erreichbar. Das würde völlig neue Sicht- und Wegebeziehungen schaffen. Das Musical-Theater wird doch ohnehin nicht mehr dauerhaft bespielt, das wäre doch die Gelegenheit für einen Abriss. Durch das Ersetzen der anderen beiden Gebäude würde die schrecklich piefige Rückseite des an dessen Ostseite eigentlich sehr gelungenen Potsdamer Platz Areals auch aus Richtung Westen ansehnlicher machen und so auch dazu einladen hier weiter in Richtung Philharmonie und Neuer Nationalgalerie zu flanieren. Lange Rede kurzer Sinn: Es wird so häufig eine Neuordnung des Kulturforums gefordert, um es attraktiver zu machen, dabei müsste meiner Meinung nach eher die Rückseite des Potsdamer Platz Areals "repariert" werden, um die Situation zu verbessern!

    Das Hochhausensemble des Potsdamer Platzes ist eines der beliebtesten Fotomotive des "Neuen" Berlin. Ein ähnliches Ergebnis ließe sich mit zwei neuen Hochhäusern an der Westseite des Areals schaffen, sogar je nach Standort mit Philharmonie und StaBi im Vordergrund.

    Das Gebäude ist wirklich sehr gelungen, der Innenraum der Halle wirkt sehr großzügig und das Kupferdach gibt dem ganzen einen hochwertiges Erscheinungsbild. Allerdings kommt mir, wenn ich das Gebäude betrachte, immer wieder der Gedanke: Ist das für Berliner Verhältnisse nicht etwas übertrieben für eine einfache S-Bahn-Station? Nicht, dass es mich nicht freut, dass die Bahn hier mal klotzt und nicht kleckert, aber wenn ich das sehe, wird mir immer unverständlicher, wieso das Empfangsgebäude des Fern- und Reginalbahnhofes (!) Gesundbrunnen, dem wichtigsten Verkehrsknoten im Norden der Stadt, so dermaßen viel eingespart wurde, dass es nicht mal für eine Schließung oder Verglasung der Außenwände gereicht hat und im Grunde kein Gebäude, sondern nur ein großer zugiger Unterstand entstanden ist. Meiner Meinung nach wäre das jetzige Empfangsgebäude des S-Bhfs Warschauer Straße ein angemessener Bahnhofsbau für den Fernbahnhof Gesundbrunnen gewesen und ein Unterstand, wie er am Gesundbrunnen entstanden ist, für den "einfachen" S-Bhf Warschauer Straße völlig ausreichend.

    Hier scheinen nun tatsächlich erste Arbeiten auf dem Grundstück zu beginnen. Heute wurde auf dem vorderen Teil des Grundstücks der Bodenbelag aufgerissen und Bohrungen durchgeführt:





    Der Bauzaun wurde in der Zwischenzeit von Street-Art-Künstlern gestaltet:




    Quellen: Eigene Aufnahmen

    Hier mal eine ganz interessante Perspektive des Stadtschlosses:
    Dies ist der einzige Standort, von dem man beide Portale (Original am Staatsratsgebäude,rechts, und Rekonstruktion am Humboldt-Forum, links) gleichzeitig sehen kann:



    Bildquelle: Eigene Aufnahme

    ^Ich gehe außerdem davon aus, dass die ausländischen Airlines, die derzeit das Terminal A in Tegel nutzen, ebenfalls T1 am BER nutzen werden, das wären dann noch u.a.: KLM, Joon/Air France, Turkish Airlines, British Airways, Swiss, TAP etc. Wahrscheinlich würde auch Aeroflot in das T1 ziehen, oder? Die fliegen derzeit noch von Schönefeld.


    5.) Wenn in Zukunft vielleicht "gewisse" Innenräume rekonstruiert werden sollten würde dies sicher ebenfalls über Spenden finanziert.
    Lediglich eine Überarbeitung der musealen Nutzung der betreffenden Räume fiele dabei an.
    Aber auch das wäre sicher überschaubar, da ja nicht alle Räume gleichzeitig neu entstünden und das ganze sich sicher über mehrere Jahrzehnte verteilen dürfte.
    .


    Das würde aber doch im Umkehrschluss bedeuten, dass der Platz für die museale Nutzung im Laufe der kommenden Jahrzehnte immer geringer werden würde mit jedem Raum des Schlosses, der rekonstruiert würde. Das heißt, das Museum mit seinen durchaus imposanten und sehenswerten Exponaten müsste nach und nach immer weiter schrumpfen bzw. in einigen Jahrzehnten, wenn mehrere Schlossräume rekonstruiert sind, in einen weiteren Neubau ausweichen. Das kann doch niemand ernsthaft fordern oder? Das Humboldt-Forum würde sich dadurch quasi selbst abschaffen.

    ^Ich stimme Dir zu. Ich persönlich hoffe sehr, dass der Gehry-Turm kommt. Auch wenn es vielleicht nicht Gehrys bestes Werk ist, lockert er die sonst recht kastige Bebauung am Alexanderplatz auf und könnte bei guter Ausführung ein richtiger EyeCatcher werden, der sich positiv von seiner Umgebung abhebt. Auch die Höhe von 150m finde ich an der Stelle wichtig, da alle neuen Türme nur mit 130m geplant werden. Die 150m von Hines und Monarch werden diese Einheitshöhe etwas auflockern.


    Zum Alexa fällt mir ein: Ich fand es, als es neu gebaut wurde, schrecklich hässlich, insbesondere wegen der rosa-farbenen Fassade und seiner ungewöhnlichen Form, die an einen Sarkophag erinnert; aber jetzt, wo es immer mehr umbaut und eingerahmt wird von relativ schlichten, kastigen Hochhäusern (Motel One, Grandaire und Monarch-Tower), gefällt es mir immer mehr. Es gewinnt durch die Umbauung ungemein. Meiner Meinung nach lockert es die recht strenge Bebauung an der Grunerstraße mittlerweile sogar sehr angenehm auf durch seine organischen Formen und sein goldenes geschwungenes Dach, die durch die Umbauung in Zukunft nur noch teilweise an manchen Stellen hinter den kastigen Gebäuden hervorschauen werden. Ohne das extrovertierte Alexa, wäre bei den jetzt geplanten Kasten-Hochhäusern dieses Areal wahrscheinlich sehr viel langweiliger.


    Ähnlich wird vermutlich die Wirkung des fertigen Hines-Towers in seiner würfelförmigen Umgebung nach Fertigstellung sehr viel angenehmer sein, als es jetzt auf den Visualisierungen erscheint.

    Außerdem würde eine Tramstrecke durch die Heidestraße einem Bahnhof Perleberger Brücke nicht zuwiderlaufen.


    Das sehe ich genauso. Es ist nämlich ein Trugschluss zu denken, der S-Bhf Perleberger Brücke würde die Europacity ausreichend an den ÖPNV anschließen. Insbesondere bei seiner jetzt geplanten Lage dient er eher der Erschließung von Moabit-Nordost/ Stephankiez (was ja auch gut ist, da bisher schlecht angebunden) und lediglich dem äußersten nördlichen Rand der Europacity. Von den meisten Lagen innerhalb der Europacity ist der Hbf mit Stadtbahn, S21, Tram und U-Bahn nach wie vor besser zu erreichen.


    Ein S-Bhf etwas weiter südlich würde die Europacity besser anschließen und wäre günstiger. Da dieser nicht kommt, halte ich die Tram für die Feinerschließung des neuen Viertels für sehr sinnvoll und notwendig.

    2. In Zusammenhang mit besagter Kosten-Nutzen-Untersuchung dürfte eine Errichtung des S-Bahnhofs "nur wenige Meter weiter südlich .., bevor sich die S21 aufteilt in den Ast Richtung Westhafen und den Ast Richtung Gesundbrunnen" sich vermutlich sogar negativ auswirken:
    Damit würde dieser sehr nahe an den (provisorischen) Halt am Hbf heranrücken - und gleichzeitig eine "Lücke" im Norden entstehen -
    im Übrigen, man täusche sich da nicht, sind das nicht "nur wenige Meter", sondern mind. 500 Meter (hier: "weiter südlich")..


    ^Das ist aber auch nur eine Vermutung von Dir, so wie ich vermute, dass ein Bahnhof weiter südlich bei einer Kosten-Nutzen-Analyse besser abschneiden würde.


    Und genau wegen solchen potentiellen Auswirkungen macht man bei größeren Infrastrukturprojekten in der Regel ja eine Alternativenprüfung. Dort sind eben unterschiedliche Alternativen auf ihre jeweiligen Kosten, Nutzen und andere Belange (wie z.B. Umweltauswirkungen) hin zu überprüfen und gegeneinander abzuwägen.


    Soweit ich weiß, wurde ein alternativer Standort im Falle dieses Bahnhofs aber nie in Betracht gezogen.



    • Würde sich der Nutzen des Bahnhofs auf Grund des geringeren Abstandes zum Hbf verringern, wenn er 500 Meter weiter südlich läge (trotz Umleitung der Buslinien) oder würde sich der Nutzen des Bahnhofs steigern, wenn er 500 Meter weiter südlich läge, weil er zentrale Bereiche der Europacity und auch die Lehrter Straße besser anbinden würde?


    • Inwiefern würde eine Kostensenkung durch die günstigere Bauweise eines einfachen Mittelbahnsteigs das Kosten-Nutzen-Verhältnis im Vergleich zu einem teureren Bahnhof weiter nördlich verbessern?


    • Wäre ein potentielles Hochhaus im Norden der Europacity nicht auch durch einen 500 Meter weiter südlich liegenden Bahnhof gut angebunden, bei entsprechender Planung der Bahnhofszugänge?


    • Etc. pp.



    Genau solche Fragen hätten doch vor einer Standortfestlegung untersucht werden müssen. Die Entscheidung für die eine oder die andere Alternative hätte an Hand der Abwägungen einer solchen Alternativenprüfung stattfinden müssen.


    Wenn eine solch eingehende Prüfung aber niemals stattgefunden hat, bleibt es natürlich reine Spekulation, welcher Standort in Bezug auf sein Kosten-Nutzen-Verhältnis besser abschneidet.


    Sich aber von vorne herein auf den Standort festzulegen, auf dem die Errichtung eines Bahnhofs sehr viel aufwendiger (und somit teurer) zu realisieren ist, ohne eine offensichtlich kostengünstigere Alternative wenigstens zu prüfen, ist sicherlich nicht gerade das nachhaltigste und zielführendste Vorgehen, gerade wenn man aus Kostengründen erwägt, den Bau des Bahnhofs vollständig zu streichen. Das wäre nämlich dann Nutzen = 0

    Was ich bei der Planung des Bahnhofs Perleberger Brücke nicht nachvollziehen kann, ist, warum hier so wahnsinnig kompliziert und dadurch unverhältnismäßig teuer geplant wird. Durch die vorgesehene Lage des Bahnhofs unmittelbar an der Perleberger Brücke ist ein hochkomplexes Bauwerk (sowie Baukörper schreibt: Mischung aus Hoch-, Turm- und Abzweigbahnhof!) mit zwei Bahnsteigen notwendig. Natürlich verschlechtert eine solch teure Lösung auch das Ergebnis einer Kosten-Nutzen-Analyse!


    Man müsste den Bahnhof nur wenige Meter weiter südlich errichten, bevor sich die S21 aufteilt in den Ast Richtung Westhafen und den Ast Richtung Gesundbrunnen. So wäre ein einfacher Mittelbahnsteig ausreichend, der über eine Fußgängerbrücke im Westen mit der Lehrter Straße verbunden werden könnte und im Osten direkten Anschluss an eine neu zu bauende Straße in der Europacity haben könnte. Neben den viel geringeren Kosten wäre so auch die Europacity sehr viel besser erschlossen, da die jetzt geplante Lage von vielen Teilen der Europacity fußläufig sehr weit entfernt liegt.


    Die Lage wurde offensichtlich deshalb gewählt, um direkten Anschluss an die Buslinien, die über die Perleberger Brücke führen, zu gewährleisten. Aber ist es nicht sehr viel günstiger einige wenige Buslinien leicht umzuleiten und einen kleinen Schwenk in Richtung eines Bahnhofs weiter im Süden fahren zu lassen, als einen übermäßig teuren, hochkomplexen Bahnhof zu errichten?


    Beispielsweise könnte der M27er einfach anstatt über die Fennbrücke über die parallel verlaufende Nordhafenbrücke verkehren und somit auch einen Bahnhof etwas weiter im Süden ansteuern. Die Buslinie 142 durch die Heidestraße könnte ebenfalls durch einen kleinen Schwenk nach Westen näher an einen solchen Bahnhof herangeführt werden.


    Gab es bei der Standortfestlegung für den neuen geplanten Bahnhof überhaupt jemals eine angemessene Prüfung von Alternativen? Weiß jemand etwas über den Vorgang der Standortfestlegung für diesen S-Bahnhof? Gab es hier eine Öffentlichkeitsbeteiligung?

    Zum Thema 130m: Ich bin zwar auch ein Fan von richtigen Wolkenkratzern und kann mir die auch gut in der weiteren Umgebung des Alex vorstellen, aber genau an dieser Stelle finde ich eine Reduzierung auf 130m richtig.


    Hier mal ein Schnappschuss aus Richtung Nordosten (Greifswalder Straße):

    Bildquelle: Eigenes Bild


    Hier rückt schon das Park Inn mit seinen nur 125m der Kugel des Fernsehturms sehr nahe. Ähnlich sieht es aus Richtung Prenzlauer Allee aus. Das Immeo-Hochhaus stünde in diesem Bild unmittelbar links neben dem Park Inn. 150m an dieser Stelle würden schon arg an der Kugel des Fernsehturms kratzen, was meiner Meinung nach die Stimmigkeit der Skyline an dieser Stelle stören würde.


    Außerdem kommt es erst durch die Reduzierung der Höhe einiger Hochhäuser am Alex zu einer Höhenvarianz in der Skyline, was ich deutlich spannender finde als die einheitlichen 150m, die Kollhof vorschlug. Wir haben in näherer Zukunft ggf. am Alex 2 150er (Monarch und Hines) mehrere 130er (Immeo und Areal Haus der Elektroindustrie) und mit den Bestandsbauten ParkInn, HdR, MotelOne einige niedrigere Hochhäuser. Das wäre doch schon eine nette kleine Skyline mit verschiedenen Höhen und eine Grundlage für mehr Hochhäuser.
    In fernerer Zukunft könnten dann noch höhere Gebäude in etwas größerer Entfernung zum Fernsehturm (z.B. an der Mollstraße, Richtung Karl-Marx-Allee oder Richtung Jannowitzbrücke) ergänzt werden.

    Zitat von HarrySeidler;611005 [url


    Was ist das eigentlich für ein bescheuerter Mythos, der im Tagesschaubeitrag erwähnt wird, dass das Berliner Stadtschloss die größte Barockfassade nördlich der Alpen habe? Auch Paris und Versailles liegen nördlich der Alpen und es ist wohl allgemein bekannt, dass Versailles die größte Palastanlage Europas ist, ebenfalls barock, und somit mit Sicherheit eine größere Barockfassade als das Berliner Stadtschloss hat.


    Ich bin ein großer Fan des wiederaufgebauten Stadtschlosses, aber solche Falschbehauptungen in die Welt zu setzen, nur um die Wichtigkeit des Projekts hervorzuheben sollte man doch bitte vermeiden. Das ist meiner Meinung nach ziemlich peinlich für Berlin und vor allem überhaupt nicht notwendig.

    Alternative Streckenführung der Stammbahn


    Beim Blick auf den Berlin-Stadtplan kam mir gerade eine Idee für eine alternative Streckenführung für die Stammbahn als Regionalbahn in der Innenstadt, die deutlich günstiger und effizienter wäre:
    Man sollte die Stammbahn als Fern-/Regionalbahnstrecke nur zwischen Potsdam und Friedenau wieder aufbauen. Nördlich von Friedenau könnte sie dann einen Schwenk nach Osten machen und entlang des Voralberger Damms und der A100 zu den bestehenden Gleisen der Anhalter Bahn führen.
    In dem Gebiet sind neben dem Autobahnkteuz überwiegend Gewerbegebiet und Kleingärten. Ein Bau müsste dort relativ unproblematisch sein.


    Diese Streckenführung hätte mehrere Vorteile:
    - man würde sich den kompletten Gleisbau innerhalb des S-Bahnrings bis zum Gleisdreieck sparen (was auch die Anwohner freuen dürfte), da dort die bereits vorhandenen Gleise genutzt werden
    -die auf der neuen Strecke verkehrenden Züge könnten am Südkreuz halten mit all den dort vorhandenen Umsteigeverbindungen zu Fern-, Regional- und Ringbahn
    - auf den Bau eines Regiohalts am SBhf Schöneberg könnte man dadurch verzichten, da die Ringbahn über Südkreuz erreicht werden könnte


    Das erinnert mich doch sehr an Kaisers Zeiten, als auch kein profanes Gebäude höher sein durfte als das Schloss, woher bekanntlich die Berliner Traufhöhe stammt.
    Es ist aber nicht das Schloss, sondern das Humboldforum was dort steht, und dessen westlicher Haupteingang darf natürlich auch schmaler sein, als das Freiheits- und Einheitsdenkmal davor.


    Darum geht es nicht. Natürlich darf das Denkmal breiter sein als das Portal des Schlosses/ Humboldtforums und natürlich darf das Denkmal länger sein als die Fassade der Bauakademie, es gibt ja kein Gesetz dagegen. Aber will man das? Mit dieser Argumentation könnte man auch einen 200-Meter Wolkenkratzer direkt an den Gendarmenmarkt oder mitten ins Nikolaiviertel stellen. Dennoch würde er optisch nicht zu seiner Umgebung passen und nach ästhetischen Maßstäben den Rahmen des jeweiligen Platzes sprengen. Genauso verhält es sich mit der viel zu großen Wippe auf dem Sockel des Nationaldenkmals eingerahmt von Gebäuden, die gegenseitig maßstäblich zueinander passen und sich gegenseitig respektieren. Darum geht es.
    Und zwar nicht weil dort die ehemalige Residenz des Kaisers wieder aufgebaut wurde, sondern ein künstlerich und architektonisch ansprechender Gebäudekomplex, der eingerahmt von weiteren teilweise historischen, teilweise modernen Gebäuden ein Platzensemble bildet, das in seinen Proportionen harmonisch aufeinander abgestimmt ist.

    Riesig, überdimensional und Riesenschale, Riesenschüssel sind doch eher unangebracht.
    Auch 'zierlich' für die Bauakademie trifft nicht zu und "wie klein das Portal und das Schloss ... wirken" ist doch Comedy oder?


    Die Schlossfreiheit ist groß genug für das Einheitsdenkmal, das ja nicht mal annähernd so groß wie der Sockel des Nationaldenkmals wird
    und dann ist auch noch genug Platz für Veranstaltungen.
    Genausowenig wird die Wirkung der Schlossfassaden oder des Eosanderportals geschmälert.


    Ich finde Deine Ausdrucksweise ziemlich unverschämt. Ich gebe meine Meinung wieder, die durchaus ernst gemeint ist, und Du bezeichnest sie als "Comedy".

    Und die Bilder, die Du verlinkst, bestätigen, meiner Meinung nach, nur, dass die Wippe an dieser Stelle viel zu groß ist und die umliegenden Gebäude dadurch herabwürdigt und optisch schrumpfen lässt:
    Das von Dir zuletzt verlinkte Bild zeigt doch ganz deutlich, die Wippe ist mindestens doppelt so lang wie das (für sich schon sehr große) Schloss-Portal, sie ist länger als die gesamte Fassade der Bauakademie und liegend fast halb so hoch wie die Bauakademie, sie nimmt fast die gleiche Grundfläche ein wie die Alte Kommandatur. Würde sie aufrecht stehen, wäre sie gar höher als die Schlosskuppel. Für ein Denkmal auf einem so kleinem Platz ist das definitiv zu groß und sprengt den Rahmen.


    Na klar, dort ist theoretisch Platz für die Wippe, doch muss ein Denkmal den gesamten Platz einnehmen, auf dem es steht, nur weil dafür genug Platz ist? Nenn mir bitte einen Platz in Berlin oder sonst wo, wo das der Fall ist! In der Regel stehen Denkmäler in der Mitte oder auf einem Teil des Platzes und respektieren die Proportionen ihrer umliegenden Bebbauung.


    Man baute doch auch damals keine 80-Meter breite Weltzeituhr auf den Alex oder einen 50 Meter hohen Schiller auf den Gendamrenmarkt, nur weil theoretisch genug Platz dafür wäre! Und warum nicht? Weil es auf Grund der Proportionen aus ästhetischen Gesichtspunkten nicht zu den jeweiligen Plätzen und ihren umliegenden Bauten passt. Darum geht es mir, nicht ob da genug Platz ist.


    Um mit dem Platz und den umliegenden Bauten zu harmonieren, müsste die Wippe sehr viel kleiner sein, als sie geplant ist.


    Es ergibt sich erst recht kein Zwang, weil die Schlossfassaden wiederaufgebaut wurden,
    nichts Modernes in dessen Umfeld zu errichten. Daher passt auch die moderne Wippe dorthin. Das ganze Umfeld wird schließlich u.a. aufgrund neuer
    Vorschriften viel moderner, auch wenn das irgendeine Mehrheit in einer Umfrage nicht möchte.


    Das sehe ich genauso. Es geht mir um die Größe und die Proportionen, nicht darum, dass die Wippe modern ist. Wie schon gesagt, mir gefällt die Wippe und durchaus dürfen meiner Meinung nach, in der Umgebung des Schlosses moderne Gebäude und Denkmäler entstehen, aber bitte im richtigen Maßstab.