Beiträge von Aixois

    An die Kubatur des Motel One werde ich mich allerdings nie gewöhnen können. Dieser komische Riegel, der in den Raum reinragt, ist für mich irgendwie zu geometrisch-verkopft.


    An der Stelle hätte ich weitaus die runde Ecke der Annenhöfe gesehen, die den Platz vielmehr aufgewertet hätten.

    Frischluft- oder doch Sturmschneise? ;)


    Ja, das habe ich mir fast gedacht. Ich könnte mir auch einen eher pavillonhaften zweigeschossigen Bau mit Gastronomie und Dachterrasse vorstellen. Einfach irgendeine Art von Raumkante, die aber auch den Platz etwas 'wohnlicher' macht.

    ^Ich stimme dem zu, würde aber trotzdem zwei Veränderungsmöglichkeiten vorschlagen:


    1. Um den Istzustand zu verbessern, würde ich die ramponiert aussehenden Steilseiten einfach aufmauern, sodass sie stabil und gepflegt sind. In diese kann durchaus Rankgrün integriert werden. Die obere Liegewiese ist mE eigentlich immer sehr gepflegt.


    2. Langfristig würde ich aber den ganzen Raum umdenken. Die große Schneise lässt den PP zu offen und undefiniert, kreuzungshaft, wirken. Ich denke, es wäre sinnvoller, an die südliche Platzseite ein Gebäude zu setzen, das zwischen den beiden Seiten vermittelt und in der Sichtachse des TD-Parks steht, und den Park selbst über eine große (bepflanzte?) Brücke an den Gleisdreieckspark anschließen und somit eine große Promenade nach Süden schaffen, die dann in den urbanen, verdichteten Platz mündet, von dem aus verschiedene städtische Nutzungen erschlossen werden können.

    Was mir als Nutzer dieser Bibliothek am Lesesaal vor allem immer negativ auffiel, war, dass es nur sehr wenige Arbeitsplätze dort gibt. Die Raumgröße ist an sich sehr angenehm und großzügig, aber man kann nirgendwo sitzen und bekommt nach 9 Uhr morgens kaum noch einen Platz. Das wird sich dann nach der Volleröffnung sicher bessern, aber ich konnte nie ganz verstehen, weshalb die Kapazitäten dort so derart unterschätzt wurden. Zumal es immer am schönsten ist, in den großen Sälen zu sitzen.


    Teppich ist für eine Bibliothek übrigens unerlässlich. Wer schon mal im (sonst natürlich sehr imposanten) Dudler-Saal des Grimmzentrums war, weiß, welchen unglaublichen Lärm das Parkett erzeugt. Völliger Planungsfehler, der die letztendliche Nutzung nicht mitbedacht hat.


    Ich denke, auch wenn die Stabi Ost dann jetzt eine wichtige Lücke schließt (als historische Forschungsbibliothek), wird die Stabi West dennoch die beste Bibliothek Berlins bleiben, die nicht nur die wesentlichen modernen Sammlungen hat, sondern auch die nutzerfreundlichste Bibliothek ist, weil sie für Nutzer und nicht nur für Repräsentation konzipiert wurde. Nur der WLAN-Zugang in beiden ist weiterhin eine Katastrophe.


    Alles in allem: die Freude überwiegt über eine Baustelle weniger und einen Kulturtempel mehr in Mitte. Wenn Covid vorbei ist, sind die Linden wieder auf dem Weg, ihr Weltniveaupotential langsam in Schwung zu bringen.

    Allein aus Lichtgründen würde eine Reduzierung ja auch Sinn ergeben. Aber zumindest wird es nicht ganz so wie auf der obigen Visualisierung aussehen, da die klare Außenkante bereits auf allen Seiten vor die runden Kapitelle gezogen wurde. Man darf also vielleicht noch gespannt sein(?).

    Das Grassi will bekanntlich einen Erweiterungsbau mit unterirdischer Verbindung zum jetzigen Art Deco Gebäude auf dem Johannisplatz errichten.

    Ach, das war mir noch nicht bewusst. Gibt es dazu schon Näheres bzw. Aktuelleres? (Der Instagram-Post ist ja schon zwei Jahre alt) und auf der Grassi-Future-Seite gibt's auch nichts Neues.


    Würde ich jedenfalls sehr begrüßen, da man dem jetzigen Bau immer schon anmerkt, dass er früher hinter der Johanniskirche stand, und dem immer noch (vor allem durch den WOGETRA-Riegel im Norden) recht zerfaserten Platz wenig Kontur gibt. Etwas Turmhaftes würde einen schönen Gegenpol zum Paulinum setzen und könnte vielleicht auch jene mittlerweile etwas verstummten Freunde einer Turm-Reko versöhnen.

    Auf der Nordseite gibt es noch viel zu tun, ich glaube nicht, dass dieser Bereich zum 17.12. fertig wird.

    p1012510qvkoo.jpg



    Alle Fotos: Klarenbach

    Ich bin da recht zuversichtlich, da diese (zumindest östlich von Portal IV) bereits komplett gepflastert ist und nur für die Arbeiten überasphaltiert wurde. Der westliche Teil der Schlossterrassen wird dann erst nach Fertigstellung des U-Bahnhofs erfolgen, aber für die Eröffnung sind die Zugänge zum Hof und zur Passage ja unumgänglich.


    Vielen Dank für die Fotos, die Vorfreude steigt jeden Tag mehr!

    Der Grund, warum die vorgeschlagene Architektur des Hauses so verkorkst daherkommt, ist der Tatsache geschuldet, dass Oper seit 1930 mit der Entwicklung von Tonfilm und Kino keine relevante Kunstform mehr ist, und deshalb auch keine wesentlich inspirierende Fassadengestaltung erwirken kann.

    Das kann erstens nur jemand sagen, der offenbar lange nicht mehr eine Oper angesehen hat (vor allem in einer erfolgreichen Unterhaltungsbühne wie eben der Komischen Oper), und das scheint mir ein Argument zu sein von jemandem, der nicht zu schätzen weiß, welchen einzigartigen kulturellen Reichtum Deutschland vor allem durch seine öffentlich subventionierte Bühnenlandschaft hat.


    Ich lebe seit über sieben Jahren auf den insgesamt hochkulturarmen britschen Inseln (UK wie Irland), wo es mit Ausnahme Londons fast gar keine eigenständigen Theater-, Tanz- oder Opernensembles gibt und die wenigen unter massivem finanziellen Erfolgsdruck stehen und im wesentlichen die Produktionen im Zeichen von massenverwertbarer leichter Unterhaltung stehen (was nicht grundsätzlich heißt, dass es schlecht ist, aber dass es wenig Raum für Abwechslung gibt).


    Dass Kultur in dem Maße in Deutschland als Teil des öffentlichen Lebens aufrechterhalten wird und eben nicht nur Elitenbespaßung (was man merken würde, wenn man mal in einer Oper ist) oder ein reines Konsumprodukt, ist ein großer Schatz, auf den man stolz sein sollte, anstatt mit schlussendlich fatalen neoliberalen Floskeln um sich zu werfen, die von Unkenntnis und, so scheint es mir, vor allem persönlichem Geschmack geprägt sind.

    ^ Alles richtig. Mit "bereichern" meine ich wortwörtlich, dem ganzen noch eine mehr hinzufügen als einen unüberwindbaren Streifen mit Heidekraut. Das ist besser als ein Parkplatz, aber es hätte sich auch für eine Allee angeboten. Diese würde zudem der Straße auch die Windschneisigkeit nehmen.

    Ich finde auch, dass es eine fantastische Straße ist und bin froh, dass sie als Denkmal erhalten wird, und freue mich noch mehr, dass die fehlenden Pavillons ergänzt werden, sowohl wegen der Raumkanten als auch wegen der entstehenden (kulturellen) Infrastruktur.


    Aber ich würde widersprechen, dass Bäume auf dem Mittelstreifen den DDR-Charakter verändern. Wie schon einmal hier festgestellt wurde, sind es ja vor allem die (ansonsten natürlich tollen) großen Bäume an beiden Seiten, die den ursprünglichen Raumeindruck eben nicht mehr erlebbar machen (weswegen die Pavillons wieder wichtiger werden). Da das schon einmal so ist, könnte man die Straße in der Richtung auch weiterentwickeln und um eine Flaniermeile bereichern, die neben der künftigen Hochhausdichte am Alex mMn sehr attraktiv wäre, und umweltfreundlicher obendrein.

    Ich finde weiterhin, dass man den Mittelstreifen als Flaniermeile mit weiteren Bäumen, ähnlich der Linden, hätte gestalten sollen. Das würde eher einen Boulevardeindruck vermitteln und den Barriereeindruck vermindern, sodass man auch an verschiedenen Stellen die Straße überqueren kann. Dass es grün wird, ist zu begrüßen, aber das hätte man auch einfach lebendiger gestalten können.

    Was ich mich weiterhin frage: Warum bleibt das neue T2 zu, aber man will T5 noch so lange offen behalten. Warum wäre es nicht logischer, T2 anstatt T5 zu betreiben und dafür dann alles innerhalb des neuen Flughafenkomplexes ohne Shuttleverkehr zu handhaben und endlich das alte Schönefelder Terminal loszuwerden? Vielleicht ist mir da etwas entgangen.

    Schade, dass dennoch nicht darüber nachgedacht wird, dass (mMn billig aussehende) Wellblechdach der Eingangshalle durch Holz zu ersetzen, wie das in der größeren Bahnhofsschwester Leipzig gemacht wurde und dort deutlich wertiger und wärmer aussieht. Der Rest macht einen guten Eindruck und kann wahrlich nicht früh genug kommen.