Beiträge von LE Mon. hist.

    Wenn ich es richtig verstanden habe relativ wenig, den allergrößten Teil soll Kaufland selbst einnehmen. Das steht dann allerdings in Konkurrenz zu meinem Lieblings-Konsum Ecke Demmeringstr./Rabenerstr. Vor allem soll der kleinflächige Handel mit den schon am Lindenauer Markt existierenden Händlern abgestimmt werden.


    Zwischen Kuhturmstraße (Abriss der drei Häuser an die Ecke bis auf die Fassade), Lindenauer Markt und Henricistraße, wobei ich auch erst mal nachkucken muß, wie weit das nach Osten reichen soll. Bislang stehen da immer noch drei teils vermietete - sowohl Gewerbe als auch Wohnungen - Gründerzeithäuser, ein Imbiß mit Wurst und original Moskauer Eis, einige Textilien-Kleinhändler und eine ganze Menge Autos sowie die 33 Linden an der Kuhturmstraße.
    http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000


    Ich nehme mal an, es handelt sich im wesentlichen um die alten Planungen von vor x Jahren. Inwieweit das Ganze modifziert wurde, kann ich nicht sagen: http://www.l-iz.de/Leben/Gesel…pen-am--200406282105.html Ich habe erst kürzlich im Internet älterere Diskussionen über die architektonische Qualität, vor allem eine lange, fensterlose Front und die Zufahrslösung gesehen und wenn ich mich nicht irre, auch Visualisierungen, aber finde die im Moment nicht. Ich halte die Augen aber offen.

    Im SEKo sind die Standorte bereits genannt:
    http://www.leipzig.de/imperia/…o_Teil_B_Fachkonzepte.pdf S. 71


    Neubau von Kitas in Altlindenau (Demmeringstraße, Rietschelstraße), Lindenau (Josephstraße), weiterhin Kapazitätserweiterungen .... Die bisherigen Kitas sollen anscheinend in "Familienzentren" umprofiliert werden.


    Neubau von Kita-Außenstelle in Lindenthal (Karl-Mannfeld-Straße) geplant


    Neubau Kitas Herloßsohnstraße/Fechnstraße (Gohlis-Süd), Nordweg (Wiederitzsch) geplant, Kapazitätserweiterung bei Kitas Gohlis-Mitte


    Neubau K-Siegesmundstraße (Reundnitz-Thonberg)


    Neubau Kita Altenburger Straße 3, Fichtestraße 28, Lößniger Straße 6 (Südvorstadt), Biedermannstraße 23-29, Frohburger Straße 33 (Connewitz) in Planung


    Neubau Kita Käferhaus in Plagwitz


    Neue Kitas Brüderstraße 14 (Zentrum Südost) sowie Karl-Liebknecht-Str. 30-32 (Zentrum Süd)


    Auch bei Schulen steht einiges an:


    Sanierung oder Ersatzneubau am Standort ehem. List-Gymnasium aös Ersatzbau für Erich-Kästner-GS (Gohlis-Süd)


    Sanierung Förderschule J.-H. Pestalozzi (Gohlis-Mitte)


    Sanierung und Wiederinbetriebnahme ehem. Coppi-Schule


    Komplexe denkmalgerechte Sanierung Henriette-Goldschmidt-Schule ...


    Neubau Sporthalle für mindestens 3 Schulen der Ortsteile Zentrum West, Südvorstadt


    zahlreiche weitere Schulsanierungen


    Lohnt es sich angesichts dessen nicht bereits jetzt, einen eigenen Thread für Kitas und Schulen einzurichten?


    Nein, denn es gibt schon einen passenden Thread dafür, und zwar den hier. Dabei sollten wir es auch belassen. Gruß, Cowboy

    In unserem Zusammenhang von besonderem Interesse ist der Teil B - Fachkonzepte - des SEKo und hier wiederum 1. Wohnen und 9. Denkmalpflege: http://www.leipzig.de/imperia/…o_Teil_B_Fachkonzepte.pdf


    Das klingt gar nicht mal ganz schlecht, obwohl der Abriss weiterhin Option ist. Aber im Vergleich mit dem, was andere Städte unter dem Namen SEKo anbieten, ist da schon viel gewonnen, z.B. die sogenannte Integrierte Magistralenentwicklung mit Erhaltungspriorität.


    Chemnitz stellt sein SEKo ab Montag im www vor, diskutiert wird es schon jetzt und sicher noch intensiver danach an dieser Stelle:
    http://www.deutsches-architekt…d.php?p=205272#post205272
    Dabei hoffen wir auf eure mailkräftige Unterstützung, um Aschenputtelchen Chemnitz auf die sinnvollen Konzepte und Fortschritte der netten Stiefschwester hinzuweisen. In Chemnitz hält man vor allem den flächigen Abriss an den Magistralen, z.B. an der Leipziger (sic!) Straße, weiterhin für eine ganz tolle Idee. Mehr dazu im genannten Thread.

    LEgende und meine Wenigkeit waren gestern bei der Veranstaltung mit Stefan Geiss, Leiter der Abteilung Stadterneuerung Leipzig West im Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung, die durchaus interessant war. Es ging jedoch mehr um das SEKo Leipzig 2020 [ http://www.leipzig.de/de/buerger/stadtentw/konzept/service/ ] als um konkrete Projekte, doch konnten einige noch in der anschließenden ausführlichen Diskussion angesprochen werden. LEgende fragte unter anderem wegen dem Aurelienbogen, Thema war außerdem das Kaufland am Lindenauer Markt. http://www.deutsches-architekt…d.php?p=205501#post205501


    Desweiteren wurde bekannt gegeben, dass für die nächste Zeit ein grundhafter Ausbau der Josephstraße in Lindenau geplant ist, da es dort schon interessante Projekte wie die Nachbarschaftsgärten gibt und sich die Stadt davon eine Art Initialzündung für die Josephstraße selbst, die auch auf Siemeringstraße, Lützner und die ganze Nachbarschaft ausstrahlen soll. Gerade sah ich, dass der Buchkinder e.V. in der Josephstraße einen Kindergarten einrichten möchte. http://www.buchkinder.de/seite…d-wir/05kindergarten.html


    Die Demmeringstraße soll mittelfristig als Fuß- und Radwegverbindung quer durch vom Lindenauer Hafen bis zum Zentrum ausgebaut werden. Aber das ist schon wieder 24 h her, da erinnere ich mich nicht an alles. ;) LEgende hilf!!!

    Eckhaus am Dittrichring wird wiederbelebt meldete die LVZ gestern auf S. 21. Es geht um das Eckhaus an der Mündung der Käthe-Kollwitz-Straße auf den Innenstadtring, das fünf Jahre leerstand. Das Leipziger Immbolienunternehmen CPS Real Estate will den Bau zu einem Kunst- und Handwerkszentrum entwicklen.


    auch Mephisto berichtete:
    http://mephisto976.uni-leipzig…kulturzentrum-werden.html


    + 180 Grad-Drehung:
    http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000

    LEgende und ich waren gestern bei der Veranstaltung mit Stefan Geiss, Leiter der Abteilung Stadterneuerung Leipzig West im Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung. Auf das Thema angesprochen meinte er sinngemäß, dass er zwar nicht sein ganzes Vermögen darauf verwetten würde, aber doch einen Beitrag von 20 Euro oder so, dass das EKZ am Lindenauer Markt in zwei Jahren steht. Der Investor ist weiterhin Kaufland, die Gespräche mit der GmbH & Co. KG und der Lindenauer Händlerinitiative sind wohl auch schon weit fortgeschritten. Wie DrZott schrieb, sollen von den drei Häusern an der Ecke der Kuhturmstraße gegenüber vom Schotten nur die Fassaden stehen bleiben. Geiss verspricht sich von dem Bau eine Signalwirkung für den Lindenauer Markt, höhere Attraktivität etc.


    Nun, schauen wir mal, was kommt. Ausweichstandorte für die 33 Linden an der Kuhturmstraße werden meines Wissens auch noch gesucht.

    Würzburger Straße 44 (10 Wohnungen) scheint mir nach dem Luftbild dieser Lückenschluss aus den 60er Jahren gegenüber der 43 zu seien. Aber natürlich keine Garantie.


    Horststraße 19/Lützowstraße 46: Für das Gefüge der ganzen Siedlung äußerst wichtiger Bau. Das Dach wurden dem Luftbild zufolge offenbar erst neu gedeckt.


    Terrassenstraße 16 (9 Wohnungen) - wenn es das einzige unsanierte Haus in der ganzen Zeile ist, dann scheint die GGG Schwierigkeiten mit der Wahrheit zu haben. Das ist eine trotz der Nähe zur Dresdner ruhige Straße in einem ausgesprochen grünen Viertel. Fast alle "Schwestern" des Hauses sind saniert und den "bespielten" Balkons zufolge auch vermietet .... .


    August-Bebel-Straße 1 und 3: Das Eckhaus ist neulich doch saniert worden, oder? Ich glaube mich irgendwie an den Umbau des Eckladens zu erinnern. Vermutlich gehört das Haus noch zur StraNa. Die 1 und 3 wären dann das grüne Haus und das mit dem weißen Erdgeschoß. Das ist völlig unbegreiflich, auf der anderes Straßenseite gibt es moderne Lückenschließungen. In der 11 und 13 sitzt das Finanzamt.


    Ich kapiere das alles nicht ... .

    Neues Stadtbaukonzept: 2020 sollen Studenten City beleben
    Chemnitzer Morgenpost, 8. Januar 2009
    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2041276


    Nach etlichen Allgemeinplätzen alà Chemnitz will sich für Kinder, Jugend und Studenten aufmöbeln, sein Image verbessern und die Einwohner in die Planungen einbeziehen. und Chemnitz soll grüner, moderner und belebter werden. – Welche Stadt will das eigentlich nicht? – kommt eine sicherlich gute Idee, die der Stadt von einem Verein aus Leipzig importiert ganz unverhofft in den Schoss fiel:


    - Brühl und Sonnenberg durch Förderung von alternativem Wohnen (etwa Wächterhäuser) wiederbelebt werden..


    Danach - Wer hätte es auch anders erwartet? - dieselben Konzepte wie seit Jahren aus dem Haus:


    - In der Leipziger Straße soll „an einem hochwertigem Stadteingang“ gearbeitet [werden] . Je nach Konzept aus dem “Architektursommer Sachsen 2008″ ( http://www.architektursommer-s…e/FP%20vom%2005-08-08.pdf ) heißt das Abriss der Häuser Leipziger Straße 107, 107 und 111 im GGG-Besitz und/oder 103, 105 und 109 in Privatbesitz, die bislang noch ein geschlossenes Karree bilden: http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000


    Hierzu Dankwart Guratzsch bereits am 8. Juli 2006 im Zusammenhang mit dem Abriss der Häuser Leipziger Straße 72 und 74 durch die GGG:
    http://www.welt.de/print-welt/…eitete_Investitionen.html


    Ähnlich Stadtforum Chemnitz: Häuser an der Leipziger Straße fallen. Mittwoch, 25. Oktober 2006. http://stadtf.vs120153.hl-users.com/wordpress/?m=200610


    - Zudem könnte bezahlbarer Wohnraum (Zentrum) mehr Studenten in die City locken, die Innenstadt attraktiver und belebter machen.. Wenn hier das eigentliche Zentrum gemeint ist, kann es eigentlich nur ein Scherz sein, denn die Hoffnung widerspricht so ziemlich jeden Gesetzen des Marktes und Beobachtungen in anderen Städten. In der weiteren Definition von Zentrum schließt das möglicherweise auch das Reitbahnviertel mit ein. Warten wir mal auf das Konzept.


    - Auch wird weiter die Abrissbirne geschwungen, selbst bei Wohnungen vor dem Baujahr 1949 - einschließlich Kulturdenkmäler. Am bestehenden Zentrenkonzept wird festgehalten. Da haben wir doch endlich die Kernaussage des Konzeptes mit der Begründung: Börries Butenop (44), Leiter Stadtplanungsamt: „Stadtumbau ist keine Momentaufgabe, sondern eine von Generationen. Das Konzept soll kein hemmungsloses Wünsch-Dir-Was sein. Maßnahmen müssen in den Haushaltsplan passen.“


    Vor 7 Jahren wurde schon mal ein „integriertes Stadtentwicklungsprogramm“ den Bürgern und Bürgerinnen vorgelegt: Die zahlreich eingegangenen Vorschläge, Anregungen und Hinweise (etwa 400 Anträge von Bürgern) werden nun ausgewertet - gesichtet und gewichtet - bevor das Programm dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt wird. "Wir sind dabei diese Zuschriften intensiv auszuwerten und dabei lassen wir nichts unter den Tisch fallen", betont Börries Butenop. Hinweise, die nicht unmittelbar in die Belange der Stadtentwicklung fallen, werden an die zuständigen Fachämter zur Bearbeitung weitergeleitet. Das Abwägungskonzept der Verwaltung über die Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger wird den Stadträten zur Beschlussfassung des Integrierten Stadtentwicklungsprogramms mit ausgereicht.
    http://www.chemnitz.de/chemnit…er=1&jahr=2002&monat=0003


    Über zahlreich eingehende Vorschläge, Anregungen und Hinweise freut man sich sicher auch diesmal, ob sie allerdings …. .


    Nachtrag: http://www.chemnitz.de/chemnit…oher=1&jahr=2009&monat=01


    Die Präsentation des Dokuments im Internet unter http://www.chemnitz.de ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern, sich über die Inhalte dieser gesamtstädtischen Planung detailliert zu informieren sowie Meinungen dazu zu äußern.


    Diese Möglichkeit zur Information und zur Meinungsäußerung besteht vom 12. Januar bis 13. Februar 2009. Unter der E-Mail-Adresse seko@stadt-chemnitz.de, die am Montag freigeschaltet wird, können sich die Besucher auch auf elektronischem Weg zurückmelden.


    Parallel zur Internetpräsentation wird der Entwurf des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes im gleichen Zeitraum im Foyer des Stadtplanungsamtes im Technischen Rathaus, Annaberger Straße 89, 4. Etage offen gelegt. Für Rückfragen und Erläuterungen stehen hier während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung die zuständigen Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes zur Verfügung.


    Ein Termin zum Vormerken: Die 7. Stadtwerkstatt am 29. Januar, 17 Uhr, in der Mensa der TU Chemnitz wird sich mit den Leitbildern des SEKo, also den großen Entwicklungslinien und Schwerpunkten, beschäftigen.

    Noch was älteres von Herrn Butenop:


    16.11.2006,
    Sächsische Zeitung, Lokales, Chemnitz; Stadtumbau Chemnitz: Sie sagen, wie’s weitergeht / Rathaus wünscht sich rege Bürgerbeteiligung


    ... Vom Gesamtwohnungsbestand (rund 168.000) stehen etwa 40.000 leer - fast jede vierte Unterkunft. Börris Butenop (41), Chef des Stadtplanungsamtes: „Davon sollen in den nächsten Jahren 10.000 zurückgebaut werden.“ Grund ist die sinkende Bevölkerungszahl (1981: 319.000, 2005: 245.000, Prognose 2010: 235.000). Mehr als 10.000 Wohnungen sind seit 2001 bereits abgerissen worden. Kosten für den Abriss der insgesamt 20.000 Quartiere: 70 Millionen Euro. „Der Stadtumbau konzentriert sich in den nächsten Jahren auf acht Ortsteile“, sagt Butenop - darunter Heckert, Sonnenberg, Brühl, Schlosschemnitz, Lutherviertel, Reitbahnstraße.


    Bis auf das Heckert sind es alles Gründerzeitviertel oder aber ehemalige Gründerzeitviertel mit mittlerweile sanierten Blöcken der 50er und 60er Jahre im Gegensatz zu den wenigen verbliebenen, sehr häufig unsanierten Gründerzeitbauten (Reitbahnviertel und größere Teile des Lutherviertels, z.B. im weiteren Bereich um den Blücherplatz).


    Nicht erwähnt werden die an den Stadträndern gelegenen Neubauviertel der 60er bis 80er Jahre wie Yorckgebiet (mittlerweile umfassend saniert), Beimlergebiet (Stadtsprech: Gablenz, hier sind ein paar Blöcke im Zuge der Sanierung der anderen rausgenommen worden, z.B. neulich einer in der Albert-Jentzsch-Straße 19–35 durch die CAWG EG) und Flemminggebiet (am Rande von Altendorf). Das interessante ist nun, dass das genau die Gebiete mit einem überduchschnittlich hohen Anteil an über 60-jährigen sind. Hier mal eine schon etwas ältere Statistik, die in einem ganz anderen Zusammenhang von der Stadt selbst erstellt wurde und bei der Frage des Stadtumbaus nicht so gerne gezeigt wird:


    Altehilfeplan der Stadt Chemnitz für die Jahre 2005 bis 2007
    http://www.chemnitz.de/publika…richte/altenhilfeplan.pdf
    Seite 4 und vor allem Seite 5 Abbildung 2. Das hat sich seitdem nicht wesentlich geändert, nur sind die Leute noch ein paar Jahre älter geworden.


    In spätestens 10 Jahren haben sehr wahrscheinlich genau diese Viertel einen ähnlichen Leerstand zu verzeichnen wie die sogenannten Problemviertel jetzt, den zuletzt aufgrund ihres Rufes. Aber wer konnte das denn heute schon voraussehen?


    SEKo Chemnitz 2020 - Ich bin sehr gespannt.

    Und über Herrn Boerries Butenop, Leiter des Stadtplanungsamtes, gelangt man wieder auf einige lesenswerte Artikel zum Stadtumbau in Chemnitz, die einem sonst doch schnell entgehen, z.B.:


    Chemnitz wird grün, grüner, am grünsten
    http://www.stadtstreicher.de/Heft/Archiv/24306/


    Börries Butenop:
    Sicherlich schmerzt es, wenn Baudenkmale fallen, aber ich denke, gerade das
    gründerzeitliche Baudenkmal lebt aus dem Ensemble. Und hier gilt, denke ich mir
    auch, der zusammenhängende Ansatz. Straßenzüge, Karrees geschlossen zu halten.
    Aber an anderen Stellen, wo die Lage schwierig bis unmöglich ist, dann auch mal
    geschlossen einen Straßenzug aufzugeben, auch, wenn Baudenkmale dort mit drin
    stehen.

    http://freiberger-altertumsverein.de/forum/read.php?3,2001


    Von solchen Einsichten scheinen Städte wie Chemnitz, Leipzig, Weißenfels, die in dieser Artikelfolge vorgestellt worden sind, bisher weit entfernt. Mit der Behauptung, "Stadtumbau von außen nach innen ist reine Theorie", hat erst vor wenigen Tagen der Leiter des Chemnitzer Stadtplanungsamtes, Börries Butenop, vor der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (srl) noch einmal öffentlich bekräftigt, daß er sich an die von Fachinstituten, Planungsexperten und der Bundesregierung ausgegebene Leitlinie für den Stadtumbau nicht zu halten gedenkt. Zum Abriß von Gründerzeithäusern und damit zur Perforation innerstädtischer Wohngebiete gebe es keine Alternative. Den machtlosen Protesten der Bewohner gegen den "Raub an Kulturgütern" und die Verlärmung ihrer Wohnhöfe begegnet der Planungschef mit der Ankündigung, man werde anstelle der Gebäude sieben Meter hohe Lärmschutzwände aufstellen.
    Fehlgeleitete Investitionen. Serie zum Stadtumbau, Schluß: Mit Perforation der Wohngebiete können die Bewohner nicht gehalten werden
    von Dankwart Guratzsch
    Die Welt, 8. Juli 2006
    http://www.welt.de/print-welt/…eitete_Investitionen.html


    Chemnitz mal wieder als abschreckendes Gegenstück
    Zum Beispiel Gladbeck: Aus den zugigen Zwischenräumen der Nachkriegszeit sind wieder urbane Orte geworden
    Wie sich eine Stadt repariert
    Von Dankwart Guratzsch
    Die Welt, 13. April 2007
    http://www.welt.de/welt_print/…eine_Stadt_repariert.html

    "Ab Montag ist im Internet das komplette Stadtentwicklungskonzept einsehbar ... . Noch bis zum 13. Februar können sich alle Chemnitzer auf der Homepage der Stadt über die genauen Inhalte des Entwurfes informieren. Vorgestellt wird er zudem in der siebenten Ausgabe der Stadtwerkstatt Ende Januar. Dabei können die Chemnitzer zusammen mit OB Barbara Ludwig über die Entwicklungslinien der Stadt diskutieren."


    Ich glaube, da fahre ich hin. Babsi Ludwig und Petra Wesseler an einem Tisch und Babsi muß die Ideen ihrer liebsten Mitarbeiterin öffentlich gut finden. Das verspricht auf jeden Fall lustig zu werden :D.


    Leider wird die 7. Stadtwerkstatt auf der Website der Stadt noch nicht angekündigt. Aber ab Montag soll es hier ja sowieso spannender werden:
    http://www.chemnitz.de/chemnit…ngskonzept_text_index.asp


    Boerries Butenop heißt der im Beitrag zu sehende Stadtplaner. Nur vom Hören kriegt man das aber nicht raus. ;)

    Ich empfinde es trotzdem als Verlust, sowohl als Einzeldenkmal als auch für das Stadtbild.


    Off topic:


    Über Rochlitz müßte ich tatsächlich mal eine Fotodokumentation ins Forum stellen. Allerdings würde es mir wohl endgültig das Herz brechen, den allgegenwärtigen Verfall einer der schönsten sächsischen Kleinstädte dokumentieren zu müssen...


    Kämpfe mit dem Schmerz und mache das bitte trotzdem. Gerade die kleinen Perlen zwischen Leipzig, Chemnitz und Dresden kennt ja leider kaum jemand. Neben Rochlitz würde ich mir auch noch Geithain, Froburg, Kohren-Sahlis, Wechselburg, Colditz, Grimma und viele andere wünschen. Und Diskussionsstoff mit wichtigen, aber verfallenden Baudenkmalen und gruseligen Mißgriffen bei Neubau und Sanierung gibt es auch da genügend. In Rochlitz denke ich da zum einen an das Hohe Haus und die Alte Baderei und zum anderen an dieses Krododilfarm-, Westernstadt- und Rapunzelturm-Gemisch, das zwischen Markt und Mulde-Center hingestellt wurde. Ich habe da jeweils auch noch Fotos, die muß ich aber erst finden. Wahrscheinlich ist es schneller, wenn ich neue mache ;-). Dann könnte man auch architektonisch wenig aufregende Lückenschließungen vorstellen wie Schuhhaus Augustin oder dieses Ding an der Ecke Markt / Bismarckstraße oder sich über den unorthodoxen Umgang mit mittelalterlicher/frühneuzeitlicher Stadtmauer unterhalten. Aber das besser in der Galerie oder einem eigen Thread.

    Rochlitz ist doch eigentlich auch noch "um Chemnitz", oder?


    Es war schon sehr bitter, da im vorletzten Jahr den Abbruch des Hauboldschen Spinnereigebäudes auf der Insel miterleben zu müssen. Ich weiß nicht, ob ich von der Ferne Fotos gemacht habe, aus der Nähe habe ich es nicht.


    Recht ausführlich zur Baugeschichte und Bedeutung Hans Jürgen Köttnitz im Rochlitzer Anzeiger vom 17. Mai 2007, S. 15 f.:
    http://www.rochlitz.de/pitcms/…r1/Amtsblatt_RL_05_07.pdf


    http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gottlieb_Haubold


    http://www.deutschefotothek.de/obj70021041.html#|home


    Aber vielleicht hat ja lguenth1 Bilder bzw. kann noch mehr sagen.


    Das ist aus meiner Sicht auch für das Stadtbild ein großer Verlust, den jetzt franst die Stadt zur Mulde hin aus und es fehlt einfach was.

    Ich habe mal versucht, die Meinertsche Spinnmühle im Luftbild zu finden, aber da ich noch nie in der Unteren Hauptstraße war und es keine Vogelschau gibt, bin ich mir nicht ganz sicher, das richtige Haus (in der Bildmitte) gefunden zu haben.
    http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000


    Mediale Aufmerksamkeit auch über die engere Region hinaus bekommt das Denkmal ja derzeit (Lausitzer Rundschau, Ostthüringer Zeitung, diverse Nachrichtenportale wie ad-hoc-news.de etc). Noch ein Gedanke, der mir gerade kam, aber vielleicht auch wenig zielführend ist. Oben ging es doch kurz auch um


    Förderverein "Montanregion Erzgebirge" e.V.
    http://www.montanregion-erzgebirge.de/


    Nun ist die Spinnmühle zwar keine Bergbaueinrichtung, aber doch ein sehr wichtiges Industriedenkmal. Vielleicht lohnt es sich trotzdem, solche vergleichsweisen großen und einflußreichen Vereine / Verbünde anzusprechen, ob sie es nicht zum Thema machen möchten.

    Plattenbau - Gegenstand der Kunstgeschichte u. Denkmalpflege

    Die heiligen drei Könige oder Großväterchen Frost - je nach dem, wen ihr lieber habt :lach: - haben euch heute ein kleines Geschenk mitgebracht. Ein neues Thema: :D


    Peter Richter: Der Plattenbau als Krisengebiet. Die architektonische und politische Transformation industriell errichteter Wohngebäude aus der DDR am Beispiel der Stadt Leinefelde. Dissertation Uni Hamburg 2006 (PDF; 28 MB)
    http://www.sub.uni-hamburg.de/…te/2006/3041/pdf/Text.pdf
    Über den Autor: http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Richter_(Schriftsteller)[/QUOTE]


    Viel Spaß beim Studieren und Diskutieren!

    Ich nehme mal stark an, dass es auch eine Reaktion auf Probleme ist, die man sich kurz vorher erst selbst geschaffen hat. Seit Jahren weisen ja Leute vehement darauf hin, dass dieses Lückenreißen auch deshalb mehr als unglücklich ist, weil die Infrastruktur unter der Erde ja meist drin bleibt, aber nicht mehr ausreichend genutzt wird und es so zu Schäden kommen kann, insbesondere bei der Kanalisation. Es ist natürlich auch schon erschlossenes Bauland, da hat man kaum zusätzliche Kosten. Billiger als eine Sanierung ist so ein Neubau allemal. Und man schafft sich selbst keine Konkurrenz zum Hauptklientel in den sanierten Plattenbauten, sondern erschließt neue Käuferschichten.


    Zur Vollendung gebracht hat man es damit allerdings in Freiberg. Da wurde am Franz-Mehring-Platz eine denkmalgeschützte Siedlung aus der NS-Zeit nach dem Vorbild von Dresden-Hellerau abgerissen, wofür man Fördermittel einstrich. Und sofort danach wurden mehr oder weniger an genau denselben Stellen wieder Ein- und Mehrfamilienhäuser gebaut und verkauft. Doppelt abkassiert, aber Denkmal weg!
    http://freiberger-altertumsverein.de/forum/read.php?3,2033

    Die GGG hat Stadthäuser für sich und Chemnitz entdeckt:


    Neue Idee: Einfamilienhäuser sollen Abriss-Lücken füllen
    Städtisches Wohnungsunternehmen GGG stellt Projekt für Eigenheimbau nahe der Innenstadt vor
    http://www.freiepresse.de/SPECIALS/SPECIAL13/1223275.html


    Moderne Architektur soll in Chemnitz künftig helfen, Lücken in Häuserzeilen nahe der Innenstadt zu füllen. ... Drei- bis viergeschossige Gebäude sollen auf durch Abrisse entstandenen Brachflächen gebaut werden. Auf vier Flächen soll das Pilotprojekt starten ... .


    Der GGG-Planer bezeichnet die vier jetzt ausgewählten Flächen als wichtig für den Städtebau: An der Fichtestraße etwa werde ein Areal angeboten, auf dem ein Karree nach Abriss aufgebrochen ist. So sollen Stadthäuser (Preis: zwischen 180.000 und 200.000 Euro) Lücken füllen und auch die für Häuserzeilen so wichtigen Raumkanten wieder herstellen.


    http://www.chemnitz.de/publika…tsblatt/amtsblatt_160.pdf


    Gartenhofhäuser:
    http://www.vsr-gmbh.de/produkte/br_chemnitz_2008/pdf/p18.pdf

    Sind die drei Stadthäuser an der Ecke Ernst-Mey-Str. 26 und Alte Str. 3 schon gebaut oder im Bau? Ich kann mich nur an dieses auffällige Stadthaus mit dem vielen Holz vor der Hütte erinnern. http://www.koenig-grundinvest.…mcdmnbviaf41l7hkqd4&id=61 Die Ecke ist es: http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000


    Fehlt nur noch jemand für die Villen an der Karl-Heine-Straße, oder ist es da zu laut?