Beiträge von T. W.

    So, hier wie angekündigt die Bilder von einigen Stadttoren und anderen sehenswerten Bauten, die man sieht, wenn man einen Ring entlang um das Stadtzentrum fährt. Zunächst das Sackheimer Tor, das noch nicht restauriert ist (beachte die abgeschlagenen Statuen über dem Torbogen):



    Von dort ist es nicht weit zum Königstor, das bereits restauriert wurde (wie zuvor ein Schnappschuß aus dem fahrenden Wagen):



    Hier noch eine Detailansicht desselben Tors.



    Auf der Straße vom Königstor zum Oberteich lockert die Bebauung auf, ohne ihren großstädtischen Charakter zu verlieren. Links der Straße sieht man bald die noch militärisch genutzte Kronprinzen-Divisions-Kaserne:



    Rechts befindet sich dann, von Bäumen umgeben, direkt gegenüber die Grolman-Bastei:



    Neben der Divisions-Kaserne stehen auf der linken Seite leider wieder einige unvermeidliche Plattenbauten, und zwar diesmal besonders graue:



    Auf der rechten Seite ist ein bewaldeter Damm. Nach vielleicht fünfiz Metern erreicht man dann eine große Straßenkreuzung. Auf der linken Seite dieser Kreuzung schließt sich ein Platz an, dessen Rückseite von der Kaliningrader Wodkafabrik ausgefüllt wird, welche auf dem folgenden Bild von Bäumen gnädig verdeckt ist (insb. rückseitig stark verfallen, z.T. Ruine).



    Rechts von der Kreuzung befinden sich das Roßgärter Tor...



    ...und anschließend, bereits am Oberteich (aber von diesem durch einen kleinen Wall getrennt) der Dohnaturm, ein gewaltiger Turm der Stadtbefestigung:



    Wenn man am Gelände der Wodkafabrik (links) bzw. Dem Oberteich (rechts) ein kurzes Stück entlangfährt, erreicht man schon den Markt von Kaliningrad. Diesen habe ich leider nicht photographieren können, sondern nur – schnappschußmäßig - einen daneben stehenden Nutzbau:



    Wenn man hier links abbiegt, erreicht man bald den Hansaplatz und in der Verlängerung das Haus der räte und den Dom.


    Habe ich was vergessen? Ja, richtig: das in jedem Reiseführer gezeigte Brückenwärterhäuschen (östlich vom Dom u. nördlich des Leninskij Prospekts am Pregel). Hier ist es:



    Und damit endet mein Beitrag zum frühern Königsberg - Kaliningrad.


    In etwa 2 Wochen möchte ich einen Thread zum nördlichen Ostpreußen außerhalb von Kaliningrad eröffnen. Dort werden sich natürlich keine spektakulären Bilder finden. Die Photos werden aber beispielhaft Bebauung einiger kleiner Ortschaften im Kaliningrad Oblast und Memel (Klaipėda) zeigen und sollen die Bilder von Kaliningrad in einen größeren Kontext einfügen.

    Nun der ehem. Südbahnhof, der heute die Funktion des Hauptbahnhofes hat. Es handelt sich um eine größere Bahnhofsanlage mit Haupt- und Nebengebäuden, das vor der 750-Jahrfeier der Stadt umfassend saniert wurde. Ich habe nur den 1929 eröffneten Passagierbahnhof (heute: Bahnhof Kaliningrad Passaschirski) photographiert.


    Hier das Eingangsportal:



    Wer über die alten Straßenbahnschienen vor dem Eingang stolpert, kann auf einem alten Gullideckel landen (Alte Gullideckel finden sich überall in dieser Stadt... - wie heißt sie noch gleich?):



    (Ach ja, und es ist nun ja wohl klar, daß Preußen noch lebt!)


    Die Empfangshalle wurde mit repräsentativen Lüstern ausgeschmückt:



    Die Erwartungsfreude von Berlinreisenden steigt auf dem Weg zu den Gleisen sicher spürbar an, wenn sie das Schild lesen...



    Auf dem Bahnsteig muß man dann u.U. Feststellen, daß der Zug wohl schon abgefahren ist:



    Das kann schon deshalb leicht passieren, weil alle Bahnhofsuhren des russischen Riesenreiches nach der geltenden Regelung die Moskauer Zeit anzeigen, während die Züge natürlich nach lokaler Zeit abfahren.


    Abgesehen von dieser Besonderheit erlebt man selten so einen großen, öden Bahnhof, der noch in Betrieb ist. Neben den – meines Wissens täglichen - Zügen nach Deutschland (mitteleuropäische Normalspur) fahren übrigens v.a. Regionalzüge ins Samland hier ab, aber auch Züge nach Rußland (jeweils Breitspur).

    Zwischenspiel: Nachfolgend noch einige Bilder von Wohnbebauung in der übrigen Innenstadt östlich des Hansaplatzes (Platz des Sieges), bevor es mit dem Südbahnhof und den Stadttoren weitergeht.


    Auf dem Rückweg von Amalienau bin ich vom Leninskij Prospekt (testweise) zwischen Hansaplatz und dem ehemaligen Schloßplatz nach rechts abgebogen. Und siehe da, zwischen stillen Zweckbauten die ehemalige Augenklinik der Universität:



    Heute sind darin offenbar Wohnungen, ebenso wie in einigen daneben stehenden Komplexen, die ebenfalls zur Universitätsmedizin gehört haben könnten. Beispielhaft ein weiteres Bild:



    Es scheint, daß die Verluste an Altbauten besonders die normalen Stadthäuser betreffen (von denen in den zerstörten Vierteln nur ganz vereinzelt welche verstreut stehengeblieben sind):



    (Nahe der Jugendstil-Stadthalle)



    (An der Luisenschule, eher ein Verwaltungsgebäude o.ä.)



    (Am Sackheimer Tor)


    Dagegen sind nach meinem Eindruck relativ viele große und repräsentative Gebäude (abgesehen von der Gegend unmittelbar um den Dom) stehengeblieben, wenn auch als Wohnhäuser umgenutzt. Das überrascht eigentlich, weil ja gerade solche Gebäude vom sowjetideologischen Standpunkt her oft problematisch waren (zu “feudal”). Weiteres Beispiel:



    (Zwischen Börse und Brandenburger Tor am Leninskij Prospekt)


    Nur damit keine Mißverständnisse aufkommen: Es bleibt natürlih dabei, daß in den zerstörten Vierteln östlich vom Hansaplatz (hin zu Dom, Börse etc.) natürlich die Plattenbauten absolut stadtbildprägend sind . Als Ergänzung zu den Bildern aus meiner ersten Serie oben noch ein Bild vom Moskovskij Prospekt, der zweiten großen Verkehrsachse, die den Lensinskij Prospekt kreuzt:


    So, nachdem ein paar Probleme mit dem Zugriff auf meinen Image Host behoben sind, können wir nun die Tour durch Königsberg fortsetzen.


    Wir biegen hinter der Luisenkirche mit einem letzten kurzen Blick auf die weiterführende Straße...



    ....nach links ab und kommen in ein ruhiges Villen- und Wohnviertel (ehemals) namens Amalienau.



    Mit seinen kleinen Plätzen und ruhigen Seitenstraßen wirkt es ähnlich wie bspw. Dresden-Blasewitz.



    Typisch für die Altbauten sind hier Tontafeln neben der Tür, die auf den Namen des Hauses und das Jahr der Erbauung hinweisen:



    In diesem Viertel ist alte und neue Architektur harmonisch verbunden. Bei diesem Gebäude erscheint es mir schwierig, die Bauzeit zu bestimmen:



    Einige – auch größere - Gebäude sind noch nicht restauriert.



    Insbesondere bei kleineren wirkt dies durchaus malerisch:



    ...und bisweilen auch ein bißchen verträumt:



    Die Sanierung dieser Gebäude ist aber gewiß nur eine Frage der Zeit, wie sich aus den vielen frisch restaurierten Bauten schließen läßt:



    Neben repräsentativen Wohnhäusern, die nach Fertigstellung oder Sanierung häufig ein kräftig farbiges Dach ziert...



    ...und die durch Zäune und Wachthäuschen gesichert sind,



    ...gibt es auch verschiedene kleinere - ebenfalls z.T. schon sanierte -...



    ...und natürlich auch etwas größere Mehrfamilienhäuser aus der Sowjetzeit:


    Dies war wegen der Nachkriegsgeschichte des Stadtteils übrigens zu erwarten: Die Häuser in dem Viertel wurden in kleine, preiswerte Sozialwohnungen aufgeteilt.


    Auch zuvor gab es aber immerhin schon Häuser für das nicht ganz so reiche und kleinere Bürgertum:



    Heute werden viele Häuser für einzelne Nutzer und Familien hergerichtet, wie man auf den Bildern oben sah. - Wer also wohl heute hinter diesen Wänden hier wohnt?...



    Nächstes Mal werde ich die verstreuten übrigen Bilder aus Kaliningrad einstellen, die ich auf dem Rückweg in dem Viertel südlich des Leninskij Prospekts (z.B. Augenklinik) und am Rande der Innenstadt (Südbahnhof, Stadttore) gemacht habe.

    Danke, uhima.
    Die Entscheidung hatte ich wegen der Anonymisierung nicht gefunden.


    @Team: Die Entscheidung ist abrufbar unter:
    http://www.bundeskartellamt.de…/Vergabe09/VK3-157-09.pdf


    Nach den Ausführungen auf S. 31 ist der Architektenvertrag zwischen Stella und dem Bund in der Tat nichtig, weil die anderen Wettbewerbsteilnehmer über die Entscheidung, Stella mit den weiteren Planungen zu betrauen, nicht informiert wurden.


    Insb. S. 44 – 49 ermöglichen es im übrigen, die vergaberechtliche Problematik der Auftragsvergabe an Stella nachzuvollziehen.


    Für den Fall, daß Stellas Büro nicht leistungsfähig sein sollte, zeigt das Amt auf S. 50 der Entscheidung selbst Möglichkeiten auf, die bei einer eventuellen Neuvergabe grundsätzlich ebenfalls in Betracht gezogen werden könnten.


    Das weitere Verfahren wird zeigen, ob die Entscheidung Bestand hat, und es wird in diesem Fall interessant sein, welcher Weg eingeschlagen wird, um das Projekt vergaberechtskonform umzusetzen. Es dürfte aber jedenfalls zu weit gehen, dieses Projekt gegenwärtig schon für tot zu erklären.

    Die letzten Presseartikel schlagen hier ja wirklich hohe Wellen!


    Erstmal aufräumen:


    1.) Gewaltenteilung:
    Bundestag = Legislative, macht Schloßbaubeschlüsse.
    Bundesbauministerium = Exekutive, vergibt Aufträge zur Umsetzung dieser Beschlüsse.
    Bundeskartellamt = Exekutive, prüft Vergabeaufträge (und erlässt, weil Behörde, keine „Urteile“ – auch wenn das gerade viele Pressefritzen zur Nichtigkeitsentscheidung des Amtes schreiben!).
    OLG Düsseldorf = Judikative, ist Gericht und entscheidet (lediglich) darüber, ob das Amt richtig geprüft hat (durch Urteil, nicht durch Gesetz – Legislative – und auch nicht durch Verwaltungsakt – Exekutive).


    Auf dieser Basis:


    2.) Der Bundestagsbeschluß und die Juryentscheidung im Architekturwettbewerb für Stella bleiben bestehen. Ebenso ist meines Wissens auch der Architektenvertrag des Bauministeriums mit Stella weiter gültig. Nichtig ist allein die Auftragsvergabe an die unter Stellas Leitung arbeitenden Partnerbüros (s.o. 1.). Die Entscheidung des Bundeskartellamts unterliegt derzeit der Prüfung im Be-schwerdeverfahren. Die Beschwerde hat aufschiebende Wirkung, was umgekehrt heißt, daß die Entscheidung des BKartA erst einmal keine Wirkung entfaltet.


    3.) Im Vergabeverfahren wird nicht entschieden, w a s gebaut wird, sondern w e r den Auftrag ausführt. Zwar mußte (und muß) bei der Auftragsvergabe sichergestellt sein, daß nicht nur Stella - wegen seines Urheberrechts am Gewinnervorschlag – als einziger Kandidat für die Umsetzung seiner Pläne verbleibt. Insofern ist die rechtliche Konstruktion entscheidend.
    Soweit ich weiß, sind jedoch die Juryentscheidung, der Architektenvertrag mit Stella und die Ver-gabeentscheidung des Bundesbauministeriums nicht veröffentlicht worden, geschweige die Kartellamtsentscheidung. Bekannt ist nur, daß die unter Stellas Leitung arbeitenden Partner nach der Kartellamtsentscheidung nicht zum Zuge kommen sollen.
    Unter diesen Umständen steht die Umsetzung von Stellas Gewinnervorschlag aus dem Architekturwettbewerb aber rechtlich nicht in Frage. Allenfalls die Politik könnte abrücken. Dies würde jedoch – auch wenn einige Schloßgegner das behaupten – allenfalls den Stellavorschlag beerdigen können, nicht die Rekonstruktion der Schloßfassaden (vorausgesetzt, daß es nicht zu einem neuen Bundestagsbeschluß kommt).


    4.) Die Kartellamtsentscheidung spricht zwar für Nachlässigkeit der Auftragsvergabe an Stella. Allerdings läßt sich nur spekulieren, daß Sorgfaltswidrigkeit im Spiel ist, solange die Vergabeentscheidung und die Entscheidungen zur Nichtigkeit (BKartA, OLG, evtl. BGH) nicht öffentlich zugänglich sind. Solche Spekulation ist nutzlos und müßig. Außerdem ist zu bedenken, daß von den Gegnern bei einem derart politisch und emotional aufgeladenen Großprojekt alle Mittel in Bewegung gesetzt werden, um es zu verhindern.


    5.) Die Presseartikel aus der TAZ und dem Tagesspiegel sollen offenbar im Sinne der Schloßgegner eine neue Debatte anfeuern (oder eher: die alte, durch Bundestagsvotum entschiedene, Debatte wieder aufwärmen). Philipp Oswalt (über den die TAZ schreibt) hat mit seinem „Palastbündnis“ und seinen ständigen Attacken gegen von Boddien vor allem seinen Ruf ramponiert, aber keine überzeugende Alternative zum Schloßneubau aufzeigen können. Er, ebenso wie übrigens Jäger im Tagespiegel, bewegen sich in der Wortwahl oft hart an der Grenze zur Beleidigung. Wer sich von dem Lärm der Oswalts, Jägers und so weiter beeindrucken läßt, hilft weniger dem Schloßprojekt als vielmehr seinen Gegnern.


    6.) Meines Erachtens sollten die Schloßfreunde die ganze Aufregung sparen. Da zum Schloß weiter keine Alternativen ersichtlich sind, sollte man vielmehr mit den Planungen fortfahren und bei Bestätigung der Nichtigkeit der Vergabe erstmal ein neues Vergabeverfahren durchführen. Nur wenn bis dahin die praktischen Schwierigkeiten unüberwindbar sind, lohnt es sich, das Projekt insgesamt noch mal zu hinterfragen.

    Ganz interessanter Artikel zu angedachten Rekonstruktionen UM das Stadtschloß:
    http://www.maerkischeallgemein…acht-Wiederaufbauten.html


    Der Baubeigeordnete Klipp spricht sich für die Rekonstruktion von 8 stadtbildprägenden Gebäuden aus, einschl. Palais Barberini und die Palais Chiericati und Pompei. Dadurch erhielte der Alte Markt wieder ein vollständig barockes Gepräge. Die vom Verein "Mitteschön" offenbar befürworteten Rekonstruktionen des "Hauses des Reisens" und der "Alten Post" unterstützt er nicht.


    Jedenfalls deutet sich an, daß ein herausragender Stadtplatz zurückgewonnen werden kann.

    Weiters Störfeuer

    Auch der Tagesspiegel schießt nun scharf.


    Zu Stella heißt es, der Bau gehe weit über seinen Horizont als "Gelegenheitsarchitekt" hinaus, der nur über ein Westentaschenbüro verfüge. [geändert]


    In Fachkreisen werde dem Projekt Stadtschloss keine Realisierungschance mehr eingeräumt.
    Da kann der Bundestag wohl entscheiden, was er will...?


    Link: http://www.tagesspiegel.de/kul…adtschloss;art772,2911921


    Hinweis der Moderation: Die Einbindung des Zitats wurde editiert...
    Bato
    [Danke für den Hinweis. T.W.]

    Die folgenden Bilder habe ich auf einem Spaziergang den Leninskij Prospekt vom Hotel Kaliningrad aus zum Platz des Sieges/Hansaplatz und dann weiter durch den ehem. Stadtteil Hufen bis zur Luisenkirche aufgenommen. Wer schnell geht, kommt in vielleicht 20-30 Minuten vom Anfang bis zum Ende dieser Strecke. In diesem Teil von Kaliningrad wirken die moderne Stadt und die alte harmonischer miteinander verbunden als auf den bisherigen Photos.


    Wir treten also zunächst aus dem Hotel “Kaliningrad”, Stützpunkt der Königsberg-Touristen, und wenden uns nach rechts. Linkerhand würden wir ein neues EKZ in reinster Investorenarchitektur sehen, das ich deshalb nicht aufgenommen habe. Vor uns jedoch die ersten zur 750-Jahrfeier der Stadt (2005) renovierten Plattenbauten.



    In diesen Häusern, die bis zum Hansaplatz auf beiden Seiten stadtbildprägend sind, gibt es im Erdgeschoß z.T. Geschäfte mit charakteristischen Eingangstreppen:



    Wir gehen ein ganzes Stück weiter, kreuzen ein- bis zweimal Querstraßen und sehen dann links, vor einem weiteren neuen EKZ, Mütterchen Rußland uns auf gepflegtem Platz entgegeneilen:



    Nach dieser kurzen, stürmischen Bekanntschaft geht es weiter zum Platz des Sieges/Hansaplatz, den man am Ende einer Rechtsbiegung der Straße schon sehen kann. Hier ist das Herz der Stadt, und deshalb steht hier natürlich - rechterhand - auch die neue Christ-Erlöser-Kathedrale (1996-2005):



    Unser Blick schweift über den ehem. Nordbahnhof (rechts) und den neuen Flügel des ehem. Amts- und Landgerichts:



    Links am Platz steht das Rathaus (ehem. Stadthaus, von 1927):



    An einer stark befahrenen Kreuzung am Ende des Platzes zeigt sich neben dem Nordbahnhof der Sitz des FSB, das ehem. Polizeipräsidium (1912-14):



    Dort gehen wir aber nicht lang, sondern wenden uns nach links. Linkerhand kreuzt die Straße einen tiefgelegenn Schienenstrang und führt dann, rechtsparkartig verschönert, erst am alten Flügel des ehem. Amts- und Landgerichts von 1913 (heute techn. Institut/Fachhochschule, wird gerade saniert) ...



    ... und dann an der ehem. Oberpostdirektion (1918-24) vorbei. Hier befindet sich heute der Sitz des Stabssitz der russ. Ostseeflotte; deshalb vorne auch ein neues Denkmal für Peter d.Gr.:



    Links auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht hinter Bäumen das ehem. Reichsrundfunkgebäude im Bauhausstil. Bauhaus gibt es in Kaliningrad – oder in dieser Gegend besser Königsberg – übrigens häufiger:



    Links von der Oberpostdirektion führt die Straße in einer scharfen S-Kurve (links und wieder rechts) am früheren Luisentheater/Neue Schauspielhaus vorbei, das nach dem Krieg im Stil des Bolschoitheaters (bis auf die Grundmauern) umgebaut wurde:



    Hier noch ein Link zur früheren Ansicht: http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20090428202826


    Auf der linken Straßenseite steht dem Theater neben dem Brunnen übrigens noch Schiller gegenüber:



    Am ehem. Staatsarchiv (hinter Bäumen) vorbei sieht man links von einem Abzweig aus das ehem. Finanzamt (so was überlebt jeden Weltkrieg!):



    Die Straße führt nun leicht geschwungen nach unten.


    Das ist nun Hufen.


    Wo die Gebäude wieder an die Straße herantreten, steht nun linkerhand ein frisch renoviertes Gebäude (1935/6), in dem sich früher die Nordsternversicherung befand (heute Hotel Moskva):



    Auch das dahinterliegende Gebäude ist saniert:



    Rechts dagegen Gebäude in sozialistischer Renaissance, ...



    ... unterbrochen vom Eingang zum Tierpark:



    Links gegenüber der Eingang zum Sportstadium von Kaliningrad:



    Anschließend auch links nun sozialistische Stadthäuser (z.T. Dahinter auch Altbauten),



    zwischen denen sich gegenüber dem Eingang zum Tierpark ein Platz mit dem Kosmonautendenkmal öffnet:



    Die Straße schwingt sich nun in einer großen Rechtskurve an einem Park entlang nach oben, wo rechts (über die Straße hinweg photographiert), ein neues Geschäftshaus grüßt:



    Links an einem Platz sieht man hinter einem bunten Pavillion mit einem Blumengeschäft die am Parkeingang gelegene ehem. Luisenkirche, die gerade restauriert wird:



    Dem Umstand, daß darin ein (noch existierendes) Puppentheater eingerichtet wurde, verdankt sie es, nicht abgetragen worden zu sein.

    Durch den Bahnhof kenne ich recht gut. Glücklich bin ich darüber aber nicht. Die Stadt mag zwar grau sein. Dennoch paßt der Bahnhof "wie die Faust aufs Auge". Man kann auch mit interessanter Architektur (dieser Bahnhof hat ohne Frage hohe Qualität!) unsensibel sein.


    mischakr: Dicht neben dem Bahnhof steht auch ein relativ neues Verwaltungsgebäude von Infrabel. Das fällt zwar nicht so auf, stört deshalb aber auch nicht (habe leider noch kein Bild im Netz gefunden).


    Die FAZ hat heute übrigens einen Artikel zu den Bahnhöfen in Lüttich und Antwerpen veröffentlicht.
    Link: http://www.faz.net/s/RubEBED63…Tpl~Ecommon~Scontent.html

    vondraussen: Die Beschreibung des Stadtbilds als „verrissen“ oder sogar „zerrissen“ trifft meinen ersten Eindruck von der Innenstadt sehr gut. Im Rundblick sieht man vom Leninskij Prospekt am Pregel (etwa auf Höhe der Börse) die Gebäude auf den Bildern 3-8 und (zumindest teilweise) 10. Das Stadtbild ist hier durchaus bizarr. Allerdings steht alles wegen der großen Brachflächen weit auseinander, so daß man auch einen weiten Blick hat.


    Zur Ergänzung: Das Hauptgebäude der Universität (ehem. Albertina, dieser Name ist in K. noch bekannt und eine Statue zu Ehren des Gründers, Herzog Albrecht, wurde kürzlich am alten Gründungsort hinter dem Dom aufgestellt) steht zwischen Leninskij Prospekt und dem Park auf Bild 11 (also rechts vom Bildhintergrund auf Bild 3) inmitten eines Wohngebiets von einfachen Plattenbauten (5-stöckig). Es wurde in den 60er Jahren vereinfachend wieder aufgebaut:



    Die frühere Situation ist hier nicht mehr vorstellbar:


    Vgl. Link: http://images.google.de/imgres…hl%3Dde%26sa%3DN%26um%3D1


    Das Stadtzentrum hat sich allerdings zum Hansaplatz/Platz des Sieges (in der Verlängerung des Leninskij Prospekt, Bild 3) verlagert. Die weiteren Bilder, die ich ab dem Wochenende einstellen will, werden ein wesentlich homogeneres Stadtbild zeigen. Die Stadt hat dort ihren Charakter überraschend gut bewahren können.


    Die Brachen und die (zum Teil schon dem Abriß geweihte) Neubebauung um den Dom müssen im übrigen - auch wenn das zynisch klingt - nicht unbedingt negativ beurteilt werden. In deutschen Städten wie Köln, Frankfurt, Kassel, Mannheim, Bochum oder Kiel ist das historische Stadtbild im Zentrum bis auf wenige herausragende Gebäude getilgt. Man merkt dies aber weniger als in Kaliningrad, weil keine Brachen geblieben sind, sondern in den 50er bis 80er Jahren Neubauten – häufig immerhin unter Orientierung am alten Straßenverlauf – errichtet wurden. Heutzutage würde man die zerstörten Stadtbereiche sicherlich sensibler ergänzen. Dies versucht man jedoch – soweit möglich – auch in Kaliningrad, wie die nächsten Bilder zeigen werden. Anders als in unseren Städten müssen dazu aber nicht erst viele „Füllbauten“ weggerissen werden, eben weil sie gar nicht vorhanden sind.


    Tarsis: In der Tat. Interessant ist, um den architekturhistorischen Bezug herzustellen, wohl auch das Buch von Thielemann/Heck über Friedrichstein, „Das Schloss der Grafen von Dönhoff in Ostpreußen“. Von den Herrensitzen und Ordensburgen sowie einem Großteil der Kirchen im nördlichen Ostpreußen sind leider allenfalls kümmerliche Reste geblieben.

    Hallo,


    vor einigen Wochen bin ich im Urlaub u.a. in die Region von Kaliningrad gefahren. Aufgrund ihrer Geschichte, ihrer Abgelegenheit und des Aufwands, ein Visum zu bekommen, wird hier im Forum nicht häufig darüber berichtet. Auch dort gibt es aber natürlich deutsche Architektur.


    Wer geschichtlich interessiert ist, wird vielleicht Annahmen in bezug auf Kaliningrad haben, die zur Beurteilung der jetzigen städtebaulichen Situation letztlich nicht angemessen sind. Ich selbst empfand die Stadt jedenfalls anders, als ich vorher gedacht hätte. Auch wenn ich sie innerhalb der wenigen Tage, die ich dort war, nicht wirklich kennengelernt habe, möchte ich deshalb vorab auf folgende Punkte hinweisen:


    -- Königsberg war wohl nie eine Metropole, und nach dem Ersten Weltkrieg schon gar nicht. Die Stadt hatte in der Weimarer Zeit etwa 250-370.000 Einwohner, also in etwa soviel wie Wuppertal oder Bielefeld heute. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Einwohner nicht einfach gegen Sowjetbürger “ausgetauscht”. Vielmehr wuchs die Bevölkerung durch Ansiedlungsprogramme auf heute ca. 420.000 (in der Verwaltungsregion insgesamt leben heute ca. 1 Mio. Einwohner).


    -- Kaliningrad hat sich entsprechend seiner Geschichte gegenüber dem früheren Königsberg stark verändert. Bis unter Breschnew war es sowjetische Politik, die Spuren der deutschen Geschichte zu tilgen. Dabei gelang dies jedoch nur bedingt, nämlich in der stark kriegszerstörten Altstadt und auf (zugegeben: großen) Flächen der Innenstadt. Selbst in der Innenstadt blieben in Nebenstraßen jedoch verschiedene nutzbare Vorkriegsgebäude erhalten. Einige eher periphäre Viertel blieben teilweise (Hufen) oder sogar weitestgehend (Amalienau) intakt.


    -- In den Jahren nach der Wende begann eine relativ eigenständige Entwicklung von Stadt und Region. Diese Entwicklung verläuft langsamer und ungleichmäßiger als in den Nachbarstaaten (Polen, Litauen). In den letzten Jahren zieht sie allerdings an. Dabei wird auch viel Geld aus dem GUS-Raum in Gebäude in Kaliningrad investiert. Die Wohnverhältnisse sind aber immer noch sehr bescheiden.


    -- Die Einwohner Kaliningrads, obwohl sie loyal zu Rußland bleiben, entwickeln eine eigene Regionalidentität, bei auch der Wunsch besteht, an der deutschen Vergangenheit anzuknüpfen und sie eigenständig weiterzuentwickeln.


    Wie ist es nun also, nach “Königsberg” zu fahren?


    Wir haben uns der Stadt vom Südwesten, vom Frischen Haff aus, genähert. Schon während man die Stadt vom Wasser aus sieht, hat man schon vereinzelt kleinere Bootsstellen und verschiedene Kräne und Kleinsiedlungen am Wasser. Bis zum Stadtrand ist die Landschaft am Haff leicht hügelig, mit brachliegenden Feldern (wie fast überall in der Region) und dunklen Bäumen, die teilweise auch direkt die Straße säumen. Ähnlich wie in einer deutschen Stadt vergleichbarer Größe kommen dann verstreut diverse Gewerbeanlagen sowie ein- und mehrgeschossige Vorstadthäuser (Einzelbauten und größere Komplexe) in den Blick. Bsp. Für ein neueres Wohngebäude:



    Am Fuß eines Hügels fährt man dann bei schon relativ dichter Bebauung durch das Brandenburger Stadttor (hat nichts mit Berlin, sondern mit einem Nest an der heutigen Grenze des Kaliningrader Gebiets nach Polen zu tun). Dahinter bietet sich dann erstmal ein bestürzendes Bild.



    Man ist in der Stadt. Vor sich hat man eine große Straße, den Leninskij Prospekt, an dem zu beiden Seiten 6-geschossige Wohnhäuser in völlig anspruchsloser Betonbauweise stehen. Diese Straße führt vielleicht (gefühlt) 3-500 m. geradeaus, bevor sie schräg nach links abschwenkt und dann sehr breit ins Zentrum führt.



    Linkerhand öffnet sich die Stadt nach etwa 600-800 m. im Bereich der früheren Altstadt. Zuerst sieht man Hafen- und dann Sportanlagen. Der Hafen:



    Rechterhand erkennt man von einer Brücke über die Altstadtinsel die Börse...



    ... und den (erstaunlich klein dastehenden) Dom,



    ...hinter dem auf der anderen Seite des Pregels die ersten Ansätze zu einer “neuen Altstadt” nach russischer Oligarchenphantasie zu sehen sind.



    Weiter dahinter wirkt die Stadt allerdings gleich wieder ein ernüchternd:



    Die Kreuzkirche von 1930-33 steht inmitten dieser Betonlandschaft (ehem. Stadtteil Lomse) eher verloren da (heute ist sie russisch-orthodox):



    Aber ich schweife ab. Denn eigentlich bin ich am ersten Abend natürlich nicht hinter dem Dom umhergehirrt, sondern ins Hotel “Kaliningrad” gefahren, das sich an der nächsten großen Kreuzung befindet. Während die Hauptstraße wieder schräg nach links abknickt, zweigt nach eine große Seitenstraße ab. Vom neuen EKZ gegenüber dem Hotel hat man das folgende Bild:



    Bis zu seinem Abriß stand am Platz des Betongebäudes (“Haus der Räte”) fast bis zur Kreuzung das Königsberger Schoß. Bei seinem vor der Krise projektierten Wiederaufbau (bis 2015) wurde angedacht, das Haus der Räte stehen zu lassen/in den (verkleinerten) Schloßneubau zu integrieren und mit mehreren Hochhäusern zu einem Hotelkomplex zu ergänzen. Mir erscheint dieses Projekt zweifelhaft. Zur Zeit ist aber ohnehin unklar, ob es umgesetzt werden wird.


    Auch links vom Haus der Räte gibt es übrigens viele Freiflächen. Diese sind – jetzt im Morgenlicht photographiert – zu einem großzügigen Stadtpark geformt worden:



    Die Brücke, von der aus ich das obige Bild gemacht habe, führt übrigens zu der inzwischen vorbildlich restaurierten Stadthalle von 1912:



    Dahinter gibt es weitere, eher schäbige Wohnblocks (Detail):



    Außerdem finden sich dort, etwas überraschend, aber auch Reste weiterer Vorkriegsbebauung; etwa die Königin-Luise-Schule:



    ...oder die Ostpreußische Landschaft:



    Je nach Zuspruch werde ich demnächst weitere Bilder in diesen Thread einstellen, als nächstes dann zum Zentrum (Hansaplatz, Landgericht, Bahnhöfe, Luisenkirche) und weiter zu Hufen und Amalienau.

    Man kann eigentlich sogar dankbar sein, daß die Entscheidung des Bundeskartellamts gerade jetzt kommt.
    Juristisch dürfte das gesetzliche Vergabeverfahren und nicht die Preisgerichtsentscheidung maßgebend sein (oder hatte der Bundestag letztere durch Beschluss gebilligt? weiß nicht mehr). Politisch steht dagegen nicht in Frage, daß die Preisgerichtsentscheidung umgesetzt wird.


    Unter diesen Umständen ist es nach meiner Ansicht besser, alle juristischen Fehler werden jetzt - relativ am Anfang des Verfahrens - beseitigt und nicht bis zum Ablauf der Verjährung irgendwann in der Zukunft mitgeschleppt.

    Welchen Einfluss kann die Stadt überhaubt auf solche Bauvorhaben ausüben? Außer die vorgegebene Gebäudehöhe?


    Die Stadt kann einen erheblichen Einfluß ausüben, wenn sie möchte. Rechtliche Vorgaben können für die Baumaße insgesamt gemacht werden, also nicht nur für die Höhe, sondern auch Seitenmaße und Bautiefe. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer Gestaltungssatzung "zur Durchführung baugestalterischer Absichten in bestimmten, genau abgegrenzten bebauten oder unbebauten Teilen des Gemeindegebietes".


    Bspw. in Berlin und noch stärker in Süddeutschland wird mit solchen Mitteln tlw. recht stark auf die Baugestaltung Einfluß genommen, um ein homogenes und eher traditionsorientiertes Orts- und Landschaftsbild zu erhalten.


    In Köln ist so etwas nach meiner Erfahrung aber nicht zu erwarten.

    Neues vom Schloß:


    Laut einem Artikel der Berliner Zeitung wird die Stiftung Berliner Schloss (Bauherrin) wahrscheinlich von Manfred Rettig (ehem. Geschäftsführer der Bundesbaugesellschaft Berlin; war für Regierungsumzug zuständig) geleitet. Politischer Rückhalt besteht aber auch für den Gegenkandidaten Mausbach (Chef des Bundesamtes für Bauwesen u. Raumordnung).


    Außerdem werden in dem Artikel die voraussichtlichen Mitglieder des Stiftungsrats benannt:
    - die MdBs Fischer (CDU), Koschyk (CSU), Beckmeyer (SPD), Thierse (SPD) und Otto (FDP);
    - aus der Regierung Nicolette Kressl (Finanzministerium), Engelbert Lütke Daldrup (Bauministerium) und Ingeborg Berggreen-Merkel (für den Kulturstaatsminister);
    - für Berlin André Schmitz und Regula Lüscher;
    - für die Nutzer Hermann Parzinger (Stiftung Preußischer Kulturbesitz), Michael Eissenhauer (Staatliche Museen), Claudia Lux (Zentral- und Landesbibliothek), Christoph Markschies (Humboldt-Universität).


    Kritiker der Fassadenrekonstruktion seien nicht vertreten.


    Link: http://www.berlinonline.de/ber…/berlin/133512/133513.php

    Richard Neutra: Die Wiederherstellung des Stadtgrundrisses im Bereich Rathausplatz/MEF würde in einem so langen Zeitrahmen stattfinden, daß sich die Nachfrage wohl entwickeln kann. Daß der bestehende Platz angenommen wird, halte ich allerdings für kein durchgreifendes Argument. Für die meisten Passanten liegt dieser Bereich wohl in jedem Fall auf dem Weg - egal, was dort steht (oder nicht steht).


    Davon abgesehen ein interessantes Projekt. Für die Bebauung spricht, daß der gesamte Bereich jetzt eine amorphe Platzstruktur hat, die nicht einmal durch ihre Größe wirkt. Im Gegenteil sieht man deutlich, daß da ein Stück der Innenstadt entfernt wurde und nun einfach fehlt.


    Allerdings kann ich mir vorstellen, daß statt einer Wiederherstellung des historischen Grundrisses auch eine neue, geplante Lösung Sinn machen könnte. Man mag einwenden, daß es in Berlin seit Beseitigung des Altbaubestands keine überzeugende Innenstadtplanung gegeben hat. Das schließt m.E. aber nicht aus, daß es eine solche Planung in der Zukunft geben kann.


    Ein Altstadtgrundriß ist außerdem nicht immer sinnvoll, sondern beruht zu einem gut Teil auf historischen Zufällen. In Berlin ist die historische Verbindung aber abgerissen. Es wird nach der Bebauung auch nicht mehr die Bevölkerungsstruktur der Vorkriegszeit vorhanden sein. Es entsteht also in jedem Fall ein neues Viertel.


    Ein solches Viertel kann aber sicher gut nach heutigen Gesichtspunkten geplant werden. Auch in Paris ist die Neuplanung und -bebauung der Innenstadt nach den Bedürfnissen im 19. Jh. aus heutiger Sicht gelungen.


    Schließlich handelt es sich nicht um ein einzelnes Rekonstruktionsprojekt wie das Schloß, bei dem eine einigermaßen konsistente Lösung zu erwarten ist. Bei der Altstadtbebauung wird es vermutlich Anpassungen an die Eigentümerstruktur, öffentlich-rechtliche Vorgaben und stadtplanerische Gesichtspunkte geben, was zu einem weniger „authentischen“ Gesamtergebnis führen dürfte. Das Schloß paßt sich außerdem in ein für die Rekonstruktion sprechendes städtebauliches Umfeld ein (Unter den Linden, Schloßplatz). Für eine Altstadtbebauung auf dem historischen Grundriß sehe ich dagegen kein vergleichbares städtebauliches Bedürfnis.

    Die FAZ meldet in einem Artikel, der sich ansonsten kritisch mit dem Konzept des Humboldt-Forums auseinandersetzt, der Eosanderhof solle auf Wunsch der Preußenstiftung stärker als geplant zugebaut werden, während das Belvedere im Osten mit dem Baukörper verschmolzen werde und seine ursprünglich geplante Funktion als Flanierzone entfallen solle.


    Mir hat der Eosanderhof immer besser als der Schlüterhof gefallen, weshalb ich Stella die Teilrekonstruktion des Hofes hoch anrechne.


    Link: http://www.faz.net/s/Rub117C53…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    Bilder vom Eosanderhof stehen auf der Seite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.
    Link: http://www.stadtentwicklung.be…nderungen/de/sch_18.shtml


    Eine starke Verdichtung, wie jetzt geplant, wurde nach einer Machbarkeitsstudie, die ich im Netz gefunden habe, nicht für unbedingt erforderlich gehalten (Szenarien 1.A, 1.B):
    http://schlossdebatte.de/wp-co…/06/8_voranlagen7und8.pdf


    Schade, daß es nun doch so kommt!

    Kleihues schließt sich der Rüge an, wie das art-magazin berichtet.
    http://www.art-magazin.de/arch…hloss_debatte_geht_weiter


    Hermann Parzinger hält dagegen an Stella fest.


    quomodo (#686):
    Es geht m.E. offensichtlich um die Verlängerung des "ob". Bei Neuausschreibung müßte auf der Basis des recht offenen Bundestagsbeschlusses das gesamte Verfahren bis zum Zuschlag wieder durchgeführt werden. Die Kommentare auf BauNetz sind mehrheitlich bereits auch wieder völlig gegen das Schloßprojekt eingestellt.


    Ich bin übrigens auch mit dem Stella-Entwurf nicht besonders glücklich. Eine Wiederholung der bisherigen Diskussionen und Verfahrensschritte führt aber nicht weiter. Der Entwurf sollte umgesetzt und von Innen heraus mit Leben erfüllt werden. Dazu gibt es weiter keine konkreten Vorschläge, geschweige denn eine Debatte.


    Positiv ist allerdings, daß der "Skandal" um Stella bisher nur wenig auf Medieninteresse stößt. Es bestehen also gute Chancen, daß letztlich alles im Sande verläuft und die Planungen ohne größere Verzögerungen weitergehen können.

    Schlechte Meldungen zum Schloß-Projetkt:
    Nach mehreren Presseberichten gibt es Anhaltspunkte, daß Stella die formalen Voraussetzungen für die Teilnahme am Wettbewerb nicht erfüllt hat (Umsatz, Mindestzahl an Mitarbeitern). Im Fall einer Klage unterlegener Wettbewerbsteilnehmer wäre dann nicht ausgeschlossen, daß neu ausgeschrieben werden muß.


    Außerdem wird bei dem Siegerentwurf weiter bemängelt, er lasse zuwenig Möglichkeiten zur Innenraumgestaltung.


    Ich kann's nicht mehr ertragen: Wer will eine Brache auf Jahre und endlose Streitereien, die nicht das "Wie", sondern v.a. weiter das "Ob" der Schloßrekonstruktion betreffen??


    Wir drehen uns im Kreis!


    Links zu den wichtigsten Artikeln:
    http://www.art-magazin.de/arch…lla_berliner_stadtschloss
    http://www.faz.net/s/RubCF3AEB…Tpl~Ecommon~Scontent.html