ich kann mit Stellas Entwurf bis jetzt ganz gut leben. wenn die schönen alten barocken fassaden und innenhöfe teilweise rekonstruiert werden und man aber auch moderne raumnutzung einbringt ist das für mich interessant. der moderne teil sollte allerdings zurückhaltend sein und dem alten vorrang gewähren und ihm auch die "show" lassen. das sehe ich bisher als gegeben an. nüchterne aber trotzdem stilvolle moderne neben barocken fassaden ist doch ein schöner gegensatz, der zudem harmonieren kann. außerdem wirft das gebäude damit bei touristen immer fragen auf...nämlich warum ist das schloss so anders als die anderen die man so kennt. das ist doch gut. so wird die geschichte um dieses gebäude immer wachgehalten. eine völlige reko fände ich zwar auch interessant aber an dieser stelle nicht unbedingt attraktiver.
Beiträge von KingSalamander
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naja, erst einmal ist das Projekt N.M. erledigt und ob man mag oder nicht muss man es jetzt so akzeptieren wie es ist. man sollte seine schlüsse draus ziehen und bei zukünftigen objekten ganz kritisch die pläne vor der realisierung beäugen und hinterfragen.
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...also das N.M. ist in seiner Umsetzung ok. Kein Highlight. Die Idee der konservierten Schäden und der Minimalisitk im Wiederaufbau ist auch ok. Aber m.E. nicht recht anspruchsvoll. Ich denke, dass z.B. total-rekonstruierte Gebäudeabschnitte im Wechsel mit konservierter Ruine bzw. Konservierung a la D.C. wesentlich interessanter (gerade in einem Museum) wären. Der relativ brutale Wechsel von überwältigender Schönheit, oft überfrachtet wirkende Räume, fragile Schönheiten im Kontrast zu Teilruinenabschnitten oder brachial aufs minimalste reduzierte (Sichtbetontreppe in Treppenhalle).
Da könnte man den originalen Geist Stülers erleben, den modernen D.C.'s und die Geschichte außerdem. Wie schnell also aus absoluter Schönheit etwas ruinöses werden kann. Wie schwierig es aber ist, das auch nur in Ansätzen wiederzugewinnen.So etwas dürfte Betrachter mehr zur Selbstreflexion anregen als ausschließlich kühle, minimalisitsch konservierende Räume a la D.C.
Aber trotz allem ist das N.M. im jetzigen Zustand beser als Nix und allemal einen Besuch wert. Auch wenn es einem immer wieder vor Augen führt, was wir alle verloren haben. Um wahre Pracht zu sehen, muss man weiter in andere Städte reisen, z.B. Prag, Paris, Budapest etc.....oder wie neulich ins Puschkin-Museum in Moskau (obwohl dort recht viel Beutekunst hing).
Hier noch einmal ein direkter Vergleich zum Verlorengegangenen:
von außen:
http://www.berlin.de/geschicht…place=Museumsinsel&page=4http://www.berlin.de/geschicht…place=Museumsinsel&page=6
Der Ägyptische Hof:
http://de.wikipedia.org/wiki/D…seum_Aegyptischer_Hof.jpgTreppenhalle:
http://de.wikipedia.org/wiki/D…_Neues_Museum_um_1850.jpgSüdkuppelsaal:
http://de.wikipedia.org/wiki/D…uedkuppelsaal_Stueler.jpgVerbindungssaal (klare Struktur und doch anspruchsvoll sowie ästhetisch ansprechend):
http://de.wikipedia.org/wiki/D…rbindung_altes_Museum.jpgder moderne Saal:
http://de.wikipedia.org/wiki/D…Moderner_Saal_Stueler.jpgund zum Abschluß noch mal der jetzige Zustand a la D.C.:
http://de.wikipedia.org/wiki/D…seum_06b_Treppenhalle.jpgD.C.'s Entwurf ist ok, ich darf nur nicht an das denken, was wir einmal hatten. Denn vor dem Hintergrund dessen was wir einmal hatten, erscheint mir das jetzige recht trivial und anspruchslos.
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es geht doch alles ganz gut voran......ich freu mich schon auf das gebäude. nach den entwürfen zu urteilen, müsste es ein ganz schönes werden.
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das Uni-Klinikum konnte nur besser werden.....
....bei dem früheren Grauen Klotz hab ich beim Vorbeifahren immer Depressionen bekommen, wenn es dann noch kalt und regnerisch war...oh je...wurd's ganz schlimm!
wie man so etwas damals nur bauen und schön finden konnte, wird sich mir wohl nie erschließen.
die planungen und entwürfe finde ich gut.
zur allgemeinen Debatte Reko, Moderne etc.....mir fällt auf, dass es nur selten Moderne und gleichzeitig faszinierende Gebäude gibt.
Sehr positiv überrascht hat mich zum Beispiel der Westend Campus. Moderne Architektur die mir super gefällt und in ihrer Gesamtanlage super wirkt. obwohl die grundform wieder einmal nur ein quader ist. aber materialien und gestaltungen wirken gut. solche moderne soll ruhig nach "vorne treten".
aber wenn wie auf anfänglichen fotos hier gezeigt wurde ein klotz, ein quader neben einem historischen haus mit schrägdach und detailreicher fassade entsteht, fällt mir oft nur die einfallslosigkeit vieler moderner architekten dazu ein. solche quaderaneinanderreihungen und vierecksgrundmuster kann ich auch in immer mal wieder variierter weise anordnen. so etwas kann ich in einer minute skizzieren.
rekos könnte ich hingegen nicht mal soeben mit dem spitzen bleistift zeichnen, das ist mir zu anspruchsvoll. aber diese quader, kein problem......das m.E. ist banal, trivial.....
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Stellas Entwurf scheint mir ok zu sein, solange man den Platz der Kuppel für einen späteren Zeitpunkt, wenn wieder mehr geld da ist, offen hält, finde ich das auch ok. Es ist besser als etwa das ganze Projekt deswegen zu kippen oder irgendeinen billig Murks als Kuppel zu bauen.
Das nun so viele moderne Elemente in Schloss integriert werden sollen und evtl. auch au Kostengründen über eine moderne Kuppel beratschlagt wird, zeigt m.E. leider nur wieder einmal mehr, dass es sich bei moderner Architektur doch meist nur um billige Architektur handelt. Alles wird dem Kostenargument unterjocht, bauen wird damit industrialisiert und verliert seine Seele. Ob so ein Vorgehen beim größten deutschen Kulturprojekt angebracht ist, bezweifle ich.
Denen die hier aus Kostengründen ein Schloss ablehen, sei nur gesagt, dann leht erst einmal folgendes ab:
- mit 8 Mrd. EUR ist Dtl. größter EU-Nettozahler! jedes Jahr an andere Länder OHNE Gegenleistung (u.a. an Irland, die eh schon ein höheres Pro-Kopf Einkommen haben als Deutschland, und England zahlt dank Britenrabatt weniger als 1/3 dessen was es sollte)
- zwei Regierungssitze; Bonn und Berlin die bis heute mehrere Milliarden gekoset haben
- BND Zentrale ca. 800 Mill. EUR
- Commerzbank Unterstützung: 18 MRD. Cash
- HRE: über 100 Mrd. EUR!!!
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mal nebenbei: die GEZ nimmt alle zwei Monate über eine Milliarde Gebühren ein.....
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Und Deutschland kann sich dann 0,5 Mrd. EUR auf einmal nicht mehr leisten können? Das entspricht noch nicht einmal einen Monat GEZ Gebühr.
Also die die hier das Kostenargument bemühen, sollten sich erst einmal informieren, wofür ihre Steuergelder wirklich und in großem Stil ausgegeben werden und dann da ansetzen!
Zudem das Schloss in Stein gemeißeltes darstellt und nicht verfrühstückt, verpufft ist und durch tourismus auch wieder für geld sorgt.
Abschließend denke ich nur an all die Milliarden die in Multi-Kulti oder in Berlin leider oft im endeffekt in Multi-Kriminell verfrühstückt, verpufft sind........also wer Kosten ernsthaft sparen will und das Kostenargument nicht komplett lächelich machen will, sollte bei den genannten Punkten ansetzen. Da lässt sich viel, viel mehr einsparen.
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Vielen Dank an Schmittchen für die beiden interessanten pdf's. Was man dort liest und sieht, klingt m.E. vernünftig. Bleibt zu hoffen, dass die Ergebnisse sich weniger an der Römer Nordzeile sondern mehr an der West- oder Ostzeile orientieren.
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Tarsis:
Okay, belassen wir es bei unserer bisherigen Diskussion. Obwohl mir deine Argumentation schleierhaft bleibt. Einmal ist es, wie du mir mitteiltest, konsequent, dass D.C. wie schon Stüler mit Tonzylindern (also ursprünglichen Form und Material) die Gewölbe gestaltete und andererseits ist es konsequent nur die Grundform, wenn auch mit komplett anderen Materilaien (Beton) und somit komplett anderer Wirkung, bei der Treppe im Eingangsbereich durchzusetzen. Ja was denn nun? Also sorry; zwei entgegengesetzt zueinander stehende Vorgehensweisen beide als konsequent für eine Sache zu bezeichnen geht nicht. Das widerspricht jeglicher Logik. Manchmal geht nur entweder, oder und manchmal sollte man sich in seinen Behauptungen auch auf eine Richtung festlegen und sich nicht immer alles zurechtbiegen.Und ob die absolute Grundform einer Treppe die Essenz wiederspiegelt und ob man damit Stüler Respekt zollt, wage ich zu bezweifeln. Wie gesagt, bei einem anderen Beispiel, wie die z.B. bereits erwähnte 5. Sinfonie von Mozart, würde man auch nicht glaubhaft behaupten können, dass wenn nur noch der gleiche Rhythmus gespielt wird oder alle Instrumente bis auf eines ausgeblendet würden, dass man damit die Essenz oder Ursprünglichkeit von Mozart's Sinfonie wiedergeben würde. Solch ein Kunstwerk wie Mozart's Sinfonie oder Stülers Bauwerke kann man m.E. nur als Gesamtkunstwerk/Komposition ansehen. Ein zerpflücken selbiger und die anschließende Behauptung dem Urheber damit auch noch Respekt zu zollen, der wie Stüler nicht einmal mehr widersprechen kann, ist m.E. der Thematik unwürdig. Wenn Stüler ein Fan von Minimalistik gewesen wäre, hätte er auch so gebaut. Hattte er aber nicht. Das genaue Gegenteil tat er.
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Es wäre schon Schade und sicher auch nicht im Interesse von Kollhoff, wenn der geplante Bau mitunter durch seine Klage gecancelt würde.
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Tarsis:
"Form follows function ist eine Maxime des Bauhauses - und somit etwa 90 Jahre alt und keineswegs eine Ausdrucksform heutiger Moderne, sondern der Moderne jener Zeit. Wie sehr Bauplastik und Ornamentik wieder Einzug gefunden hat in die aktuelle Architektursprache kann man beispielsweise an den Townhouses im Friedrichswerder sehen."Das Bauhaus samt o.g. Maxime gilt als der Wegbereiter der Moderne. Form follows function, ausgedrückt durch vorwiegend Glas, Stahl und Beton. Das ist bis heute so geblieben. Architekturstile ändern sich nicht alle Jahrzehnte.
Dass du auf meine Frage zum Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses überhaupt nicht eingegangen bist, ist schade. Deiner eigenen Argumentation bei der Erlöser Kathedrale folgend, müsstest du ein vehementer Befürworter einer Totalrekonstruktion des Schlosses sein?! Schade dass du nicht auf alle Fragen eingehst.
Wer zur Untermauerung seiner Aussagen über Bauplastik und Ornamentik die Townhouses im Friedrichswerder aufführt, dokumentiert lediglich komplette Ahnungslosigkeit. Die Townhouses sind überwiegend sehr modern aus Glas, Stahl und Beton und folgen der Maxime Form Follows Function. Nur ganz wenige, mir fällt spontan nur die Oxford Residence ein, greifen klassische Elemente und evtl. leicht historisierende auf. Nicht alles was in der Gegenwart gebaut wird, ist automatisch moderne Architektur. Wer dies so leichtsinnig miteinander vermischt und auch noch als Fakt oder Argumentationsgrundlage nutzt, disqualifiziert sich selbst.
Abschließend: eine mehrfache Bekundung der eigenen Sach- und Fachkunde und Hervorhebung der eigenen tollen Ausdrucks -und Argumentationstechniken und eine abschließende Klarstellung, man "wisse wovon man spreche und könne dies sachlich mit Daten belegen" führt beim Gegenüber nur äußerst selten zu mehr Anerkennung oder Respekt. Viel eher ist häufig das Gegenteil der Fall. Vor allem dann, wenn man die so hoch gepriesenen Daten und Fakten schuldig bleibt und doch immer nur von Empfindungen spricht und dies als Daten und Fakten zu verkaufen versucht.
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Tarsis: "Die Treppe mit ihren Stufen - und nur auf die kannst du dich ja beziehen - unterscheidet sich einzig im Werkstoff von Stüler. Deinem Gedankengang folgend wäre es dann eine andere Architekur, wenn die selbe Form durch einen anderen Werkstoff ausgedrückt wird - irrational !"
Zum einen kann man bei objektiver Betrachtung nicht von gleicher Architektur sprechen und zum anderen gibt es nicht nur die eine Architektur sondern z.B. auch noch Innenarchitektur. Die Ausgestaltung der Treppe und des ganzen N.M. war bei Stüler anders.
Übrigens kann selbstverständlich die Materialwahl aus der selben Form etwas ganz anderes machen. Zwei im Grundriss identische Gebäude können durch die Materialwahl (Glas/Stahl/Holz oder Stein z.B.) eine komplett andere Wirkung bekommen. Traurig so etwas in einem Architekturforum noch jemanden erklären zu müssen.
Für dich wäre also das N.M. mit Materialen einer Industrielagerhalle noch die gleiche Architektur, solange die Maße stimmen?! Nun, das ist völlig irrational.
"[Wo Stüler mit der Arbeit angefangen hätte hört Chipperfield bei der Treppe schon längst auf !]Ja sicher ! Eben das habe ich ja nun schon drei mal eingehend erläutert - er hat Stüler auf dessen Grundelemente reduziert. Bei einer Reduktion geht es ja darum weniger zu machen und die Essenz darzustellen."
Noch einmal. Deiner Argumentation folgend ist jede Treppe in ihrer Essenz! mit jeder gleich. Sie hat Stufen. Insofern drehst du dich im Kreis und bist nicht greifbar, da du deinen Aussagen keinen Gehalt gibst. Stülers Treppe zeichnete sich nicht nur durch die gewählte Geometrie, sondern und vor allem auch durch die darauf aufbauende Gestaltung und die dadurch erzielte Raumwirkung aus. Die Geometrie war Teil der Gesamtkomposition. Wer käme heute bei Mozart auf die Idee, nur noch die Cellos aus der 5ten Sinfonie zu spielen und die Violinen, Kontrabasse, Hörner, Oboen etc. wegzulassen und dann noch zu behaupten, man hätte Mozart ja nur auf die Essenz reduziert?!
Wenn du konsequent argumentieren würdest, müsstest du zudem gegen alles über das Minimale/die Essenz hinausgehende im Westflügel sein. Wozu Tonzylinder nach Stülers Vorbild, die die Deckengewölbe bilden? Ähnlich der Treppe hätte es dann doch auch etwas Sichtbeton in den original Grundrissmustern getan.
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Tarsis:
Mir fiel schon bei deinen vorherigen Posts auf, dass du dir sehr gerne deine eigene Realität so zusammen zauberst, wie du es gerne hättest. Mit der von dir selbst gepriesenen Sachlichkeit hat das m.E. alles sehr wenig zu tun. Du bist ja überhaupt nicht greifbar. Für alles hast du eine Erklärung die dir passt parat. Die Erlöser Kathedrale war eine Ausnahme, Danzig etc. zählt nicht, die Frauenkirche ist wieder eine Ausnahme da deiner Auffassung ja nicht rekonstruiert (also da musste ich ehrlich schmunzeln bei solcher Realitätsferne).Einerseits argumentierst du, dass Stalin die Erlöserkathedrale sprengen ließ und eine Rekonstruktion deshalb sinnvoll ist. Nun würde mich mal deine Meinung zum Berliner Stadtschloss interessieren, dann müsstest du dessen Rekonstruktion ja auch absolut befürworten?!
Das nur nur das liest, was du lesen willst, macht folgende Äußerung deutlich: "Das beste Argument gegen deine eigene Meinung hast du ( @ KingSalamander ) aber selbst verfasst - ich zitiere : "Das Geschichtsargument gegen Rekonstruktion und für die Konservierung von Schäden als Mahnmal; Authentizität oder ähnliches ist ohnehin banal; demnach hätte man Berlin in dem Zustand von 1945 belassen müssen. Alles andere ist geschichtsverfälschend." Alles Andere I S T geschichtsverfälschend . .kein Konjunktiv, sondern der Präsens . . . demnach wäre auch eine Reko geschichtsverfälschend . . .was sie ja eigentlich auch ist. Demnach ist der Chipperfield-Bau nicht geschichtsverfälschend - er belässt die Spuren."
Die Zeitform hast du offenkundig schon einmal richtig erkannt, ja es ist Präsenz. Aber alles andere, den wichtigen Inhalt, hast du leider in gewohnter maier verkonnt verdreht. eine reko ist also geschichtsverfälschend aber ein moderner "Wiederaufbau" nicht? Welche Spuren wurden denn bitte im völlig zerstörten Westflügel durchden modernen Wiederaufbau belassen? Wie kann man etwas erhalten, wo doch schon alles verschwunden war?
Die logische Konsequenz meiner Äußerung wäre es gewesen, die Ruine als solche zu bewahren. Ähnlich der Gedächtniskirche. Insofern ist das Neue Museum auch geschichtsverfälschend.
Mal abgesehen davon, dass ich im direkten Vergleich des N.M. von Stüler und Chipperfield immer den von Stüler bevorzugen würde, weil mich seine faszinierende, ästhetische Schönheit immer wieder mit voller Wucht erfasst und zum Staunen bringt, sehe ich auch Punkte für Chipperfield. Sein gebäude stellt dem Bettracher zwangsweise immer wieder Fragen und lässt Geschichtsvergessenheit und Selbstherrlichkeit an diesem ort nicht zu. Aber ich glaube man hätte gleiches auch ästhetischer erreichen können. Zumal, wie hier schon oft geschrieben wurde, Berlin an jeder Ecke an die Geschichte erinnert, so dass sich diese Problematik eigentlich nicht wirklich stellt.
Abschließend möchte ich schreiben, dass ich es z.B, interessant gefunden hätte, Teile des N.M. komplett zu rekonstruieren und andere Teile ähnlich der Chipperfield Variante oder gar ganz modern. Eine Aneinanderreihung diverser Stile in einem Museum als Zeugnis unserer Zeit und Geschichte wäre doch toll. Oder mal etwas unerwartet (gut, das hat D.C. auch geschafft) aber trotzdem positiv faszinierendes. z.B. eine Teil-Reko mit kompletten Ruinenabschnitten als Erinnerung. Als Mahnung dafür, wie schnell das schöne auch wieder zerstört sein kann usw. Ein Wechle von überwältigender Schönheit und krassen brutalen Brüchen (Ruinen) in einem Gebäude würde meiner Meinung nach mehr in den Köpfen der Betrachter bewirken können als so halbkonserviertes beschädigtes und doch wieder halb aufgebautes Gebäude. Es ist nicht wirklich faszinierend schön aber auch nicht wirklich hässlich. es ist irgendwo für mch nichts halbe sund ncihts ganzes...wie die Treppe, einfach etwas graues, trotzdem ganz nett anzuschauen und immer noch besser als die verfallene Ruine. Aber entzücktes Staunen und Bewunderung verspüre ich nicht. Dafür muss ich in andere Städte reisen.
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Tarsis:
also eine Sichbetontreppe im Foyer des N.M. wäre schon mal ein Bsp. für etwas typisch kühles und gesichtsloses Modernes. Auch wenn Stülers Geometrien aufgegriffen wurden entsteht wie Wirkung für den raum durch seine Gestaltung, gerade bei solch einem dominanten Teil eines Raumes. Wo Stüler ert mit der Arbeit angefangen hätte, hört Chipperfield bei der Treppe schon längst auf. Das Minimalistische Prinzip "Form follows Function", zudem noch umgesetzt mit Sichbeton, ist ein elementarer Bestandteil heutiger Moderne. Hier würde ich mich über etwas mehr Informiertheit und Diffenziertheit deinerseits freuen. -
Manchmal nützt auch ein Blick über den eigenen tellerrand hinaus. In Moskau wurde in den 1990er Jahren die Christ-Erlöser-Kathedrale komplett rekonstruiert. In Polen die Altstädte Danzig's und Warschau's. Alles übrigens heutige Besuchermagnete.
Das Geschichtsargument gegen Rekonstruktion und für die Konservierung von Schäden als Mahnmal; Authentizität oder ähnliches ist ohnehin banal; demnach hätte man Berlin in dem Zustand von 1945 belassen müssen. Alles andere ist geschichtsverfälschend.
Ich persönlich bin natürlich gegen Rekonstruktion an allen Orten aber an einigen exponierten bin ich durchaus dafür. Zumal ich persönich unter ästhetischen Gesichtspunkten nahezu alle Baustile der letzten Jahrhunderte wesentlich schöner als die heutige Moderne finde.
Das Neue Museum von David Chipperfield finde ich nicht schlecht. Auch die sichtbaren Schäden finde ich ok, da sie auch noch in der Zukunft Fragen beim Betrachter/Besucher auslösen werden und man so die Geschichte dieses Gebäudes, dieser Stadt und des Landes nicht vergessen kann.
Aber wenn ich die Originalversion von Stüler betrachte (leider nur auf Bildern), bin zumindest ich immer wieder stark beindruckt und von der Wucht der Schönheit fasziniert. Bei Chipperfield ist dies nicht so.
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lies dir mal Beitrag #792 durch...
die Verschwendung unseres Staates läuft schon seit Jahrzehnten auf Hochtouren ohne dass die Mehrheit der Deutschen irgendetwas dazu sagt......und dieser Staat verschwendet nicht nur sonder verschuldet sich weiter Hals über Kopf.....wenigstens ist das Schloss am Ende nicht wie so viele andere Dinge "verfrühstückt" und verpufft sondern etwas dauerhaftes und in Stein gehauenes was zudem noch Gelder durch Tourismus anzieht.
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...also gem. Gerhard Schröder handelt es sich doch bei Putin um einen lupenreinen Demokraten!
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Armes Deutschland...
....wir haben Milliarden zur Rettung der Banken (alleine Commerzbank 18 Mrd. Euro Cash, von HRE mal ganz zu schweigen)....
....wir haben Milliarden als EU-Nettozahler (ca. 8 Mrd. Euro jedes Jahr) anderen Ländern überwiesen....darunter an Irland die schon seit vielen Jahren gemessen am Pro-Kopf-Einkommen über Deutschland liegen, oder Polen die uns zum Dank dann die Kazyyszzscsinski (oder so ähnlich) Brüder mit Beleidigungen schickten........in Spanien, auch einem haupt Empfängerland der EU-Gelder wir eine ICE Strecke von Madrid nach Barcelona für 350 Km/h gebaut......in Deutschland zuckelt man von Stuttgart nach München mit der Bummelbahn......
....wir haben Milliarden für Multi-Kuti (was gerade in Berlin eher in Multi-Kriminell endete) ausgegeben.....
....in Frankfurt wird für Milliarden der Flughafen ausgebaut und die Lebensqualität der vielen Bürger drumrum weiter reduziert...in Berlin wird für Milliarden ein neuer Flughafen direkt an der Stadtgrenze gebaut (wird so auf der ganzen Welt nicht bei neuen Flughäfen gemacht), nur damit die Wirtschaftbosse und Regierungsleute schneller im Zentrum sind, aber auf Kosten hunderttausender Berliner im Süden der Hauptstadt und der Natur um den Müggelsee herum (ist doch toll wenn von oben der Kerosingeruch samt Rußpartikeln runterkommt und ins Wasser fällt)....
....in einem Land wie Deutschland, wo alleine die GEZ alle zwei Monate über eine Milliarde Euro Gebühren kassiert.....
....in einem Land in dem man sich mit Bonn und Berlin zwei Regierungssitze leistet was Milliarden Kosten verursacht......
.....hat man keine halbe Milliarde für ein Schloß, für Kultur, für Tradition im Herzen der Hauptstadt!
ARMES DEUTSCHLAND!
Andere Länder wie Polen hingegen bauten in Warschau und Danzig das komplette Stadtzentrum wieder historisch auf. In Moskau wurde in den 1990er Jahren die Christ-Erlöser-Kathedrale wieder aufgebaut usw. usf.....
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oh Mann
die Anja Lösel vom Stern schreibt nur Mist."Außen sieht sein Schloss aus wie es vor dem Krieg war: eintönige Fassaden, mehr als hundert Meter lang, langweilig und öde. Sogar die barocke Kuppel will Stella sorgfältig rekonstruieren."
Schinkels Fassaden langweilig und öde?! =) Wahrscheinlich war die glatte Fassade des PdR aufgelockert und interessant in ihrer Wahrnehmung?!"Der Bundestag hatte 2003 für die historischen Schloss-Fassaden gestimmt und sich eine Kuppel gewünscht. Auch eine moderne wäre möglich gewesen, vergleichbar der von Norman Foster auf dem Reichstag, die sich zu einem der beliebtesten und meistbesuchten Orte in Berlin entwickelt hat. So oder ähnlich hätte die Schlosskuppel auch aussehen können. Chance vertan."
sehr gutes Zeugnis ihrer schlechten Recherche. Denn Foster wollte erst statt der Kuppel ein Baldachin bauen und wurde dann durch Bundestagsvorgaben zur Kuppel "genötigt".http://www.stern.de/unterhaltu…47437.html?id=647437&ks=4
des is übrigens der Link....
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Wer den Gendarmenmarkt mag, wird das Schloss lieben!
Denn auch der schönste Platz Berlins (Ergebnis vieler Umfragen), der Gendarmenmarkt, wurde im letzten Jahrzehnt der DDR wieder aufgebaut, rekonstruiert, repariert! You name it! Seitdem findet dort der Berliner Weihnachtsmarkt statt....
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trotz komischer Jury...HURRA!! Das Schloss lebt!!
Nur ein paar Fragen vorweg? Denn ich gehe davon aus, dass man in einer toleranten und meinungsfreien Demokratie auch ein paar, zugegebenermaßen provokante, Fragen stellen darf?! Aber ehrlich gesagt rechne ich damit, dass nach den kommenden Fragen eh wieder reflexhaft, also ohne sich mal mit der eigentlichen Frage zu beschäftigen oder diese unvoreingenommen zu hinterfragen, die verbale und ideologisch verblendete Nazikeule geschwungen wird.
Wieso besteht die Jury zu einem preußischen Kulturbesitzthema eigentlich zum Großteil aus Ausländern?
Kann sich ein jüdisches Jurymitglied aus Großbritannien alias David Chipperfield mit einem preußischen Schloß in Berlin angemessen identifizieren? Kann es die Bedeutung dieses Grundstücks für die deutsche Geschichte verinnerlichen und berücksichtigen? Soll nicht vielleicht ein modernes Gebäude (wie von Chipperfield favorisiert) auf diesem Grund und Boden gerade sämtliche Vergangenheit gänzlich aus der Erinnerung wegradieren?
Wollte doch auch schon Sir Norman Foster statt der Reichstagskuppel lediglich ein Baldachin oder auf dem Schlossplatzgelände Segeltücher und Beach Volley Ball Felder installieren. Warum will man einer Stadt bewußt so schaden und sie lächerlich machen? Nur gut das beim reichstag und beim Schloss der Bundestag derartige Auswüchse moderner Architekten verhindern konnte und sie mit ihren Vorgaben in menschliche Bahnen zurück führte. Selbst Sir Norman Foster findet nun seine Reichstagskuppel recht gut.
David Chipperfield ist ja auch nicht mehr der Jüngste und hat in seiner Familie vielleicht auch Naziopfer zu beklagen, liegt da nicht auch der Verdacht des Revanchismus nahe? Den Preußen Pifkes mal zur Rache was richtig hässliches (Modernes) und vor allem nicht Identitätsstiftendes historisches ins Herzen der Hauptstadt zu bauen?! Natürlich immer schön verpackt als moderne, zeitgenössische Kunst?! Ein identitätsstiftendes Gebäude, ja eines was zudem direkt auf Preußen zurück führt, eines was vielleicht zur Bildung von Nationalstolz beiträgt oder beigetragen hat, so etwas kann doch ein Herr Chipperfield nicht wirklich wollen?! Ein Gebäude das an alte (gute wie schlechte) Zeiten erinnert! Am besten auch den reichstag abreißen und ein modernes Verwaltungsgebäude hinstellen. Natürlich ohne deutsche Falgge auf dem Dach. selbstverständlich auch ohne Inschrift "Dem Deutschen Volke".
Nunja, von den anderen Ausländern in der Jury mal ganz abgesehen, frage ich mich wirklich, ob z.B. England beim theoretischen Wiederaufbau des Big Ben oder Buckingham Palastes, oder ob Russland beim Wiederaufbau der Basilius Kathedrale am Roten Platz oder ob Polen beim Wiederaufbau ihres Warschauer Stadtschlosses gerade einen Preußen in den Vorsitz der Jury berufen hätten?! :-)) Wohl kaum, obwohl die Russen ja einen "Preußen" bei Gazprom in der Chefetage haben!
Außerdem würde mich ernsthaft interessieren, wie diese Nationen über moderne Gegenentwürfe und Diskussionen über zeitgenössische Kunst an den Orten ihrer einstigen Kathedralen und Schlösser reagieren würden. Zudem von einem Preußen entfacht! Ich glaube wenn dieser Preuße nur aus dem Land gejagt worden wäre, hätte er noch Glück gehabt.
Mir ist es schleierhaft, wie sich eine Jury von Ausländern mit einem preußischen Kulturthema identifizieren kann und es verwundert mich deshalb auch nicht, dass gerade solch eine Jury das Schloß nicht will!
Ich finde es ein Armutszeugnis unserer modernen, entwurzelten Zeit, gerade in Berlin, dass dann die Bevölkerung nicht aufsteht und sich stärker für das Schloß engagiert. Aber nun ja, nationalsozialistischer Terror, kommunisitischer Terror und das Verbot der Religionen, entfesselter globaler Kapitalismus haben die Menschen im Endeffekt wohl so aus ihren Verankerungen gerissen, dass sie für nichts mehr einstehen oder zumindest für nichts staatsgetriebenes mehr. Jeder zieht sich in sein Familienglück zurück, wenn er es denn hat, und mischt sich in nichts ein und lässt einen David Chipperfield halt im Herzen Berlins machen was er will. Geschichtsbewußtsein wurde erfolgreich aberzogen.
Umso mehr freue ich mich nun, dass doch kein weiterer austauschbarer und an Banalität und Hässlichkeit nicht zu überbietender moderner "zeitgenössischer" Bau aus glatten Flächen, grauem Sichtbeton, und Glas und Stahl entsteht!! Davon gibts in Berlin und Deutschland wirklich schon mehr als genug.
HURRA!!! Das Schloss lebt!!!