Beiträge von Klaus1971

    Grins...
    oder auch an internationalen Leitmessen wie Kriegsverbrecherprozessen und Reichsparteitagsrelikten.


    Natürlich auch internationale Christbaumkugelmärkte, logisch.


    Aber im Ernst, was mir beim Thema der diversen, doch sehr unterschiedlichen Halbmillionenstädte meist etwas schwer im Magen liegt, ist der völlig hinkende Vergleich mit Leipzig und Dresden.


    Mal ehrlich, ich reise dorthin des öfteren und auch ganz gerne, aber vom Stadtleben, vom Stadtbild (bei allen Nürnberger Wunden), von der erlebten Lebendigkeit der Region mit der Stadt als Zentrum, sind diese beiden Städte doch wohl meilenweit entfernt.


    Ganz nebenbei, zu den ganz nüchternen und meist verzerrt wiedergegebenen Argumenten: Leipzig ist ausgeblutet, nur im Kern erkennbar als Stadt intakt (wieder), auf sehr weiter Fläche aber nur rudimentär als Stadtgebilde erkennbar und flächig vollständig ruinös, umzingelt von einem völlig beliebigen Fertighallen-Aldi/kik/Ramsch-"Center"-Gürtel, der die Stadt und die umliegenden Städte endgültig abgetötet hat. Und vor allem und stets unterschlagen: Leipzig ist bevölkerungsmäßig ausgestorben. Die angebliche Bevölkerungszahl lebt schlicht nicht in Leipzig, sondern viele Tausend davon in getrennten Orten, die noch vor wenigen Jahren nicht zur Stadt gehörten. Wenn man also so überflüssige Dinge vergleicht, wie die reine Einwohnerzahl (ob nun 488, 511 oder 503000, merkt man das?), dann doch bitte auf einer vergleichbaren Basis.


    Das hieße, entweder Leipzig in als solchen erkennbaren Grenzen von 1990 oder Nürnberg nach der imaginären (und naheliegenden aber irrealen) Gebietsreform inklusive Stein (14000), Schwaig (8000), Röthenbach/Peg. (12000), nur als Beispiel, schon wärens 34000 mehr...soviel zur Halbmillionenstadt Leipzig.


    Ganz nebenbei reden wir hier von Nürnberg/Fürth, was zweifellos gerade in der Betrachtung außenstehender eine Einheit bildet (lokales mal außer Acht gelassen). Da gehts dann weiter, was ist mit Zirndorf (26000), den -asbachs (17000), zu Fürth (114000)? Zu Nürnberg?


    Man rechne zusammen und vergesse als gerade wirtschaftlich sehr wichtigen Teil des Städtedreiecks Erlangen (105000) nicht, was außenstehende ebenfalls als Teil des Batzens "Nürnberg" wahrnehmen. Auch ER hätte einige unmittelbar angrenzende Wohnnester, die faktisch Teil des städtischen Bereichs sind, Bubenreuth (5000), die VG Uttenreuth (5000), Möhrendorf (4000).


    Nein, nicht Bayreuth oder Ansbach. Das ist einfach nicht Teil des verstädterten Bereiches "Nürnberg", der für jeden Fremden als solcher empfindbar und erkennbar ist.


    Aber N-FÜ-ER, mit den unmittelbar tangierten Städten aber noch eigenständig erkennbaren Städtchen und Märkten wie SC (38000), LAU (26000), Herzogenaurach (23000), Wendelstein (16000), Feucht (13000) sehr wohl. (Man verzeihe mir die nicht vollständige Aufzählung als Altdorfer, Rother usw, ich meine, irgendwo dor, wo eine längere Trennung durch Forst oder Land kommt, ist dann mit dem empfundenen Verstädterungsbereich einfach Ende, gilt ggf. auch für Wendelstein und Feucht, die ich wie Herzo, LAU und SC eben als die ersten eigenen Städtchen UM den Verstädterungsbereich empfinde.


    Und dann vergleiche mal erneut mit der "Halbmillionenstadt" Leipzig und man wird zu einer anderen Bewertung kommen, denn die ganzen unmittelbar einst angrenzenden Käffer sind dort überwiegend längst als "Stadtgebiet" mitgezählt.

    ...und genau um zu verhindern, daß ein konjunkturelles böses Erwachen im Zweifelsfall besonders groß ist, sollte man sich gerade nicht von Ryanair und Konsorten abhängig machen und die Infrastruktur darauf ausrichten. Das haben viele Wannabe-Flughäfchen auch gewollt und von der großen weiten Welt geträumt, bis Ryan eben garede keinen Bock mehr auf lokalpolitisches Kindergezänk hatte oder gar Gebühren wie andere zahlen sollte.


    Das gilt in nicht ganz unähnlicher Weise eben auch für den AB-Hype, der natürlich jetzt gut ist und gut tut, aber Vorsicht!


    Dann lieber sein, was man ist und was zu NUE paßt - aufgrund der Lage zwischen zahlreichen größeren Flughäfen, deren Konkurrenz man nun wirklich nicht ist: Ein Markt aus eigener, regionaler aber nicht zu unterschätzender Kraft, Linien mit kleinerem Gerät in brauchbarem Takt zu den Drehkreuzen und vielleicht als Fernziel sich auch mal für eine punktuelle Mittel/Langstrecke attraktiv machen.


    So fern dies aus heutiger Sicht klingen mag, die einzige halbwegs realistische Perspektive für eine Mittel/Langstrecke sehe ich aufgrund der Passagierströme -ausgehend von einer regelmäßigen Verbindung z. B. 1/3/5 oder eben sogar (werk)täglich je nach Buchungsentwicklung, für eine Route zu einem der kleineren und größeren Drehkreuze an der Ostküste, sowohl im Hinblick auf das verwendbare Material (wie 757ER-Varianten->Continental->Newark, 767-200 US Airways->->Philadelphia) als auch im Hinblick auf die so begrenzten und realistischen angebotenen Plätze.


    Das wirklich klassische Großraummaterial bringt man auf sehr lange Sicht hier nicht sinnvoll voll, aber auch in der Star Alliance gibt es eben Flotten und Nebenmärkte, die an das Gesamtsystem gut angeschlossen sind. Und bei der Flugsuche von Abflugort nach final destination ist es sowohl den meisten Flugsuchenden als auch der Suchmaschine egal, wo umgestiegen wird, Hauptsache die Gesamtverbindung geht. Wenn ich mir überlege, was ich aus Preisgründen oder einfach aufgrund vorhandenem Angebot für seltsame Routen geflogen bin.


    Und wen interessiert es beim Flug nach Phoenix, Seattle, San Diego, Orange County, San Jose, New Orleans, Des Moines oder sonstwohin als Anschluß, ob man nun einmal in EWR oder PHL (z.B.) oder eben einmal in FRA/ZRH/LHR/CDG oder sonstwo umsteigt - oder eben meist gar zweimal, weil die kleineren Ziele ohnehin nicht international außer von Kanada angeflogen werden?


    Ganz nebenbei darf man vielleicht im Hinbklick auf das Gesamtsystem gerade in Zentraleuropa die evtl. durchaus steigenden Möglichkeiten der dezentralen Routen innerhalb der großen Allianzen schon wegen knapper slots an den hubs nicht vergessen, was die obige These ggf. stützen könnte.

    Also, sorry, aber da werden doch einige Verschwörungstheorien zusammengewürfelt, bis sie irgendein plakatives Bild ergeben, oder?


    Mal ehrlich, die bildschirm- und printgesteuerte Vollverblödung nahm ihren Anfang mit dem Privatfernsehen, mittlerweile nimmt niemand mehr wahr, daß sogenannte Information unabhängig von der Quelle nur noch beeinflusst, gekauft und nach Gusto gesteuert ist, um das Publikum der Dauerwerbung zwischen den kurzen sogenannten Inhalten zuzuführen.


    Eine Aldigesellschaft bekommt, was sie verdient. Sie ist mit dem Billigsten zufrieden, will nicht denken und hält sich dabei für superschlau. Sie hat sich frei von Kritifkähigkeit machen lassen, merkt nicht, daß zu aber auch allen Themen immer die gleichen auf vermeintlichen Stimmungen irgendwelcher empfängnisbereiter Gruppen surfender Demagogen wie Ströbele, Gysi und alle sonstigen Zerstörer des Gemeinwesens, ihren quotenträchtigen und völlig überproportionierten Auftritt geboten bekommen, Hauptsache die Quote und der Werbeumsatz stimmt.


    Die Bevölkerung ist weitgehend derart gleichgeschaltet worden, daß sie gar nicht mehr merkt, daß sogenannte Medien mit Information rein gar nichts zu tun haben und Information nur noch Meinungsmache im Streit um den aufgeblasensten Aufmacher ist. Leider kapieren das die Leute nicht und empfinden nach wie vor nach dem Motto "steht ja in der Zeitung, dann wirds schon stimmen", als lebten sie in den 50er Jahren. Weit gefehlt, Zusammenhänge zwischen Information und Medien sind rein zufällig, würde man an Meldungen den Vermutungs- und Meinungsanteil streichen, die persönliche, unsachlichen und gekünstelt politisch korrekten Kommentare des Vorlesepersonals bzw. Schreiberlings weglassen, hätte eine Zeitung zwei Seiten statt 30 und eine sogenannte Nachrichtensendung eine statt 20 Minuten.


    Daß die Gesellschaft nicht zuletzt durch kräftige Mittäterschaft der sogenannten Medien zerstört wurde, wird von allen gleichermaßen mit dem Totschlagargument einer angeblich ach so engagierten und freien Presse vom Tisch gewischt.


    Warum sollte man dort mehr kritikfähig sein, als an anderer Stelle, funktioniert das automatische Gejaule anläßlich jeglicher Kritik auch in aneren Bereichen zur Verhinderung einer wirklichen Diskussion über Fehlentwicklungen bestens, man hat uns ja auch nach Kräften in dieser Weise konditioniert, siehe "Integrationsdebatte", "hungernde Kinder", "Armut" und ähnlicher Schwachsinn, der ungestraft in völlig verzerrter Form öffentlich in die Welt geblökt werden darf, ohne daß sich auch nur einer traut, mal auf die Realität hinzuweisen oder auch nur das Publikum zum Vergleich zwischen Meinungsmache der immer Gleichen und dem Leben da draußen bereit ist.


    Eine Bevölkerung, die irgendwelche C-Promimeldungen über neue Tatoos an irgendwelchen Modelbeinen für Nachrichten hält und sich tagesfüllend mit sogenannten Doku-Seifen aus dem angeblichen Leben asozialer Familien geistig ernährt, muß sich nicht über Verblödung beschweren, sie kann es auch gar nicht, sie merkt es ohnehin schon lange nicht mehr. Erschreckend, aber eben real, ist es, daß seit langem auch die öffentlich-rechtlichen im verzweifelten Quotenkampf auf die Meinungs-, Krawall- und Schwachsinnsbestrahlung umgestiegen sind, in der keine Meldung mehr ohne dümmlichen Nachsatz vorgetregen werden kann.


    Wer dahinter irgendeine politisch gesteuerte Verschwörung herbeiredet, überschätzt die Wirkung von Politik bei weitem. Diese Verblödung hat sich eine Bevölkerung mit keinerlei Antrieb sich mit Dingen differenziert auseinanderzusetzen schon selbst gewählt und gemacht.

    Ideen...ja, Ideen gäbe es.


    Dabei bitte ich zu beachten, daß ich mit Ideen durchaus auch, bezogen auf die realen Bedingungen, Kleinstaaterei, Pfründe usw, wissentlich Utopien meine, die von ganz draußen betrachtet, mal über Bord geworfen gehören.


    Womit vergleicht sich Nürnberg? Nürnberg braucht sich nicht zu und sollte sich nicht mit München vergleichen, einerseits, weil ich keinen, der beides zur Genüge erlebt hat und Nürnberg mit seiner Region mag, kenne, der sich eine weitere von Möchtegerns und Achsowichtigen Berufssöhnchen übervölkerte Stadt ohne jede Identität, wie es München nun mal ist, eine beliebige Ansammlung von nicht selten geschmacklosen Statussymbolen, die zusammen soviel Weltstadt ergeben, wie drei wahllos an die Scheunenwand gehängte van Goghs aus einem Bauernhof ein Schloß es Sonnenkönigs. Eine Stadt, in der man sich gegenseitig ununterbrochen versichern muß, wie dermaßen unersetzlich man ist, während man bei schlechtem Service zu Mondpreisen von unverschämtem Personal minderwertige Kantinenkost vorgeknallt bekommt, wohin man auch geht. Eine Stadt, in der sich alle gegenseitig versichern, wie supertoll es ist, daß die Alpen "gleich hinter dem Haus sind", nämlich nur knappe drei Stunden Dauerstau entfernt, denn es fahren alle gleichzeitig hin, um dann in der Idylle mit Millionen anderen gleichzeitig die Trampelpfade zu den kostenpflichtigen Großparkplätzen zu benutzen. Ich lach mich schlapp, wer, ohne ernsthafte psychische Probleme in Richtung erheblicher Komplexe möchte wirklich freiwillig in so einer Stadt leben?


    Dann ist das weitaus trockenere Vergleichsargument der Größe, Nürnberg ist halt eine viel kleinere Stadt und sie paßt zu sich selbt. Nichtsdestotrotz könnte sie viel mehr aus sich machen.


    Dazu braucht es allerdings viel Phantasie, denn viele Voraussetzungen dafür sind nicht regional begründet. Man kann es drehen und wenden wie man will, solange in der selbsternannten Krampfhaft"weltstadt" irgendein öffentlicher Wasserhahn nicht vergoldet ist, wird in Franken und der Oberpfalz (die es leider aufgrund tiefer Unterwürfigkeit nicht kapiert) kein Cent ankommen, um das Nötigste zu bezahlen.


    Drum laßt doch München München sein, so WILL doch hier niemand wirklich sein. Aber anders. Wirkliche Städte und Regionen von eigener Bedeutung (nicht nur in der Prollpresse und dem Privatfernsehen für Minderbemittelte) messen sich nicht an ihrer reinen Einwohnerzahl, sondern an ihrem Charakter, wenn es um die Qualität des Lebens geht. Was interessiert es mich, wenn ich gerne lebe, wo ich bin und das dort auch gut kann, ob sich die nächsten 10km Umkreis jetzt 400000 oder 900000 Einwohner teilen? Null, genau.


    Doch zurück zum Thema :D


    Ideen, Visionen für Nürnberg?


    Klar. Dann aber ungekürzt auf den Tisch, sind ja Visionen.
    Sicherlich überall, besonders eben in alten Industriestädten mit viel entsprechender Fläche, wäre es sinnvoll, keine Neuversiegelung von Flächen mehr zuzulassen. Dies wäre leicht steuerbar, wenn man Brachflächen aktiv und natürlich zu -aus gutem Grund- dann auch günstig dafür anbieten würde. Dazu muß ich eben als Standort auch mal begreifen, daß ich erst Infrastruktur haben muß, bevor ich damit werbe. Mit den unsäglichen Aurelis und/oder(ist gleich Bahnbrachen kann man nun wirklich nicht ernsthaft darauf spekulieren, den großen Fang in Sachen Unternehmen zu machen. Wenn ich aber angeschlossene, ÖPNV-Erschlossene, BAB-angebundene und große, zusammenhängende Flächen mit fertiger Infrastruktur stadtnah an einer Großstadt mit eigenem Charakter und Lebensqualität anbieten kann, die im Kreuz von wichtigsten Routen Süddeutschlands liegt, schaut die Sache schon anders aus.


    Wenn man die Utopie weiter spinnt und darüber nachdenkt, völlig überkommene und nur noch in Kirchturmdenken begründete Verwaltungsstrukturen durch eine den heutigen Verhältnissen angepasste Gebietsreform aufzubrechen, wird langsam ein sinnvoller Schuh draus. Warum muß Stein ein eigener Ort sein-und warum sich deshalb diverse Gremien auf dem Rücken der Bevölkerung um eine adäquate ÖPNV-Anbindung herumstreiten, wie es eher in oberbayerische Bierdimpfelwirtshäuser passen würde?


    Abgesehen von politischen Grenzen - warum schafft es die Region N/FÜ/ER (SC, div. andere Randgemeinden und -städte) nicht, endlich zu sagen, "Hallo, wir sind EIN Ballungsraum von einer knappen Million Einwohner und wollen vom Zentralstaat (Ober)bayern das gleiche haben, was im SÜden auch ankommt"?


    Wo sind die Projekte, die nach vorne schauen? Wo die Erschließung von Flächen, die in der postindustriellen Ära zur Verfügung stehen und mitten im Ballungsraum liegen?


    Nein, Nürnberg wird kein Interkontinentalflughafen werden, braucht er auch nicht, es gibt drumrum wirklich genug davon. Aber die Möglichkeit, ihn auf ein Niveau zu bringen, entsprechenden einzelnen Verkehr auch zu ferneren Zielen von den überlasteten Drehkreuzen zu dezentralisieren, hätte er sehr wohl. Voraussetzung für das fliegende Material: Eine Bahn von 3000m brächte keine Einschränkungen mehr, was den realistischen Bedarf betrifft, das reicht auch für eine dezentrale Ostküstenroute mit 767/330 nebst Nachfolgemustern, alles andere wäre in NUE ohnehin völlig abwegig. Chance vertan, Platz wäre, Zeit auch, gebaut wird eh - verpennt.


    Anbindung Flughafen: Warum kein gemeinsames Konzept mit dem Stadtbahnbau, kreuzungsfrei nach ER durch großen Umbau der B4 auf vorhandener Trasse mit Flughafenanbindung bei minimalem neuen Flächenverbrauch entlang der bestehenden Trasse? Kein Gezeter mehr um eine zusätzliche, wieder nur halbherzige Anbindung Nord, Nutzen auch für den Verkehr außerhalb des Flughafenverkehrs, also für alle. Endlich eine nennenswerte Verbindung der wirtschaftlich stärksten und arbeitsplatzreichsten mit der größen Stadt des Ballungsraumes mit einem verläßlichen, schnellen und Fahrgästen bindenden Verkehrsmittel. Chance gehabt, alles liegt einzeln seit Jahrzehnten auf dem Tisch - verpennt. Hier wäre ebenso der stadtbahnmäßige Ausbau der Straßenbahn in der Bucher Straße bis in die Innenstadt als Teil des Gesamtkonzept während des U-Bahn-Baus der U3 denkbar gewesen.


    Groß denken, ergebnisorientiert, Visionen? Völlige Fehlanzeige. Verpennt, seit 20, 30 Jahren überfällig, nie ernsthaft eingefordert. Wo sind die Gießkannen auch nord"bayerischer" Steuergelder denn? Ach so, in Herrsching, Tutzing, Erding und Ebersberg, stimmt ja. Wo sind die Widerworte aus der Region? Ach so, man streitet sich ja lieber, ob die U-Bahn an der nicht bemerkbaren Stadtgrenze endet und ja kein Reihenhaus auf Fürther Landkreisgrund einen Anschluß bekommen könnte, weil sich in irgendeiner Dorfkneipe irgendwelche Vorstadtgrößen ihre Pensionen sichern müssen-kraft sogenannter Eigenständigkeit.


    Das "neue" S-Bahn-Netz? Diese eingleisige Lächerlichkeit mit weitgehendem Hinketakt zwischen drei vernetzten und einen Ballungsraum bildenden Großstädten ist einfach nurnoch eine Peinlichkeit ersten Ranges. Von allem die zweite Wahl, die Sparlösung, die schöngelogene Konservierung des Mangels mit neuer Bezeichnung. Wo durch das "neue" Netz evtl. der Eindruck eines ernsthaften großstädtischen Taktverkehrs entstehen könnte, läßt man die S-Bahn lieber gleich ohne Halt vorbeifahren und nur eine von zwei Linien halten, nicht daß die Leute sich dran gewöhnen, daß eine S-Bahn auch zum fahren ganz gut wäre.


    Zwischen N-FÜ-ER müßte mindestens im 10, von mir aus spät abend noch im 20min Takt lange und zu festen Zeiten gefahren werden. Tagsüber ein Express nur zwischen ER-FÜ Hbf-N Hbf alle 20, eine S-Bahn alle 20min. Das wäre die Vernetzung eines solchen Ballungsraumes, alles andere ist Augenwischerei.


    Und das ist alles erst der Anfang. Gute Nacht, bevor mir der Kragen platzt.

    Natürlich kenne ich die Planung schon lange, da ich mich zum Kauf entschlossen habe, als noch nichts geschehen war und noch die Altbebauung von Fleischmann stand. (Backsteinwerkstattgebäude auf einem Lückengrundstück). Später hätte man auch keine der besonderen Wohnungen mehr bekommen, nur noch Etagenwohnungen in verschiedenen Stockwerken, die jeweils gleich sind, nicht mehr aber eine Dachgeschoßmaisonette.


    Und zu Deiner Frage: Die ersten Entwürfe waren eben ein Lückenfüllergebäude für ein sich bündig an beide Nachbarhäuser anschließendes Haus mit einigen wenigen optischen Besonderheiten in der Fassadengestaltung zur Straße hin, davon wurde eben manches gestrichen. Natürlich wäre hier als Neubau kein architektonisches Juwel entstanden, das war auch nie der Anspruch, es soll eben ein hochwertiges Wohnhaus auf dem Stand von 2010/2011 werden. Leider fielen der Stadt eben die wenigen optischen Wiedererkennbarkeiten zum Opfer.

    Sicher geht es einem Bauträger um Rendite, das versteht sich. Natürlich will aber auch ein Bauträger in einem für Nürnberger Verhältnisse hochpreisigen Segment attraktive Gebäude und somit Wohnungen/Wohnanlagen anbieten will. Fakt war in diesem Fall (Johannis, ehem. Fleischmanngrundstück mit alten Werkhallen in einem Hinterhof), daß ein an sich ganz normels Gebäude, welches in eine vorhandene Lücke in der Bebauung eingepasst wird, eben nicht nur völlig langweilig geplant war, ohne dabei irgendeinen Vogel abzuschießen. Nur wurde eben manches, was eben den Unterschied von der 08/15-Fassade zur Straße hin abweichen sollte, ohne dabei irgendwie polarisierend, sonderlich auffallend oder sonst irgendwie anstößig zu sein, bei der Stadt nicht genehmigungsfähig war. Aber egal, das ist wohl sehr deutsch, die Wohnung wird trotzdem gut :)

    Das Beispiel, nach dem gefragt worden ist, befindet sich nicht in dem tatsächlich von oft recht seltsamem baulichen Wildwuchs beherrschten Speckgürtel, sondern, wie es eingangs Thema war, zwischen Friedrich-Ebert-Platz und Nordklinikum, also auf einem der dort ehemals gewerblich genutzten Grundstück.


    In einigen Jahren soll dann mal der nächste U-Bahnhof mehr oder weniger vor der Tür entstehen. Ein klassischer städtischer Bereich mit einigem Potential und allen Möglichkeiten, auch im dicht bebauten Bereich hochwertige Wohnbebauung unterzubringen.


    Hier hat man es verstanden, einen für ein ganz normales Stadthaus recht interessanten Entwurf zusammenzustreichen, bis er endlich langweilig und daher genehmigungsfähig war.

    Nochmal zu dem Thema:


    Leider muß man solches hierzulande stets mit Erklärungen und Rechtfertigungen versehen, was ich im ersten posting sträflich unterlassen habe.


    Ich bin weit davon entfernt, einer Stadt ihre Bevölkerungsstruktur abzusprechen, Nürnberg ist Nürnberg und das ist auch symphatisch so. Mein Punkt ist, daß die städtische Entwicklung durch Förderung und Stadtsanierung nach dem Muster abläuft, einem gewissen Anteil der Bevölkerung das Viertel hochzusanieren, was ja in Gostenhof und der Südstadt zweifellos auch auf gutem Niveau gelungen ist - den Rest, nämlich schlicht die ganz normalen Leute, die sich den lieben langen Tag mit und an einem Arbeitsplatz beschäftigen, völlig im Regen stehen läßt und man sich als Betroffener nicht des deutlichen Eindrucks erwehren kann, daß da ein deutliches unausgesprochenes "für die machen wir nix" von seiten der Stadt kommuniziert wird.


    Eine Stadt, die in der Liga der kleinen großen Städte vorne mitspielen möchte, die auch solche Bewohner anziehen will, die sie nachher nicht alimentieren muß, schießt sich auf diese Weise ein Eigentor, das sich gewaschen hat.


    Leider ist diese Erkenntnis bei der Stadt Nürnberg nicht ansatzweise vorhanden, man gewinnt den deutlichen Eindruck, daß das Regieren einer Stadt nach wie vor, wie in den 80ern, als Ruhigstellen durch Almosen und nicht an eine Entwicklung im Sinne von Strukturänderung auch bei der angezogenen Bevölkerung hin zu einer gesunden Mischung aus Leistungserbringern und dem immer auch vorhandenen unteren Rand der Gesellschaft praktiziert werden soll. Hier hat man die Zeichen der Zeit absolut nicht erkannt, was gerade deshalb schade ist, weil für mich Nürnberg in dem Kreis der kleinen großen Städte, mit denen es sich vergleichen sollte, aufgrund seiner Lage, Umgebung, Kultur, Eigenheit eigentlich eine sehr attraktive Umgebung darstellt.


    Man sollte sich davor hüten, im kleinen Versuch ein ähnliches Disaster anzurichten, wie man es in Berlin verstanden hat, nämlich der Medienmeute völliges Versagen beim Strukturwandel als "arm, aber sexy" anzudrehen. Auf willige Abnehmer solcher Dümmlichkeiten ist sicher Verlaß, ebenso aber auch auf die Wand, gegen die man fährt.


    Wichtig ist mir ergänzend, daß ich Wert darauf lege, bewußt nicht von sogenannten "Besserverdienenden" gesprochen zu haben und auch weiterhin nicht spreche. Es liegt mir vollkommen fern, über die Lebenssituation anderer Leute abwertend zu sprechen und zu denken-sofern es ihr bestreben ist, für den eigenen Unterhalt selbst zu sorgen. Die Bevölkerung besteht eben nicht aus "Armen" und "Besserverdienenden", wie gewisse Schaumschläger der geifernden Medienmeute in den Block zu diktieren pflegen, sondern insbesondere aus der großen politisch-ideologisch ignorierten Mehrheit, die sich dazwischen befindet und mittlerweile offenkundig keinerlei Achtung und Beachtung mehr findet.


    Die Sache, wie der Einzelne (Ladenbesitzerbeispiel) damit umgeht, mag im Einzelfall zu diekutieren sein, keine Frage. Das Straßenbahnthema Pirckheimer ist ja auch eines für sich. Kann man persönliche Meinungen haben, ich für meinen Teil halte es für Unsinn, sie abzuschaffen, denn die Nordstadt entwickelt sich nördlich der U3 , die dort neue Gebiete erschließt und sich mit der Straßenbahn weniger nimmt, als behauptet wird. Führe die Straßenbahn einfach zu anderen Direktzielen, wäre sie für einen ganz anderen Teil potentieller Fahrgäste attraktiv. Die U3 ist richtig und auf Zukunft völlig in Ordnung, die Straßenbahn aber nicht ihr Feind. Warum nicht für den Beginn auf vorhandenen Strecken eine Straßenbahnlinie von der Stadtparkschleife durch die Pirckheimer zum Plärrer fahren lassen? Netzwirkung, Taktverdichtung, Optionen auf eine evtl. an den Stadtpark anschließende Strecke, die nördlich des Stadtparks, westlich der Bayreuther Straße, ein neues Ziel bekommen könnte. Ein Gebiet mit Potential, noch wenig entwickelt und schlecht angebunden. Nur eine Idee, die für die Zukunft Möglichkeiten läßt.


    Nichts für ungut.

    Hallo @ all,


    also, ich muß definitiv bestätigen, daß die Tatsache, daß sich in der von der Stadt sträflich vernachlässigten Nordstadt endlich etwas tut, namentlich die U3, die ganze Strukturen ändert, Passantenströme ändert und ändern wird, sehr wohl dazu beigetragen hat, daß man als gesicherter Stabilverdiener im Einkommensmittelfeld sich ernsthaft mit dem Gedanken auseinandersetzt, in ein "Lückenschlußgebäude" auf ehemaligen Gewerbeflächen einzuziehen und in eine Wohnung dort nicht eben wenig Geld für Nürnberger Verhältnisse zu investieren.


    Ich spreche von mir selbst und sage daher ausdrücklich: Natürlich liegt das nicht nur auslösend "an der U3", aber die U3 spielt im Kontext eine große Rolle beim längst überfälligen Aufwecken der Nordstadt/Johannis aus einem Dornröschenschlaf, den die Stadt selbst zugunsten des pushens sozialer Brennpunkte mit der Gießkanne verschuldet hat. Mit anderen Worten-es ist schwer vermittelbar, daß die Bevölkerung, die in der Nordstadt traditionell eher aus einem höheren Anteil gutverdienenden Leuten als in Gostenhof oder der Südstadt besteht, Straßen, Wege und Anlagen auf DDR-Niveau von 1988 geboten werden, mit ihren Abgaben aber Jahrzehntelang andere Viertel im öffentlichen Bereich hochsaniert wurden.


    Ganz nebenbei sind mir in Kenntnis meines Bauträgervertrages die hanebüchenden Vorstellungen der Stadt, die es scheinbar München-ähnlich nicht nötig hat, sich über ihre Entwicklung zu freuen, bekannt-mit anderen Worten, aber auch jede Form eines Gebäudes, das nicht dem Baumuster "Nachkriegszeilenbau der 50er" entspricht, wird auch ohne entsprechendes erhaltenswertes Gesamtensemble, in das gebaut wird, mit allen Kräften verhindert, bis der Entwurf endlich den Status "langweilig und aussagelos" erreicht hat.


    Scheinbar geht es Nürnberg neuerdings zu gut, vierlleicjt habe ich da etwas nicht mitbekommen. Man möchte sogenannte Stabilverdiener nicht haben, das ist die Erkenntnis, die hier klar zu ziehen sind. Lieber ergeht man sich in einer traumtänzerischen, völlig gestrigen und mit der Realität nicht kompatiblen Sozialromantik. Daß sich ganze Stadtquartiere ohne das Vorhandensein des im politischen Geschehen völlig ignorierten Bevölkerungsanteils, der die Leistungen erbringt, über deren großherzige Verteilung alle so gerne sprechen, niemals zu urbanen Quartieren entwickeln, hat die Stadt Nürnberg offenkundig noch nie gehört. Möglicherweise reicht in den Augen der Stadt Nürnberg für die Definition "Stadtleben" ein Billigdiscounter in jeder dritten Straße und dazwischen gesichtslose Blocks aus.

    Hey, Schloßgeist, Daumen hoch, volle Zustimmung.


    Allerdings muß man schon sagen, daß es eine Mär ist, das als typisch fränkisch zu bezeichnen, das kann ich aus 15 Jahren München durchaus sagen. Da geht auch nichts und bierdimpfeliges Gegen-alles-sein erfreut sich dort auch großer Beliebtheit. Eigentlich ist man immer gegen alles und läßt sich von einer unglaublichen Verblödungspresselandschaft einreden, daß es dabei um Themen ging, die einen auch nur ansatzweise betreffen. Man erinnere sich an einen berufsmäßig beleidigten Herrn K., Alt-OB seines Zeichens, der jedem Boulevardkonsumenten das Märchen von der "Sichtachse" eingetrichert hat, bis jeder Wohnblockbewohner Neuperlachs glaubte, daß auf seinem Balkon ein sogenannter Vierkantbolzen errichtet würde, der bei jeder Gelegenheit mit aberwitzigen Fotomontagen Manhattan in den Englischen Garten verlegt hat, wenn an der vergammelten Münchner Peripherie ein Hochhäuschen von provinziellem Format geplant war. Jedes Volk bekommt, was es verdient, bitter, aber wahr. Das ist also keineswegs in Nürnberg typisch, sondern auch woanders, man nimmt es aus der Entfernung nur nicht wahr.


    Zu Nürnberg: Es gibt eine gewisse Landeshauptstadt im südlich an Franken grenzenden Bundesland, die über eine praktikable Flughafenanbindung sehr froh wäre, aber sich aufgrund Opportunismus gegenüber den verträumten Gutmenschenkreisen dieser Bewahrerstadt nicht traut, eine solche mitzutragen. Insofern kann man sehr gut behaupten, daß der Flughafen NUE besser als alle anderen in Deutschland an die zugehörige Stadt nebst Bahnhof angeschlossen ist - gut so!

    Lieber MarQi,


    nein, ich habe keinerlei Ahnung vom Petuelpark :) Ich habe nur 15 Jahre in Schwabing gewohnt und zwei Jahre unmittelbar neben dem Park gearbeitet und seine gesamte Entstehung vor der Nase miterlebt. Nebenbei habe ich nichts von Punks geschrieben, sondern, daß der Park ziemlich verrammelt aussieht (paar Jahre nach Fertigstellung) und äußerst überschaubar verglichen mit dem gekünstelten Getöse um seine Existenz ist. Dann schreibst Du genau das, was ich auch geschrieben habe: Es ist eben eine Grünanlage für die anliegende Bevölkerung. Was ich geschrieben habe, war genau das: Er ist eben auch nicht mehr als das. Und daß ein Tunnel besser als die 30jährige Baustelle zuvor ist (die die Stadt München ohne Not herbeiblockiert hat), ist erstens keine Frage und zweitens nicht Inhalt meines Postings.

    "Im Vergleich zu den Münchner Tunnels..."


    Sorry, aber das kann ich als bis vor kurzem 15 gezwungene Jahre im ach so tollen München lebender Franke nicht so stehen lassen. Keiner der Münchner Tunnels, weder die alten noch die neuen, hat Platz für eine Flaniermeile gemacht. Einzig auf dem Petueltunnel, der schon kurz nach der Eröffnung aufgrund offenkundiger Fehlplanungen ummarkiert wurde und schon als Neubau mit baulichen Notlösungen lebt, ist der Petuelpark entstanden. Ein Park, der zwischen abstoßender und lebloser Wohnarchitektur in sterilen lower-class-Wohnvierteln Milbertshofens und den vielleicht architektonisch interessanten, aber in ebenso völlig lebloser Umgebung befindlichen Punkthochhäusern an der Rümannstraße eingeklemmt ist. Nebenbei ein Park, den man der Breite nach in einer Minute durchquert hat. Die Lobeshymnen, die man auf dieses Ergebnis abgelassen hat, stehen jedenfalls in keinerlei Relation zum tatsächlichen Ergebnis.
    Man kann den Petuelpark, durch die Qualität anwohnender Bevölkerung, mittlerweile als verwahrlost und verschmiert bezeichnen. Anlaufstelle ist dieser Minipark maximal für die direkten Anwohner, kein Mensch würde sich wegen dieses Grünstreifens eigens in diese völlig reizlose Gegend begeben. Ich denke, die Ansicht "im Vergleich zu..." entstammt einem völlig unreflektierten Hochgelobe Münchens, das diese Stadt, als Musterbeispiel für kleinkarierte, provinzielle und bierdimpfelige Kirchturmpolitik, in keinster Weise verdient.

    Naja, FMO hat eine deutlich kürzere SLB. Die 2700m in NUE würden für Langstrecken durchaus reichen, mit 747 und co rechnet ja keiner, aber die Mehrzahl der Langstrecken wird ohnehin mit kleinerem Gerät geflogen, es geht wohl eher um Kaliber wie 767-300 und A330-200/-300. Wenn mann hier die regelmäßigen A330-200/-300 starten sieht, ist da mehr als Platz, die haben ordentlich Power, ebenso wie die 767 und 777. Dafür reicht NUE völlig aus, wenn auch 3000 sehr wünschenswert wäre. Ich denke auch daß 3000m in NUE baulich problemlos machbar wären, verlängerung um ca. 100m nach Westen und 200 nach Osten wäre kein Problem, vom stereotypen Aufgejaule ständiger Gegner gegen alles mal abgesehen.


    Aber es fliegen derartige Größen, 330/767 durchaus von Bahnen dieser Länge. Auch in DUS verkehren sprichwörtlich träge Flugzeuge, vom Startverhalten her, wie der A340, da gibt es auch nicht mehr als 3000m. Wenn man auch hier in MUC öfters den optischen Eindruck hat, eine A340-300 (im Gegensatz zur A340-600) käme beim Start kaum über den Zaun, ist tatsächlich mehr als Luft bei 4000m, außerdem wird take off-power auch auf die vorhandene Bahn berechnet.

    Nachdem aktuell die Lufthansa mit Continental als weiterem Nordatlantikpartner zusammenarbeiten wird und CO damit aus dem Skyteam ausschert, wäre ein gewisses Potential für typische Continental-Anbindungen, nämlich regionale Langstrecken, denkbar.


    Verbindungen, wie einen täglichen LH 330 nach NYC von NUE halte ich aufgrund der Flughafendichte in Deutschland für sehr unwahrscheinlich, wenn auch eine schöne Vorstellung.


    CO dagegen bedient manche Nordatlantikstrecke mit 757-200ER (oder eben auch als eine von sehr wenigen mit der 767-200) mit deutlich geringerer Kapazität, was der Sache schon deutlich näher kommen könnte, ich denke, wenn man Bedarf erstmal erzeugt, könnte man hier einen daily nonsto schon angemessen füllen. Und Auslastungen von 70 Prozent im Schnitt gesehen, sind nicht schlecht, das sollte mit einer 757 schon gehen-vor allem, da CO sich mit der LH an die Star Alliance anbindet, was Geschäftsflüge ex NUE weit wahrscheinlicher macht, als z. B. Emirates o. ä.


    Und man ist mit CO am Hub Newark sehr gut bedient für Anschlüsse in sämtliche Ecken der USA.


    Eine tägliche Verbindung nach China halte ich für Traumtänzerei. Da mögen schon einige Leute geschäftlich sein oder sich auch aufhalten, aber ich denke, das wird doch etwas überschätzt. In die USA hingegen verteilen sich die Leute nach Ankunft doch noch sehr weit auf diverse Ziele, eher weniger gilt das für die chinesischen Ziele. Auch ist der Markt für Touristen "auf eigene Faust" in die USA weitaus höher, es ist halt lange nichts besonderes mehr und braucht keine große Planung. In die USA fliege ich als Stinknormalo zwei-,dreimal im Jahr, eine Chinareise erfordert Visum, Planung, Organisation und ist zu guter letzt viel teurer.


    Wenn man ex MUC zwei tägliche NYC-Flüge voll bekommt, sollte in der Alliance-Buchungsstruktur schon Potential sein. Schon die MUC-Flüge sind Zeichen einer Regionalisierung der Langstrecke. Die LH betreibt das noch recht wenig, aber z. B. setzt man hier auch nicht das wirklich große Material ein und fliegt täglich einmal JFK und einmal EWR. Man vergleiche das Konzept regionale Langstrecke mit CO (oder auch DL), da werden ganz andere Strecke erfolgreich geflogen, mit kleinerem Material und Punkt zu Punkt. Das heißt ja noch nicht, daß alle zu diesem Punkt dann auch wollen, aber es steigt sich eben weit angenehmer in NUE um, als in FRA, AMS, CDG und ähnlich grauenhaften Flughäfen.


    Man darf dabei zudem nicht vergessen, daß die meisten Buchungssysteme von Start bis Ziel diverse Verbindungen ohne Rücksicht auf die geflogene (Umsteige)Strecke ausspucken, da dürfte es dem Reisenden aus Charlotte egal sein, ob er CLT-FRA/MUC-NUE oder CLTEWR-NUE fliegt.

    Wo ich gerade interessiert dieses uralte Thema lese...


    ...die etwas geschichtlich interessierten werden noch wissen, daß ein zweiter internationaler Flughafen für die Osthälfte der Ruhrstadt schon vor langer Zeit geplant war, man findet ihn sogar bereits in manchen alten Straßenkarten aus den 70ern, wenn ich mich zeitlich nicht völlig irre.


    Dieser Geisterflughafen lag bei Drensteinfurt und stammte aus der Zeit großer Planungen (Autobahnnetz), die nach dem entsprechenden Boom und mit einsetzender Klage- und Verhinderungewut ad acta gelegt wurden.

    Der Vergleich mit Hamburg hinkt. HAM ist ein Innenstadtflughafen ohne irgendwelche Entwicklungsmöglichkeiten und mit einer gestrigen Bahnstruktur, die seine Nutzung erheblich begrenzt. Man wäre heute wohl froh, wenn man früher in Kaltenkirchen Nägel mit Köpfen gemaqcht hätte und einen neuen Flughafen gebaut hätte.


    Ähnliches gilt für Düsseldorf, allerdings in etwa größeren Dimensionen. Man betrachte das Einzugsgebiet von DUS, es ist viel größer und Bevölkerungsreicher als in Berlin, aber der Flughafen wächst nicht mehr erheblich.


    BER wird sicher ein Großflughafen werden, mit einer großen (Haupt)stadt als Background, gut so. Aber "der" Flughafen für Westpolen gilt, wenn man sich das dort mal ansieht, für Billigflüge und Charterziele auf dem Billigreisemarkt. So wird allerdings kein Großflughafen Substanz entwickeln, da müssen schon andere Strecken etabliert werden.

    Hm...Chemnitz. Jaaa...nachdem ich da viele Male, zuletzt am vorigen Wochenende, gewesen bin und jedes Mal einfach nur tief frustriert diese Gesteinswüste wieder verlassen habe, stelle ich mir die Frage, wo da überhaupt noch etwas zu finden ist, was die Bezeichnung "Stadt" rechtfertigt... ohne das irgendwie böse zu meinen, aber was man da beim durchqueren der "Innenstadt" zu sehen bekommt, macht alles andere als den Eindruck einer Stadt von 300000 Einwohnern.

    Als Flughafenfan ist es eine schöne Vorstellung, mit Berlin ein drittes echtes Drehkreuz von interkontinentalem Ausmaß zu bekommen. Ich denke aber, daß das leider auch auf längere Sicht eine Traumvorstellung bleiben wird.


    BER wird etwas von FRA absaugen, was dort schon jetzt kaum mehr zu handeln ist, etwas von MUC absaugen, die europäischen Umsteigerverkehre, bei denen es völlig egal ist ob ich von FCO/BCZ/MAD/ZRH oder vielen kleineren Airports über FRA, MUC oder BER nach RIX oder sonstwohin fliege.


    Was BER aber nicht werden wird, ist ein Drehkreuz mit vergleichbar großem eigenen Potential in der eigenen Umgebung. Auf längere Sicht, ja, aber das Publikum in Berlin ist einfach schon historisch gewachsen ein gänzlich anderes als das in der Rhein-Main-Region oder im Fettauge Raum München. Man lasse sich nicht von Einwohnerzahlen innerhalb Stadtgrenzen blenden, denn die Ballungsräume FRA und MUC bringen es auf ähnlich hohe Einwohnerzahlen in komfortabler Entfernung zu ihren jeweiligen Flughäfen. Allerdings eben ganz andere Leute - und weitaus mehr wirtschaftliches Potential.


    Sicher wird es einen Aufschwung geben, wenn Berlin endlich überhaupt etwas hat, was man als Flughafen der heutigen Zeit bezeichnen kann, klar. Aber einen Schub wie MUC von 12 Mio Pax 1992 auf 35 Mio Pax 2008 wird BER nicht erleben.


    BER wird FRA und MUC etwas abbremsen, was beide derzeit gut vertragen können, FRA noch mehr als MUC, die Kapazitätsgrenze ist sehr nah. Aber vorher nicht vorhandene Mehrkunden wird es wohl nicht in dem Maße geben, wie es hier teilweise erwartet wird.


    Man vergißt, daß z. B. SXF heute zu nahe 100 Prozent von Low Cost Carriern genutzt wird-weil es billig ist und diese die "Nebenplätze" nutzen. Das wird mit BER vorbei sein, dorthin wird Easyjet nicht im 10min-Takt für 9,95 Euro fliegen. Die 6-7 Mio Pax/Jahr in SXF bestehen aber fast ausschließlich aus diesen Pax.


    Jedenfalls sehe ich eine Drehkreuzfunktion von BER nach Art FRA unerreichbar und völlig fernab der Realität, eine begrenzte Drehkreuzfunktion, die die anderen Hubs entlastet, ist aber zu erwarten.


    Für drei Hubs mit jeweils selbst generiertem Verkehrsbedarf ist Deutschland zu klein. EIgentlich ist auch schon MUC zu großem Teil Entlastungsflughafen für FRA, es wurden viele Aufkommensschwächere Umsteigeverbindungen übernommen, nur ist hier der Anteil des heimischen Aufkommens noch deutlich größer, als in BER zu erwarten.