Beiträge von Klaus1971

    twolf,


    danke für Deine Antwort.


    Ich wiederhole gerne zum erneuten Male, daß in der künstlich empörten Reaktion auf das Überbringen einer Botschaft zur Untermauerung der pflichtschuldigen Entrüstung schlicht falsch zitiert wird.


    Die von Dir verwendeten Begriffe, mit denen Du unterstellst, das ausschließlich von Dir benannte Gruppen als "Minderheiten" angesprochen werden, finden sich nur in Deinem posting, scheinbar fällt Dir das irgendwie nicht auf.


    Vielleicht wäre es hilfreich, sich vor einer künstlich aufgeregten Reaktion erst einmal damit auseinanderzusetzen, worauf man überhaupt reagieren möchte. Mit anderen Worten-möchte ich antworten, sollte ich erstmal die Frage lesen.


    Es hindert Dich ja niemand dran, Deine Sicht irgendwelcher Dinge in den üblichen Stereotypen (blabla... "gegen Minderheiten", blabla ..."die sozial Schwachen" usw) zu äußern, es entspricht jedoch nicht dem grundsätzlichen Sinn einer Diskussion, dies als vermeintliche Reaktion auf ein fremdes posting zu tarnen, auf das Du schlicht überhaupt keinen Bezug nimmst.


    Noch einmal für Dich:
    In dem Moment, wo jemand mit nicht vorhandener grundsätzlicher Minimalsozialisation anderen die Möglichkeit nimmt, öffentliche Einrichtungen zu nutzen, sei es durch Verhalten, durch Verdrecken, Zerstören, offen kundgetane Aggression, die manche Bevölkrungsgruppe schlicht dauerhaft von der Nutzung abhält, ist Dir als Betroffenen weder bekannt, ob diejenige Person "arbeitslos" oder sonst von Dir bejammert ist.


    Zur Erklärung: Sozialisation bedeutet nicht, daß man "sozial stark" ist. Es hat nichts mit wirtschaftlichen Möglichkeiten zu tun. Keine scheinbar "einfachen" Leute machen Dir öffentliche Räume unangenehm. Das Verhalten von Leuten macht Dir selbiges unangenehm, was mit keinem Wort Wohlstandsverwahrloste Verursacher ausschließt.


    Sozialisation bedeutet, sich im grundsätzlichen und hierzulande sehr weit gespreizten Bereich eines für alle anderen Leute akzeptablen Verhaltens zu bewegen und zu verhalten. Verhalte ich mich zu meinen eigenen vermeintlichen Gunsten aus welchen Gründen auch immer dergestalt, zu meinem persönlichen Vergnügen die Existenz und Anwesenheit der überwiegenden Mehrheit der Menschen in keiner Weise zum Anlaß zu nehmen, auch diese unbehelligt zu lassen, verhalte ich mich asozial, mit anderen Worten gesellschaftsfeindlich. Es steht Dir selbstverständlich frei, eben dies irgendwie schönzudefinieren, es ändert jedoch nichts an dieser Feststellung.


    Vielleicht für Dich ein Beispiel: Wenn ich im U-Bf. auf zwei Leute treffe, einer davon grünblaue Haare hat und seine Hose zu bemalen müssen glaubt, der andere aus meiner Sicht völlig unauffällig ist, wird Deine Stereotypenantenne freudig auf Empfang schalten. Fährt der Punk mit mir mit der U-Bahn heim, hat sich folgendes zugetragen: Ein Punk ist in der U-Bahn gefahren. Also nichts. Rotzt mir der optische Normalo (hm, weiß ich, ob der arbeitslos ist? Warum sollte er? Was gehts mich an?) vor die Füße und schmeißt seinen Müll reichlich cool ins Gleis und schmiert anschließend seinen Dreck an den Schuhen auf den Sitz, verhält er sich asozial, ganz einfach. Welche "Minderheit" fühlst Du Dich nun verpflichtet, vehement mit Blumen zu bewerfen? Schmutzigeschuheträger? Irgendwieganznormalausseher? Aufdieubahnumkurznachelfwarter? Mülleimernichtsehenkönner?


    Das ist auch völlig egal, wo bitte ist der Unterschied, ob vollbeschäftigte Idioten oder arbeitslose Idioten den selben Effekt erzeugen, von daher sind diese ewigen und immer gleichen Totschlagargumente, jede Gegenreaktion auf asoziales Verhalten wäre irgendein Brett gegen nebulöse "Minderheiten", nichts anderes als das: Negieren von Realitäten mit geheucheltem Rosabrillenblick, negieren von bedenklichen Entwicklungen mit Definitionsgetue, Unterstellungen und dem Schlechtmachen derer, die Dinge benennen, nicht weglügen.


    Und nochmal: Eine Stimmung des Unwohlfühlens, die Entscheidung, abends lieber nicht mit der U-Bahn zu einer Veranstaltung zu fahren, die Vermeidung öffentlicher Räume aufgrund Erfahrungswerten, die als bedrohlich empfunden werden, findest Du in Deinen scheinbar gottgleichen Statistiken nicht. Es gibt keine Zählung der Entscheidungsfindung von Menschen, es gibt keinen für Dich hinreichend zählbaren und erfassten "Vorfall", wenn sich Menschen entscheiden, in gewissen Räumen lieber nicht unterwegs zu sein, wenn es irgendwie vermeidbar ist.


    Ganz nebenbei ist es ein Leichtes, aus irgendwelchen Statistiken stets herauszubegründen, was gerade genehm ist, erspare uns und Dir diesen Blödsinn.

    Ein lächelndes Hallo.


    Ich nehme gerne zur Kenntnis, daß jeglicher Beitrag völlig aus Zusammenhängen gerissen wird, weil man nicht gewillt ist, schlicht asoziales Verhalten einfach mal zu benennen, sondern es mit einem Gesäusel aus windelweichem Schöngerede als akzeptabel zu bezeichnen. Auch hat das rein gar nichts damit zu tun, für oder gegen eine U-Bahn zu sein, mitnichten, auch stand s nirgens, außer evtl. in den Köpfen mancher Vorurteilsselbstbestätiger, die nicht damit leben können, daß nicht alle völlig Blümchenblind durchs die Realität taumeln und alles wunderbar finden.


    Habe ich eine U-Bahn, muß ich sie auch unterhalten, wird sie, wie jedes andere öffentliche Eigentum, mutwillig verdreckt, zerstört, versifft, muß eine gegenreaktion erfolgen. Großes Verständnis für vollkommen gesellschaftsfeindliches Verhalten zu heucheln und alles "verstehen" zu müssen, was irgendwer als persönliche Selbstbestätigung zu brauchen glaubt, aber zu Lasten der überwiegenden Mehrheit derer geht, die eine Einrichtung bestimmungsgemäß und zahlend nutzen möchten, grenzt schon an Schwachsinn, ist aber leider bezeichnend für eine ziemlich degenerierte Gesellschaft.


    Eine Diskussion auf dem "U-Bahn-Schläger"-Niveau (von dem ich kein Wort verwendet habe) ist vollkommen unnötig, denn das Entstehen von Räumen, in denen sich der gewünschte Benutzer nicht mehr wohlfühlt, findet mehrere Stufen vorher statt, in einer Athmosphäre der Aggression, des Verhaltens mit demonstrativer Rücksichtslosigkeit in hohem Maße, dem die Menge der Leute gerade deswegen schweigend und angewidert gegenübersteht, weil sie weiß, daß jede angebrachte Reaktion auf asoziales Verhalten nicht anderes hervorbringt, als einige Schwachköpfe, die die Keule vom großen Verständnis auspacken, vom Problem aber weder etwas verstanden haben noch dies wollen.


    In diesem Sinne, nur zu, redet alles schön und hängt den Überbringer der Botschaft auf, das hat ja schon seit jeher gut funktioniert, wenn man die Realität nicht wahrhaben wollte.

    Hallo Mattes,


    ich lese gerade, daß da offenkundig irgendwas nicht so ganz verstanden wurde, wie es gemeint war. Ich weiß nicht, woher Du die Erkenntnis nimmst, daß ich mit Gesocks Obdachlose gemeint habe, steht das irgendwo, außer in Deinem Posting?


    Mit Gesocks meine ich meist in Gruppen auftretende Menschen, denen geläufig ist, daß abseit des regulären Arbeitsmarktes mit dem einen oder anderen geschäftchen weitaus besser zu leben ist, da weiterhin der Steuerzahler für den sehr wohl vorhandenen Wohnsitz aufkommt, gesocks sind Leute, die sich über jegliches Allgemeininteresse reichlich großzügig hinwegsetzen und durch ihr nicht selten demonstrativ aggressives Auftreten jegliches Normalvolk von vorneherein davon abhält, auch nur aufzumucken, wenn man ihnen genüßlich vor die Füße spuckt und seine McPamp-Tüte auf einem vollen Bahnsteig mal oberlässig ins Gleis schmeisst. Das ganze gewöhnlich von überlauten Proletenrythmen aus irgendwelchen Gerätschaften untermalt, jedes zweite Wort Alda in jeglicher Regionalfärbung, aktive Rücksichtslosigkeit jedem und allem gegenüber, weil man der eigenen Gruppe dann einfach weitaus besser gefällt. Ey Alda, a echda Mann rempelt halt auf der Treppe künstlich a paar Leute an, weil dann bin ich a fett toller Typ.
    Ich nehme mit weiter das Recht heraus, dieses Volk als Gesocks zu bezeichnen, denn das dauernde, auf allen Kanälen nachlesbare windelweiche Gefasel vom habt-euch-alle-lieb glauben nur noch diejenigen, die völlig naiv sind, und gerade die legen ohnehin ein Verhalten an den Tag, das in der weiten Bandbreite des Normalen problemlos Platz findet. Das hat rein gar nichts mit Vorstadtgemütlichkeit zu tun und es ist nicht "städtisch", nach Kräften asozial zu sein und das auch noch schönzureden.


    Und nochmals: Von "Obdachlosen" stand da kein Wort, solche Phänomene sind tatsächlich ein Zeichen eines Verdichtungsraumes und in nahezu allen Fällen für andere vollkommen harmlos, nicht störend im obengenannten Sinne und sehr selten aggressiv. Diese Leute sind nun wahrlich kein Problem, das ein Maß erreicht hat, welches ein Klima der Unbehaglichkeit, bei manchen der Angst, und somit der Ablehnung von ÖPNV-Einrichtungen schafft, die obengenannten dagegen sehr wohl. Nicht umsonst heißt die U1 beispielsweise in weiten Kreisen nur "Geisterbahn". Mich wundert es nicht.

    Sag mal mvbau, nachdem Du Dich in dieser Weise gleich mehrfach im Forum verewigst, scheinst Du von einem selbst erlebten Ereignis zu sprechen. Möchtest Du mal berichten, welche Erfahrung Dich so gegen die U-Bahn einnimmt?


    Das mag bedauerlich sein, jedoch war es noch nirgends eine U-Bahn, die Gesochs und Pack erzeugt hat, sondern das Gesochs war schon da, bevor es selbiges Verkehrsmittel gab.


    Das Problem ist also nicht ein Verkehrsmittel, sondern eine Mentalität, eine eingeschlichene Mentalität, asoziales Verhalten als Zeichen besonders gelebter Freiheit zu werten und alles, was sich dagegen wendet, als spießig und albern zu bezeichnen.


    Man betrachte andere Länder und den Umgang mit öffentlichem Eigentum, mit öffentlichen Gütern allgemein - ein derart verwahrlostes Verhalten wie in D wird man in wenigen Ländern finden, meist allerdings von jenen zur Schau getragen, die rein gar nichts zur Existenz öffentlichen Eigentums beigetragen haben und stets am lautesten schreien, wenn es ums Verteilen fremder Mittel geht.

    Das ist zugegeben eine etwas seltsame Argumentation.
    Die Kriminalität steigt nicht durch das Vorhandensein einer U-Bahn, sondern in Ballungsräumen mit der Größe, eine U-Bahn überhaupt zu haben, zumindest auf die Bevölkerungszahl bezogen.


    Ein U-Bahnhof Tennenlohe oder Technische Fakultät hätte wohl kaum das Zeug, mehr zum Schwerpunkt von Kriminalität zu werden, als eine dortige Straßenbahnhaltestelle.


    Aber Du sprichst einen guten Punkt an, der in Nürnberg ziemlich augenfällig ist: Es wird zwar hier und da irgendwas gebaut-aber nichts gepflegt und unterhalten, das ist ein massives Manko in Nürnberg, das scheinbar einer völligen Mißwirtschaft und einem grandiosen Mißmanagement unterworfen ist. Ich sage nur: Bäumchen pflanzen, weil es neu nett aussieht-aber es ist niemand zuständig, dieselben dann auch mit Wasser zu versorgen. Das ist SEHR Nürnberg, in vielöen Bereichen und an vielen Stellen. Auf diese Weise verkommt der beste Ansatz in Monaten zum Ghetto und zur verschmierten Wildnis, das hat man in Nürnberg leider nicht ansatzweise begriffen.

    Johannis muß man differenziert sehen, von der Bucher Straße Richtung Westen gesehen gibt es das vordere Johannis bis etwa einer Trennung am Ende des Johannisfriedhofes, also das Viertel zwischen Friedrich-Ebert-Platz, mit dem Nordklinikum, um die Friedenskirche, entlang der Johannisstr. nördlich von dieser. Das ist ein absolutes Hochpreisviertel.


    Dann gibt es das hintere Johannis, das noch massiven Sanierungsbedarf und -möglichkeiten bietet, die so langsam zunehmend erschlossen werden. Hier gibt es noch so manche Kriegslücke oder Notbauten aus der Nachkriegszeit, die jetzt mit typischer Stadtbebeuung geschlossen oder damit ersetzt werden. Dort wird der Druck in die städtischen Viertel noch spürbarer werden, das Angebot an guten Stadtlagen mit guten Objekten ist in Nürnberg keineswegs groß. Wenn man ersnthaft eine im Preis nicht unbedinjgt niedrig liegende Wohnung kaufen möchte und viel Wert auf öffentlichen Anschluß, Versorgung in der Umgebung und fußläufig, kein Wohnblock sondern Stadtleben, sucht, findet man sehr, sehr wenig ernstzunehmende Angebote. Diese sind dann oft preislich völlig entrückt.


    Man muß Nürnberg im Immosektor "Wohnen" schon sehr geteilt sehen. Es gibt massenhaft billigen, aber völlig sanierungsbedürftigen Mist, der eigentlich nach heutigem Standard kaum bewohnbar ist und den man als Privatkäufer kaum kaufen würde, weil in einem Mehrfamilienhaus mit der oft vorhandenen Eigentümerstruktur eine sinnvolle und nötige Sanierung niemals durchsetzbar wird.


    Bezeichnenderweise sitzen in den Häusern meist diejenigen, die lautstark von "energetischem " Sanieren reden, weil es ihre Parteioberen so gerne tun. Damit meinen sie selbstverständlich immer nur andere, keineswegs aber sich selbst. Selbst würde man aber niemals in Kauf nehmen, dafür auch nur einen Cent zu bezahlen, weswegen grundlegende Sanierung von Häusern auf 50er Jahre Standard zum "Luxuxsanieren" hochpolitisiert wird. Sehr deutsch, sehr verlogen und sehr bezeichnend eben.

    Insgesamt wirklich schade, was da wieder innerhalb des Rings bzw. direkt an selbigem an Beliebigkeit hingestellt wird.


    Gerade entlang des Rings hätte Nürnberg problemlos das eine oder andere Leuchtturmprojekt gutgetan, wobei das "turm" in Leuchtturm dabei zwar ein schöner Traum ist, nicht aber der Kern der Aussage.


    Einfach ein urbanes Projekt, das nicht in die eine Beliebigkeit


    -gesichtsloser und später völlig lebloser Reihenaufbewahrungsmist, der genauso in jedem Neubaugebiet am Rand von Weißenburg oder Hoyerswerda stehen könnte


    oder die andere beliebte Beliebigkeit


    -das nächste der unzähligen Projekte mit pseudosozialem Geblubber drumrum, mit realistischen Worten-mit programmierter Ghettobildung, in dem stinknormale Leute der ebenso stinknormal arbeitenden Bevölkerung, die einfach nicht zum völlig unzeitgemäßen Pendler werden wollen, ordentliche, ganz normale Wohnungen mit Infrastruktur finden könnten, sicher nicht lange gegen die meist schon vor Fertigstellung beginnende bewohnergemachte Verwahrlosung ankommen


    fällt. Warum schafft das eigentlich keine Stadt mehr? Mal ehrlich, Häuslebauerbeliebigkeiten bekommen in Herpersdorf, Kornburg, Gaulnhofen oder so genug Ausbreitungsfläche geboten, wer solchen Müll mag, kann ihn dort doch viel stimmiger bekommen.

    Liebe Vorschreiber,


    das hat nun mit Architektur nichts mehr zu tun, aber darauf muß ich einfach mal antworten, da es meinem täglichen Alltag entspringt:


    a) Ein Anteil von etwa NULL an Gewaltdelikten und sonstigen schweren Straftaten bleibt unbekannt - mit Ausnahme von bandeninternen Bedrohungs-, Erpressungs-, Betrugshandlungen. Solche schweren Delikte haben Außenwirkung, sie oder ihr Ergebnis werden wahrgenommen und daher auch bekannt, wenn sie nicht in geschlossenen Strukturen stattfinden, die Öffentlichkeit scheuen. Die nichtöffentlichen Delikte innerhalb krimineller Strukturen werden aber von der Bevölkerung überhaupt nicht wahrgenommen, somit auch weder "gefühlt", noch sonst irgendwie als Bedrohung erkannt. Dies bedeutet nicht, daß sie keine Bedrohung sind, man muß dabei aber mal einfachste Zusammenhänge verstehen, dafür reicht es bei der Bevölkerung aber nicht.


    b) Die sogenannte Dunkelziffer ist naturgemäß in anderen Bereichen hoch, in denen aber die Bevölkerung die Bedrohung und Nachteiligkeit überhaupt nicht erkennt bzw. auf sich selbst bezieht. Das wären nicht erkannte Diebstähle, Betrug zum Nachteil von Versicherungen, Krankenversicherungstourismus, Sozialleistungsbetrügereien, sonstige vermeintliche "ungefährliche" Delikte. Dies wird nicht als Bedrohung wahrgenommen, weil man sich nicht unmittelbar betroffen fühlt und davon nichts merkt. Aber eben nur vermeintlich, denn die tägliche Diskussion über explodierende Kosten in allen Bereichen hängen damit kausal zusammen, aber das kapiert sowieso keiner.


    c) Die Bevölkerung nimmt nur als "bedrohlich" im Sinne des Sicherheitsempfindens wahr, was ihr verkauft wird. Das bezieht sich aber auf surreale Dinge wie den Maskenmann im Parkhaustreppenhaus oder den bösen aus-dem-Gebüsch-Springer und solchen Unsinn. An dessen Sachlichkeit darf bei den Realitäten der Presselandschaft erheblich gezweifelt werden, da Information bei ausnahmslos allen Presseformen gegenüber künstlichem hoch- oder runterschreiben von produzierter Aufregung für die Quote oder Auflage keinerlei Bedeutung hat. Die Information, von der die Bevölkerung spricht, hat nichts mit der Realität zu tun-und die will auch überhaupt niemand kennen, es besteht gar kein Interesse daran.

    Dexter - zur Fürther ein schöner Traum. Aber mal ehrlich...wenn ich da einige Beiträge weiter oben lese, kann ich mir diesen begradigten, städtischen Boulevard gut vorstellen: Wroom, wroom, hab i an feddn Schboiler, Alda, bin voll schnell an der nächsten Ampel und stehe dann im Weg.


    Wettrennen um jede Ampel, denn hinter jemandem fahren und mit allen anderen bei grün entspannt weiterzurollen, ist dem dörflich strukturierten Volk schwerlich verständlich zu machen, dafür reichts irgendwie nicht. Wunderschönes Beispiel ist die Erlanger Straße mit ihren 70 km/h. Das Blödvolk schafft es einfach nicht, mit der Welle zu fahren, sondern muß ganz dringend zwei Fahrzeuge weiter vorne fahren, hektisch fünfmal die Spur wechseln-um dann an der Ampel zu stehen und alle aufzuhalten. Kann man ja auch nicht ahnen, daß da mit etwa 70 grün wäre, ist ja erst 25 Jahre so.


    Aber wie war das? Ach ja, "klimatisiert und gut gelaunt im fahrbaren Wohnzimmer", oder so ähnlich. Fröhliche 70er-Mentalität halt. Wenns dann trotz immenser Rechenschwäche sooo schnell zur Arbeit geht haben wir ja keinerlei Problem: Weder teuren Sprit noch Stau, alles rutscht wunderbar, nichts ist sinnvoller, als in der Stadt Auto zu fahren, logo! Komisch, warum schreien dann immer alle über den bösen Stau, wenn Alternativen damit weggedichtet werden, daß mit dem Auto ja alles soo schnell und günstig geht?

    Es ist keineswegs eine Leier, das eine mit dem anderen auf Augenhöhe zu vergleichen. Ich sprach an keiner Stelle von Rückbau irgendwelcher Haupteinfallstraßen. Ich sprach davon, daß der Unterhalt der vorhandenen scheinbar überhaupt nicht als Faktor wahrgenommen wird, während der gleiche Kostenfaktor beim ÖPNV als Totschlagargument dagegen verwendet wird, überhaupt erst einen konkurrenzfähigen solchen zu schaffen. Das hinkt schon gewaltig.


    Die Parkhäuser, die es heute gibt, stammen alle aus vergangenen Tagen, niemand würde die heute noch mitten in die City bauen. Und nur aufgrund des Vorhandenseins von Parkhäusern gibt es bestimmte Zufahrsmöglichkeiten überhaupt noch.


    Die Diskussion erinnert mich ein wenig an die "Unmöglichkeit", Autoverkehr aus den Innenstädten herauszuhalten...bis man in den 60ern das Wort Fußgängerzone und die lebenswerte Innenstadt mit Aufenthaltsqualität entdeckte.


    Niemand (hier) möchte den Wirtschaftsverkehr erschlagen und notwendiges Nutzen von IV unmöglich machen. Alles Extreme ist Blödsinn und völlig unpraktikabel. Aber wäre es nicht sinnvoll, täglich gleiche Wege zu täglich gleichen Zielen mit regelmäßigen Verbindungen zurückzulegen, anstatt sich im Stau über all die anderen Anwesenden aufzuregen, die sich ebenso über einen selbst ärgern-einfach weil man im täglich gleichen Stau steht und immer die anderen dran schuld sind, daß es ihn gibt?


    Es geht nicht um den, der zu unmöglichen Zeiten Schichtdienste antreten muß und nicht um den, der ständig an anderer Stelle um 3 Uhr das Arbeiten beginnt. Das ist auf die Masse gesehen aber ein verschwindend geringer Anteil - und DIE stehen auch nicht im Stau. Der Stau ist dann, wenn Tausende zur gleichen Zeit von außen, wo sie ohne jeden Weitblick ihre Hütten in die Pampa gestellt haben, zu den Arbeitsplätzen in die Innenstadt fahren. Und keiner davon kann mir erzählen, daß es dafür nicht sogar im ÖPNV-Entwicklungsland Raum Nürnberg (nicht unbedingt Stadt Nürnberg!) einen stichhaltigen Grund - außer reiner vermeintlicher Bequemlichkeit - gibt, nicht bei erster Gelegenheit das Auto an einem Bahnhof stehenzulassen um sich von 8 bis 17 oder so ähnlich in die City zu begeben.


    Insgesamt sollte man Dinge jedoch differenziert sehen. Für einen guten ÖPNV und auch dortige massive investitionen zu sein heißt nicht, GEGEN IV zu sein. Blödsinn. Ich bin Befürworter des Frankenschnellweges und kann mich gut erinnern, etwa 1989 mit dem ersten Auto fassungslos gewesen zu sein, daß er immernoch nicht durchgängig ist... denn ein politischer Stau dient wirklich niemandem. An der Stelle sehe ich nur das Problem, eine evtl. überregionale Anziehung von Verkehren, die DURCHfahren, wirksam zu verhindern, aber das wäre schwierig, befürchte ich.

    Hm, das kann man auch anders sehen. Ich halte die Praxis, den ÖPNV grundsätzlich nach seinen Kosten im Sinne von Bau, Betrieb und Unterhalt zu bewerten, wogegen ähnliche Abwägungen im Bereich Individualverkehr vollständig fehlen, für reichlich zweifelhaft.


    Wenn man einen entscheidenden Bereich der öffentlichen Infrastruktur schon völlig losgelöst von seiner Gesamtwirkung betrachtet, dann aber bitte vollständig. Wieviel Straßenausbau ist NICHT nötig, weil Tausende NICHT fahren, sondern den ÖPNV nutzen? Wieviel gesamtwirtschaftlicher Schaden wird vermieden, weil zum Glück viele sich nicht täglich wie die Lemminge hinten anstellen, anstatt mal was dran zu ändern? Wieviele Menschen arbeiten in der öffentlichen Infrastruktur-beim ÖPNV? Ist nicht die auch städtebauliche Entwicklung von Räumen entscheidend mit dem ÖPNV verbunden-nicht mit einem Großparkplatz? Ein solcher hat noch kein Quartier mitgezogen. Ein Autofahreraldi auf vormals grüner Wiese hat noch aus keinem Kaff ein Nicht-Kaff gemacht. Es ist danach nur ein totes Kaff mit einem Billigdoldimarkt in der Pampa daneben. Würden die Leute für drei Cent denken und ihre täglichen Dinge um die Ecke erledigen und die TATSÄCHLICHEN Kosten dabei auch nur begreifen können, bräuchte man kein Viertel der Billigkaufrauschhallen vor den Käffern und Städten. Aber einfachste Zusammenhänge zu durchsteigen ist der Masse nicht gegeben, traurig, aber wahr.


    Wer fragt denn nach dem Unterhalt von Straßennetzen, die auch die Spitzenlast aushalten müssen, aber zwischen 15 und 18 Stunden am Tag völlig unausgelastet sind? Wer fragt nach dem Unterhalt für Parkhäuser, die 15 Stunden am Tag leer sind, nach Großparkplätzen, die 15 Stunden kein Mensch braucht?


    Nein, ich bin sicher kein weltfremder Glaubensökoapostel, habe ein Auto, fahre auch damit, wenn ich es zu etwas brauche oder eben damit Freizeitaktivitäten mache, aber die Selbstverständlichkeit, in einem Ballungsraum alltägliche Erledigungen und Wege mit dem Auto zurückzulegen, ist vielleicht einer der Punkte, der Nürnberg und seine Region noch sehr provinziell wirken läßt. Das liegt allerdings mehr an der Mentalität der Leute, wobei ich die völlig undifferenzierte Fixierung aufs Auto als sehr ländliche Prägung empfinde.


    Dann erlebt man es durchaus häufig, daß völlig unsinniges Autogefahre mit abstrusen Argumenten sinnvoll gelogen wird, dabei ist es nichts als Gewohnheit, Faulheit und der Irrtum, damit in irgendeiner Weise nennenswert Zeit oder gar Geld zu sparen. Das ist in der überwiegenden Zahl der Fälle eine absolute Milchmädchenrechnung.


    Sorry, aber dazu kann ich nur sagen: Man hat die Zeichen der schon letzten locker 20 Jahre nicht ansatzweise begriffen.


    Leider gilt das auch für die Prioritätensetzung bei der städtischen Entwicklung, die an götteränlichen Kosten-Nutzen-Faktoren festgeschraubt wird, anstatt langzeitlich und vor allem lenkend zu wirken. Lenkend durch Angebot. Ein Angebot, das nicht vorhanden ist, überzeugt keinen von seiner Dämlichkeit.


    Vielleicht kann man aber (aus endlosen Münchenjahren ganz anderes gewohnt) das dörfliche eingeschworene Autofahren in Nürnberg so erklären: Der hiesige Stau ist für Pseudoweltstadterfahrene nur lächerlich. Paar Autos halt, drei Ampelschaltungen. Lachhaft. Also ist der Leidensdruck einfach nicht hoch genug. Vielleicht leider, wer weiß. Jenen, die für ihr Ego das Auto stets bei Fuß haben müssen ist ohnehin nicht zu helfen-allerdings ist auch diese geistige Erkrankung eine nicht selten sehr dörfliche Erscheinung.

    Ich kann mich zu dem Thema nur wiederholen:


    Klar ist Nürnberg eine Second City, wer auch immer diesen Begriff begründet und meint, Städte in irgendwelche Kategorien einteilen zu müssen.


    Doch das ist ja auch nur stimmig, ich betrachte das einfach größenweise und Nürnberg ist eben einfach kein Megaballunsgraum, sondern eine kompakte, überschaubar gebliebene Großstadt mit einem interessanten und mit weiteren Städten angereicherten Ballungsraum der kleineren Sorte.


    Was ist denn daran schlecht, daß man da immer drauf rumhacken muß? Besser eine sortierte kompakte und in der Größe zu sich selbst passende Stadt als eine Möchtegernmetropole, die vor ununterbrochen betonter Wichtigkeit kaum laufen kann und dabei von völligem Realitätsverlust bewohnt und geführt wird. Was soll der Käse, so wird Nürnberg nicht - und ich sage: Zum Glück.


    Nürnberg tut gut daran, seine Struktur zeitgemäß weiterzuentwickeln und nicht den Fehler manch anderer Städte zu machen, krampfhaft eine Meganummer werden zu wollen, mit dem Ergebnis, danach weder echt noch lebenswert zu sein.


    In diesem Sinne finde ich Nürnberg in sich schon stimmig, es lenkt sich nur mit Blicken auf Ballungsgebiete von sich selbst ab, die mit ihm nicht vergleichbar sind. Nicht besser, sondern eben anders strukturiert. Aber wer will denn eine Wannabe-Kopie? Ich nicht.


    Es gibt viel zu verbessern, verkehrlich, strukturell, zeitgemäß, umnutzend, aber nicht die Stadt als solche und ihren Charakter als größeres regionales Zentrum mit einer nicht unerheblichen Anziehungsfunktion für ganz Franken und angrenzende Gebiete an sich. Das ist doch wunderbar so und das passt zu Nürnberg auch bestens, denn es entspricht seiner tatsächlichen Größe ohne künstliches Aufblasen mit Beliebigkeiten.

    Hi Mattes,


    ich denke, es war gemeint:


    "Damals" gab es in zahlreichen Städten Projekte, die den innerstädtischen Verkehr, auch und gerade den ÖPNV, massiv verändert und ausgeweitet, ja selbstverständlich gemacht haben. Ganze Innenstädte wurden untertunnelt, große Bereiche lange Zeit zu Großbaustellen, aber eben mit einem Ziel: Die Stadt wirksam und mit einem wirklichen Gesamtziel zu verändern und besser funktionieren zu lassen.


    Als völlig unvollständige Beispiele: S-Bahn München, U-Bahn München und Nürnberg zur Neubauzeit der Gesamtsysteme, Innenstadtuntertunnelungen für Stadt/S-Bahnen)


    Davon kann heutzutage ja wohl keinerlei Rede mehr sein, wenn man irgendwo mit jahre- und jahrzehntelangem Gezeter und Geschrei irgendwann dann doch mal eine längst vorhandene U-Bahn um ein, zwei Stationen verlängert. Da ist nichts von der gesamtplanerischen Vision einer wirklichen Veränderung und Verbesserung mehr drin, im Gegenteil, es wird sofort geprüft, wo man im "Gegenzug" etwas anderes wegstreichen kann.


    Und - das großartig mit viel Getöse angekündigte S-Bahnsystem ist ja wohl mehr als eine Lachnummer. Mit Zahlen ist schnell mal jongliert, man muß sie aber mal in einen Kontext setzen, dann sind 400 Mio. für einen ganzen Ballungsraum und ein "S-Bahn-System" eher lächerlich. Und genau so ist das Ergebnis: Eine EINgleisige Verbindung N-FÜ, die schon als Simulation für den Planfall (bei der DB...PLANfall!!!) eigentlich nicht funktionieren kann, und auch schon rein theoretisch schöngesponnen nur dann gehen könnte, wenn man ein von vorneherein völlig unterdimensioniertes Angabot als "System" bezeichnet und nunmehr ehemalige Haltestellen gleich mal weglässt. Das ist ja ein wirklich sinnvolles "System". Die Unmöglichkeit aufgrund des Minimalsupersparausbaus, weitere Linien, die gut genutzt werden, wirklich einzubinden (Cadolzburg, Neustadt/Aisch) und so tatsächliche Alternativen für die notorischen Landkreisautofahrerpendler anzubieten, ein weitgehender Hinketakt 20/40, nur 40 oder gar 60. Wo ist da bitte ein S-Bahn-System?


    Prognose:
    Entweder, diese umgenannte Mogelpackung (Regionalbahnen mit S-Bahnnummer) wird erkennt und nicht angenommen - oder man besinnt sich nach langem dementieren und Chaos und baut massiv aus - was dann den vermutlich vielfachen Preis ergibt, als wenn man es gleich richtig gemacht hätte.

    Höhere Bauten, bauliche Ausrufezeichen, zuzulassen hielte ich an den Ausfallstraßen/Ringkreuzungen für ein sehr geeignetes Mittel, die Stadt erlebbar zu betreten, wenn ich hineinkomme.


    Verkehr ist wieder eine andere Sache, unterführt man zB eine Aus- bzw Einfallstraße hat man den gleichen Stau eben eine Ampel weiter stadteinwärts. Also ein ganz anderes Thema, da könnte man über die dringende Notwendigkeit eines massiven Ausbaus des ÖPNV gerade auch IM Stadtgebiert reden, aber eben an anderer Stelle. Doch nicht ganz. Auch große Kreuzungen mit entsprechender städtischer Infrastruktur, die nicht zwangsläufig städtebaulicher Mist sein muß, aber leider meist ist, können durchaus etwas hermachen und wie Leuchttürme wirken. Wäre ein guter Ansatz, zB den Ring kreuzende Straßen/Stadtbahnen gerade an den Ringkreuzungen mit ansehnlichen Terminals und entsprechendem drumrum zu versehen, was wiederum ein Viertel durchaus aufwerten kann und vielleicht die eine oder andere Firma veranlasst, sich ein deutliches Zeichen als Firmengebäude mit anspruchsvoller Gestaltung genau dorthin zu stellen.


    Man könnte zB auch nur die Stadtbahnen unter dem Ring durch führen und eine U-Station anlegen, irgend so etwas.


    Dies ist eigentlich nur - und auch dort nur auf einer von vier Seiten der Ringkreuzung - mit dem Versicherungsturm ganz gut gelungen, ich meine, wir sind in Nürnberg und nicht in Hong Kong, insoweit ist das schon eine städtebaulich ganz gute Nummer dort und im Maß auch ok. Aber eben leider einzeln und isoliert - wobei es nicht zwangsläufig immer "höher höher" heißen muß, sondern eben Hingucker, was zum merken, was ansehnliches, was Wiedererkennbares mit Aussage.

    Moin,


    uraltes Thema, dennoch fiel mir gerade beim Durchlesen auf, daß es bereits mit einem nicht ganz marginalen Fehler beginnt:


    Der Nürnberger Ring ist keineswegs 36 km lang, dafür müßte man ihn schon zweimal umrunden. Er mißt tatsächlich etwas über 18 km.


    Ändert nichts an dem jämmerlichen Bild, das die Stadt ohne Not an ihren Einfahrten abgibt, aber sollte zur Vollständigkeit schon richtiggestellt werden.

    Au Backe, da hab ich ja was losgetreten, so wars nicht gemeint. Genau im Gegenteil.


    Ich wollte hier kein besser/schlechter oder X vs. Y lostreten, sondern einfach verdeutlichen, daß ich Vergleiche, die sich NUR aufgrund einer momentan statistisch gegebenen amtlichen Einwohnerzahl begründen, eben noch lange keine vergleichbaren Grundlagen ergeben, weil man von völlig verschiedenen Paaren Schuhen spricht.


    Die Gründe, die für auch durchaus zeitgemäße, sinnvolle Dinge wie Neuziehung von Verwaltungsgrenzen, eben gerade wegen Bevölkerungswanderung und Abwanderung sprechen, sind dabei gar nicht das Thema. Wie ich schrieb, wäre das auch gerade im Raum Nürnberg, wie auch andere schrieben, eine sehr sinnvolle Sache aber eben aufgrund westdeutscher, festgefahrener Verhältnisse, die eine gewisse Unbeweglichkeit ergeben, dringend vonnöten, es wurde anderweitig schon angesprochen, ÖPNV, Auftritt nach außen usw.


    Schon gar nicht spreche ich "gegen Leipzig" oder irgendsowas kleinkariertes. Es geht nur um den Vergleich von nicht vergleichbarem, weiternichts, da kann ich Nürnberger sein so viel ich will :)


    Zu guter Letzt möchte ich hinzufügen, daß ich Leipzig nebst seiner Umgebung sehr wohl wahrnehme, wie mehrfach geschrieben, aber eben erhebliche Unterschiede und teilweile eine erschreckende Entwicklung der Struktur wahrnehme, die leider in vielen Städten, die nach 1990 begannen, wieder solche zu werden, vorhanden ist. Auch das richtet sich nicht "gegen Leipzig", sondern ist allgemeingültig für viele Regionen und eben in den neuen Ländern aufgrund des Schubs in kurzer Zeit deutlicher erkennbar, was für viele Städte sehr schade ist, enn sie hätten bessere Konzepte verdient, als Leerstand in der Stadt und "Center" auf der vormals grünen Wiese.


    Das gilt natürlich auch, aber eben in abgeschwächter Form alleine aufgrund der nicht so starken Entwicklungsschübe, auch für manches Beispiel in den alten Ländern, an anderer Stelle habe ich eben das auch für Nürnberg benannt - gezieltes, qualitativ hochwertiges Fördern der Nutzung von Brache vs. Neuversiegelung auf der grünen Wiese. Das wäre Aufgabe von Politik, nicht das kleinkarierte bewahren von engräumigen Funktionen in kleinsten und nicht koordinierten Verwaltungsbereichen.

    Dexter, da wird ein Schuh draus, genau.


    Ich besuche leipzig immer wieder gerne, ich wollte nur die doch sehr augenfälligen Unterschiede beschreiben, die diese Vergleiche immer etwas hilfos wirken lassen.


    Leipzig ist schräger, weniger in sich etwass zu sehr ruhend. Aber Leipzig ist eben auch unheimlich gehypt, wie ich rein persönlich finde, doch etwas übertrieben, denn das "wunderschöne Leipzig" beschränkt sich eben auf einen Quadratkilometer, das Gleiche gilt für das "wunderschöne Dresden", was allerdings immer und immerwieder als Synonym für die Gesamtheit dieser Städte gebraucht wird-aber eben die Realität nicht trifft. Leipzig ist halt auf sehr weiter Fläche Leerstand, Ruine, Brache und ungeklärte Verhältnisse. Und der "besondere reiz", von dem ich mich keineswegs freimachen kann, läßt dann nach einer Weile doch nach. Dann ist halt Ende mit "hip" und "anders", es bleibt Leere, Ruine und Verfall neben einem geschniegelten und zweifellos attraktiven kleinen Zentrum.

    Hi Ranger,


    in Bezug auf Leipzig denke ich, sind die Flughäfen kaum vergleichbar.


    Leipzig baut eindeutig und nachvollziehbar auf Fracht und tat wahrscheinlich gut daran, früh und mit begrenztem Gezeter einen mehr als ausreichenden Flughafen zu bauen bzw. auzubauen.


    Wenn der mal nötig sein sollte und dann nicht schon da ist, gute Nacht, denn dann hat sich die Gemütlichkeit "nicht vor meiner Tür" schon gefestigt.


    NUE ist in ganz anderer, stadtnaher, beengter Lage und kein Frachtflughafen-dafür aber ein kleiner, aber aus eigener Umgebung doch benötigter Linienflughafen mit Anschluß und Geschäftsfliegerpotential, was LEJ wieder eher begrenzt ist.


    Sehr schwer vergleichbar, eigentlich gar nicht.


    Und, politischen Willen mal außer Acht gelassen, finde ich es als Quasi-Außenstehender schon irgendwie nachvollziehbar in der Gesamtbetrachtung, daß Berlin mal EINEN als solchen zu bezeichnenden Flughafen bekommt. Verglichen mit der Größe der Stadt ist der gar nicht mal so groß, was natürlich auch den dezentralen Strukturen Deutschland geschuldet ist, einerseits durch jahrzehntelange Teilung mit Bildung anderer wirtschaftlicher Schwerpunktachsen, aber auch schon geschichtlich immer geringerer Zentralausrichtung mit starken Zentren außerhalb Berlin. Leipzig ist schlicht und einfach nah an Berlin, das ist wohl eher der Grund, daß es -in diesem Fall wie Nürnberg-keinen Großflughafen im Pax-Bereich braucht.

    Architektator:
    Sie haben unbestritten vollkommen recht, gerade, weil ich beruflich mit Bränden, ihren Ursachen und und ihren Folgen täglich zu tun habe.


    Nur bezog sich mein kleiner Gefühlsausbruch mit keinem Wort auf Brandschutz, sondern auf die "polizeistaatlichen Maßnahmen wie Handyortung und flächendeckende Kameraüberwachung usw", von denen zu lesen war, die rein gar nichts mit grundlegenden Brandschutzvorschriften, deren selbstverständlich dringend notwendiger Einhaltung und der, sollte es so sein, skandalösen Umgehung durch Plangestaltung zu tun haben.