Das Deprimierende ist vor allem, dass die Voraussetzungen für Stadtentwicklung und ansehnliche Architektur im Chemnitzer Zentrum außergewöhnlich gut gewesen wären. Große Teile der Flächen und der Bestandsbebauung waren und sind im Eigentum der öffentlichen Hand, vor allem der GGG als städtischem Unternehmen. Man hat aus den sich dadurch bietenden Möglichkeiten gar nichts gemacht, und niemand hat die Hoffnung, dass sich das jemals ändert. Das ist aktuell auch der schockierende Hauptgrund, warum ich mich für den Neubau der Niners-Halle hinter der Parteifalte ausgesprochen habe. Normalerweise dürfte ich das erst tun, nachdem ich über alle alternativen Möglichkeiten nachgedacht und die Standorte gegeneinander abgewägt habe. ich weiß aber genau, dass ich wegen der unfähigen und desinteressierten Chemnitzer Verwaltung und Politikern niemals erfahren werde, welche anderen Standorte denn zur Debatte standen. Wie unfassbar ist es eigentlich, dass der Chemnitzer Stadtrat den OB nicht dazu zwingt, bei so einer richtungsweisenden Entscheidung nicht alle Informationen zu veröffentlichen?
P.S.: Man könnte sich diese Information wohl sogar beschaffen, wenn man Chemnitzer Einwohner ist und Geld für den dafür vermutlich unvermeidlichen Anwalt hat. Mit Bezug auf das sächsische Transparenzgesetz und die Informationsfreiheitssatzung der Stadt Chemnitz könnte man die Auflistung der Standorte erbitten. Das habe ich beim Freistaat sogar bei einem anderen Themenkreis sogar schon mal gemacht und das gewünschte Dokument zugesendet bekommen, obwohl man dazu gar nicht verpflichtet gewesen wäre. Ich bin aber zu hundert Prozent sicher, dass die Stadt Chemnitz sich auf einen der Ausnahmegründe berufen würde. Als Nichtchemnitzer kann ich das aber nicht ausprobieren.