^^ @ Der Zentrumsnahe
# 842
Erlauben Sie mir bitte, den von Ihnen vorgebrachten fünf Punkten zunächst einige Bemerkungen anzufügen.
Zu 1.) Stimmt. Aber: Erst nachdem Herr van Egeraat im Frühjahr 2004 mit seinem Entwurf den Wettbewerb gewann, wurde der Termin des Universitätsjubiläums im Jahre 2009 für die Eröffnung der neuen Universitätskirche St. Pauli und Aula öffentlich benannt.
Zu 2.) Auch dies hat nichts mit der Verzögerung am Bau nach 2004 zu tun.
Zu 3.) Richtig ist, daß es zahlreiche Veränderungen gegenüber dem ursprünglichen Siegerentwurf – „Im Inneren aber entsteht die gotische Paulinerkirche wieder in Anlehnung an ihr Original mit Pfeilern und Kreuzrippengewölbe“ (Leipziger Amtsblatt, März 2004) – gegeben hat.
Ob es sich dabei in Gänze um Verbesserungen handelt, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. So sprechen beispielsweise nicht nur die erstellten Gutachten zur zukünftigen Raumakustik in Hinblick auf die negativen Folgeerscheinungen des Einbaus einer Trennwand eine deutliche Sprache.
Unzweifelhaft aber haben die nach dem ursprünglichen Wettbewerbsergebnis geforderten Veränderungen am Siegerentwurf zur Verzögerung der Fertigstellung in erheblichem Maße beigetragen.
Ob „der Architekt“ tatsächlich „nicht der Schnellste“ ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Verschiedene seiner Aussagen – wie „Auch die Pyramiden in Ägypten waren einst extrem teuer, auch sie brauchten ihre Zeit“ (LVZ vom 12. Juli 2012) – weisen allerdings, zumindest was den Leipziger Universitätsbau betrifft, deutlich in eine bestimmte Richtung.
Zu 4.) Seit geraumer Zeit ist Herr van Egeraat - abgesehen vom Bauherrn - wieder für den Bau der neuen Universitätskirche und Aula allein zuständig.
Zu 5.) Genannte Probleme spielten eine Rolle, jedoch eine zu vernachlässigende. Dies zeigt sich an der baldigen Fertigstellung des neuen Augusteums, welches davon ebenfalls betroffen war.
Inzwischen beschäftigt die Verzögerung der Fertigstellung der neuen Universitätskirche St. Pauli und Aula auch den Sächsischen Landtag.
In der Antwort des zuständigen Staatsministers vom 20. Oktober 2011 auf eine Anfrage des Abgeordneten Herrn Weichert heißt es – durchaus aufschlußreich –, daß „die Abstimmungen mit dem Architekten Erick van Egeraat beim weiteren Innenausbau der Aula/Kirche noch nicht abgeschlossen“ seien.
Und weiter: „Derzeit orientiert der Freistaat auf eine Fertigstellung zum Jahresende 2014“.
Wie gesagt: „Orientiert“ wurde die Öffentlichkeit und der sächsische Steuerzahler schon einmal auf den Herbst 2009 ...
Zeit genug eigentlich für „Abstimmungen mit dem Architekten“ ...