Beiträge von Bienitz

    ^ "Das ist in der Tat nicht ganz richtig, da der östliche Teil des Paulinums sehr wohl für die Universitätsgottesdienste genutzt werden wird."


    Für die Universitätsgottesdienste wird nicht nur der Chorraum genutzt werden, sondern der gesamte Raum.


    Das ist auch naheliegend, schließlich handelt es sich beim gesamten Raum um "Aula / Universitätskirche St. Pauli". Die Annahme, daß es sich beim Schiff um die Aula handelt und beim Chorraum um die Universitätskirche St. Pauli, die durch die sog. Glaswand getrennt seien, ist falsch. Bereits die Ausschreibung sah die gleichberechtigte Nutzung des Raumes als Aula und Kirche vor.


    Heute sind nun die Gerüste am zurückgekehrten Paulus-Altar gefallen.
    Er ist wieder dort, nahezu zentimetergenau, wo er über Jahrhunderte stand.
    Die ersten Bilder gehen um die Welt.
    Ein historischer Tag.

    ^ @ dj tinitus
    Zitat: "die glocke wird wohl in benutzung gehen" ... "fertig gestellt sein wird" ...


    "In Benutzung gehen" ?


    Diese Glocke wird mahnen, rufen, einladen, - dann, wenn es die Universitätsleitung jener Universität, deren Senat einst die Vernichtung des Augusteums und der Universitätskirche St. Pauli verlangte, wieder gestattet ...

    @ Stahlbauer
    "War die DDR-Journalisten-Kaderschmiede nicht in eben jenem "Vorgängerbau" beheimatet?"


    Im Gegensatz zum damaligen Rektorat der KMU sowie der SED-Kreisleitung der KMU war - am Ort der gesprengten Universitätskirche St. Pauli - im so von Ihnen genannten "Vorgängerbau" die damalige Sektion Journalistik der KMU nicht untergebracht ...


    Dieses Wissen um die Baugeschichte der Leipziger Universität hätten Sie sich, bevor Sie obige Fragen stellen, inzwischen eigentlich aneignen können.

    ^


    Der Neubau wird einhellig, so gestern wieder einmal im MDR, als der Nachfolgebau der gesprengten Universitätskirche St. Pauli bezeichnet.


    Insofern erscheint es mir sinnvoll, die Bezeichnung Vorgängerbau im Umkehrschluß zu verwenden.


    Davon abgesehen kann, wie bereits erwähnt, dese Bezeichnung selbstverständlich auch für das KMU-Hauptgebäude verwendet werden.


    Man könnte den Neubau sogar als Nachfolgebau des KMU-Hauptgebäudes bezeichnen. Dies geschieht - aus verständlichen Gründen - jedoch nicht.

    Das KMU-Hauptgebäude kann man natürlich, wenn man will, als Vorgängerbau der neuen Universitätskirche St. Pauli und Aula der Universität bezeichnen, schließlich stand es einige Jahrzehnte am Ort der gesprengten Universitätskirche. Dennoch scheint es mir angebrachter, diese Bezeichnung für jenen Bau zu verwenden, in dem Luther predigte und Bach musizierte und der dort - mit baulichen Veränderungen - von 1240 bis 1968 das Leipziger Stadtbild prägte.



    Dies berührt Wesentlicheres:


    Wer in der LVZ vom 30. April das dem Interview mit dem Finanzminister beigefügte Entwurfsbild (["So wird es im Inneren des Paulinums Ende 2014 aussehen. Grafik: Freistaat Sachsen]) des Innenraums betrachtet, der muß feststellen, daß dort das Sonnenlicht nach wie vor aus dem Norden in den Raum fällt ...


    Nun kann man darüber streiten, ob dies ein verzeihlicher Fehler ist oder nicht. Oder ob dies eine Belustigung darstellt, die an die Schildbürger erinnert oder nicht.


    Einen derartigen Fehler aber, der in keiner Diplomarbeit verziehen würde, viele Jahre nach der Siegerkürung von 2004 nach wie vor der Öffentlichkeit zu präsentieren, wirft ein Schlaglicht auf die Befähigung der Beteiligten und den inzwischen eigetretenen Bauverzug von mindestens fünf Jahren.

    Es bleibt - in dieser Region - der LVZ vorbehalten, schlechte Nachrichten als gute zu verkaufen. Da werden aus geplanten 100 Millionen schon mal 250 Millionen, - man möge sich aber freuen auf den nunmehr angekündigten Fertigstellungstermin Dezember 2014.


    Vor einigen Jahren kündigte dieselbe Zeitung dafür noch den Dezember 2009 an ...


    Und wie ließ sich der Architekt in der LVZ zitieren?


    "Auch die Pyramiden waren einst extrem teuer, auch sie brauchten ihre Zeit."


    Wen wundert es da noch, wenn der zuständige Finanzminister - diese Fertigstellungszeiten offenbar kalkulierend - zur Belustigung von Fachleuten davon spricht, daß für den Einbau der Orgel (und der aus der Universitätskirche St. Pauli geborgenen Kunstwerke) jetzt nahezu - schon mal vorsorglich!? - ein ganzes Jahr ("Anfang 2014" bis "2. Dezember 2014") veranschlagt wird?


    Den Steuerzahler in Sachsen, zumal in Leipzig bestimmt nicht mehr ...

    ^ @ dancingdwarf


    Sie schreiben: "Ich bin tatsächlich dankbar, dass ich in den 90ern noch unter Marx eintreten durfte, Paternoster fahren, an Tübke vorbei in die Mensa gehen - Ostmoderne atmen durfte, die für mich fremd und schön war."


    Gut möglich, daß Ihnen in dieser Zeit niemand nahe gebracht hat, an welchem Ort dieser Bau entstanden war und welche Geschehnisse damit verbunden waren ... Gut möglich auch, daß Ihnen niemand von der Rolle der SED-Kreisleitung der Karl-Marx-Universität erzählt hat, die wenige Meter neben dem von Ihnen erwähnten Marx-Relief residierte. Denkbar auch, daß Sie von der malerischen Qualität des Tübke-Bildes beeindruckt waren, Sie aber bis heute nicht wissen, wer alles auf diesem Bilde sich verewigt findet.


    Als ich Ihre Zeilen las, erinnerte ich mich daran, wie die Universität in den 90er Jahren dringend Unterrichts- und Institutsräume suchte. Als der Vorschlag aufkam, das Gebäude der ehemaligen Leipziger MfS-Behörde, vulgo Runde Ecke, zu nutzen, hatte ich zunächst keinerlei Probleme damit. Das Gebäude war groß, innenstadtnah, kostengünstig, hatte genügend Räume und es waren inzwischen andere Zeiten.


    Erst als ein Kollege fragte: "Würden Sie auch in den Baracken eines ehemaligen KZs unterrichten?", kam ich ins Nachdenken über den möglichen zukünftigen Universitätsstandort. (Es kam schließlich nicht dazu, es fanden sich andere Gebäude.)


    ____________________________________


    Danke an Dave LE für die eingestellten Bilder.


    Bei so viel Moderne im Neuen Augusteum gäbe es im Innern der zukünftigen Universitätskirche und Aula doch genügend Möglichkeiten, unaufgeregt und ohne Effektstreben an die jahrhundertealte Bautradition und Geschichte der Leipziger Universität anzuknüpfen sowie an die Geschichte der ersten deutschen Universitätskirche, - der Paulinerkirche, die schon rund zweihundert Jahre bestand, bevor 1409 die ersten Gelehrten und Studenten aus Prag nach Leipzig kamen, um hier eine Universität zu gründen ...

    @ DaseBLN # 858


    Sie schreiben: "Auch werden m.W. sämtliche Epitaphen wieder angebracht, nur die Kanzel (die übrigens keineswegs im Lapidarium schmort, sondern in der Thomaskirche angebracht ist) ist weiterhin Streitpunkt."


    Beides ist falsch. Weder werden sämtliche Epitaphe wieder angebracht noch befindet sich die Kanzel in Thomaskirche.


    Weiterhin: "Die Frage ist, aus welchem Grund Dankwart Guratzsch zum jetzigen Zeitpunkt das ausgelutschte Thema Trennwand wieder rausholt."


    Die Antwort liegt auf der Hand. Es ist der geplante Trennwand-Einbau selbst, der dies Thema auch in Zukunft nicht verstummen lassen wird. Und sollte sie tatsächlich gebaut werden und sich danach, wie vorhergesagt, herausstellen, daß - entgegen der Ausschreibung, die eine "hervorragende Akustik" vorschrieb - deshalb akustische Einschränkungen festgestellt werden müssen, wird diese Trennwand erst recht thematisiert werden.

    Laut einem Bericht der Freien Presse vom 3. November übte der Sächsische Ministerpräsident am Tage zuvor auf einer Festveranstaltung Kritik am Bauverlauf des Leipziger Kirche-Aula-Baus.


    Der würde teurer als geplant und dauere "schon eine gefühlte Ewigkeit".


    Zitat Tillich: "Mit Sicherheit wird uns der sächsische Rechnungshof dafür rügen."

    ^^ @ Der Zentrumsnahe
    # 842



    Erlauben Sie mir bitte, den von Ihnen vorgebrachten fünf Punkten zunächst einige Bemerkungen anzufügen.


    Zu 1.) Stimmt. Aber: Erst nachdem Herr van Egeraat im Frühjahr 2004 mit seinem Entwurf den Wettbewerb gewann, wurde der Termin des Universitätsjubiläums im Jahre 2009 für die Eröffnung der neuen Universitätskirche St. Pauli und Aula öffentlich benannt.


    Zu 2.) Auch dies hat nichts mit der Verzögerung am Bau nach 2004 zu tun.


    Zu 3.) Richtig ist, daß es zahlreiche Veränderungen gegenüber dem ursprünglichen Siegerentwurf – „Im Inneren aber entsteht die gotische Paulinerkirche wieder in Anlehnung an ihr Original mit Pfeilern und Kreuzrippengewölbe“ (Leipziger Amtsblatt, März 2004) – gegeben hat.

    Ob es sich dabei in Gänze um Verbesserungen handelt, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. So sprechen beispielsweise nicht nur die erstellten Gutachten zur zukünftigen Raumakustik in Hinblick auf die negativen Folgeerscheinungen des Einbaus einer Trennwand eine deutliche Sprache.


    Unzweifelhaft aber haben die nach dem ursprünglichen Wettbewerbsergebnis geforderten Veränderungen am Siegerentwurf zur Verzögerung der Fertigstellung in erheblichem Maße beigetragen.


    Ob „der Architekt“ tatsächlich „nicht der Schnellste“ ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Verschiedene seiner Aussagen – wie „Auch die Pyramiden in Ägypten waren einst extrem teuer, auch sie brauchten ihre Zeit“ (LVZ vom 12. Juli 2012) – weisen allerdings, zumindest was den Leipziger Universitätsbau betrifft, deutlich in eine bestimmte Richtung.


    Zu 4.) Seit geraumer Zeit ist Herr van Egeraat - abgesehen vom Bauherrn - wieder für den Bau der neuen Universitätskirche und Aula allein zuständig.


    Zu 5.) Genannte Probleme spielten eine Rolle, jedoch eine zu vernachlässigende. Dies zeigt sich an der baldigen Fertigstellung des neuen Augusteums, welches davon ebenfalls betroffen war.



    Inzwischen beschäftigt die Verzögerung der Fertigstellung der neuen Universitätskirche St. Pauli und Aula auch den Sächsischen Landtag.


    In der Antwort des zuständigen Staatsministers vom 20. Oktober 2011 auf eine Anfrage des Abgeordneten Herrn Weichert heißt es – durchaus aufschlußreich –, daß „die Abstimmungen mit dem Architekten Erick van Egeraat beim weiteren Innenausbau der Aula/Kirche noch nicht abgeschlossen“ seien.


    Und weiter: „Derzeit orientiert der Freistaat auf eine Fertigstellung zum Jahresende 2014“.


    Wie gesagt: „Orientiert“ wurde die Öffentlichkeit und der sächsische Steuerzahler schon einmal auf den Herbst 2009 ...


    Zeit genug eigentlich für „Abstimmungen mit dem Architekten“ ...

    ^^ @ Cowboy


    " Die weitaus interessantere Frage, die sich heute jedoch stellt, ist doch viel mehr die, ob die neue Aula nicht in der Tradition der stetigen Angepasstheit der Paulinerkirche an den entsprechenden architektonischen Zeitgeist und an ihr städtisches Umfeld steht.
    [...]
    Letztendlich ging es auch nie um eine Reko, [...] sondern um die Wiedergutmachung der Sprengung von 1968."


    Einigkeit sollte inzwischen, so hoffe ich doch, auch darüber bestehen, daß am Ort der gesprengten Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig keine Aula entsteht, sondern abgesehen von den zukünftig von der Informatik u. a. genutzten Flächen in den Obergeschossen, ein sog. Kirche-Aula-Bau, also sowohl die Universitätskirche St. Pauli in neuer Gestalt als auch die Aula der Universität.


    Auch kann letztlich keine Wiedergutmachung der Schandtat der Vernichtung geschehen, denn das gesprengte Haus mit seiner einzigartigen Geschichte und mit seinen hunderten Grablegen kann nie wieder jemand betreten.


    Ich weiß jedoch, was mit dem Wort Wiedergutmachung gemeint ist, und ich finde diese Gedankenrichtung gut.


    Dies bedeutet jedoch vor allem, die Universitätskirche St. Pauli wieder Universitätskirche sein zu lassen. Ein Haus zu bauen, das an die gesprengte Universitätskirche lediglich äußerlich "erinnert", diese aber im Inneren nicht wieder zuläßt, wäre an Zynismus nicht zu überbieten und das Gegenteil von "Wiedergutmachung"!


    Was mir gegenwärtig mehr Sorgen macht, denn über oben Benanntes hoffte ich, besteht inzwischen tatsächlich bis hin zur Namensgebung weitestgehend Konsens - und mit Cowboy ohnehin -, ist der gravierende Bauverzug. Geplant war, das Universitätsjubiläum 2009 bereits im fertiggestellten Kirche-Aula-Bau begehen zu können. Gegenwärtige Planungen gehen von einer Fertigstellung frühestens Ende 2014 aus.


    Man sollte endlich klipp und klar die Gründe dafür benennen.
    Warum dies bisher nicht geschah, ist eine durchaus interessante Frage.

    ^ aedificator


    Die Verwendung der Bezeichnung "ewig Gestriger" im Nationalsozialismus und in der SED-Diktatur - nur "ein singulärer Mißbrauch" - wie Sie schreiben? Weit gefehlt. Für erstere Verwendungs-Zeit können Sie aus Klemperers LTI viel erfahren. Für die spätere Zeit können Sie mit Menschen, die diese Zeit erlebt haben und "ewig Gestrige" genannt wurden, reden.


    Wenn Sie, wie geschehen, Menschen mit der Bezeichnung "ewig gestrige Fortschrittsfeinde" titulieren, dann müssen Sie schon damit rechnen, daß Sie darauf aufmerksam gemacht werden, in welcher Traditionslinie Sie sich damit befinden. Und wenn Sie diese Bezeichnung u. a. auf einen Menschen anwenden, der auch einmal 24 Jahre alt war, wie Sie es gerade sind, und in diesem Alter zu den mutigsten Studenten Leipzigs gehörte und für diesen seinen Mut für 1238 Tage und Nächte ins Gefängnis geworfen wurde, dann sollten Sie dies ebenfalls wissen. Hätte dieser Mann damals die Haft nicht überlebt, dann hätte er zum Gedenken an den 30. Mai 1968 in diesem Jahr nicht hunderte Kilometer unterwegs sein können. Dann wäre er heute nicht als alter Mann, der einmal jung war, auf dem von Ihnen besprochenen Bild zu sehen gewesen.


    Verstehen Sie jetzt vielleicht ein bißchen davon, worum es geht? Ich würde es mir wünschen. Und dabei könnten wir es dann auch wirklich belassen, denn schließlich ist dies ein Architektur-Forum. Und ein gutes, wie ich meine.

    ^^ @ aedificator


    Vermutlich wissen Sie nicht, daß die Bezeichnung "ewig Gestrige", mit der Sie meinen, verschiedene Professoren der Universität Leipzig u. a. charakterisieren zu können, zu den Lieblingsausdrücken Hermann Görings gehörte, der sie bevorzugt auf - zuvor umgebrachte - Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime anwendete.


    Auch in der zweiten deutschen Diktatur wurde "ewig Gestrige" gerne auf jene angewendet, die sich wenig staatsnah zeigten.


    Daß Sie mit der Titulierung "ewig gestrige Fortschrittsfeinde" nun aber eine Bezeichnung Paul Fröhlichs verwenden, die dieser wortgleich auf jene mutigen Männer und Frauen anwendete, die sich 1968 gegen die Sprengung von Universitätskirche und Augusteum aussprachen, zeugt von einer unheilvollen Tradition im besonderen Maße.

    ^ @ Stahlbauer


    Sie scheinen sich - zumindest was das von Ihnen angesprochene Bild betrifft -, nicht besonders auszukennen, Stahlbauer. Oder?


    Meinen Sie die Rektorin der Universität Leipzig?


    Oder den jetzigen Ersten Universitätsprediger der Universität Leipzig?


    Oder den ehemaligen Ersten Universitätsprediger der Universität Leipzig und Vorsitzenden der Bachgesellschaft?


    Oder eine Stadträtin, die sich seit Jahren für das Gedenken an die Euthanasie-Opfer des NS-Regimes einsetzt?


    Oder jemanden, der in eines der berüchtigten DDR-Gefängnisse geworfen wurde, weil er sehr viel mutiger war als andere und – viele Jahre später - Gründer der Stiftung Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig wurde?


    WEN also meinen Sie?

    Was in die neue Universitätskirche St. Pauli aus der vernichteten Universitätskirche integriert werden könnte und was für immer verloren ist, wie es dazu kommen konnte, daß eine der kulturhistorisch wertvollsten gotischen Hallenkirchen Deutschlands mitten in Friedenszeiten der Zerstörung anheimfallen konnte, wer dafür alles die Verantwortung trug und teilweise bis heute trägt - all diesen und anderen ebenso wichtigen Fragen widmet sich Dr. Manfred Wurlitzer in seinem gerade erschienenen, lang erwarteten Buch Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig. Kunstwerke, Grabstätten. missachtet - zerstört - vergessen.


    Das Ergebnis langjähriger, intensiver Forschungsarbeit in einschlägigen Archiven sowie der Befragung von Zeitzeugen liegt nun vor. Daß Fragen offen bleiben müssen, beispielsweise diejenigen, was mit den aus den Grabstätten geraubten wertvollen Grabbeigaben geschah oder wohin die Gebeine jener über 800 in der Universitätskirche bestatteten Persönlichkeiten konkret kamen, dafür trägt nicht Wurlitzer die Verantwortung, sondern jene, die es wissen und darüber bis heute schweigen.


    Eine erste, sehr lesenswerte und weiterführende Besprechung des Buches, in der es u.a. heißt - "Man kann die Diskussionen um die neue Paulinerkirche nicht verstehen, wenn man die Geschichte der 1240 geweihten Paulinerkirche nicht kennt" -, findet sich in der Leipziger Internet Zeitung: http://www.l-iz.de/Bildung/B%C…che-St-Pauli-Leipzig.html.

    ^ DAvE LE


    Danke DAvE LE für die beiden Bilder. Ein Hinweis sei erlaubt: Der Universitätsgottesdienst am 5. Dezember findet in der Nikolaikirche statt (- wie im ersten Link auch ersichtlich).


    Der Gottesdienst am Reformationstag, dem 31. Oktober d. J., dürfte nach Lage der Dinge - aufgrund des Innenausbaus - auf lange Zeit vorläufig der letzte in der neuen Universitätskirche St. Pauli gewesen sein.

    ^


    Mit dem Bild, das die Thomaskirche, die Nikolaikirche und die Universitätskirche St. Pauli wieder vereint im Leipziger Stadtbild zeigt, ist Riesz eine ganz besondere Aufnahme gelungen.


    Bekanntlich sahen die ohnmächtigen Zuschauer der Sprengung im Mai 1968, als sich die riesige Staubwolke über dem Karl-Marx-Platz zu lichten begann, hinter der so grausam geschaffenen Lücke die Nikolaikirche. Gut zwanzig Jahre später sollte der Geist, der aus der Nikolaikirche kam, Leipzig, die DDR, Deutschland, Europa, die Welt verändern.


    Wie sich die 68 gewissermaßen in der 89 spiegelt, beginnt sich nun die Nikolaikirche in den Fenstern der Universitätskirche sinnbildlich zu zeigen.


    Danke Riesz für dieses Bild!

    ^^


    DaseBLN hat recht. Die Aufnahme (begrüntes Dach) von Herrn Zumpe stammt aus der Zeit der Wettbewerbs-Ergebnis-Ausstellung im Foyer des Gewandhauses ...


    Damals gab es im Modell wie in den Zeichnungen auch weder amputierte Pfeilerpaare noch "Säulen, durch die man am Boden gehen kann" (Magnifizenz Häuser), dafür aber Seitenemporen und die eingezeichnete Kanzel am ursprünglichen Ort (Kirchenschiff) ...


    Und zur Eröffnung wurde E. van Egeraat nicht müde, wieder und wieder zu wiederholen - nein, es werde keine Veränderungen an seinem Siegerentwurf geben, nein auf gar keinen Fall, dafür bürge er, darauf könnten sich die Leipziger verlassen, 100 % ...