Beiträge von Jaro_E

    Es würde mich interessieren, ob die Klimabilanz überhaupt noch positiv ist, wenn der Energiebedarf für Abbruch / Recycling des alten Gebäudes und natürlich der Primärenergiebedarf für das neue Gebäude mit einberechnet werden würde (Graue Energie).


    Ich hoffe, dass dieser Beitrag nicht wieder in den "Stadtgespräch-Thread" verschoben wird. Ist es hier nicht erwünscht, darüber zu diskutieren? Ist das lediglich ein Hochhaus- und Immobilien-Hurra-Forum?


    Nein. Ein Projektstrang ist aber nicht der richtige Ort für Allgemeinplätze, freies Spekulieren und "es würde mich interessieren ..." Dafür ist eben das Stadtgespräch da.

    • 80 % Energieeffizienter als das alte Hochhaus des Badenwerks aus den 60er-Jahren

    Es würde mich interessieren, ob die Klimabilanz überhaupt noch positiv ist, wenn der Energiebedarf für Abbruch / Recycling des alten Gebäudes und natürlich der Primärenergiebedarf für das neue Gebäude mit einberechnet werden würde (Graue Energie).

    Zu den Regionen: Also Regionen sind ja sehr oft keine "geographischen Tatsachen", sondern oftmals wirtschaftspolitische Projekte. Das dahinterliegende Problem ist, dass es immer fraglicher wird, welche Rolle der "Kommune" in diesen Zeiten zukommt. Die Wahrnehmung von "Stadt" in der Öffentlichkeit gleicht oft immer noch der einer "Containerstadt" mit klaren Grenzen ohne zu berücksichtigen, dass die Alltagasroutinen zwecks Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Kultur gewissermaßen städteübergreifend organisiert werden.


    Mit dem Konzept der "Europäischen Metropolregionen" hat man nun Konstrukte geschaffen, die diesem Umstand Rechnuung tragen sollen, es ist jedoch offenkundig schwierig, sie mit Substanz zu füllen. Die MRN ist hier deutschlandweit sicherlich ein Sonderfall, weil dieser Raum historisch und zu großen Teilen auch heute noch eine sozio-kulturelle Einheit ist, aber eben auf zwei, bzw. drei Bundesländer aufgeteilt ist. Nun hat man zumindest eine gemeinsame Regionalplanung.


    Speziell für Nordbaden finde ich auch, dass man irgendetwas braucht, um die TRK und MRN besser miteinander zu verzahnen, bzw. zu vermarkten, die hochgradige Profilierung der Städte und die schon vorhandene Vernetzung spricht mMn einfach dafür. Auch der Gesamtraum Rhein-Main, Rhein-Neckar, Karlsruhe, Stuttgart könnte etwas mehr Zusammenarbeit vertragen.

    Bin gestern mal wieder seit langem durch Heilbronn gelaufen und war beeindruckt, wie sich die Stadt in den letzten zehn Jahren verändert hat. Auch wenn man unter architektonischen Gesichtspunkten sicherlich bei einigen Projekten das ein oder andere Auge zudrücken muss, ist es erstaunlich, wie sehr die Innenstadt räumlich und inhaltlich gewonnen hat. Vergleichbare Entwicklungen gibt es bundesweit wahrscheinlich nur in den Neuen Bundesländern. Vor allem die kreative und ambitionierte Gastronomie am Neckar - allen voran in der Erdgeschosszone des Marrahauses - hätte ich so nicht erwartet, aber da hatte Heilbronn offensichtlich einiges nachzuholen. Auch in Karlsruhe wird einiges gebaut und geplant, aber inhaltlich scheint man leider auf der Stelle zu treten.


    Und so wie es aussieht, ist dank BUGA noch lange kein Ende in Sicht, von den geplanten Gebäuden im Rahmen der Stadtausstellung können sich alle anderen Städte im Südwesten eine dicke Scheibe abschneiden. Respekt Heilbronn! :daumen:

    Interessante Diskussion über die Jugendkultur/Subkultur in Stuttgart. Also meiner Auffassung, eigenem Erleben etc. nach ist es einfach so, dass die Subkultur hier im Südwesten keine Entfaltungsmöglichkeiten hat. Der Übergang vom Kinderzimmer-Kiffer-Studio zu professionalisierten Szenen, die sich auch städtebaulich manifestieren in Form von typischen Mischnutzungen a la Bestzes Haus, Kino, Secon-Hand-Laden und Club im Keller haben es hier schwer. Das liegt aber auch daran, dass die Subkultur im Südwesten einmal sehr stark war, man denke hier etwa an die Millieus der 70er Jahre, die sich durch die RAF selbst dekonstruierte, von da an von etablierter politischer Seite aus massivst bekämpft wurden und bis heute noch möglichst im Keim erstickt wird - die Grenze zwischen Jugendkultur, schrägen Vögeln, Künstlern, Kreativen und gewaltbereiten Linksextremisten ist eben fließend. Oder an die Achse Frankfurt - Mannheim - Heidelberg - Stuttgart mit der starken Szene an HipHop und elektronischer Musik in den 90ern mit entsprechdem Output, aber keiner nennenswerten "städtebaulichen" Manifestation wie zur gleichen Zeit etwa in Berlin. Der Osten dagegen durchlebt gerade "seine 70er" und hat auch bewiesen, dass das Projekt "Aufbau-Ost" von Selbstorganisation und Kreativität mehr profitiert hat als von Autobahnen und Gewerbegebieten.

    Also ich finde Stuttgart hat Potential, seine einzigartige Lage im Talkessel und die zersiedelte Landschaft, bzw. Region drumherum zu urbaner Qualität auszubauen. Ich finde die Zusammenkunft zwischen urbanen und naturnahen Elementen extrem spannend, z.B. am Neckar bei Bad Canstatt. Leider ist hier zu wenig los, gibt es zuwenig attraktive Ziele, aber vllt. wächst irgendwann mal das Suttgarter mit dem Bad Cannstatter Zentrum zusammen und man hat eine schöne "Stadt am Fluss".

    Nun ja, etwas unkoordiniert ist das ganze schon. Man haut die Lücke zwischen Durlach und Karlsruhe mit monofunktionalen Klötzen zu. Die Planungswerkstatt Durlacher Allee hatte das Ziel, vor allem "urbane" Gewerbestandorte zu schaffen. Karlsruhe ist sehr linear organisiert, d.h. die Chance ist nicht klein, die Achse Durlach - Karlsruhe langfristig zu urbanisieren. Klar sind die Gewerbeflächen knapp, deswegen sollte man sie nicht JETZT mit Grüne-Wiesen-Typologien zubauen. Was fehlt, ist ein bisschen mehr Weitsicht und ein Bewusstsein für die Regionalstadt. Die ganze Diskussion um Mittelzentren (z.B. Rastatt-hier sollte Ikea ursprünglich hin) und Oberzentren hinkt der Realität doch schon längst hinterher. Es entwickelt sich ein metropolitanes Netz aus Karlsruhe-Mannheim-Heidelberg, wobei die Mittelstädte wie Bruchsal, Wiesloch - Walldorf oder Sinsheim längst schon zu ergänzenden oberzentralen Standoren geworden sind - Regionalplan hin oder her. Karlsruhe backt weiterhin kleine Brötchen, die Stadtpolitik ist nicht in der Lage die werdende "Metropole Karlsruhe" anzupacken und zu gestalten. Dazu gehört eben auch, Stadteingänge nicht mit Allerweltsmöbelfilialen, deren Architektur und schmarotzendem Verständnis von Stadt zuzubauen.


    Im Münchner Ministerium liegen unter anderem fertige Pläne für eine S Bahn München..Augsburg...Ulm Dieses wurde vor zwei Jahren bekannt auf Grund der Zweifel an S 21 Das Konzept ist aber nicht begraben und könnte durchaus irgend wann Aktuell werden.


    Gibt es dazu nähere Informationen?
    Hört sich interessant an. Mir schwebt da spontan ein mehrstufiges System aus Express-S-Bahn, S-Bahn, Stadtbahn (Zwei-System) vor. Wäre auch für Rhein-Main / Rhein-Neckar / Karlsruhe / Stuttgart / Straßburg sinnvoll...