Beiträge von Jai-C

    Man tastet sich heran - 102m, immerhin 3 mehr als "erlaubt" - wenn das so weiter geht sind wir im Jahr 2095 herum dann bei 150 Metern, also richtigen Wolkenkratzern.

    Es gibt wahrscheinlich keine exakte Definition auf welche Höhenangabe des Gebäudes sich das Limit von 99m bezieht. Beim Hochhaus des Süddeutschen Verlags hat man das damals auf die Höhe der Außenwand (hier 96m) bezogen. Mit dem zurückversetzten Technikgeschoss ist das SV-Hochhaus auch über 100m hoch. Ich schätze das ist ein planerischer "Kompromiss".

    Auch nicht nachvollziehbar für ist für mich, wieso dieser recht schlichte Entwurf inzwischen schon mehr kosten soll, als die Elbphilharmonie am Ende gekostet hat (866 Millionen Euro).

    Drei Gründe für Kostensteigerungen:

    1. Komplizierte Bauvorschriften in Deutschland, die sich (auch während der Projektlaufzeit) ständig ändern.

    2. Die Politik quatscht in das laufende Projekt rein und wird vor allem bei sich anbahnenden Kostensteigerungen versuchen gegenzusteuern, womit alles noch schlimmer wird.

    3. Konzertsäle sind absolut keine Standardbauten und da gibt es viele Unwägbarkeiten, die zu nachträglichen Kostenexplosionen führen können.


    Die Elbphilharmonie sollte am Anfang übrigens viel weniger kosten, da waren ursprünglich (in 2005) mal 77 Millionen Euro veranschlagt. Die Kosten haben sich also mal eben um Faktor 11 erhöht. Wenn das auch hier passiert, dann würde man bei 4-5 Milliarden Euro landen. Womöglich ist die 1 Mrd. also sogar ziemlich konservativ geschätzt.

    Ein Wettbewerb also... naja, ich kann euch den Ausgang jetzt schon vorhersagen: Es wird tolle Entwürfe geben. Die Jury wird lange beratschlagen und dann zielsicher den langweiligsten, aber gerade noch akzeptablen Entwurf prämieren. Der Architekt bekommt den obligatorischen Auftrag nochmal "nachzubessern". Nach mehreren Runden Nachbesserung sind aus dem Wettbewerbsbeitrag zwei 99m hohe Quader geworden, mit einer Grundfläche von etwa 30x30 Metern. Der Baubeginn zieht sich hin und erst um das Jahr 2040 ist schließlich Einweihung. Die Türme finden dann leider alle potthässlich und am Ende fragt sich jeder wie man sowas nur jemals genehmigen konnte.


    Genau so wird es kommen. Möchte jemand dagegen wetten?

    Schöne Visualisierungen! Die in sich verdrehte Fassade gefällt mir gut... ich hoffe das kommt auch so und wird am Ende nicht aus Kostengründen gestrichen (auch wenn das sehr wahrscheinlich ist).


    Wie hoch wären die beiden Türme denn wenn sie so gebaut würden - 100 Meter?

    Geringere Höhe ist ja okay, wenn die Proportionen stimmig bleiben. In München wird es aber langsam zum Modell, dass man zuerst hoch plant, dann stutzt und sich die wegfallende BGF in der Breite zurückholt. Nach der nächsten Kürzung wird es am Ende ein Würfel... so richtig übel.


    Zu befürchten ist ja, dass es anderen Projekten ähnlich gehen könnte. Man denke nur an die Türme auf dem Postareal.

    Rekonstruieren würde ich den Altbestand auch nicht unbedingt, ein historisierend eleganter Neubau täte es auch.

    Grundsätzlich und vor allem auch architektonisch wäre ein gut gemachter, historisch angehauchter Neubau die eleganteste Lösung. Wären wir in Berlin würde ich dem sofort zustimmen.


    In München enden Projekte dieser Art aber oft in einem gestalterischen Desaster (FC Bayern, Alter Hof, diverse Neubauten beim Hbf, Pschorr-Haus...). Die hiesigen Architekten und erst recht die Entscheidungsträger bekommen das einfach nicht auf die Reihe.


    Auch wenn der Altbau nicht spektakulär war, eine Rekonstruktion wäre die sicherste Lösung um mal eine Aufhübschung des „historischen“ Innenstadtkerns zu erreichen. Wie man solche historischen Fassaden einfach mit nahezu beliebiger Nutzung im Inneren kombinieren kann, das zeigen diverse Projekte (z.B. Schloss in Braunschweig).


    Alles andere wird mit 99,95 %-iger Sicherheit nur zu einer weiteren Verschlimmbesserung des Stadtbildes führen.

    Meinetwegen kann der Kaufhof dort bleiben. Man sollte einfach die alte Fassade rekonstruieren und davor setzen. Die Gestaltung des Kaufhofs in seiner aktuellen Form ist total aus der Zeit gefallen und passt nicht mehr in die sehr gefragte Innenstadt wie München in der Spitzenmieten erzielt werden.


    Also entweder rekonstruiert man hier den alten Bestand (meine Präferenz) oder es wird abgerissen und man baut neu mit zeitgemäßer Fassade.

    Berlin ist international ziemlich angesagt und gilt als äußerst hip... wie hat die Stadt das nur geschafft ohne nennenswerte Hochhausskyline? Auch London hatte bis vor ein paar Jahren kaum Hochhäuser, war und ist aber immer eine der wichtigsten Metropolen.


    Vielleicht wird aus Sicht Frankfurt deshalb gerne auf Hochhäuser als Zeichen des "Weltstadt-Status" verwiesen, weil man sonst nicht so übermäßig viel zu bieten hat. Davon abgesehen wurde in Frankfurt seit den 2000er Jahren nichts besonderes mehr gebaut, die Wahrzeichen stammen alle noch aus dem letzten Jahrhundert.

    Ich habe es mir gestern angesehen und kann den Eindruck der Theaterkulisse nur bestätigen. Durch die orange (?!?) bemalten Fensterlaibungen und die Fensterverglasung ohne Sprossen sieht die creme-/hautfarbene Fassade wie ein aufgesetzter Fremdkörper aus. Mir ist auch schleierhaft warum die aufgemalten Zierelemente teilweise nur schemenhaft umgesetzt wurden.


    Ich kann nur hoffen, dass der FCB ein einsehen hat und seinen Fanshop nicht in einem Haus mit so einer furchtbaren Fassade haben möchte. Vielleicht wird ja noch nachgebessert.

    Artikel zur FCB-Erlebniswelt in der Altstadt, mit Bildern. Eröffnung ist im Dezember geplant.


    https://www.merkur.de/lokales/…le-fotos-zr-13840227.html

    Wenigstens wurden meine Erwartungen erfüllt... es sieht genauso furchtbar aus wie ich es mir vorgestellt habe, einfach armselig. Als Trost bleibt die Erkenntnis, dass man sich guten Geschmack und Stilsicherheit auch mit viel Geld (FC Bayern) nicht kaufen kann.


    Am Ende wäre der richtige Weg sich einfach zur Tradition (=Rekonstruktion mit Stuck) zu bekennen und von missglückten Experimenten wie der Sgraffiti-Technik die Finger zu lassen.

    Die Idee eines Atelierturms finde ich großartig... lichtdurchflutete Räume und vielleicht auch eine öffentlich zugängliche Dachterrasse. Ich frage mich nur wie man das finanzieren möchte... Künstler sind auch nicht gerade dafür bekannt sich in Premium-Immobilien mit Spitzenmieten einzuquartieren. Ohne öffentliche Zuschüsse oder Spender wird das kaum gehen.

    Ja, die Aufteilung von Hilmer und Sattler finde ich auch besser. Ideal fände ich einen einzelnen Wohnturm in der Gestaltung wie von Ingenhoven vorgeschlagen an der Ecke direkt nördlich des OPES-Turms - gerne auch ein paar Stockwerke höher. Die Türmchen, wie sie von Ingenhoven derzeit geplant sind, würden weitgehend hinter dem Blockrand an der Moosacher Straße verschwinden.

    Die Bindungsfrist ist nur die rechtliche Verbindlichkeit des Bürgerbegehrens. Die politische Wirkung dauert erheblich länger. Denn Politiker wollen in erster Linie Politik machen, die vermeintlich den Willen der Wähler repräsentiert und für die sie wiedergewählt werden. Das Ergebnis eines Bürgerbegehrens zu ignorieren, kurz nachdem seine Verbindlichkeit abgelaufen ist, das ist aus politischer Sicht riskant. Erst recht wenn es zum zweiten Mal gegen die Hochhäuser ausgehen sollte...

    Es dürfte insgesamt schwerer für dieses Projekt werden nachdem die Stadt jetzt eine grün-rote Koalition hat. Die Grünen haben zuletzt einen Bürgerentscheid befürwortet:

    https://www.sueddeutsche.de/mu…aeuser-stadtrat-1.4786360


    Ohne einen weiteren Bürgerentscheid wird es also wahrscheinlich keine Genehmigung des Projekts geben. Einen Bürgerentscheid finde ich grundsätzlich gut und habe ihn auch schon mehrfach gefordert. Die Chance, dass dabei dieses Projekt gekippt wird und wir weiter die 99m-Grenze haben, ist jedoch hoch.

    Hier kurz ein paar Punkte, die in den Medien über den neuen Koalitionsvertrag von Grünen, SPD, Volt und Rosa Liste berichtet werden:

    • Umsetzung der SEM-Nordost in der Variante mit höchstmöglicher Dichte
    • Ausbau Tramnetz (Westtangente, Nordtangente, Verlängerung der Linien 23, 24, 17)
    • Ausbau U-Bahn-Netz (zunächst U4/5, U9)
    • Ausbau Radwegenetz (inkl. Giesinger Steg, Braunauer Brücke)
    • keine weiteren Planungen für Straßentunnels (Prüfung anderer Lösungen zum Anwohnerschutz)

    Den Koalitionsvertrag finde ich insgesamt positiv. Insbesondere die autofreie Innenstadt und der deutliche Ausbau von Radwegen sind überfällig und der richtige Schritt. Die geplanten Straßentunnel können gerne wegfallen, da gibt's sicher bessere Lösungen für die Anwohner. Gut dass die SEM kommt und zwar richtig! Ich hoffe die ÖPNV-Projekte werden auch tatsächlich umgesetzt und wir haben für wichtige Projekte demnächst mal einen Baubeginn.

    Die durch das Coronavirus ausgelöste Krise wird die Nachfrage nach Immobilien stark beeinträchtigen und könnte insbesondere für spekulative Anleger zu einem großen Problem werden. Ich denke das oft angekündigte Platzen der Immobilienblase steht unmittelbar bevor. Der Nachfrageeinbruch im Immobiliensektor bezieht sich nicht nur auf den Verkauf von neuen Objekten, sondern auch auf die Einnahmen mit Bestandsimmobilien - neben Privathaushalten, die ihre Miete nicht mehr bezahlen können/müssen, haben auch diverse große Unternehmen (z.B. Adidas) angekündigt ihre Mieten nicht mehr bezahlen zu wollen. Ich erwarte einen drastischen Einbruch des Immobilienmarkts...

    Es wird immer absurder in dieser Stadt... jetzt beschweren sich tatsächlich Bewohner einer Hochhaussiedlung über ein in der Nähe geplantes Hochhaus, das etwa genauso hoch wird wie ein bereits vorhandenes Hochhaus (BMW). Gehts noch?


    An fast jeder anderen Ecke Münchens kann ich Widerstand gegen Hochhäuser zumindest nachvollziehen. Hier ist es einfach lächerlich.