Beiträge von Seh-Zeichen

    Werbung im Straßenbild

    Werbeanlagen werden immer größer, immer auffälliger, immer bunter....


    Natürlich ist Werbung immer auch Teil des Stadtbildes gewesen und kaum daraus wegzudenken.


    Aber wo ist das richtige Maß? Eine interessante Frage, dehalb dieser neue Diskussionsfaden.


    Das ganze hat ja auch einen aktuellen Hintergrund. Die Stadt Nürnberg möchte der ungeordneten Entwicklung Einhalt gebieten.
    Die NN hatte vor einiger Zeit darüber berichtet: Die Stadt möchte den 'Wildwuchs bei werbung' stoppen. http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=977202&kat=10&man=3


    Der Stadtrat hat dazu vor ein paar Wochen eine Werbeanlagensatzung beschlossen. http://online-service.nuernber…8509AEB58CC203C?id=430375[/SIZE]

    Friedrich-Ebert-Platz

    im Straßenzwickel zwischen Kirchenweg und Rieterstraße steht ein sehr eigenwilliges und prägnates Gebäude in einer interessanten Mischung aus Jugendstil und Neobarock, dass vor nicht allzulanger Zeit - wie ich finde - sehr gefühlvollvoll saniert wurde.


    Genau davor wird jetzt aber eine rießige U-Bahn-Zugangsüberdachung gestellt. Es handelt sich um einen großen, schräg in die Erde 'versunkenen' Kubus (nach Köln vielleicht als 'gebaute Ironie' nicht mehr wirklich witzig).


    Was ist Eure Meinung: Braucht es diesen Riesen-Schuhkarton auf dem Platz und vor dem Gebäude wirklich?
    Oder täte es da auch etwas weniger dramatisches? Oder sollte man auf eine Zugangsüberdachung überhaupt verzichten (am Rathenauplatz sind die Treppen ja auch 'offen' und bei Regen wird man 15 Meter früher nass...)

    Denkmalschutz als Kuhhandel....

    So einfach ist das also. Mit dem (auch schon halb zugesagten) Abbruch des Deutschen Hofes wirds also eher nichts. Der zunehmende öffentliche Widerstand - was durchaus im Kontext der Abbruchpolitik der letzten Jahre zu sehen ist - ist erst nämlich mal größer als im Bauhof 5 erwartet....


    Dafür gehts jetzt wohl dem Lessingtheater (einem denkmalgeschützen Theatersaal im astreinen Jugendstil, seit etlichen Jahren leerstehend) an den Kragen. Sozusagen als 'Kompensation' für den Deutschen Hof wird der Münchener Investorengruppe jetzt vom Baureferat der Abbruch (pseudomäßig an einige 'Bedingungen' geknüpft) angetragen. :mad:


    Dabei fragt sich schon was denn eine "Zusage" ist und wer überhaupt wem solche Zusagen über den Ausgang eines Verfahrens geben kann. Für einen Abbruch braucht man nämlich eine Abbruchgenehmigung, die in einem regulären Verfahren beantragt und beschieden werden muss. Mit einer "Zusage" soll wohl das Ergebnis eines solchen Verfahrens vom Baureferenten (oder vielleicht besser "Abbruchreferenten"?) bereits vorweggenommen werden. Interessantes Verfahren .... :confused:


    Was den Denkmalwert des Lessingtheaters angeht hörte sich das bis vor kurzem noch ganz anders an: "Der Lessingsaal muss in jedem Fall erhalten bleiben" Gerhard Steinmann, stv. Leiter der Bsauordnungsbehörde am 28.01.2009 (für jedermann nachzulesen in der NZ).
    Diese eindeutige und nicht interpretationsfähige Aussage gilt jetzt plätzlich nicht mehr?


    Fazit: Nürnberg kann sich bereits auf den nächsten Denkmalfrevel-Skandal einstellen.

    Gräfenbergbahn - Haltepunkte in Nürnberg

    Der Vorschlag den Haltepunkt Buchenbühl wiedereinzurichten ist absolut sinnvoll.
    Die Aufgabe des Haltepunkts fiel ja in eine Zeit als es noch keinen Verkehrsverbund gab und die VAG die (damalige) Bundesbahn als unliebsamen Konkurrenten ihrer Busline begriff.


    Über diesen Zustand sind wir aber - gottlob - hinweg und betrachten heute ein Gesamtnetz. Dem Grundsatz folgend, dass im ÖPNV Schiene Priorität vor Straße (Bus) haben muss, ist die heutige Situation, nämlich dass ein Ortsteil separat mit einer Buslinie bedient wird, weil der Zug ohne Halt durchfährt, als absurder Anachronismus angesehen werden.


    Außer dem in den 70ern stillgelegten Haltepunkt N-Buchenbühl, gab es übrigens auch bis Ende der 50er Jahre einen Haltepunkt N-Ziegelstein (beim Bahnübergang am Bierweg gelegen). Auch hier sollte man über die Wiederaufnahme eines Haltes (ggf. auch nur eines Bedarfshaltes auf Verlangen) nachdenken.
    Von Buchenbühl und Ziegelstein aus würde sich damit auch eine attraktive Ausflugsverbindung in die vordere Fränkische Schweiz (Kalchreuther Kirschenblüte, Kloster Weißenohe, Gräfenberger Land) bieten.


    Hier wären im wesntlichen nur überschaubare erinmalige Investitionen nötig. Zusätzliche Betriebskosten entstünden nicht. Im Gegenteil, wegen des kompensativen Angebotes könnte ggf. der Spätverkehr der Buslinie nach Buchenbühl ausgedünnt werden.)

    Erinnerungen an den Neptunbrunnen auf dem Hauptmarkt

    Heute erschien in der Nürnberger Zeitung ein Artikel über den jüdischstämmigen Nürnberger Fotografen Kurt Triest:


    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=981788&kat=317


    Triest, der 1938 nach Israel emigrierte, dokumentierte den Abbau des Brunnens in der Nazizeit und die letzten Tage davor. Die Bilder strahlen eine eigentümliche Melancholie aus. Sie erinnern an den Kulturfrevel des Brunnenabbaues (und natürlich auch an das bis heute fortbestehende Unrecht gegenüber dem ebenfalls jüdischstämmigen Ludwig Gerngroß, der den Zweitguss des Brunnens für den Hauptmarkt gespendet hat).


    PS: Die Geschichte des Neptunbrunnens ist übrigens in Wikipedia ("Neptunbrunnen Nürnberg") ganzu gut zusammengefasst.

    Der Deutsche Hof ist akut gefährdet. Es bestehen Abbruchabsichten. Die Nürnberger Zeitung berichtete....


    NZ vom 29.01.2009: "Wird der 'Deutsche Hof' abgerissen?"
    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=958587&kat=11


    NZ vom 31.01.2009: "Deutscher Hof ist bauhistorisch wertvoll"
    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=960643&kat=11


    Beim Deutschen Hof ist allerdings - neben dem baudenkmalpflegerischen Aspekt und dem zeitgeschichtlichen Aspekt - die wichtige stadträumliche Situation in die dieses Gebäude eigebettet ist unbeachtet geblieben:




    Zusammen mit dem (östlich der Oper gelegenen) Sigmund-Schuckert-Haus bildet es die städtebauliche Fassung des Opernhauses zum Frauentorgraben. Beide Gebäude korrespondieren miteinander, sie entsprechen sich in Höhe und Masse, Dachform und der Fassadengliederung. Auch die Materialität der aufwändigen Sandsteinfassaden entspricht einander und der Oper und antwortet damit auch auf die gegenüberliegende Stadtmauer.
    Opernhaus, Sigmund-Schuckert-Haus und der Deutsche Hof (alle zeitgleich geplant und zeitnah entstanden) bilden zusammen ein gewolltes städtebauliches Ensemble. Dieses Ensemble würde zerstört, die Oper würde ihre stadträumliche Rahmung zum Frauentorgraben verlieren, wenn die gegenüberliegende Ecke an der Lessingstraße nur mit einem Büroblock der üblichen Art bebaut wäre.

    (Angesichts dessen, dass für den Richard-Wagner-Platz gerade ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb mit dem Ziel der Reparatur der Fehler der 70er Jahre läuft, erscheint es doch irgendwie geradezu absurd auf der anderen Seite der Oper eine stadträumlich intakte Situation zu zerstören.)

    Platz Memorium Nürnberger Prozesse (Fürther Str.)

    Das 'Memorium Nürnberger Prozesse' nimmt gerade Gestalt an. Im Justizpalst an der Fürther Straße entsteht um den Schwurgerichtssaal 600 herum eine Gedenk- und Informationsstätte.


    Das städtebauliche Umfeld lässt hier stark zu Wünschen übrig. Um den 'Fürther Straße'-Diskussionsfaden hier nicht zu überfrachten, habe ich ein neues Thema eingestellt....

    Platz Memorium Nürnberger Prozesse (Fürther Str.)

    1945-47 fanden in Nürnberg die Kriegsverbrecherprozesse ('Nürnberger Prozesse') statt. Der historische Gerichtssaal (der Schwurgerichtssaal 600 des Oberlandesgerichtes) ist noch vorhanden. Er wird - als authentischer historischer Handlungsort - das Hauptschaustück einer gerade in Gestaltung befindlichen Erinnerungsstätte, dem


    Memorium Nürnberger Prozesse


    sein. Bereits heute ist das Interesse groß; es ist absehbar, dass nach Eröffnung der Erinnerungsstätte mit hohen Besucherzahlen, auch und gerade aus dem Ausland zu rechnen ist.


    Das Schwurgerichtssalgebäude liegt an der Bärenschanzstraße am Verschwenk kurz vor Einmündung in die Fürther Straße, also von der Fürther Straße etwas abgerückt. Die städtebauliche Situation ist grauenvoll. Gegenüber dem Schwursaalgebäude liegt heute ein übler Schrott- und Kfz-Abstellplatz, eine Brachfläche in der Stadt....



    Von der Fürther Straße aus wird der Blick auf das Schwursaalgebäude von einer abgewirtschafteten Auspuff-Werkstatt verstellt....




    Präsentiert sich Nürnberg so seinen zeithistorisch interessierten Gästen? Das ist mehr als peinlich.


    Der Zustand des stadträumlichen Umfeldes, das der Bedeutung des Ortes absolut nicht angemessen ist, ist untragbar.


    Immerhin wurden hier die 'Nuremberg Principles' entwickelt, also ein ganz wichtiges Kapitel des Völkerrechts geschrieben. Hier ist also auch das Kernthema der Stadt der Menschenrechte angesprochen.


    Die nähere Umgebung des Schwursaalgebäudes, und ganz besonders die davor gelegene Auspuff- und Reifenwerkstatt an der Einmündung der Bärenschanzstraße in die Fürther Straße kann nur als ein Schandfleck im Stadtbild bewertet werden. Die Stadt Nürnberg kann es sich schlichtweg nicht leisten ihre geschichtsträchtigen Orte in dieser Weise vor internationalem Publikum zu präsentieren.


    Was muss hier geschehen?

    Südostecke Hauptmarkt (Eisdiele)

    Die letzten Tage bin ich noch mal bewußt aufmerksam über den Hauptmarkt gelaufen...


    Das kritisierte Eckhaus im Südosten finde ich so schlecht nicht.


    Es hat eine gut proportionierte Fassade und eine gute Materalwirkung weil der Sandstein in seinen Nuancen ein schönes Farbspiel zeigt. Insgesamt finde ich ist das eine Architektur die ihre Entstehungszeit nicht verleugnete, aber der Umgebung und ihrer Geschichte Respekt zollte. Eigentlich eines der wirklich guten Beispiele aus der Wiederaufbauzeit.



    Ein interessantes Detail finde ich auch die nach unten ausgestellten Pfeiler, die dem Gebäude irgendwie 'Verwurzelung' mit dem Boden geben. Grauenvoll natürlich die Aluminiumfenster. Um wieviel würde dieses Haus gewinnen, würden sie durch schöne schmalgliedrige (vielleicht mit einfacher Längsteilung) dunkelrahmige Fenster erstzt werden. Langweilig auch die Dachgauben, aber auch das liesse sich ja ändern.
    (Echt ätzend sind die plakatverklebten Fenster der Radioredaktion im 1. Stock, und das banausenhafte Überhängen des Mosaiks mit banalen Werbetransparenten.)


    Das Mosaik auf dem schmalen umlaufenden OG-Balkon finde ich persönlich eine wunderschöne Arbeit, die irgendwie auf charmante Weise den Geist der 50er/60er Jahre zum Ausdruck bringt. Dafür haben wir wirklich nicht mehr allzuviele gute Beispiele in der Stadt. Da hat ein Bauherr damals wirklich Leidenschaft gezeigt und viel Geld für 'Kunst am Bau' ausgegeben (einer heute leider versiegende Bereitschaft...)



    Das blaugrundig gehaltene Mosaikband harmoniert farblich sehr schön mit dem Sandstein. (Es würde aber noch viel besser wirken, wenn die Werbung im Erdgeschoss - auch hier verzichtet die Gaststätte nicht auf beklebte Fenster - mehr Rücksicht nähme und etwas stilsicher gestaltet würde.

    ;(

    :mad:.... nichtssagende Allerwelts-Architektur. Lochfassade mit Vollwärmeschutz. dazwischen der unvermeidliche und trotzdem unproportionierte Abschnitt Pfosten-Riegel-Vollverglasung.
    Der alte Klausfelder war immer noch um Längen besser als diese 08/15-Investoren-Architektur.


    :Nieder:Schade. Eine vertane Chance.

    .... altes Frankfurt / neues Frankfurt

    Ich bin kein Frankfurter. Trotzdem freue ich mich - auch als seltener Gast - über den Abbruch des technischen Rathauses. Zweifellos ist es eines der hässlichsten und grobschlächtigsten Bauwerke das in Deutschland eine Innenstadt verunstaltet(e).


    Die Ergebnisse des Architektenwettbewerbes für die 'Anstatt'-Bebauung waren - m.E. - nicht überzeugend. Hier wäre zwar besserere Architektur entstanden, aber die Stadtwunde wäre so nicht geheilt worden.


    Insoweit muss der politiche Mut hierzu 'nein' gesagt zu haben und stattdessen ein Viertel in menschlichem Maßstab, das die historische Korngröße' der Frankfurter Innenstadt wiederaufnimmt und mit urbanen Qualitäten entsteht, gewürdigt werrden. Aus meiner Sicht: Danke, Edwin Schwarz. Hier wird - im wahrsten Sinne des Wortes Stadt wiedergewonnen.

    man guderian
    Dein ethnonationalistisches Gequatsche lass ich mal unkommentiert, es hat ohne keinen Sinn mehr. [/I]"


    Derart unqualifizierte und beleidigende Äußerungen sollten in einem Forum wie diesem keinen Platz haben.


    Die Diskussion von Legitimität und Illegitimität von Rekonstruktionen sollte endlich auch in Deutschland von ihrer kopflastigen Ideologieüberfrachtung befreit werden.


    Wenn die Mehrzahl der gebildeten Bürger einer Stadt ein untergegangenes oder teiluntergegangenes Gebäude für identitätsstiftend halten, dann ist eine Rekonstruktion grundsätzlich gerechtfertigt. Das gebietet bereits der Grundgedanke der Demokratie. Mit Leuten die aus ideologischen Gründen meinen höheres Recht zu vertreten, haben wir in Deutschland hinreichend Erfahrungen; wir brauchen undemokratisches Überlegenheitsgehabe und besserwissserisches Gedankendiktat von selbsternannten intellektuellen Bessermenschen nicht.


    Außerdem besteht der künstlerische Wert eines Gebäudes in der Komposition, also im Entwurf und in der Fügung, nicht im Materiellen. Solange ein materiell untergegangenes Gebäude - ganz oder teilweise - rekonstruiert wird (d.h. für mich im Sinne seines ursprünglichen Entwurfs, mit den seinerzeit verwendeten Materialien und auf der Basis vorhandener Bauafnahmen oder Originalpläne) halte ich das für völlig legitim, solange die Mehrheit dahinter steht.


    Fragwürdig sind allerdings Schein-Rekonstruktionen, die dem materiell zerstölrten nur nachempfunden werden. Wenn losgelöst von der ursprünglichen geistigen Substanz nur eine Anmutung erstellt werden soll, wäre das dann aber verlogen und abzulehen. Das ist aber beim Berliner Schloss nicht der Fall.

    Ostseite


    Ostseite:
    Die Einrahmung der Frauenkirche, dass sie mir zu kurz ausgefallen ist fällt von vorne zum Glück nicht auf, ist dagegen schon deutlich schwächer.
    - das Gebäude an der Nordostecke (Standesamt, Postbank / BHW) passt hier nicht gut hin. Die Fassade ist langweilig, die Fenster eine Katastrophe. Die Dacheinfassung wirkt eher peinlich.
    - Das Haus direkt südlich (Edeka) finde ich gut und wohltuend beruhigend. Evtl. könnte man hier mit etwas Fassadenschmuck und kleinen Gauben die WIrkung noch verbessern.
    - Das Haus an der Südostseite (Eisdiele) ist mit das schlechteste Gebäude am Hauptmarkt. Banal und maximale Nutzfläche bei größter Einfallslosigkeit..


    Also so ganz kann ich dieser Kritik nicht folgen....


    Zu kurz geraten finde ich die Einrahmung nicht. Es wird der städtebaulichen Bedeutung gerecht, dass die flankierenden Gebäude gegenüber der Frauenkirche etwas zurücktreten. Das entspricht hier übrigens auch ziemlich dem historischen Stadtgrundriss.


    Das Gebäude nördlich der Frauenkirche finde ich ein gelungenes Beispiel der Aufbauarchitektur. Die italienisierende Attikaverkleidung mag man manieristisch und unpassend finden. Ganz untypisch für Nürnberg ist das aber auch nicht. Ähnliche italienisierende Motive wurden auch schon zur Renaissance-Zeit importiert. Alles in allem ist (oder besser war) das Haus ein 'handwerklich' gut gelungener Kompromiss der gemäßigten Moderne. Verunstaltungen sind natürlich die unsäglichen Aluminiumfenster, die braune Blechverkleidung der Erdgeschoss-Säulen und die bunt-agressive Postbank-Leuchtwerbung. Aber das sollte alles heilbar sein.


    Das Haus unmittelbar südlich der Frauenkirche (Edeka) finde ich auch gelungen. Es passt sich in Material und Größe stilsicher ein und kommt ohne Auffälligkeiten zurecht. Hier ist der Wiederaufbau ein ganz klarer Gewinn gegenüber der Vorkriegszeit, als hier aufdringlich überdekorierte Neugotik in peinliche Konkurenz zur Frauenkirche trat.


    Das Eckhaus zur Plobenhofstraße: Hier verstehe ich die Kritik nun gar nicht. Die Eisdiele hat ein schönes Außenmosaik (ich gebe zu, das hat mir schon als Kind gut gefallen) das farblich schön mit dem Sandstein harmoniert (ein Stückchen solides Kunsthandwerk, aus der Endzeit als Bauherrn noch einsahen Geld für Kunst am Bau auszugeben). Das Haus passt auch von seinen Proportionen hier sehr gut (finde jedenfalls ich) und gehört nicht zu den Problemfällen am Platz. Die Fenster sind allerdings auch hier grauenvoll .


    Ganz allgemein zu den Fenstern: Hoffen wir mal, dass die 70er-Jahre-Metallfenster energetisch so katastrophal sind, dass da demnächst sowieso die Auswechslung notwendig. Wenn man es schaffte bis dahin eine Gestaltungssatzung für die Altstadt aufzustellen - vielleicht eine Anregung für einen neuen Diskussionsfaden - fielen diese bereits darunter und Besserung wäre in Sicht..... :)

    Rückbau von Kirchenschiffen

    Die schwindenden Kirchengemeinden sind ja ein Problem unserer Zeit mit dem die Schweinauer Gemeinde nicht alleine ist.


    In Frankfurt/Main gab es ein vielbeachtetes Rückbauprojekt. Die Dornbusch-Kirche war auch sanierungsbedürftig und musste auf eine funktionmsgerechte Größe zurückgebaut werden.


    Das ist den Architekten dort (Schlüter-Meixner-Wendt) sehr überzeugend gelungen, Das wirkt skulptural sehr überzeugend und ist auch innenräumlich wirklich gut gelungen...


    http://www.dornbuschgemeinde.d…w=article&id=54&Itemid=53


    Ein Vorbild für die Schweinauer Kreuzkirche?

    ... Neptunbrunnen zurück auf den Hauptmarkt ?

    Bei dieser fast einheitlich positiven Resonanz sollte man wirklich noch einmal einen Versuch wagen, diese Möglichkeit ernsthaft im Stadtrat in Betracht zu ziehen und eine möglche Finanzierung (z.B. wie bei Pellerhof) anstossen!


    Die Stadt Nürnberg sollte aber vom Thema Platzgestaltung ohnehin die Finger lassen, da Sie meiner Meinung nach hier nicht besonders gute Lösungen gefunden hat (Sh. Kornmarkt, Aufsessplatz etc.) und "externe Entscheider" wohl besser wären :lach:


    Ich denke im Rahmen des 2009 auf die Tagesordnung kommenden Hauptmarkt-Themas sollte auch die Neptunbrunnen-Frage diskutiert werden. Das hätte auch Chancen, zumindest wäre es für viele Jahre die letzte Gelegenheit den Neptun-Brunnen zurückzuholen. Eine Hauptmarkt-Umgestaltung ohne Neptunbrunnen schafft dann wohl für die nächsten 25 Jahre Tatsachen.
    Ich denke aber der Stadtrat würde sich hier fraktionsübergreifend (außer den Grünen - und die auch nur ansatzweise - hat sich hier bisher niemand festgelegt) und ergebnisoffen einer öffentlichen Diskussion stellen, wenn das Thema von außen eingebracht würde.
    (Die Verwaltung will das nicht ... Und seitens der Marktkaufleute gäbe es erwartungsgemäß Bedenken wegen Flächenverlusten, die noch ausgeräumt werden müssten, bevor es zu Widerständen kommt).


    Entscheidend wäre, ob es gelingt, hierfür öffentliches Interesse zu gewinnen und entsprechende Resonanz in der Bürgerschaft zu finden. Es bräuchte eine Initiative, die dem eine Stimme gibt. Hättet Ihr da Ideen?


    Zur Finanzierung: In der Tat wäre es eine interessante Frage, ob es gelänge den städtischen Anteil einer Brunnenverlegung (vermutlich rd. 350 € aus gesamt 800 - 850 T€) durch Spenden entsprechend zu verringern. Trotzdem, das müsste für die Stadt zu schultern sein, das Geld könnte an anderer Stelle eingespart werden (z.B. bei der vorgesehenen flächenhaften Komplettauswechslung des Pflasters am Hauptmarkt, da täte es wohl auch die punktuelle Reparatur und die Ergänzung in den Randbereichen, denn in der Platzmitte finde ich den Belag nicht unbedingt ersatzbedürftig...). An der Finanzierungsfrage müsste die Idee jedenfalls nicht scheitern.


    Das Problem ist eher die Finanzierung einer Ersatzlösung für den Stadtpark. In das dann 'leere' Becken könnte vielleicht eine Fontäne (wie vor 1962), ggf. könnte man auch eine Figur des Neptunbrunnens nochmals abgiessen (z.B. das Pferd, das ja schon als dritter Abguß seit 1967 an der Adenauerbrücke steht, das gäbe es dann eben vier Mal... ;) ) Für eine angemessenen Ersatzlösung hier müsste man wohl mit 60 T€ bis 100 T€ rechnen, die allerdings - mangels Zuschussfähigkeit - die Stadt alleine schultern müsste. Hier wären kreative Finanzierungsideen dann schon hilfreich.