Die Fahrbahn unter der Fussgängerbrücke soll von 4 auf 2spurig verengt werden. Wer heute mal Samstags da vorbei muss, weiss was das bedeutet...
Die Straße "Am Domhof" ist doch schon seit Jahren nur noch zweispurig. Die eine Röhre (westliche) wurde doch bisher immer als Baustelleneinrichtungsfläche benutzt.
Im Übrigen kann auch ich deine Kritik nicht ganz nachvollziehen. Es ist halt auch manchmal vonnöten, die Flächen für den MIV zu reduzieren um eine Verkehrsverlagerung zu erreichen. Im Idealfall halt auf den Umweltverbund. Denn der umgekehrte Fall funktioniert doch auch: Angebot schafft Nachfrage. Aber diese Nachfrage kann eine dicht bebaute Stadt wie Köln nicht befriedigen; was auch aus anderen Gründen (Lebensqualität, Umwelt, Sicherheit...) überholt wäre, würde sie es weiterhin versuchen.
Ich gebe dir aber uneingeschränkt Recht, dass es in der Kölner Innenstadt zu viele Parkhäuser und den dadurch entstehenden enormen Parkplatzsuchverkehr zu bestimmten Zeiten gibt. Hier muss die Stadt Köln unbedingt tätig werden. (zB auch, dass man dem Handel auferlegt nicht nur Parkkosten mit Einkäufen zu verrechnen, sondern auch ÖPNV-Tickets!)
Zum Chlodwigplatz:
Meiner Meinung nach stellt der Kfz-Verkehr, der zum großen Teil hier überhaupt nicht durch muss, das wahre Problem dar. Der Chlodwigplatz ist im südlichen Bereich ein sehr enger Verkehrsknotenpunkt in einem sehr stark verdichteten urbanen Raum. So gibt es viele Nutzungsansprüche, wobei die der Füßgänger, Radfahrer und Fahrgäste des ÖPNV am höchsten zu gewichten sind. In letzter Zeit ist zu beobachten, dass die Nutzerzahlen des Umweltverbundes am Chlodwigplatz enorm zugenommen hat und durch Eröffnung der U-Bahn nochmals deutlich ansteigen wird.
Als Entlastung werden drei Buslinien (132, 133, 142) den Chlodwigplatz nicht mehr bedienen, was zu einer geringeren Belastung führen wird. Dadurch ist aber keine enorme Verbesserung der Situation zu erwarten. Die ist vor allem durch Verengung der Zufahrtstraßen zu erreichen, wie den sehr sinnvollen (leider nur teilweisen) Rückbau der Bonner Straße.
Und Lichtsignalanlagen bringen auf dem Chlodwigplatz nun wirklich nichts. Erstens gibt es innerhalb des Kreisverkehres zu wenig Rückstauraum. Und bei Lichtsignalanlagen haben Kfz-Fahrer leider die Angewohnheit auch auf Sicherheitsräumen zu warten. Bei nicht signalisierten Kreuzungen, wie dem Chlodwigplatz, klappt es dagegen und die Stadtbahn kann nahezu immer frei fahren.
Zweitens würde sich wohl kaum ein Fußgänger an die Lichtzeichen halten.
Drittens die Betriebskosten. Es gibt nicht umsonst ein sehr erfolgreiches Programm in Köln mit dem Ziel des Ersatzes von Lichtsignalanlagen durch alternative Betriebsformen.
Da sich die Stadt also nicht an die ganz großen, erfolgversprechenden Mitteln zur drastischen MIV-Reduzierung in der Stadt heran wagt (enormer Ausbau und Attraktivierung des ÖPNV und Radverkehrs; Innenstadtmaut) bleiben halt "nur" die kleinen Einzelmaßnahmen um die Verkehrssituation zu verbessern.