Ich finde es äußerst bedauerlich, dass gerade Stadtpflege Sonderberater Postleb mehr oder weniger weg ignoriert wurde. Es war wohl zu erwarten, dass das nicht gerade vor Kompetenz strotzende Ordnungsdezernat seine Ratschläge als warme Luft behandeln würde. Es wird der Notsituation im Bahnhofsviertel auf keinste Weise gerecht.
Der versprochene Ausweg aus dem Elend sollte eigentlich der Züricher Weg sein, das sich durch die pragmatische Zusammenarbeit vieler Behörden auszeichnet. Hinter der FAZ Bezahlschranke war zu lesen, dass vor allem der Bund bei der Umsetzung bremst (d.h. Repressives Handeln der Polizei ist nicht zulässig, Keine Anerkennung von Cannabis als Ersatzdroge für Crack, Null Toleranz für Drogenhandel in Druckräumen).
In der Schweiz dürfen Polizei und Ordnungsamt mit entsprechender Ressourcen Stärke bspw. wesentlich repressiver agieren, Drogenkonsum stören oder das Lagern von Drogen unterbinden. Der sogenannte Ameisen Handel in den Druckräumen wird hingegen toleriert, somit ist der Drogenhandel auch viel weniger sichtbar. Zürich war aber vor allem auch gewillt wesentlich mehr Geld als Frankfurt zu investieren um die Drogenproblematik in den Griff zu bekommen.
Im Artikel wurde zudem bekräftigt, dass es zu keiner Verlagerung des Drogen Milieus in ein anderes Stadtviertel kommen soll.
Somit entpuppt sich die Verheissung des Züricher Wegs für Frankfurt als komplette Mogelpackung, es sei denn der Bund lenkt ein und Frankfurt nimmt die Katastrophe, die sich im Bahnhofsviertel gerade abzeichnet, endlich ernst. Anstatt dem Züricher Weg hinterher zu laufen, sollte sich gerade Gesundheits Dezernent Majer mit dem „Münchener Weg“, „Stuttgarter Weg“ oder „den Düsseldorfer Weg“ beschäftigen, denn Frankfurt ist die einzige Stadt in Deutschland, die sich ein derart prekäres Drogenviertel direkt am Eingangstor der Stadt leistet.