Beiträge von Golden Age

    Die Aktion des DAM an der Hauptwache bezieht sich wohl eher auf gestalterische / nutzungsrelevante Add-Ons wie Sitzbänke, Performances, Aktionen. Es sollen zudem generell Wünsche, Ideen und Kritik entgegen genommen werden, die sich dann auch an anderer Stelle realisieren ließen.


    An der eigentlichen Umbau-Planung ändert sich aber scheinbar nicht mehr viel. Laut der Süddeutschen Zeitung (07.01.22) bzw. dem Sprecher des Planungsdezernats, Mark Gellert, soll in der zweiten Jahreshälfte mit dem Umbau der Hauptwache begonnen werden. Einen konkreten Zeitplan zur Umsetzung gab es im Januar diesen Jahres hingegen noch nicht.

    Das Journal Frankfurt berichtet, dass das Deutsche Architekturmuseum (DAM) im Spätsommer und Herbst ihr neues Forschungsprojekt „Wohnzimmer Hauptwache“ organisieren will. Es sollen Möglichkeiten oder konkrete Vorhaben für die Innenstadt getestet werden.


    Im Vorfeld sucht das DAM Ideen für „urbane Module“, die im Spätsommer an der Hauptwache getestet werden sollen. Hierzu gehören sowohl mobile Elemente wie Sitzbänke oder -kissen sein, als auch Dialogformate oder Performances wie Stadtspaziergänge oder Musikperformances sowie andere Aktionen, bei denen die Teilnehmenden gestalterisch tätig werden können.


    Von den Ideen und Modulen, die im Rahmen des „Wohnzimmer Hauptwache“ gesammelt und getestet werden, sollen aber auch Innenstadt-Orte abseits von Hauptwache und Zeil profitieren können. Die Ergebnisse des „Reallabors“ werden vom DAM als Teil der Ausstellung „Post-Corona-Stadt“ vorgestellt.


    An dieser Stelle werden bis Ende Mai Ideen aus der Bevölkerung gesammelt, die später in einem „Reallabor“ an der Hauptwache getestet werden sollen:
    https://dam-online.de/veranstaltung/reallabor/



    Don't judge a book by its cover. Oder anders gesagt: Bewertet einen City-Masterplan nicht anhand einer einzigen (zugegenermaßen schlechten) Power Point Präsentation.


    Es ist schonmal nicht schlecht, dass die Stadt die Problematik ("Verödung der Innenstadt", fallende Attraktivität der Zeil nach zwei Jahren Corona) verstanden hat und hieran etwas ändern will. Der abweisende Dauerleerstand an der Ostzeil und der Konstablerwache von zentralen Immobilien ist nicht mehr zu übersehen und breitet sich auch auf Conrad, Esprit und andere zentrale Liegenschaften aus.


    Wir können entweder warten bis die Immobilienbranche sich wieder für die oft dauerhaft leerstehenden Erdgeschoß-Ebenen interessiert anstatt für die darüber liegenden Büros oder man kann auf andere Weise etwas für die Attraktivität der Zeil tun ("Bottom Up" Approach). Die hierfür angedachten Förderprogramme von Bund und Land sind vorhanden, sie müssen eben nur abgerufen werden. Wer nun erstmal abwartet und nichts tut, der vertändelt wohlmöglich vorhandene Investitions-Möglichkeiten.


    Das Journal Frankfurt hat gut zusammengefasst welche Maßnahmen anstehen könnten:

    • 20 Projekte – die sogenannten „Quick Wins“ – sollen jetzt angestoßen werden und könnten bereits 2023 oder bis Ende dieses Jahres realisiert werden.
    • Hierzu gehören u.a. ein Nachtmarkt an Goetheplatz und Roßmarkt, eine (festliche) Beleuchtung der Innenstadt über die Zeil und die Weihnachtszeit hinaus, oder ein Gestaltungswettbewerb, mit dem die „Anti-Terror-Poller“ u.a. am Opernplatz verschönert werden sollen.
    • Auf mehreren Plätzen in der Innenstadt wären zudem temporäre Sitzmöbel vorgesehen, z.B. in der neuen Altstadt.
    • Mittelfristig soll es mehr Grünflächen (Hauptwache), sowie die Fußgänger- und Radfreundlichen Innenstadt mit vielen regionalen Angeboten geben.
    • Nördlich der Zeil sollen unter dem Motto „New Lifestyle/New Work“ Co-Working-Spaces, Pop-ups und neue Gastronomie-Konzepte entstehen.
    • An der kriselnden Ost-Zeil ist mit der „190 Nation Streetart Gallery“ die „größte international kuratierte Streetart Gallery“ geplant.
    • An der Konstablerwache soll der Erzeugermarkt dauerhaft bleiben sowie eine Grünfläche und ein Gastronomie-Konzept entstehen.
    • In der „Kunst-Kultur-Area“ am Mainufer wäre am verkehrsberuhigten Mainkai auf „Mainterrassen“ Gastronomie denkbar.


    Zur Finanzierung:

    Die Maßnahmen sollen durch diverse Förderprogramme von Bund und Land wie die „Post-Corona-Innenstadt“ oder „Zukunft Innenstadt“, die bereits laufen oder beantragt sind, finanziert werden.


    Die vergangene Woche vom Magistrat beschlossenen 30 Millionen Euro der „Initiative Innenstadt“ sollen zudem für die Umsetzung der „ErlebnisCity“ investiert werden.

    Meines Erachtens muss die Stadt dringender denn je endlich ein Konzept vorlegen wie sich das ändern soll und parallel dafür Sorge tragen, das wieder sehr viel in der Innenstadt gewohnt wird und mehr Arbeitsplätze in Form von kleinen Hochhäusern 30 - 40 Meter vorhanden sind. Jedoch ist sind diese ineinandergreifenden Themen hier, da, dort und auch hier im DAF besser aufgehoben.

    Die bittere Wahrheit ist, dass selbst wenn Frankfurt alles richtig gemacht hätte in den letzten 20 Jahren, die jahrzehntelange Krise im Retail-Bereich dennoch weiterhin vorhanden wäre. Übrigens hat Frankfurt in diesem Zeitraum mit der "Neuen Altstadt" oder dem "MyZeil" sehr wohl dafür gesorgt, dass der Innenstadt-Bereich attraktiv bleibt. Der Hauptwachen-Umbau und das Four Frankfurt werden das ordentliche Niveau weiter aufrecht erhalten. Nicht gut ist sicherlich, dass die Retail-Bereiche von mittelmäßigen Neubau-Projekten wie den "Kornmarkt-Arkaden" oder dem "Flare of Frankfurt" größtenteils leer stehen (nicht mal ein Erstbezug) und keinerlei Belebung gebracht haben.


    Dennoch: Auch die attraktivsten Innenstädte und Shopping-Hochburgen Europas leiden unter denselben Problemen wie Frankfurt und dort sind Parkgebühren ähnlich hoch wie hier.


    Die Innenstädte konkurrieren vor allem mit dem immer weiter wachsenden Online-Handel, der weiterhin die besten Preise, den komfortabelsten Einkauf und vor allem das breiteste Angebot bieten kann. Solange Online-Riesen wie Amazon (unfassbare 470 Mrd. USD Umsatz weltweit 2021) ihre Vormachtstellung weiter ausbauen können und in Europa noch nicht mal eine Unternehmenssteuer (Quelle) zahlen, brauchen wir uns nicht zu wundern, warum die Innenstädte aussterben. Ein "Schirm Klippel" wird sicherlich keine Steuer-Optimierungsmöglichkeiten auf den Cayman Islands in Anspruch nehmen können. Die Nutzer, die den Online-Handel ausgiebig nutzen, aber gleichzeitig die Verödung der Innenstädte beklagen, dürfen sich aber auch mal ein bisschen selbst hinterfragen wie nachhaltig ihr eigenes Handeln letztendlich ist.


    Auch die Retail-Mieterwartungen an Liegenschaften wie den Kornmarkt-Arkaden, dem Ex-Lorey, dem Ex-Esprit und dem Flare of Frankfurt dürfen sich so langsam mal an die neue Realität (stark steigender Online Handel) anpassen anstatt von absurden Best Case Szenarien in Discounted Cash Flow Modellen auszugehen.

    Die Stadt hatte am 4. April, klare e-Scooter Nutzungsregelungen festgelegt, die seit der Einführung in Frankfiurt im Juli 2019 ausgeblieben waren.

    Am 05.04. berichteten diverse Frankfurter Medien, dass die ersten festen E-Scooter Abstellplätze an der Baseler Strasse ggü. des Hauptbahnhofs eingerichtet werden (Quelle). Im Umkreis von 100 Metern um diese Flächen dürfen demnach keine Gefährte mehr abgestellt werden.


    Weitere Maßnahmen:

    • Es kommt zu einer festen Begrenzung von 1.000 Scootern pro Anbieter (d.h. Tier, Lime, Circ, Bird, Bolt und Voi), also immer noch beträchtliche 6.000 insgesamt.
    • Um E-Scooter überhaupt anbieten zu können, müssen die Betreiberfirmen ab sofort einen Antrag stellen, in dem festgelegt wird, dass die Scooter nur noch in markierten Flächen angeboten werden dürfen.
    • Beim Abstellen der Scooter sind nun mindestens 1,5 Meter Breite des Gehweges freizuhalten.
    • Ebenfalls dürfen E-Scooter nicht auf Radwegen und Schutzstreifen, Fußgängerüberwegen, vor Einfahrten, auf Spiel- und Friedhöfen sowie auf Main- und Straßenbrücken abgestellt werden.
    • Die Anbieter sind verpflichtet eine 24-Stunden-Hotline zur Annahme von Beschwerden, telefonisch oder per E-Mail einzurichten.

    Die Ausweisung der Flächen, bei der das Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) und (SVA) kooperieren, werden laut dem grünen Mobilitäts-Dezernat "eine gewisse Zeit" in Anspruch nehmen.


    Die neuen Regeln gelten zunächst nur befristet für sechs Monate bis zum 3. Oktober. Die Erfahrungen sollen danach evaluiert und in eine mittelfristige Regelung eingearbeitet werden.


    Laut Journal Frankfurt übt der sichtlich beleidigte Bund der Architektinnen und Architekten (BDA) Frankfurt nun Kritk am Sport Arena Nachfolgerbau.


    Der BDA bemängelt das Ausbleiben eines Wettbewerbs und wirft fehlende Transparenz bei der Nutzung / Gestaltung vor. Ebenso zeigte man sich enttäuscht, dass der Städtebau-Beirat sich nicht einbringen durfte, da dieser sich für klimagerechte Architektur einsetze (bspw. Anpflanzungen, Fassadenbegrünung).


    Zitate des BDA: "Für diesen Ort ist die Chance vertan, neue Qualitäten für die Innenstadt zu entfalten“ und es solle mehr Berücksichtigung finden "wie sich hier öffentlicher Raum, Nutzungsmischung, Stadtgestalt und Umfeld in Zukunft entwickeln sollen“.


    Das JF bestätigt, dass in wenigen Wochen die Abrissarbeiten des bereits entkernten Gebäudes beginnen sollen. Das ist eine gute Nachricht, besonders wenn man bis Ende 2024 fertig werden will.

    Ich spreche nicht ab, dass der "Esprit-Kubus" seine Vorzüge hat (bspw. gefällige Symmetrie) und eine gute Torsituation mit seinem Nachbarn bildet, aber für den Abriss spricht, dass weder Retail-Giganten wie Marks & Spencer, Saturn, Esprit noch Depot dieses Gebäude zu ihrem Vorteil nutzen konnten. Es gibt einen Grund warum das Gebäude trotz 1A-Lage zuletzt nur noch von einem Pop-Up Store auf Ramsch-Niveau benutzt wurde und seitdem leer steht.


    Kolonnaden sind nicht Zeil-tauglich

    An der Zeil funktionieren keine Kolonnaden, da sie sofort mit Tags/Graffiti/Verschmutzungen überzogen werden und schnell schäbig aussehen, da sie nicht dauerhaft von den Mietern gepflegt bzw. instandgehalten werden. Dasselbe sehen wir auch an den Säulen des Bienenkorbhauses.


    Das Gebäude ist für Einkäufer zu unübersichtlich und die oberen Stockwerke bleiben oft menschenleer
    Für einen Retail-Mieter ist das Gebäude einfach zu groß, da Einkäufer ungerne in den dritten/vierten Stock oder in das Untergeschoss fahren, es sei denn man befindet sich in einem Shopping Mall oder Kaufhaus, welches den Aufwand eher gerechtfertigt. Das Gebäude müsste daher in kleinere Parzellen aufgeteilt werden. Die oberen Geschosse könnten bspw. eher zu Arztpraxen / Büros / Fitness-Studios umfunktioniert werden. Denkbar ist auch eine Nutzung der Dachterrasse für gastronomische Zwecke.


    "Shopping Experience" macht die Architektur der Zeil per Definition kurzlebig
    Wenn an einer Straße in Frankfurt schon immer mit Avantgarde-Architektur experimentiert wurde, dann an der Zeil. Dem Käufer soll Modernität und Stil- bzw. Modebewusstsein vermittelt werden und sehr viele Retailer achten mittlerweile sehr stark auf Architektur bzw. Shopping-Experience bzw. "Look & Feel" (siehe Apple, Globetrotter, etc). Das soll heißen, dass Retailer sehr klare Vorgaben bzw. Ideen bei Raumflächen und zeitgenössischer Gestaltung haben. Wie zuletzt bei der Zeilgalerie gesehen, werden mittlerweile schon postmoderne Gebäude ausgetauscht, da es von Retailern / Shoppern nicht mehr als zeitgemäß empfunden wurde. Die Gestaltung des neuen SportArena Baus wird bspw. sehr hohe Chancen haben interessante internationale Mieter anzulocken, die noch nicht in Frankfurt vertreten sind.



    Mod: Die sich anschließende abstrakte Diskussion wurde in den Thread "Zeil Talk" verschoben.

    Es ist grundsätzlich als positives Zeichen zu werten, dass sich der Einzelhandel und die Gastronomie in Frankfurt wieder mehr zutraut und es nach den Pandemie-Lockerungen zu vermehrten Neueröffnungen kommt. Das ist nicht nur an der Fressgass (Strahmann, Pret) zu beobachten, sondern beispielsweise auch am aufstrebenden Oeder Weg oder an der nördlichen Berger Straße löblich zu erwähnen.


    Für mich bleibt die Nagelprobe für den Frankfurter Einzelhandel aber die Entwicklung rund um die Zeil. Die Aufwertung des Galeria Kaufhof ist zwar ein großes Plus, dennoch macht das westliche Eingangstor zur Zeil einen immer weniger einladenden bzw. schäbigen Eindruck. Der ehemalige "Esprit" und "Depot" (zuvor "Marks & Spencer") wirkt als trister, leer stehender Block abschreckend auf Besucherströme. Es bleibt zu hoffen, dass es zu einem Komplett-Abriss dieses dunkelgrauen Monolithen kommt, so dass ein deutlich hellerer und zeitgemäßerer Bau entstehen kann, der für moderne Flagship Stores in Frage käme (Beispiel: das gelungene und 2018 eröffnete Uniqlo Flagship in Köln an der Hohen Strasse vom Büro Kühn Malvezzi).


    Bei der ebenfalls wenig erbaulichen Sportarena ist zumindest schon die Absicht zum Umbau vorhanden, aber auch hier geht es nur quälend langsam voran. Es wäre zu begrüßen, wenn hier keine Dauer-Leerstände wie an der Ost-Zeil (ab Karstadt) oder Schillerstrasse (Ex-Lorey) entstehen. Insofern kommt die geplante Umgestaltung der Hauptwache sicherlich zu einem richtungsweisenden Zeitpunkt.

    Gleich vorweg: Es gibt leider noch nichts Neues zu vermelden. Dennoch: Am 01.02.2022 hat die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH) die Wettbewerbs-Ergebnisse auf dieser sehr anschaulich gestalteten Webseite zusammen gefasst (Quelle: eigene Webseite des neuen Kurhauses).


    Interessant sind u.a. die Auszüge bzw. Einschätzungen zu den Entwürfen aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung.


    Da Ferdinand Heide immer wieder unter Beweis stellt wie qualitativ hochwertig seine Bauten im Rhein-Main Gebiet ausfallen (das wunderbare Seminarhaus am Uni Campus Westend, die gar nicht mal unähnlichen und sehr gelungenen Rhein-Main Hallen Wiesbaden, Osthafenbrücke Frankfurt, Millenium Tower) würde ich mich sehr freuen, wenn er der ausführende Architekt werden sollte.


    Die bereits bekannte Wettbewerbs-Broschüre ist an dieser Stelle herunter zu laden.

    An der Großbaustelle “Main Yard” im Allerheiligen Viertel ist an der großen Street Art Kunstfassade jetzt eine Friedenstaube mit einem Ölzweig in blau und gelb gemalt worden.


    Der Künstler Justus Becker zeichnet sich für dieses effektvolle Spray-Kunstwerk verantwortlich. Siehe die Webseite hier:

    https://dosenkunst.de/tag/justus-becker/


    Das politische Statement samt Skyline Background ist bereits in der heutigen Druckversion des Spiegels zu sehen (Seite 50).



    Mod: Das Mural hat thomasfra fotografiert und hier für uns gepostet.

    Points taken, die Radinfrastruktur ist zweifelsohne an vielen Stellen veraltet und wird hoffentlich als Teil der"Fahrradstadt Frankfurt" Initiative angegangen, bei der es schon erste Erfolge zu feiern gibt. Allerdings geht es mir am Mainweg zwsichen F und OF schon recht konkret um die abends dort in der Finsternis gelassenen Fussgänger und eher weniger um die bereits mit Licht ausgestatteten Räder.


    Da sehr viel Geld in den Umbau des Kaiserlei-Kreisels geflossen ist bzw. fließt, bin ich schon stark verwundert, dass der Mainweg gerade unter der Kaiserleibrücke komplett im Dunkeln gelassen wird. Das ist für das Sicherheitsgefühl aller dortigen Passanten einfach ein fatales Signal. Die weitere Wegstrecke bis auf Höhe des Leonardo Hotels bzw. Anfang der Schleusenbeleuchtung ist ebenfalls besonders unschön bei Nacht. Wenn wenigstens hier eine Beleuchtung möglich wäre, würde sich schon einiges zum Positiven wandeln (--> ein Unterschied wie Tag und Nacht).


    Übrigens würden sich wohl auch die Gäste des Leonardo Hotels und des Delta Marriott Hotels am Kaiserlei freuen, wenn sie nicht nur per Taxi / S-Bahn nach Frankfurt kommen sollen, sondern auch den Fußweg am Main nehmen können. Ansonsten können die Hotels natürlich auch Taschenlampen an die Gäste verteilen.

    Mir liegt es fern ein OF-Bashing zu betreiben und diese Unterstellung lasse ich mir auch nicht in den Mund legen. Im Gegenteil, die von der De-Industrialisierung stark betroffene Stadt blüht in den letzten 5 Jahren regelrecht auf und besonders der dortige OB Felix Schwenke (42 Jahre) macht einen wesentlich kompetenteren Eindruck als sein SPD-Counterpart in Frankfurt.


    Meine Argumentation ist eher: Das Aufblühen Offenbachs besonders in Mainnähe ist umso mehr ein Grund die abendliche Finsternis am Main in Richtung Frankfurt zu beenden. Positiv ausgelegt, sind die E-Busse in OF ein Zeichen für Investitions-Freudigkeit in Verkehrsprojekte, nicht ein Zeichen für Passivität. Die Vorzeichen stehen gut für weitere Investitionen rund um den verstaubten und altmodischen Kaiserlei, denn dort hat OF am meisten Nachholbedarf.

    Bzgl. der leeren Kassen ist alles eine Frage der Prioritäten. Stand Ende 2021 gönnt sich Offenbach bspw. eine Flotte an 36 sündhaft teuren Elektrobussen (!!!) wärhend sich Frankfurt mit seinen stinkenden RMV-Bussen die Luft verpestet, aber dafür mal wieder gespart hat. Ich finde Elektrobusse übrigens eine sehr lobenswerte Investition, allerdings würde ich dieses Transportmittel eher in Singapur, Luxemburg oder Bad Vilbel erwarten, aber nicht in der Stadt mit der höchsten Arbeitslosenquote unter allen Landkreisen in Hessen (Stand 2020: OF mit 10% in 2020 verglichen mit 5,4% hessenweit). Kurz gesprochen: Für absolute Luxus- und Prestigeprojekte im Verkehrsbereich scheint es in Offenbach irgendwie doch Geld zu geben.


    Für mich ist der Game Changer in dieser Diskussion die Osthafenbrücke. Durch den nicht mehr ganz neuen Main-Übergang sind die Verkehrsströme entlang des Mains zwischen F und OF deutlich vereinfacht und intensiviert worden. Durch die expandierende EZB boomt die Osthafenumgebung nun schon seit etwas mehr als einem Jahrzehnt während sich in Offenbach besonders zwischen Hafeninsel und Kaiserlei eine regelrechte neue Gründerzeit entwickelt. Gerade die Wohnungen auf der Offenbacher Hafeninsel ("Mainviertel") richten sich schon relativ eindeutig an sehr gut verdienende Arbeitnehmer in Frankfurt, die sicherlich nicht nur Auto und ÖPNV als Transportmittel verwenden wollen.


    Mit dem Umbau des Kaiserlei Kreisels sind nun auch signifikante Mittel in die Aufwertung des gesamten Anreiner-Gebiets in Mainnähe geflossen. Somit ist auch vollkommen absehbar, dass weitere Wohnungen, Büros, Hotels, Gastronomie, Schulen, Sportflächen oder u.U. sogar eine Arena folgen werden. Zuletzt entstand sogar das sehr gelungene Sommerbau am Kaiserlei, der hoffentlich in dieser Form wiederkehren wird. Das LEIQ -Areal (Fertigstellung Q1 2023) ist nur ein weiteres Beispiel für einen Komplex direkt am Main und mit direkter Nähe zur Kaiserleibrücke (und somit Frankfurt), die den Druck nur weiter erhöhen wird die abendliche Finsternis am Main zwischen F und OF schnellstmöglich zu beseitigen.


    Long story short: Es ist nicht mehr eine Frage des ob, sondern nur noch des wann die Beleuchtung am Main in Kaiserlei-Nähe für ALLE dortigen Verkehrsteilnehmer kommt.

    Ich verstehe die Besorgnis, aber wir sollten lieber im "Here & Now" bleiben und da geht es ganz klar um das Leid der Ukrainer.


    Wenn wir uns schon über die brenzliche geopolitische Lage den Kopf zerbrechen, können auch wir im Forum etwas dafür tun den jetzt darunter leidenden Menschen bzw. Zivilisten sofort zu helfen.


    Hier sind zwei Möglichkeiten zu helfen für alle, die Interesse haben:

    https://www.aktionsbuendnis-ka…e.de/krieg-in-der-ukraine

    https://www.aktion-deutschland-hilft.de/

    Beleuchtete Fahrräder sind aber nur ein Bruchteil der Nutzer der von allen Teilnehmern gleich stark benutzten Strecke am Main. Es kann nicht ernsthaft verlangt werden, dass Fussgänger/Jogger ihre Taschenlampen am Handy anschalten sollen um hier zwischen EZB und OF-Hafeninsel hin und her zu gehen. Ich will nicht nur die unmittelbare Strecke vor mir sehen können, sondern auch die Personen, die mir in 30 Metern entgegen kommen (oder hinter mir sind) um diese evtl. zu vermeiden. Derzeit ist es schon ziemlich "spooky" gerade für Frauen (unter der Kaiserleibrücke ist es stockduster abends).


    Das Argument mit der Hochwasser-Anfälligkeit finde ich nicht sonderlich stichhaltig. Gerade der Mainverlauf in Frankfurt ist sehr oft von Hochwasser betroffen, bspw. unterhalb des Oosten. Die Lampen scheinen dennoch nicht beeinträchtigt oder abmontiert worden zu sein.


    Wer für Sicherheit und Aufenthaltsqualität am Main zwischen Frankfurt und Offenbach - also am Kaiserlei - sorgen will, sollte vor allem nach Einbruch der Dunkelheit für ausreichend Beleuchtung am Main sorgen. Wenn Offenbach die finanziellen Mittel nicht aufbringen will, sollte Wiesbaden noch ein paar Euro in der Schatulle haben, es handelt sich schließlich um den Hessichen Radfernweg R3 am südlichen Mainufer. That's not too much to ask for.

    Mod: Beiträge aus dem Kaiserlei-Projektstrang hierher verschoben.



    Die Bepflanzung entlang der Strassen ist grundsätzlich positiv und zu begrüßen.


    Wenn es um die Attraktivität des Kaiserlei-Gebiets gehen soll, wäre allerdings noch ein wichtiger "Low Hanging Fruit" zu bearbeiten.


    Der Fussgänger/Fahrrad/eScooter/Inline Skater Weg am Main zwischen Gerbermühle und Kaiserleibrücke ist abends stockduster und somit gefährlich, unwirtlich und unattraktiv. Das ist bspw. für viele EZB-Angestellte, die am neuen Hafenpark wohnen und zur Arbeit radeln ein Ärgernis. Ähnliches gilt für Besucher des populären "Hafen 2".


    Wenn der wichtigste Mainweg zwischen der grössten und fünftgrössten Stadt Hessens (131.000 Einwohner) derart unattraktiv bleiben sollte, bleibt die Standorts-Aufwertung des Kaiserleis erstmal nur Stückwerk.


    Hoffentlich gibt es Bestrebungen diesen Zustand schon bald zu verbessern. Da der Abschnitt des unbeleuchteten Radwegs hauptsächlich auf Offenbacher Seite liegt, sollte es nicht nur als Teil des Kaiserlei Upgrades, aber auch als Teil der Hafenpark Revitalisierung verstanden werden. Ansonsten heißt es weiterhin „Into the Darkness“ am Mainufer in direkter EZB Nähe. Das wäre Fail am Platze. :)

    Vielen Dank nochmal für den Casals Forum Bericht vom August 2021.


    Der Kronberger Bote berichtete am 16.02.22, dass das Casals-Forum von Staab Architekten im September 2022 eröffnen soll.


    Das Projekt ist Teil eines Gebäude-Ensembles bestehend aus Kammermusiksaal (Casals Forum), Musik-Akademie (Studienzentrum) sowie Hotel (siehe weiter unten). Dieses als "Musik-Quartier" bezeichnete Areal liegt zwischen dem Kronberger Bahnhof und dem Viktoriapark auf einer Hangkante. Die Umgebung des Kronberger Bahnhofs mit dem unwirtlichen Parkhaus galt vielen Anwohnern als "Unort". Die Planung des neuen Bahnhofsumfelds stammt vom Schweizer Landwirtschaftsartchitekten Enzo Enea.


    Mehr Details zum Casals Forum:

    • Der Kammermusiksaal soll 600 Besucher fassen können.
    • Es soll sich laut diesem Artikel um den weltweit ersten Konzertsaal handeln, der komplett CO2-neutral betrieben werden kann.
    • Ein Eisspeicher wird den Saal klimatisieren, welcher vom Land Hessen, dem Bund und der EU gefördert wird.
    • Es fließen Mittel aus dem Bundesprogramm zur Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus, die bis zu 2/3 der Gesamtkosten des Baus bezuschussen könnte.
    • Die 1993 gegründete Kronberg Academy dient der Ausbildung und Förderung junger Talente der Instrumente Violine, Viola und Violoncello. Sie betreibt ebenso diverse musikalische Projekte, veranstaltet Konzerte und führt ein internationales Streicher-Festival durch.

    Wie vom User "ries-von-der-mohe" erwähnt, ist das sehr gelungene Design-Hotel "Vienna House HQ" von Staab Architekten mit Holzfassade und Natursteinsockel bereits am 03.02.2020 fertig geworden. Hierzu gibt es eine Bildergalerie auf der Hotel-Webseite sowie auf der Seite des AKH. Ich würde mir wünschen, dass sich manche Hotelneubauten in Frankfurt ebenfalls an solchen Vorzeige-Entwürfen orientieren würden anstatt Architektur wie das grauenhafte InterCity Hotel neben dem Hauptbahnhof abzuliefern.


    Noch ein Hinweis zu den Kosten: Diesem bereits zwei Jahre alten FAZ Artikel ist zu entnehmen, dass die Kosten für den Konzertsaal und dem Studienzentrum der Kronberg Academy 60% über der Planung lägen (58,5 Mill. statt ursprünglich kalkulierter 36 Millionen).

    Das 800-Millionen Euro schwere Smart City Projekt "Spring Park Valley" in Bad Vilbel, welches an dieser Stelle im Forum vor 4 Jahren vorgestellt wurde, wird komplett neu strukturiert. Das Konzept der Smart City soll hingegen weiter verfolgt werden. Die Webseite des Spring Park Valley mit dem Slogan "Europas grösstes Innovationsquartier" zeigt den bisherigen Stand der Planung, der durchaus verheißungsvoll aussieht (wäre das nicht mal was für die brach liegenden Flächen rund um das Kaiserlei)?


    Bei dem 90.000 qm großen Gewerbegebiet bzw. Innovations-Quartier mit gewollter "Silicone Valley" Anlehnung handelt es sich um den Bereich Nordbahnhof zwischen B3 und Main-Weser-Bahn. Die Stadt hatte das Bauland für 40 Millionen Euro verkauft.


    Die FNP berichtete nun am 04.01.22, dass der bisherige Hauptinvestor CESA einen Großteil seiner Anteile an den neuen Partner, die DLE, abgegeben hat. Die DLE stellt nun Verkehrskonzept, Energiekonzept und Bauweise vor allem Corona-bedingt auf den Prüfstand (Stichwort Homeoffice) und sucht nach neuen Lösungsansätzen für das Areal.


    Dennoch herrscht nicht Stillstand:

    • Ein Fitness-Park wird im zweiten Quartal 2022 wird auf dem Areal eröffnet.
    • Die Planungen für den angekündigten Hotelneubau sind unterwegs und in Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden.
    • Für ein erstes Bürogebäude soll im Laufe dieses Jahres ein Bauantrag eingereicht werden.
    • Für die weiteren Baufelder befände man sich in der Nutzeransprache.



    Die FNP berichtete am 19.01.22 vom aktuellen Stand der Bad Vilbeler Therme, da der Bauantrag der Thermengruppe Josef Wund vor genau einem Jahr eingereicht worden war. Kurz gesprochen: Das aufwändige Prüfverfahren ist weiterhin am Laufen.


    Da der komplexe Bauantrag insgesamt 120 Din A4 Akten (!!) umfasst, dauere die Bearbeitung durch das Kreisbauamt des Wetterau Kreises entsprechend lange. Neben der Bauaufsichtsbehörde würden sich ebenso weitere 12 Fachstellen, öffentliche Träger bzw. Prüfingenieure mit dem über 200 Millionen Euro schweren Bauprojekt beschäftigten.


    Die Wund-Gruppe reagiert auf den zähen Prozess nach Anfrage der FNP-Journalisten eher gelassen. Alleine für die Bauplanung sei bereits ein zweistelliger Millionenbetrag im Vorfeld geflossen. Das bezeuge das längerfristige Engagement bzw. Commitment für das Projekt. Die vierspurig ausgebaute Bundesstraße 3 ist ebenfalls ein Infrastruktur-Vorteil, der hervorzuheben ist.


    Ein wichtiger Faktor in puncto Komplexität ist wahrscheinlich der LEED-Platinum-Standard für ökologisches bzw. ressourcenschonendes Bauen. Es sei das erste Projekt dieser Art in Deutschland und ist somit kein einfaches Copy/Paste der bereits bestehenden fünf Thermen (Erding, Bad Wörishofen, Titsee-Neustadt, Sinsheim, Euskirchen).


    Noch ein Schmankerl am Rande: Bei hohen Temperaturen sollen sich die Dächer des Bads öffnen können um Freibad-Atmosphäre zu ermöglichen. Die Therme Euskirchen zeigt wie ein solches Cabrio-Dach dann aussehen dürfte.

    Laut dem Artikel "Bankenstadt mit ungewisser Zukunft" der Sueddeutschen Zeitung Anfang Januar 2022 sind interessante Fakten nachzulesen:


    • Laut dem hessischen Wirtschaftsminister Al-Wazir wären durch den Brexit insgesamt ca. 1.500 Stellen bis Ende 2022 nach Frankfurt verlagert worden.
    • So hätten ca. 60 Banken ihren Sitz entweder nach Frankfurt verlegt oder zumindest Personal aufgestockt Das wäre laut Al-Wazir dann mehr als Paris, Dublin oder Amsterdam vorzuweisen hätten. Ein beachtlicher Erfolg, welcher meines Erachtens in diesem Thread viel zu kurz kommt.
    • Kurz gesprochen: Die Wertpapierhändler gingen nach Paris, aber die Verwaltung der Bank, d.h. die zentralen Funktionen für das Geschäft in der EU, wurden vornehmlich in Frankfurt angesiedelt. Frankfurt spielt in die Karten, dass die Regulierung und Aufsicht stark zulegten, obwohl die Beschäftigung im deutschen Bankensektor seit vielen Jahren stetig sinkt.
    • Zwischen Ende 2008 bis Herbst 2020 war in Deutschland ein heftiger Rückgang um 11% auf knapp 632 .000 Bankmitarbeiter zu verzeichnen, laut Berechnungen der Landesbank Helaba. Frankfurt kam trotz Weltfinanzkrise hingegen relativ milde davon: Mit etwa 65. 500 Bankmitarbeitern lag die Beschäftigung bei Banken in der Stadt zuletzt sogar etwas über dem Stand von 2008. Damit liegt Frankfurts Anteil an den deutschen Bank-Arbeitsplätzen inzwischen bei mehr als 10%, was einer Zunahme entspricht trotz Fintech Konkurrenz aus Berlin.
    • Der Artikel sagt zudem, dass das deutsche Drei-Säulen-Modell, d.h. die starre Separierung in kommunale Sparkassen, genossenschaftliche Volksbanken und Privatbanken wichtige Konsolidierung und Privatisierung verhindert hätte.
    • Der Artikel geht auch auf die Aussichten für den Standort Frankfurt ein: Durch die Wirecard-Reform rüstet die Finanzaufsicht Bafin weiter auf, mit dem Expertengremium ISSB hat die EU Frankfurt als Sitz einer Behörde ausgesucht, die künftig Standards setzen wird für Nachhaltigkeit im Finanzsektor. Für die geplante Europäische Anti-Geldwäschebehörde könnte Frankfurt durchaus in Frage kommen. Wahrlich kein Worst Case Outcome aus meiner Sicht.