Beiträge von Golden Age

    Am Canon Hochhaus sind die Gerüste nun wieder abgebaut und das Resultat ist „Status Quo Ante“. Es wurden scheinbar nur lose / veraltete Fassadenteile erneuert. Nicht schlecht wäre, wenn der jahrelange Leerstand der ehemaligen Deutsche Bank Filiale sich endlich wieder mit Leben füllt, die Wahrscheinlichkeit steigt nach dem Umbau der Kreuzung vor der Haustür.


    Bedauerlicherweise wurde der beliebte Alt-Sax Weihnachtsmarkt am Paradiesplatz ohne jeglichen Hinweis an die Öffentlichkeit abgesagt. Die Initiative „Alt Sax Neu“ hatte in den letzten Jahren den Markt ausgerichtet um dem jahrzehntelangen Leerstand am Paradiesplatz entgegenzuwirken. Da weder Magistrat noch OB Interesse an einer Aufwertung zeigen, sollte man über eine Umbenennung in „Höllenplatz“ nachdenken. Das würde der Verwahrlosung und Tristesse wenigstens gerecht werden.

    Mehr noch, die USA bietet immerhin noch Chancen auf sozialen Aufstieg bis in die Oberschicht - allein Hunderttausende Angestellte der amerikanischen Techkonzerne sind Multimillionäre, in Deutschland ist dieser Maß an Wohlstand im Wesentlichen Erben vergönnt.

    Au contraire, die USA entwickelt sich eher in Richtung einer puren Klassengesellschaft, die die Großbritanniens nochmal übertrifft. Sozialer Aufstieg ist vor allen denen vergönnt, die ihre Kinder in extrem teure Kitas, Kindergärten, Elementary Schools, High Schools, Prep Schools und Unis schicken können (und dann weitere Unsummen für Privates Tutoring ausgibt, so dass die standardisierten Tests bestanden werden können), alle anderen gucken in die Röhre. Einen zweiten Bildungsweg gibt es so gut wie nicht. Da gefällt mir das Modell der sozialen Marktwirtschaft der EU (oder Japan oder Kanada) als Gegenentwurf um Längen besser.


    Silicon Valley entwickelt sich hierbei in ein Frankenstein Monster für die USA, in dem sich "Creative Destruction" mittlerweile in pures Oligarchentum verwandelt, das nun aktiv die Demokratie der USA auszuhöhlen droht. Das schaurigste Beispiel, Elon Musk, wird seine Stelle im Weißen Haus vor allem dazu nutzen seinen eigenen Firmen lukrative Aufträge zuzuschanzen, seine Konkurrenz zu schwächen und vor allem seine Plattform nutzen um in 4 Jahren dann selbst Präsident zu werden (mit hoher Aussicht auf Wahl-Triumph). Ein Jeff Bezos von Amazon untersagte der in seinem Besitz befindlichen und liberalen Zeitung "Washington Post", eine Bastion der journalistischen Integrität, 10 Tage vor der Wahl eine Wahlempfehlung für Kamala Harris. Die Wahlempfehlung hätte nichts an Trumps Sieg geändert, aber Bezos hatte wohl Angst, dass seine wirtschaftlichen Interessen in Gefahr geraten könnten. Zwei perfekte Beispiele für eine Tech-Branche in den USA, die immer mehr gottähnliche Gestalten hervor bringt und zu demokratischen Prinzipien ein höchst ambivalentes Verhältnis pflegt.


    Zum Thema Schlüssel-Technologien hierzulande möchte ich daran erinnern, dass es zwei kleine Pharma Firmen waren, BioNTech (Mainz) und Moderna (Boston), die es mit der innovativen mRNA-Technologie geschafft haben vor drei Jahren den Weg aus der Corona-Krise herauszuführen. Ein Resultat aus Spitzenforschung, Kapitalförderung und Bildungs- bzw. Wissenschaftsstandort. Diese Technologie kann nun bahnbrechend für die Krebsforschung werden. Chinesische Firmen schauten bei dieser Entwicklung zu und der "dekadente" Westen zeigte, dass er doch noch zu immensen Leistungen in Krisensituationen im Stande ist.


    Was mir Hoffnung gibt für Deutschland und die EU. Not macht erfinderisch, sowie gerade zur Coronakrise unter Beweis gestellt. Nun wird zurecht wieder an längst überholten Paradigmen gezweifelt. Man dachte zu lange, dass günstige Energie aus Russland und starke Nachfrage aus China unsere Exporte von alleine sprudeln lassen werden. Diese Zeiten sind nun endgültig vorbei und man muss sich wieder anstrengen, fokussieren und neue Wege in der Politik gehen, wie es bspw. der Draghi-Bericht zur EU Wettbewerbsfähigkeit empfiehlt. Das tut der Wirtschaft und unserer oft viel zu behäbigen Gesellschaft eher gut. Auf ein deutsches Silicon Valley mit populistischen Halbgöttern, die Despoten unterstützen oder billigend in Kauf nehmen, kann ich aber hierbei sehr gerne verzichten.

    @ LugPaj: Beschönigen nicht, aber richtig einordnen schon.


    Was hat denn der heilige Ort der Zukunftstechnologien, also Silicon Valley, für die USA gebracht? Extreme Einkommensspreizung, soziale Isolierung und vor allem eine Gesellschaft, die sich nicht mehr auf die objektive Wahrheit einigen kann (bspw. "The Big Lie", d.h. Trumps Behauptung es habe im Jahr 2020 flächendeckende Wahlmanipulation gegeben). Soziale Medien und Online-Fehlinformationen haben eher Öl ins Feuer gegossen und die Gräben in den USA stark vertieft, so dass sich viele Landsleute komplett unversöhnlich gegenüber stehen.


    Und wer profitiert eigentlich vom Tech-Boom in den USA? Ich sehe vor allem eine sehr wohlhabende Harris-Wähler Minderheit an der West-Küste, die die Profiteure der Tech-Welle sind, aber sich in Trumps dystopischem Amerika zunehmend isoliert und unterdrückt fühlen werden. Eine Abwanderungswelle / Brain Drain von sogenannten Digital Nomads ist keinesfalls undenkbar. Viele der vermeidlichen "Innovators" wie der reichste Mann der Welt, Elon Musk, scheinen von Größenwahn, Rachegelüsten und Verschwörungstheorien besessen (d.h., Musk ist hier nur das prominenteste Beispiel). Tesla-Käufer hätten ihr Geld genauso gut direkt an Donald Trumps Wahlkampf-Kampagne spenden können. Die Tech-Abhängigkeit ist somit eher Fluch als Segen für die USA und der Preis den die USA gesellschaftlich gezahlt hat, ist aus meiner Sicht einfach zu hoch, besonders da AI jetzt nochmal als Brandbeschleuniger wirken wird (Einkommens-Ungleichheit, Vorteile vor allem für die oberen Einkommen, Nachteile für die Landbevölkerung).


    Die EU macht es richtig diese Technologien (AI, Assoziale Medien, etc.) zu regulieren und vor allem zu bändigen. eines der größten Versäumnisse der USA aus den letzten 30 Jahren.


    Um den Bogen zu Deutschland zu spannen. Es gab in den letzten 5 Jahren zwei große externe Schocks, eine weltweite Pandemie, wie sie alle 100 Jahre passiert und von China verschwiegen wurde, und der größte Flächenkrieg Kontinentaleuropas seit dem zweiten Weltkrieg, welche gerade der Export-abhängigen deutschen Wirtschaft stark zusetzt. Das darf man ebenso nicht unter den Teppich kehren. Davor stand die deutsche Wirtschaft blendend da (ein Jahr nach dem anderen mit ausgeglichenem Haushalt) und war keineswegs der "Sick Man of Europe" wie der Economist es gerne jetzt gönnerhaft tituliert. Ja, manche Probleme sind hausgemacht, aber ohne das Sabotage Tandem China / Russland sähe die Welt gerade für den Mittelstand ganz anders aus. Es macht mir keine Freude es zu sagen, aber wir befinden uns schon seit einigen Jahren in einem neuen Kalten Krieg (Technologie, Handel und besonders der russische Angriffskrieg auf die EU-nahe Ukraine) und die aktive Schädigung der westlichen Wirtschaften ist ganz sicher ein bewusstes Druckmittel, das Xi und Putin hier einsetzen. Es wird Zeit so schnell wie möglich Handelsbeziehungen zu Indien, Südostasien, Mexiko, den Golf-Staaten, etc. zu vertiefen, bevor der Westen völlig isoliert da steht.

    Ja, die NIMBYs und Wutbürger sind sicherlich ein "contributing factor" für die absurde Bürokratie in diesem Land, aber absteigender Ast, nur weil man sich daran gewöhnen muss nicht immer der Musterschüler zu sein, ist viel zu hoch gegriffen.


    In der angeblich erfolgreichsten Wirtschaftsnation der Welt haben Wutbürger gerade mit großer Mehrheit einen orangenen / vorbestraften Möchtegern-Autokraten wiedergewählt (und den ultimativen Wutbürger Elon Musk gleich als Nachfolger in 4 Jahren mit im Paket). Im Vergleich dazu lebe ich dann doch ganz gerne in der EU, wo unsere zweifelsohne existierende Krise lösbarer erscheint.

    Diverse Neuigkeiten aus dem Süden:


    Beim "The34" geht es nach zwischenzeitlicher Herbstpause eifrig weiter. Das Vorderhaus wurde bis auf eine abgestützte Wand zum Nachbargrundstück abgerissen. Laut Plakat sind 50% der 18 Wohnungen bereits verkauft.


    Die Firma Karrié Bauunternehmung ist gerade dabei die Fassade des Canon-Hochhauses zu modernisieren (welches Rendering umgesetzt wird, ist nicht zu erfahren). Das Gebäude ist teilweise eingerüstet und besonders der Zugang zum Einzelhandel gleicht einem Slalom-Stangen Parcours.


    Nach Beseitigung der Shell-Station herrscht beim Stefan Forster Projekt an der Mörfelder Landstrasse 10-18 nach wie vor Stillstand.


    Verkehrsmaßnamen


    Direkt vor dem Canon-Gebäude wird die Kreuzung Textorstrasse / Darmstädter Landstrasse barrierefrei umgebaut (d.h. breitere Gehwege, eigener Radweg, erhöhter Kantstein bei Straßenbahn-Station, Wartehallen folgen im Frühjahr 2025). Seit dem 8.11. fahren die Straßenbahnen bereits wieder die Station Textorstrasse an, aber weitere Teile des Umbaus sind noch am Laufen, wie bspw. die Bushaltestellen.


    Ca. 200 Meter hiervon entfernt, kommt es derzeit an der Kreuzung Offenbacher Landstrasse, Mörfelder Landstrasse und Darmstädter Landstrasse ebenfalls zu Beeinträchtigungen durch Baumaßnahmen bzw. die Offenbacher wird derzeit stadtauswärts auf eine Spur verengt und ist stadteinwärts derzeit ganz geschlossen (d.h. sieht nach Sanierung der Offenbacher Landstrasse aus, öffentliche Informationen konnte ich nicht sofort ausfindig machen).


    Im Frühsommer 2025 soll der ambitionierte Umbau des Verkehrskreisels an der Oppenheimer Landstrasse und Holbeinstrasse fertig werden.


    Ein Schmankerl zum Schluss


    Der nicht nur bei Familien beliebte Brunnen am Walther-von-Cronberg-Platz wurde nach Sanierungs-Arbeiten bereits zum Herbstanfang wieder in Betrieb genommen. Der Platz benötigt dennoch dringend einen neuen Impuls, da die seit Jahren leer stehende Gastronomie um den Platz herum einen tristen Eindruck vermittelt.

    Ich denke, für Paris ist die gelungene Transformation des Zentrums von der Auto- zur Menschenstadt ein wesentlich nachhaltigerer Punkt, als eine Olympiade.

    Das eine kann durchaus das andere bedingen. Einen so großen Impact wie die Olympiaden von München oder Barcelona, die entscheidende Meilensteine für die Stadtentwicklung dieser Städte waren, ist es nicht . Aber es dürfte vergleichbar zu London 2012 werden, wo das vergessene östliche London aus der Versenkung geholt wurde und nun eben das abgehängte nördliche Paris rund um Saint-Denis.


    Nach NFL Spielen und der EM ist Frankfurt gut beraten die Sportstadt Marke weiter zu pflegen und auszubauen. Hier könnte der Bau der Multifunktions-Arena ein wichtiger Baustein sein.

    Das Global Liveability Ranking 2023 des Economist Intelligence Unit (EIU) wurde bereits im Juni veröffentlicht, trotzdem ist es nochmal eine nachträgliche Notiz wert. Frankfurt ist von Rang 7 auf 17 abgerutscht und teilt sich somit denselben Rang mit Berlin, immerhin noch die beste Platzierung unter den Städten in Deutschlands.

    Jährlich grüßt das Economist Livability Ranking, das deutlich einflussreichste der Städte Ranglisten. Frankfurt bleibt im Jahr 2024 auf Platz 17 zusammen mit Luxemburg und ist die einzige deutsche Stadt unter den Top 20, die erneut von Wien (1.) und Kopenhagen (2.), sowie Zürich (3.) angeführt wird.


    Wer meint diese Rankings sind lediglich eine nette Ego-Stroking-Exercise für neurotische Stadtmenschen, dem sei erwidert, dass solche Erhebungen gerade bei Beauty Contests wie der erfolgreichen AMLA-Bewerbung hilfreich sind. Frankfurt liegt laut dem Economist eben vor den Mit-Bewerbern Paris, Dublin, Mailand oder Madrid. Dafür kann Paris mit der sehr eindrucksvollen und bislang gelungenen Olympiade auf der großen Bühne punkten.


    Quelle 1: Global Liveability Ranking - Wikipedia

    Quelle 2: City quality of life indices - Wikipedia

    Nicht nur die Bild, auch das Pendant auf der anderen Seite des politischen Spektrums, die FR, veröffentlichte heute einen ähnlich lautenden Artikel ("Auch die belgische Polizei warnt Fans vor Zombieland in Frankfurt").


    Ein Sprecher der belgischen Polizei wird zitiert, dass aktiv von einem Besuch des Viertels abgeraten wird oder dieses schnell wieder verlassen werden sollte. Das Intellektuellen-Blatt "The Sun" spricht von 5.000 Drogensüchtigen und 300 Dealern auf engstem Raum, mag sein.


    Ich störe mich schon ein wenig an dem Begriff "Zombieland" (No Go Area wäre passender), wenn gerade einige sogenannte Fans genau diesem Begriff gerecht werden. In ein paar Tagen werden wir sehen, was für wohl erzogene Musterschüler und höfliche Schwiegersöhne aus England anreisen.


    Man muss aber auch so ehrlich sein, dass Corona nur der Beschleuniger für eine sich vorher schon abzeichnende Abwärtsspirale war. Schon lange vor Corona war in der Taunusanlage, Mainufer und Willy-Brand-Platz das Milieu in zunehmenden Zahlen anzutreffen. Die Feldmann-Wähler dürfen sich in diesem Zusammenhang gerne nochmal eine Runde schämen einen der unfähigsten, korruptesten Oberhäupter dieser Stadt jemals nicht nur ins Amt gewählt, sondern auch noch wieder gewählt zu haben. Unter OB Boris Rhein, der wohl gut positioniert ist Scholz in ein paar Jahren als Kanzler abzulösen, wäre dieser "Low Point" wohl nicht erreicht worden.

    Ja, stimmt. Die Waffenverbotszone gilt ab 20 Uhr und nicht 22 Uhr.


    Die Frankfurter CDU des Ortsbeirats 1 schlug am 24.5. vor die Waffenverbotszone auf den ganzen Tag auszuweiten. Das politische Echo der Linken fiel entsprechend reserviert aus. Ich drücke erstmal die Daumen, dass gerade die nächtliche Ausweitung auf den ganzen Hauptbahnhof Wirkung zeigt, da besonders dort für erstmalige Frankfurt Besucher ein ausbaufähiger erster Eindruck entsteht.

    Die Bekämpfung der Ursachen wäre hier auch wieder deutlich wirkungsvoller und in jeder Hinsicht sinnvoller, als die Einführung dieser Waffenverbotszone, wo man wegen gewissen "Fachkräften" also nichtmal mehr seine Taschen- oder Steakmesser von Haus zu Haus mitnehmen darf.

    Typisches „Strawman Argument“, mal ganz abgesehen von der völlig unnötigen Verallgemeinerung bei ausländischen Fachkräften, die gerade in Frankfurt den Laden am Laufen halten und die Stadt wesentlich interessanter / lebenswerter machen, als so manche „homogene“ Stadt in Osteuropa.


    Basierend auf den von Dir beschriebenen Gründen gibt es gerade keine Waffenverbotszone tagsüber bzw. erst ab 20 Uhr. Alles andere wäre auch nicht rechtssicher. Diese Thematik hatte Ordnungsdezernentin Rinn (FDP) im oben referenzierten Artikel auch angesprochen. Wortlaut: "Unter anderem könnten tagsüber Passanten zum Beispiel gerade ein Haushaltsmesser gekauft haben oder Handwerker auf dem Weg zum Tapeten-Ablösen sein.“

    Die Erdgeschosswohnung mit bodentiefen Fenstern auf Straßenniveau zur abstandslosen Interaktion mit Passanten hat dabei allerdings einen recht speziellen Reiz.

    Vor allem nicht irgendwelche Passanten, sondern vor allem Partygänger, die die Dreieichstrasse als Hauptschneise verwenden in Richtung Alt-Sax.


    Daher wäre es auch völlig naiv mit einem offenen Innenhof mit niedrigen Zäunen, wie auf dem Render gezeigt, zu planen. Es ist klar was dann ab 22 Uhr in diesem Innenhof passieren würde und welche unangenehmen Gerüche besonders im Sommer aufkommen würden.


    Sehr schön ist übrigens, dass 50 Meter weiter vom „34“ das neue Eck Restaurant „Daheim Drei Steubern“ im August fertig wird. Die verwahrloste Erdgeschoss Ebene dieses Altbaus erhält gerade eine erhebliche Aufhübschung. Die relativ lieblos gestaltete Dreieichstrasse mausert sich. Diese Straße ist mit ihren relativ intakten Gründerzeitlern eigentlich für eine Bundesstrasse viel zu schade.

    Es spricht Bände wirklich ausnahmslos alle Gegen-Maßnahmen im Bahnhofsviertel ins Lächerliche zu ziehen und von vornherein als Alibi / Woke / Gutmenschen / „name your favorite Buzzword“ Symbolpolitik oder blinden Aktionismus zu charakterisieren.


    In diesem Hessenschau Artikel zu diesem Thema steht, dass die Zahl der Gewalttaten mit Waffengebrauch im Frankfurter Hbf sich seit 2019 mehr als verdoppelt (!!) habe. Es ist also schlüssig hierauf zu reagieren.


    Ebenso wird von OB Josef erwähnt, dass die Waffenverbotszone, die es übrigens auch in Wiesbaden gibt, laut »Auswertungen » der Stadt erfolgreich sei. Polizeipräsident Stefan Müller sagte, dass seit November 62 Waffen von der Landespolizei sichergestellt worden sein. Es werden besonders solche Personen kontrolliert, die sich auffällig verhalten und andere Personen belästigen. Neben der BuPo / Landespolizei ist auch ein privater Sicherheitsdienst der Bahn im Einsatz. Letzten Mittwoch wurde zudem eine neue Video Überwachungsanlage installiert. Mehr Beamte sollen auf Wunsch der Landesregierung auf der Straße unterwegs sein und es soll vermehrte Razzien geben.


    Ich kann nur sagen weiter so, diese Massnahmen sind überfällig und die nächtliche Waffenvetbotszone sollte aus meiner Sicht auch auf die zunehmend problematische Mainuferstrecke zwischen Friedensbrücke und Untermainbrücke ausgedehnt werden.

    Eine klare Aufwertung für diese einstige Bauruine mit vielen schönen Details wie der Rauten-Fassade. Das „34“ wird aufgrund der Eck-Lage sicherlich ein Hingucker. 17 Wohnungen deuten daraufhin, dass hier vor allem (sehr) wohlhabende Singles angesprochen werden sollen. In direkter Gehdistanz zur EZB und wenige Meter von Main und Affentor Biergärten entfernt, wird sich das Klientel wohl auch finden. Hier sieht man bspw. die Preise, die für die 1,5 Zimmer Wohnungen aufgerufen werden. Auch ein „städtisches Tiny House“ gibt es im Hof.


    Verantwortlich zeichnet sich das Frankfurter Büro Franken Generalplaner, das u.a. in Sachsenhausen für den Neubau an der Kleinen Rittergasse bekannt ist, ebenfalls mit Sonder Fassade. Auch das 34 hat dort eine eigene Seite. Dort erfährt man, dass es sich um 17 Wohneinheiten und 1 Gewerbeeinheit handelt (scheinbar die ehemalige und neue? Trinkhalle an der Willemerstrasse). Die Erweiterung ist eine Holzständerbauweise auf Stahlbeton Bodenplatte.


    Nicht gut ist, dass die Platane abgeräumt wurde, einst eine der ältesten und größten Bäume der Nachbarschaft. Sie war dem Kran wohl im Weg, aber hier sollten dann auch entsprechend Ersatzpflanzungen von ausgewachsenen Bäumen erfolgen und nicht die üblichen Kirschlorbeer Alibi Büsche.

    Von Law-And-Order zu sprechen, wenn man die Leute dazu bringt 200 Meter weiterzugehen, damit Familien das wichtigste Nadelöhr der Stadt nutzen können, finde ich völlig absurd.

    Ich habe aber bei Law & Order ganz klar von Singapur gesprochen. Außerdem brauchen wir rhetorisch gar nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen, da ich die Schaffung von Aufenthaltsqualität für alle am Kaisersack als elementares Element für die Verbesserung der Lage im Bahnhofsviertel erachte. Ich halte mich mit meiner Familie dort äußerst ungerne auf, genauso wie an den Gleisen im Hauptbahnhof , sowie dem S- und U-Bahnhof des HBF.


    Die Rumlungerei am Kaisersack um 200 Meter in Richtung Taunusstrasse zu verlagern, wäre gut, da sich dort auch die Drogenhilfe Einrichtungen befinden. Wo wir aber wirklich anderer Meinung sind, ist die Wirksamkeit der bisherigen / angekündigten Maßnahmen im Bahnhofsviertel. Natürlich muss man abwarten, ob das Drogenviertel auch nach der EM weiterhin als „Hot Topic“ auf der Magistrats-Agenda bleibt, aber gemessen an den bisherigen Entwicklungen unter OB Josef bin ich eher optimistisch gestimmt.

    Der Punkt war eigentlich, dass gerade am Kaisersack nicht weg geguckt wird, sondern die Problematik im Fokus des Ortsbeirats liegt. Das Prinzip hinter dem Ideenwettbewerb heißt partizipative Demokratie und funktioniert eigentlich recht gut. Besser als das von oben herab Law & Order a la Singapore ist es allemal. Was klar ist, dass sich Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf, Köln oder Leipzig nicht solche Zustände wie am Kaisersack leisten. Hieran kann sich ja jetzt etwas ändern, n’est-ce pas?

    Dann würde ich mal Gandhi zitieren und sagen “Be the change you wish to see in the world” oder Erich Kästners “Es gibt nicht Gutes außer man tut es.” (Kritisieren / Bedenken äußern kann man danach immer noch). Gerade beim Kaisersack gibt es die Chance am Ideenwettbewerb zur Umgestaltung mitzuwirken. Der Ortsbeirat 1 hatte einstimmig bzw. parteiübergreifend im November 2023 beschlossen den Kaisersack dauerhaft aufzuwerten bzw. in einen Platz zu verwandeln. Hierzu wurde der Magistrat aufgefordert einen Ideenwettbewerb zur Umgestaltung auszuloten. Die Ideen zur Umgestaltung hören sich nicht verkehrt an, gepaart mit der Waffenverbotszone, mehr Säuberung, mehr Polizeipräsenz, mehr Streetworkern und der Umbau der B-Ebene bzw. des Vorplatzes. Vielleicht ist das Glas doch halb voll?


    Quelle: FR Artikel Nov 2023

    Ein definitiver Zugewinn an dieser Stelle, auch da das Lorsbacher Thal und das Daheim sehr gute Kritiken einheimsen. Dennoch ist es etwas unglücklich, dass man die EM komplett verpasst. Das wäre leicht verdientes Geld gewesen.


    Leider muss man konstatieren, dass sich die Leerstände in Alt Sachs nach Corona nur sehr schleppend wieder füllen und weiterhin viele Lokale abends dunkel sind (bspw. das “Stevedoo”). Die unwürdige Hängepartie um den menschenleeren / unwirtlichen Paradiesplatz hat ganz sicherlich nicht geholfen, ein Mahnmal des Versagens. Die EM kommt für Alt Sachs scheinbar um ein paar Jahre zu früh.

    Zur Richtigstellung: ich hatte geschrieben, dass man die neuen Maßnahmen wirken lassen muss und darüber hinaus die weitere Ausbreitung der Drogenszene vor allem am Mainufer entgegen wirken sollte. Das Kleinreden / Abweisen der neuen Massnahmen halte ich für voreilig und gerade von der völlig unglaubwürdigen englischen Boulevard Presse, die den Brexit mitzuverantworten hat und Trump toll findet, braucht man sich schon lange nicht treiben zu lassen.


    Ich bin dafür gerade jetzt einen Vertrauens-Vorschuss zu geben, denn man könnte es sich wesentlich leichter machen und nur zu Sekt Empfängen erscheinen wie Feldmann. Spätestens seit der kaum für möglich gehaltenen AMLA-Ansiedlung sollte sich herum gesprochen haben, dass man OB Josef nicht unterschätzen sollte?


    Am 18.4. wurden die bestehenden und neuen Maßnahmen prägnant in diesem gut gemachten Hessenschau Artikel vorgestellt, den ich nur jeden empfehlen kann einmal genau durchzulesen.


    Beim vierten “Dialogforum Bahnhofsviertel” samt Pressekonferenz waren neben dem OB gleich sieben Dezernenten dabei, also 2/3 des Magistrats, das ist der Ernsthaftigkeit des Themas durchaus angemessen.


    Neue Maßnahmen sind u.a. die gemeinsame Sicherheitsstreife der Landes- und Stadtpolizei, die im Sommer im Einsatz sein wird. Es kommt zu wesentlich mehr Müllbeseitigung und zur Bündelung der Essensausgabe für Obdachlose an einem Ort im Viertel. Die Drogenhilfe bzw Streetworker erhalten mehr Fördermittel. Ein Modellprojekt für Crack Abhängige ist in Planung. Ab 2025 gibt es ein Förderprogramm mit 300.000 Euro zur Umgestaltung von Erdgeschossbereichen und eigene Abstellbereiche für e-Scooter. Nun geht es darum diese Ankündigungen auch umzusetzen und mit Leben zu füllen.

    Der Großteil der Stadtbevölkerung (ich einschlossen) würde sich sicher sehr freuen, wenn Du den gordischen Knoten hier und jetzt zerschlagen kannst

    Aufgrund des Rückfalls während der Corona-Zeit musste vor allem verlorene Zeit aufgeholt werden und durch die EM besteht ein extra Anreiz es schnell zu tun, daher ist der Knoten gar nicht so gordisch. Mit der Abwahl des Sonnenkönigs PeterF hat der Frankfurter Wähler nun einen wesentlich kompetenteren Nachfolger ans Steuer gelassen, der gerade das Bahnhofsviertel zur Chefsache machen will. Aus meiner Sicht zielen die bisherigen Maßnahmen absolut in die richtige Richtung (bessere Video-Überwachung, hellere Beleuchtung, Waffenverbote, mehr Präsenz der Polizei, Razzien). Aus meiner Sicht wäre es darüber hinaus gut vor allem am Mainufer, Willy Brandt Platz und Taunusanlage der Ausbreitung der Drogenszene entgegen zu wirken.


    Mittelfristig gibt es schon jetzt sehr viel Anlass zur Hoffnung auf Besserung im Bahnhofsviertel:


    1.) Aufwertung B-Ebene und Vorplatz

    2.) Zuzug Nestle ins neuen Kreisler mit 1.500 Mitarbeitern (!!)

    3.) Einzug EZB und English Theater im Galileo

    4.) Aufwertung Polizei Präsidium Areal

    5.) Eröffnung Taunusstrasse 52-60 (“The Pulse”)

    6.) Projekt Canyon (Ex-HVB) an Mainzer Landstr.

    7.) AMLA Ansiedlung im Messeviertel

    8.) Aufwertung Interconti-Areal

    9.) Projekt Kaia (Ex Union Investment)

    10.) Redevelopment Fürstenhof

    11.) Bebauung Wilhelm Leuschner Str. 30

    usw. & sofort…


    Das alles bringt Belebung, neue Laufkundschaft und soziale Kontrolle. Die hohen Investitionssummen zeigen, dass die zweifellos grossen Potenziale des Viertels weiterhin gesehen und zunehmend gehoben werden. Jetzt geht es vor allem darum die Zeit bis zur Vollendung der meisten dieser Entwicklungen sinnvoll zu nutzen bzw. zu überbrücken. Genau das scheint Mike Josef ja vor zu haben und das ist gut so.