Beiträge von Golden Age

    Ich denke, für Paris ist die gelungene Transformation des Zentrums von der Auto- zur Menschenstadt ein wesentlich nachhaltigerer Punkt, als eine Olympiade.

    Das eine kann durchaus das andere bedingen. Einen so großen Impact wie die Olympiaden von München oder Barcelona, die entscheidende Meilensteine für die Stadtentwicklung dieser Städte waren, ist es nicht . Aber es dürfte vergleichbar zu London 2012 werden, wo das vergessene östliche London aus der Versenkung geholt wurde und nun eben das abgehängte nördliche Paris rund um Saint-Denis.


    Nach NFL Spielen und der EM ist Frankfurt gut beraten die Sportstadt Marke weiter zu pflegen und auszubauen. Hier könnte der Bau der Multifunktions-Arena ein wichtiger Baustein sein.

    Das Global Liveability Ranking 2023 des Economist Intelligence Unit (EIU) wurde bereits im Juni veröffentlicht, trotzdem ist es nochmal eine nachträgliche Notiz wert. Frankfurt ist von Rang 7 auf 17 abgerutscht und teilt sich somit denselben Rang mit Berlin, immerhin noch die beste Platzierung unter den Städten in Deutschlands.

    Jährlich grüßt das Economist Livability Ranking, das deutlich einflussreichste der Städte Ranglisten. Frankfurt bleibt im Jahr 2024 auf Platz 17 zusammen mit Luxemburg und ist die einzige deutsche Stadt unter den Top 20, die erneut von Wien (1.) und Kopenhagen (2.), sowie Zürich (3.) angeführt wird.


    Wer meint diese Rankings sind lediglich eine nette Ego-Stroking-Exercise für neurotische Stadtmenschen, dem sei erwidert, dass solche Erhebungen gerade bei Beauty Contests wie der erfolgreichen AMLA-Bewerbung hilfreich sind. Frankfurt liegt laut dem Economist eben vor den Mit-Bewerbern Paris, Dublin, Mailand oder Madrid. Dafür kann Paris mit der sehr eindrucksvollen und bislang gelungenen Olympiade auf der großen Bühne punkten.


    Quelle 1: Global Liveability Ranking - Wikipedia

    Quelle 2: City quality of life indices - Wikipedia

    Nicht nur die Bild, auch das Pendant auf der anderen Seite des politischen Spektrums, die FR, veröffentlichte heute einen ähnlich lautenden Artikel ("Auch die belgische Polizei warnt Fans vor Zombieland in Frankfurt").


    Ein Sprecher der belgischen Polizei wird zitiert, dass aktiv von einem Besuch des Viertels abgeraten wird oder dieses schnell wieder verlassen werden sollte. Das Intellektuellen-Blatt "The Sun" spricht von 5.000 Drogensüchtigen und 300 Dealern auf engstem Raum, mag sein.


    Ich störe mich schon ein wenig an dem Begriff "Zombieland" (No Go Area wäre passender), wenn gerade einige sogenannte Fans genau diesem Begriff gerecht werden. In ein paar Tagen werden wir sehen, was für wohl erzogene Musterschüler und höfliche Schwiegersöhne aus England anreisen.


    Man muss aber auch so ehrlich sein, dass Corona nur der Beschleuniger für eine sich vorher schon abzeichnende Abwärtsspirale war. Schon lange vor Corona war in der Taunusanlage, Mainufer und Willy-Brand-Platz das Milieu in zunehmenden Zahlen anzutreffen. Die Feldmann-Wähler dürfen sich in diesem Zusammenhang gerne nochmal eine Runde schämen einen der unfähigsten, korruptesten Oberhäupter dieser Stadt jemals nicht nur ins Amt gewählt, sondern auch noch wieder gewählt zu haben. Unter OB Boris Rhein, der wohl gut positioniert ist Scholz in ein paar Jahren als Kanzler abzulösen, wäre dieser "Low Point" wohl nicht erreicht worden.

    Ja, stimmt. Die Waffenverbotszone gilt ab 20 Uhr und nicht 22 Uhr.


    Die Frankfurter CDU des Ortsbeirats 1 schlug am 24.5. vor die Waffenverbotszone auf den ganzen Tag auszuweiten. Das politische Echo der Linken fiel entsprechend reserviert aus. Ich drücke erstmal die Daumen, dass gerade die nächtliche Ausweitung auf den ganzen Hauptbahnhof Wirkung zeigt, da besonders dort für erstmalige Frankfurt Besucher ein ausbaufähiger erster Eindruck entsteht.

    Die Bekämpfung der Ursachen wäre hier auch wieder deutlich wirkungsvoller und in jeder Hinsicht sinnvoller, als die Einführung dieser Waffenverbotszone, wo man wegen gewissen "Fachkräften" also nichtmal mehr seine Taschen- oder Steakmesser von Haus zu Haus mitnehmen darf.

    Typisches „Strawman Argument“, mal ganz abgesehen von der völlig unnötigen Verallgemeinerung bei ausländischen Fachkräften, die gerade in Frankfurt den Laden am Laufen halten und die Stadt wesentlich interessanter / lebenswerter machen, als so manche „homogene“ Stadt in Osteuropa.


    Basierend auf den von Dir beschriebenen Gründen gibt es gerade keine Waffenverbotszone tagsüber bzw. erst ab 20 Uhr. Alles andere wäre auch nicht rechtssicher. Diese Thematik hatte Ordnungsdezernentin Rinn (FDP) im oben referenzierten Artikel auch angesprochen. Wortlaut: "Unter anderem könnten tagsüber Passanten zum Beispiel gerade ein Haushaltsmesser gekauft haben oder Handwerker auf dem Weg zum Tapeten-Ablösen sein.“

    Die Erdgeschosswohnung mit bodentiefen Fenstern auf Straßenniveau zur abstandslosen Interaktion mit Passanten hat dabei allerdings einen recht speziellen Reiz.

    Vor allem nicht irgendwelche Passanten, sondern vor allem Partygänger, die die Dreieichstrasse als Hauptschneise verwenden in Richtung Alt-Sax.


    Daher wäre es auch völlig naiv mit einem offenen Innenhof mit niedrigen Zäunen, wie auf dem Render gezeigt, zu planen. Es ist klar was dann ab 22 Uhr in diesem Innenhof passieren würde und welche unangenehmen Gerüche besonders im Sommer aufkommen würden.


    Sehr schön ist übrigens, dass 50 Meter weiter vom „34“ das neue Eck Restaurant „Daheim Drei Steubern“ im August fertig wird. Die verwahrloste Erdgeschoss Ebene dieses Altbaus erhält gerade eine erhebliche Aufhübschung. Die relativ lieblos gestaltete Dreieichstrasse mausert sich. Diese Straße ist mit ihren relativ intakten Gründerzeitlern eigentlich für eine Bundesstrasse viel zu schade.

    Es spricht Bände wirklich ausnahmslos alle Gegen-Maßnahmen im Bahnhofsviertel ins Lächerliche zu ziehen und von vornherein als Alibi / Woke / Gutmenschen / „name your favorite Buzzword“ Symbolpolitik oder blinden Aktionismus zu charakterisieren.


    In diesem Hessenschau Artikel zu diesem Thema steht, dass die Zahl der Gewalttaten mit Waffengebrauch im Frankfurter Hbf sich seit 2019 mehr als verdoppelt (!!) habe. Es ist also schlüssig hierauf zu reagieren.


    Ebenso wird von OB Josef erwähnt, dass die Waffenverbotszone, die es übrigens auch in Wiesbaden gibt, laut »Auswertungen » der Stadt erfolgreich sei. Polizeipräsident Stefan Müller sagte, dass seit November 62 Waffen von der Landespolizei sichergestellt worden sein. Es werden besonders solche Personen kontrolliert, die sich auffällig verhalten und andere Personen belästigen. Neben der BuPo / Landespolizei ist auch ein privater Sicherheitsdienst der Bahn im Einsatz. Letzten Mittwoch wurde zudem eine neue Video Überwachungsanlage installiert. Mehr Beamte sollen auf Wunsch der Landesregierung auf der Straße unterwegs sein und es soll vermehrte Razzien geben.


    Ich kann nur sagen weiter so, diese Massnahmen sind überfällig und die nächtliche Waffenvetbotszone sollte aus meiner Sicht auch auf die zunehmend problematische Mainuferstrecke zwischen Friedensbrücke und Untermainbrücke ausgedehnt werden.

    Eine klare Aufwertung für diese einstige Bauruine mit vielen schönen Details wie der Rauten-Fassade. Das „34“ wird aufgrund der Eck-Lage sicherlich ein Hingucker. 17 Wohnungen deuten daraufhin, dass hier vor allem (sehr) wohlhabende Singles angesprochen werden sollen. In direkter Gehdistanz zur EZB und wenige Meter von Main und Affentor Biergärten entfernt, wird sich das Klientel wohl auch finden. Hier sieht man bspw. die Preise, die für die 1,5 Zimmer Wohnungen aufgerufen werden. Auch ein „städtisches Tiny House“ gibt es im Hof.


    Verantwortlich zeichnet sich das Frankfurter Büro Franken Generalplaner, das u.a. in Sachsenhausen für den Neubau an der Kleinen Rittergasse bekannt ist, ebenfalls mit Sonder Fassade. Auch das 34 hat dort eine eigene Seite. Dort erfährt man, dass es sich um 17 Wohneinheiten und 1 Gewerbeeinheit handelt (scheinbar die ehemalige und neue? Trinkhalle an der Willemerstrasse). Die Erweiterung ist eine Holzständerbauweise auf Stahlbeton Bodenplatte.


    Nicht gut ist, dass die Platane abgeräumt wurde, einst eine der ältesten und größten Bäume der Nachbarschaft. Sie war dem Kran wohl im Weg, aber hier sollten dann auch entsprechend Ersatzpflanzungen von ausgewachsenen Bäumen erfolgen und nicht die üblichen Kirschlorbeer Alibi Büsche.

    Von Law-And-Order zu sprechen, wenn man die Leute dazu bringt 200 Meter weiterzugehen, damit Familien das wichtigste Nadelöhr der Stadt nutzen können, finde ich völlig absurd.

    Ich habe aber bei Law & Order ganz klar von Singapur gesprochen. Außerdem brauchen wir rhetorisch gar nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen, da ich die Schaffung von Aufenthaltsqualität für alle am Kaisersack als elementares Element für die Verbesserung der Lage im Bahnhofsviertel erachte. Ich halte mich mit meiner Familie dort äußerst ungerne auf, genauso wie an den Gleisen im Hauptbahnhof , sowie dem S- und U-Bahnhof des HBF.


    Die Rumlungerei am Kaisersack um 200 Meter in Richtung Taunusstrasse zu verlagern, wäre gut, da sich dort auch die Drogenhilfe Einrichtungen befinden. Wo wir aber wirklich anderer Meinung sind, ist die Wirksamkeit der bisherigen / angekündigten Maßnahmen im Bahnhofsviertel. Natürlich muss man abwarten, ob das Drogenviertel auch nach der EM weiterhin als „Hot Topic“ auf der Magistrats-Agenda bleibt, aber gemessen an den bisherigen Entwicklungen unter OB Josef bin ich eher optimistisch gestimmt.

    Der Punkt war eigentlich, dass gerade am Kaisersack nicht weg geguckt wird, sondern die Problematik im Fokus des Ortsbeirats liegt. Das Prinzip hinter dem Ideenwettbewerb heißt partizipative Demokratie und funktioniert eigentlich recht gut. Besser als das von oben herab Law & Order a la Singapore ist es allemal. Was klar ist, dass sich Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf, Köln oder Leipzig nicht solche Zustände wie am Kaisersack leisten. Hieran kann sich ja jetzt etwas ändern, n’est-ce pas?

    Dann würde ich mal Gandhi zitieren und sagen “Be the change you wish to see in the world” oder Erich Kästners “Es gibt nicht Gutes außer man tut es.” (Kritisieren / Bedenken äußern kann man danach immer noch). Gerade beim Kaisersack gibt es die Chance am Ideenwettbewerb zur Umgestaltung mitzuwirken. Der Ortsbeirat 1 hatte einstimmig bzw. parteiübergreifend im November 2023 beschlossen den Kaisersack dauerhaft aufzuwerten bzw. in einen Platz zu verwandeln. Hierzu wurde der Magistrat aufgefordert einen Ideenwettbewerb zur Umgestaltung auszuloten. Die Ideen zur Umgestaltung hören sich nicht verkehrt an, gepaart mit der Waffenverbotszone, mehr Säuberung, mehr Polizeipräsenz, mehr Streetworkern und der Umbau der B-Ebene bzw. des Vorplatzes. Vielleicht ist das Glas doch halb voll?


    Quelle: FR Artikel Nov 2023

    Ein definitiver Zugewinn an dieser Stelle, auch da das Lorsbacher Thal und das Daheim sehr gute Kritiken einheimsen. Dennoch ist es etwas unglücklich, dass man die EM komplett verpasst. Das wäre leicht verdientes Geld gewesen.


    Leider muss man konstatieren, dass sich die Leerstände in Alt Sachs nach Corona nur sehr schleppend wieder füllen und weiterhin viele Lokale abends dunkel sind (bspw. das “Stevedoo”). Die unwürdige Hängepartie um den menschenleeren / unwirtlichen Paradiesplatz hat ganz sicherlich nicht geholfen, ein Mahnmal des Versagens. Die EM kommt für Alt Sachs scheinbar um ein paar Jahre zu früh.

    Zur Richtigstellung: ich hatte geschrieben, dass man die neuen Maßnahmen wirken lassen muss und darüber hinaus die weitere Ausbreitung der Drogenszene vor allem am Mainufer entgegen wirken sollte. Das Kleinreden / Abweisen der neuen Massnahmen halte ich für voreilig und gerade von der völlig unglaubwürdigen englischen Boulevard Presse, die den Brexit mitzuverantworten hat und Trump toll findet, braucht man sich schon lange nicht treiben zu lassen.


    Ich bin dafür gerade jetzt einen Vertrauens-Vorschuss zu geben, denn man könnte es sich wesentlich leichter machen und nur zu Sekt Empfängen erscheinen wie Feldmann. Spätestens seit der kaum für möglich gehaltenen AMLA-Ansiedlung sollte sich herum gesprochen haben, dass man OB Josef nicht unterschätzen sollte?


    Am 18.4. wurden die bestehenden und neuen Maßnahmen prägnant in diesem gut gemachten Hessenschau Artikel vorgestellt, den ich nur jeden empfehlen kann einmal genau durchzulesen.


    Beim vierten “Dialogforum Bahnhofsviertel” samt Pressekonferenz waren neben dem OB gleich sieben Dezernenten dabei, also 2/3 des Magistrats, das ist der Ernsthaftigkeit des Themas durchaus angemessen.


    Neue Maßnahmen sind u.a. die gemeinsame Sicherheitsstreife der Landes- und Stadtpolizei, die im Sommer im Einsatz sein wird. Es kommt zu wesentlich mehr Müllbeseitigung und zur Bündelung der Essensausgabe für Obdachlose an einem Ort im Viertel. Die Drogenhilfe bzw Streetworker erhalten mehr Fördermittel. Ein Modellprojekt für Crack Abhängige ist in Planung. Ab 2025 gibt es ein Förderprogramm mit 300.000 Euro zur Umgestaltung von Erdgeschossbereichen und eigene Abstellbereiche für e-Scooter. Nun geht es darum diese Ankündigungen auch umzusetzen und mit Leben zu füllen.

    Der Großteil der Stadtbevölkerung (ich einschlossen) würde sich sicher sehr freuen, wenn Du den gordischen Knoten hier und jetzt zerschlagen kannst

    Aufgrund des Rückfalls während der Corona-Zeit musste vor allem verlorene Zeit aufgeholt werden und durch die EM besteht ein extra Anreiz es schnell zu tun, daher ist der Knoten gar nicht so gordisch. Mit der Abwahl des Sonnenkönigs PeterF hat der Frankfurter Wähler nun einen wesentlich kompetenteren Nachfolger ans Steuer gelassen, der gerade das Bahnhofsviertel zur Chefsache machen will. Aus meiner Sicht zielen die bisherigen Maßnahmen absolut in die richtige Richtung (bessere Video-Überwachung, hellere Beleuchtung, Waffenverbote, mehr Präsenz der Polizei, Razzien). Aus meiner Sicht wäre es darüber hinaus gut vor allem am Mainufer, Willy Brandt Platz und Taunusanlage der Ausbreitung der Drogenszene entgegen zu wirken.


    Mittelfristig gibt es schon jetzt sehr viel Anlass zur Hoffnung auf Besserung im Bahnhofsviertel:


    1.) Aufwertung B-Ebene und Vorplatz

    2.) Zuzug Nestle ins neuen Kreisler mit 1.500 Mitarbeitern (!!)

    3.) Einzug EZB und English Theater im Galileo

    4.) Aufwertung Polizei Präsidium Areal

    5.) Eröffnung Taunusstrasse 52-60 (“The Pulse”)

    6.) Projekt Canyon (Ex-HVB) an Mainzer Landstr.

    7.) AMLA Ansiedlung im Messeviertel

    8.) Aufwertung Interconti-Areal

    9.) Projekt Kaia (Ex Union Investment)

    10.) Redevelopment Fürstenhof

    11.) Bebauung Wilhelm Leuschner Str. 30

    usw. & sofort…


    Das alles bringt Belebung, neue Laufkundschaft und soziale Kontrolle. Die hohen Investitionssummen zeigen, dass die zweifellos grossen Potenziale des Viertels weiterhin gesehen und zunehmend gehoben werden. Jetzt geht es vor allem darum die Zeit bis zur Vollendung der meisten dieser Entwicklungen sinnvoll zu nutzen bzw. zu überbrücken. Genau das scheint Mike Josef ja vor zu haben und das ist gut so.

    Sollte diese strenge / unterkühlte Raster-Architektur als rechteckiger Monolith fortbestehen, geht man schon recht verschwenderisch mit dieser 1A-Lage am mit großen Abstand schönsten Platz der Stadt um.


    Gerade die Nutzung als Allerwelts-Offices in Zeiten von Hybrid Work Models und Home Office stelle ich in Frage (siehe dazu einen neuen FR Artikel). Für diese Umgebung mit Oper, Goethestraße & Park ist eigentlich ein Flagship-Hotel wie Mandarin Oriental, Ritz Carlton oder ein Grand Hyatt mit entsprechender Dachterrasse geeignet. Solange das Interconti weiter bis auf unbestimmte Zeit geschlossen hat, sind 5-Sterne Hotels in ansprechender Umgebung ohnehin unterbesetzt in Frankfurt.


    An selber Stelle in München, Berlin oder Hamburg (d.h. am jeweils schönsten Platz der Stadt) würde man ganz sicher nicht eine solch zusammenhangslose Architektur vorschlagen. Wie es viel besser geht in Frankfurt zeigt sich an der Hauptwache (Ex Sportarena) und Rossmarkt (Ex Vapiano und auch Ex-Görtz), wo Bauten entstehen, die deutlich unkonventioneller und weniger beliebig daher kommen als das hier Gebotene. Bitte unbedingt die Nutzung und daraus folgend die Architektur überdenken.

    Die Bögen werden ein großstädtischer Hingucker und lockern die Mäckler Häuserreihe auf. Generell finde ich es gut, dass bei einer exponierten Lage auf Blockrandebene mal ein Büro aus London und nicht immer eines der selben 7-8 bekannten Büros gewonnen hat (zu viel Einheitsbrei letzte Zeit).


    Eine solche mutige, aber auch umsichtige Architektur würde ich mir vor allem für das Projekt Opernplatz 2 wünschen, das aufgrund der Signa-Schieflage in ganz unsichere Gewässer geraten ist. Ein Monolith Quader mit versetzten Fenstern kann dann lieber am Stadtrand entstehen.

    Nach AMLA-Ansiedlung und dem neuen HHRP wurde Frankfurt zuletzt durch Kriminalitäts-Statistiken wieder ein bisschen auf den Boden der Realität zurück geholt. Das ewig leidige Thema Kriminalität im Bahnhofsviertel wird derzeit (noch) nicht wirklich besser.


    Besonders eine Statistik lässt die Augenbrauen nach oben schnellen. Die BKA bezeichnete Frankfurt in ihrer im Februar veröffentlichten Statistik als die Mordhauptstadt des Landes. Es gab im Jahr 2022 pro Kopf somit dreimal so viele Tötungsdelikte wie in Berlin (!!!). Ein Grund könnten rivalisierende Banden in Frankfurt sein, die mit Revierstreitigkeiten um Drogenhandel und illegalem Glücksspiel im Clinch liegen.


    Laut HR bzw. Kriminalitätsstatistik nahmen auch 2023 Straftaten und Gewaltbereitschaft in Frankfurt zu. So erreichten Körperverletzungen und Raub einen neuen Höchststand. Taschendiebstahl nahm um 11% zu und fand vornehmlich im Bhfsvrtl statt.


    Durch die neue Waffenverbotszone und vermehrte Video Überwachung seien laut Polizei schon erste Erfolge erzielt worden. Dennoch wartet angesichts der beschriebenen Abwärtsspirale noch sehr viel Arbeit auf den Magistrat bis nachhaltige Besserung eintritt.


    Quellen:

    https://www.fr.de/frankfurt/be…f-als-in-zr-92850285.html


    https://www.hessenschau.de/pan…riminalstatistik-100.html


    https://www.t-online.de/region…hlands-mordmetropole.html

    Bevor wir hier zu sehr über Stimmverhalten philosophieren, sollte betont werden, dass es eine der besten Nachrichten für die Stadt der letzten 10-15 Jahre ist. Ich hatte es ehrlicherweise nicht für möglich gehalten, da Frankfurt eben nur die fünftgrößte Stadt des Landes ist und nicht immer eine große Lobby in Berlin / Brüssel besaß, der Finanzkrise sei Dank.


    Für den Banken- und Finanzstandort Deutschland ist das ein großer Schub vorwärts. Für Frankfurt ist es in Zeiten von globalen Krisen ein unverhoffter Prestige-Zugewinn, gerade da Paris es geschafft hatte Mainhattan ein wenig den Rang abzulaufen.

    Mit dem Bau des Terminal 3 / Umbau des Hauptbahnhofs ist Frankfurt zumindest verkehrstechnisch vorbereitet die Banken-Regulierungs-Hauptstadt Europas zu sein.


    Ein sehr großes Danke an den neuen OB Mike Josef (für den ich nicht gestimmt hatte), der mit dem Finanzminister Lindner (ebenfalls ein großes Lob, auch an FDP Politikerin Wüst) und der hessischen CDU (Boddenberg / Lorz -> alle Achtung) gut harmonierte. Eine solche Entwicklung wäre unter “Sonnenkönig Peterle” undenkbar gewesen.


    Nach der Rettung des English Theater, der Maßnahmen im Bahnhofsviertel und der besseren Aussichten für die Oper/Theater Doppelanlage kann man schon jetzt sagen, dass er viel bewegt hat in der kurzen Zeit, auch wenn noch viel zu tun ist. Nach der verlorenen Dekade darf man sich über eine ganz neue Dynamik in der Stadtpolitik freuen. Auf einmal scheinen Arena am Stadion, Aufwertung Innenstadt (Zeil, Konsti, Haupti), Alt-Sachs Neuanfang, Demokratie Zentrum Paulsplatz, Einhausung A661, Errichtung Europaschule, Neues Konzept Kultur-Campus, etc. wieder realistischer zu sein.

    Der geordnete Auszug des English Theaters aus dem Galileo soll dann laut FAZ-Artikel vom 12.1. bis zum 31.01.24 vollzogen sein. Aus diesem Grund musste das ausgezeichnete Musical "Something Rotten!" bereits frühzeitig zum 14.1. seine Spielzeit beenden. Ab dem 13.4. soll das Stück "Sylvia" bereits in der Ausweich-Spielstätte des Fritz-Rémond-Theaters am Zoo stattfinden. Wenn alles nach Plan läuft, will man schon in 1,5 Jahren wieder an die alte Stelle zurückkehren.


    Wenn die EZB tatsächlich ab Ende 2025 Hauptmieter des Galileo wird, ist es wieder mal ein Paradebeispiel für die vielen Synergie-Effekte, die die Zentralbank immer wieder mit sich bringt. In diesem Fall wurde eines der absoluten Vorzeige-Kulturstätten Hessens vor einer voreiligen Schließung gerettet oder einer jahrelangen Hängepartie, die das Theater zermürbt hätte. Das ist gar nicht hoch genug anzurechnen. Ebenso kann das English Theater somit auch ein wichtiger Bestandteil einer neuen Kulturmeile zwischen Alter Oper und der neuen Doppel-Anlage Schauspielfrankfurt / Oper Frankfurt werden. Die exzellente Lage macht es möglich.


    Auch der Kommentar von Günther Murr vom 11.1.fasst es gut zusammen und zeigt, dass hier einigen Beobachtern, denen die Kulturstadt Frankfurt am Herzen liegt, ein Stein vom Herzen gefallen ist.