Ich bin ebenfalls dafür, das neue Konzerthaus im Werksviertel zu bauen. Es liegt näher an der Innenstadt, verfügt mit dem Ostbahnhof über eine bessere Verkehrsanbindung, ermöglicht eine schnellere, günstigere sowie leichtere Realisierung und erreicht schließlich auch im Gutachten von AS&P die höchste Punktzahl. Am Dienstag bei der Entscheidung wird man diese Fakten sicher berücksichtigen.
Es würde auch wunderbar in die Reihe der Klein-Klein-Kompromisslösungen passen, mit denen München seit Jahrzehnten abgefunden wird.
Vermutlich stand von Anfang an das Werksviertel als Standort fest und das vom Steuerzahler finanzierte Gutachten wollte nur einen Entscheidungsprozess vorgaukeln. Fair ist das alles nicht, insbesondere für die konkurrierenden Bewerber. Ich hätte es besser gefunden auf den Tisch zu hauen und zu sagen "Wir bauen im Werksviertel". Auch wenn ich den Standort persönlich nie akzeptieren kann, hinter der Autozugverladerei, direkt neben Großmarkt Hamberger, dahinter dann die verbliebenen Pfanni-Hallen und anschließend das abgewirtschaftete Wohnviertel rund um St.Pius.
Aber politische Entscheidungen werden oft nach anderen Kriterien getroffen.
z.B. solcher, dass der Ministerpräsident unbedingt noch in seiner Amtszeit den Spatenstich vollziehen möchte. Aha, darum geht es also.
http://www.mittelbayerische.de…ren-21853-art1315846.html
Keiner weiß, wieso der Sanierungsbeginn des Gasteig nicht aufschiebbar ist und UNBEDINGT 2020 beginnen muss. Warum nicht später? Stürzt der Koloss am Rosenheimer Berg dann ein?
Das alles wirkt arg an den Haaren herbeigezogen, und wenn es plötzlich so eilig sein muss nach 15 Jahren diskutieren, dann stimmt etwas nicht.
Auffällig war auch wie unqualifiziert Argumente gegen die Paketposthalle geliefert wurden. Da unterstellte man der Post sie wäre weit von einem Ausweichquartier entfernt - das Gegenteil ist der Fall.
Zurecht kommentierte eine Zeitung auf Anspielung auf Mariss Janssons Statement gegen die Paketpost, was denn "ein Kapellmeister von Grundstücksverhandlungen verstehe". 
Auch wurde immer die schlechte öffentliche Anbindung genannt. Ich finde, einen Bahnhof an der S-Bahnstammstrecke, vier Tramlinien fußläufig erreichbar und eine Metrobuslinie gar nicht so schlecht.
Auch über den baulichen Zustand der Halle wussten alle präzise bescheid. Jeder war plötzlich Fachmann. Da die Paketposthalle stetig Befürworter gewann, wurden die Gegenargumente vehementer und aggressiver und mehr und mehr an den Haaren herbeigezogen. Das war deutlich zu beobachten.
Mal sehen, mit welcher Begeisterung das Konzertpublikum dann eines Tages die dunkle Seite des Ostbahnhof ansteuert.