Beiträge von dirkjan

    mich würde interessieren, inwieweit architekten in frankfurt noch frei entwerfen dürfen. mäckler kann doch noch wunderbar zeichnen. als architekt würde ich diese ecke erstmal zeichen, bevor ich das CAD-programm bemühe. wenn ich mir die aktuellen renderings anschaue, habe ich das gefühl, dass die fähigkeit, zeichnen zu können, bei architekten nicht mehr gefragt wird. da ich sehr unregelmäßig die regionalpresse lese, bin ich heute zufällig auf diesen thread gestoßen. der repräsentative bahnhofsvorplatz war eigentlich nur ausgebrannt. die fassaden standen noch. die neubauten sind ein armtszeignis und beweisen aufs neue, dass architektur von investor geplant wird. ist mäckler wirklich so schlecht geworden oder hat er nur die ideeen der fachfremden bauherren umgesetzt???? es ist schade, dass mäckler in dortmund lehrt. wer dort studiert, wird später aus gutem grund erstmal in der spannenden ruhrgebietsregion bauen.

    Ein riesiger Nachteil des alten Zürichhauses war allerdings die fehlende Blockrandbebauung, die am Opernplatz heute einfach unerlässlich ist.


    die bockenheimer anlage, die hier in den reuterweg führt, ist zu breit, als dass die randbebauung zur alten bockenheimer landstrasse als quasi nordwestliche ecke des opernplatz gelten könnte. da es hier aber um das hochhaus am opernplatz geht, führe ich das jetzt nicht weiter aus. (stichwort strassenbahn zur neuen uni) das podiumsgebäude ist nicht gut proportioniert. einheitlichkeit kann auch langweilig sein. hätte mäckler ohne einschränkungen bauen dürfen, das gebäude wäre sicherlich eleganter geworden. im übrigen entwickelt sich mäckler langsam zu einem konservativen architekt, was schade ist. das er auch anders bauen kann, zeigt sein siegerentwurf zum neuen terminal III.

    Habe ich schon mal erwähnt, dass ich von Mäcklers Fassadengestaltung regelmäßig enttäuscht bin? ;)


    ach, mäckler plant doch nicht mehr alleine. sein büro ist schon sehr groß. er selbst ist auch nicht gerade "unterbeschäftigt" vom terminal III mal abgesehen, kommt von den mitarbeitern aus seinem büro auch nur noch stangenware heraus. gute architekten sind halt mangelware, zudem bestimmt der investor mittelbar auch immer die fassadengestaltung mit. der ürsprüngliche entwurf des opernturms war moderner. einzig die runde ecke ist gelungen, ohne die eleganz der 20er jahre gebäude zu erreichen. ich persönlich finde die austauschbaren sandsteingebäude langweilig und ein schritt zurück ins 19.jahrundert. das alte zürichhaus war beste 60er jahre-architektur. ich weiss aber, dass diese einschätzung hier im forum nicht gewünscht wird. mainstream herrscht halt überall. wichtig ist nur der profit. schaut mal alte "fotografisch gute" archivbilder aus den 60er jahren vom alten zürichhaus an und vergleicht sie später mit dem neuen, massigen opernturm. die grausig, monomentale hauppost auf der zeil hat im ausgehenden 19. jahrhundert auch feingliedrige klassizistische häuser verdrängt unangetastet blieb damals nur die altstadt. in frankfurt bedeutet abriß nicht immer positive veränderung.