Die RSB lebt, bleibt aber weiterhin ein Gordischer Knoten, in welchem auch der Große stranguliert werden würde. Widersprüchliche Aussagen von Politkern und Medien, Verflechtungen mit sonstigen Projekten des schienengebunden ÖPNVs oder die stets mangelhafte Zusammenarbeit der drei Landkreise (trotz koordinierendem Verband) sorgen schon allein deshalb für spannende Umstände.
Im Fokus der letzten Wochen stand die Strecke Tübingen-Horb über Rottenburg (Neckar), welche kurioserweise bislang immer wenig Beachtung fand. In Horb zeigt man sich nicht begeistert über einen für Pendler uninteressanten Stundentakt, und auch darüber, das der geplante Halbstundentakt auf der Strecke im Nichts endet. Andererseits werden in Tübingen weiterhin starke Positionen für eine Gäubahn-Umleitung über die Neckarbahn vertreten, zumindest eine zeitlich befristete. Da Tübingen und Reutlingen zu den Verlierern des S21-Projektes gehören, soll ein dadurch "entstandener Schaden" minimiert und die Bedeutung der Strecke insbesondere für die Elektrifizierung doch noch erhöht werden. Eine solche Umleitung wäre für Horb selbst wiederum mit Nachteilen verbunden.
Die Talgangbahn wird nun ebenfalls reaktiviert und eingebunden.
Unklar bleiben weiterhin die Aussichten auf der Zollern-Alb-Bahn, die Vorplanungen zum Streckenausbau sollen zumindest bis Anfang nächsten Jahres abgeschlossen sein. Prinzipiell können die anschließenden Schritte von der Planfeststellung bis zur endgültigen Bauausführung dann recht zügig vergehen, was das Thema anbelangt wird je nach Aussage der Verantwortlichen und Medien ein Zeitraum von Mitte 20er bis Anfang der 30er angepeilt.
Nichts neues im Westen Tübingen und Reutlingen zu den ISS. In Tübingen ist man weiterhin nicht zufrieden was den Ausgang des Entscheids betrifft, die sich darum drehenden Diskussionen über eine mögliche Lösung zum überlasteten Busnetz erstrecken sich über Expressbuslinien, alternative Routen für die Stadtbahn bis dahin ihn einfach zu ignorieren. In Reutlingen dagegen vermarktet man die Unstimmigkeiten zur Streckenführung nun als Touristenattraktion, Interessierte können die möglichen Strecken bei einem Trassenspaziergang erkunden. Das Angebot ist inzwischen auch auf die Gomaringer Spange ausgeweitet worden, deren Trassenführung eigentlich längst beschlossene Sache gewesen ist...
Etwas gutes zum Abschluss: Die Bauarbeiten zum ersten Teilabschnitt liegen voll im Zeitplan, da die bestellten Tramtrains aber erst ab 2026 zur Verfügung stehen, verkehren bis dahin modernisierte Elektrozüge aus Augsburg auf der ausgebauten Strecke. Auf Google Maps kann man inzwischen richtig gut die neue Haltestelle "Bösmannsäcker" samt Zuwegung in Reutlingen erkennen, spätestens zur Eröffnung werde ich davon dann ein Bild nachreichen.