Beiträge von Norimbergus

    Den Rundgang habe ich nicht mitgemacht, nur die Tafeln gelesen. Und es kann sein, daß ich das mit dem Fußboden bei den Bauernstuben falsch in Erinnerung habe.


    Wurde auch gesagt, welcher Sammlungsbereich in das oberste Geschoß Südwestbau einziehen wird?


    Die Ausführungen zur Eröffnung 2002 interpretiere ich so, daß genau das, was Dein Eindruck war (passend für Museum Industriekultur), gewünscht war, weil das 19. Jahrhundert eben auch das Zeitalter der Industrialisierung war.


    Die Sache mit dem Rittersaal (Freilegung alter Schichten) seht in der Pressemeldung:

    https://www.gnm.de/fileadmin/redakteure/Service/Presse/2024/pdf/PM_GNM_Sanierungspläne_Chipperfield.pdf


    Die Sammlung des ehemaligen Gewerbemuseums wird aber sicher nicht an den Gewerbemuseumsplatz zurückkehren. Sammlung und Gebäude haben nichts mehr miteinander zu tun.

    Aber ich frage mich tatsächlich, wo die bisherigen Sammlungsbereiche unterkommen sollen, wenn sich die Ausstellungsfläche für das 19. Jahrhundert durch den Umzug in den Südbau (und meiner Erinnerung nach in den gesamten Südbau, also auf alle vier Etagen) vervielfacht. Die Ausstellung soll zwar sammlungsübergreifend sein (war sie ja teilweise bisher schon, aber das wird bestimmt noch erheblich verstärkt), aber ich kann mir nicht vorstellen, daß man insbesondere die Musikinstrumentensammlung angemessen in sammlungsübergreifenden Ausstellungen zu einzelnen Epochen präsentieren kann - ein paar Instrumente z.B. zur Veranschaulichung der bürgerlichen Musikkultur des 19. Jahrhunderts kann ich mir zwar sehr gut vorstellen, aber mehr auch nicht. Beim Gewerbemuseum schaut es aber anders aus. Hier kann ich mir eine Integration in die Sammlung 19. Jahrhundert (und in eine möglicherweise anschließend neu konzipierte Ausstellung zum 20. Jahrhundert - allerdings braucht man dann dafür wahrscheinlich auch mehr Platz als bisher) gut vorstellen.

    nothor:

    Du hast die Bezeichnungen der beiden Häuser durcheinandergebracht: Der Südbau ist der Nachkriegsbau von Sep Ruf, der Südwestbau der historistische Bezold-Bau.

    Und im obersten Stockwerk des Südwestbaus war bisher die Sammlung 19. Jahrhundert, nicht Romanik (Vor- und Frühgeschichte bis Hochmittelalter ist im Erdgeschoß des Galeriebaus); wahrscheinlich hast Du Dich nur verschrieben und meintest Romantik, was aber auch zu eng gefaßt wäre.


    Zur Wellblechdecke: Hast Du explizit gehört oder gelesen, daß sie bleibt? Bei allem, was ich gelesen habe, ist genau dieser Bereich immer ausgespart geblieben: Im Südbau zukünftig 19. Jahrhundert, Inneneinrichtung (Fußböden, Decken, Wandverkleidungen, sogar die Vitrinen) soll weitgehend aus- und später wieder eingebaut werden (teilweise heutigen z.B. konservatorischen Ansprüchen entsprechend ertüchtigt), im Südwestbau im Rittersaal Freilegung bauzeitlicher Schichten (z.B. Deckenmalerei) und zukünftig wieder Rüstungen und Waffen (dort zuletzt Gewerbemuseum), im Stockwerk darüber bleiben die (dort ja eingebauten) Bauernstuben, aber Fußboden und Decke bleiben nicht so (Decke auch höher abgehängt als bisher, also etwas mehr Raumhöhe); nur zum obersten Stockwerk Südwestbau habe ich nichts gelesen, weder zur Architektur, noch, welcher Sammlungsbereich dort einziehen wird.


    Im Anzeiger des GNM 2003 (S. 328) heißt es zur Eröffnung dieses Ausstellungsbereichs im Februar 2002 übrigens: „Die innenarchitektonische Gestaltung der Halle orientiert sich bewusst an der Nüchternheit des ehemaligen Werkstattbereichs. So weckt der Raum mit seinem luftigen Tonnengewölbe Assoziationen an Fabrikarchitektur des 19. Jahrhunderts und an die seinen Fortschrittsgeist beflügelnde Idee einer konstruierbaren Welt.“

    Das Opernhaus hat schon lange keine 1400 Plätze mehr, sondern nur noch etwas über 1000. Zum einen sind die Sitzreihen im 3. Rang früher deutlich weiter nach oben gegangen (da sind jetzt Scheinwerfer, die man für den Konzertsaal wohl nicht bräuchte, aber wenn da wieder Plätze wären, dann wären diese wohl für heutige Ansprüche arg reingequetscht, im Urzustand von 1905 aber sicher etwas weniger stark als nach dem Umbau 1935 - man vergleiche die Bilder der unterschiedlichen Zustände unter diesem Link), andererseits sind die Leute in den letzten 100 Jahren deutlich größer geworden, weshalb man im Parkett sicher (und woanders vielleicht auch) Reihen rausgenommen hat (die letzte Herausnahme einer Sitzreihe dürfte noch gar nicht so lange her sein; die Beschriftungen über den Zugängen stammen von der letzten etwas größeren kosmetischen Überarbeitung 1998 und im Parkett steht über den hintersten Türen links und rechts jeweils Reihe 18-20, aber die letzte Reihe ist inzwischen die Reihe 19).


    Den Grundgedanken, das Opernhaus zukünftig als Konzertsaal zu nutzen, finde ich zwar gar nicht so verkehrt, aber bei genauerer Betrachtung sehe ich auch erhebliche Probleme. Ein Konzertsaal braucht ja keinen Orchestergraben und keine so große Bühne wie ein Opernhaus. Man könnte also den Zuschauerraum in den derzeitigen Bereich des Orchestergrabens und des vorderen Teils der Bühne verlängern und die Bühne für Orchester und Chor im hinteren Bereich der jetzigen Bühne plazieren. Ob dieser Platz für genügend zusätzliche Plätze und Bühne für großes Orchester incl. Chor ausreicht, das kann ich aber nicht wirklich abschätzen. Aber auch wenn der Platz reichen würde, so befürchte ich doch, daß das nur mit einem Abriß des Zuschauerraums oder zumindest erheblicher Teile davon (Proszenium, wahrscheinlich auch vorderer Teil der Ränge) zu einem zumindest einigermaßen akzeptablen Ergebnis führen würde. Wie in vielen (und so gut wie allen historischen) Theatern ist das Bühnenportal nämlich wesentlich schmaler als der Zuschauerraum. Das ist derzeit kein ganz so großes Problem, weil sich das Bühnengeschehen meist im vorderen Bereich der Bühne abspielt, und bei Konzerten im Opernhaus wird der Orchestergraben abgedeckt und das Orchester sitzt dann über dem Orchestergraben und auf der vorderen Bühne (aber dann hat man halt nur 1000 Plätze; und Konzerte mit richtig großer Besetzung spielt man hier bisher nicht, d.h. man muß nicht sehr weit nach hinten gehen, um alle unterzubringen). Wenn das Orchester aber von der jetzigen ersten Reihe aus noch 20 Meter weiter hinten sitzen würde, dann würde das auf jeden Fall für viele der jetzigen Plätze erhebliche Sichtprobleme nach sich ziehen und ich könnte mir auch vorstellen, daß es auch akustisch problematisch ist, wenn der Orchesterklang durch eine (noch dazu vom Orchester relativ weit entfernte) Engstelle durchmüßte (wobei Akustik wirklich ganz schwer abzuschätzen ist).


    Der Vergleich mit der Alten Oper in Frankfurt hinkt übrigens. In die Außenmauern, die die Bombardierung einigermaßen gut überstanden haben, hat man dort nämlich einen völlig neuen Konzertsaal reingebaut, der mit dem Vorkriegszustand nichts mehr zu tun hat. Wenn man von der Nürnberger Oper nur die Außenmauern und evtl. noch den Gluck-Saal stehen lassen würde, Zuschauerraum und Bühne aber komplett rausreißen und einen völlig neuen Raum reinbauen würde, dann sollte dort ein guter Konzertsaal möglich sein (wenn der dann zur Verfügung stehende Raum groß genug ist; man bräuchte dann ja für mehr Besucher wahrscheinlich auch größere Foyer-Flächen, aber da wäre ich doch eher optimistisch). Wenn man den bisherigen Zuschauerraum beibehält und in den neuen Konzertsaal einbezieht, dann habe ich so meine Bedenken, schließe aber nicht aus, daß es vielleicht doch gehen würde (zumindest bezüglich Akustik; bezüglich Sicht kann ich es mir eigentlich nicht vorstellen, lasse mich aber auch hier gerne eines Besseren belehren).

    Ja, das heutige Sozialgericht in der Weintraubengasse wurde gut 20 Jahre nach dem Gerichtsgebäude in der Augustinerstraße in dessen unmittelbarer Nachbarschaft gebaut (um 1900). Ob das schon als Gerichtsgebäude gebaut wurde war mir bisher gar nicht bekannt, aber ich habe jetzt etwas recherchiert und auch dazugelernt. Nürnberg ist damals so schnell gewachsen, daß das Gerichtsgebäude in der Augustinerstraße schnell zu klein war und das heutige Sozialgericht wurde tatsächlich zur Entlastung gebaut (für das Oberlandesgericht). Im Zuge dieser Baumaßnahme wurde damals die Weintraubengasse verbreitert. Die Baulinie des Neubaus wurde im Vergleich zum Vorgängerbau um mehrere Meter (ich glaube, ich habe 5 Meter gelesen, bin jetzt aber zu faul, noch mal nach der Stelle zu suchen) nach Süden versetzt. Hier übrigens ein Bild des Vorgängerbaus des heutigen Sozialgerichts in der Weintraubengasse, das Zachariasbad.


    Das war aber auch keine langfristige Lösung, sondern schon etwa 15 Jahre später wurde der Justizpalast in der Fürther Straße eröffnet. In der Altstadt war einfach nicht genügend Platz und jede weitere Erweiterung wäre nur Stückwerk gewesen.


    Hier noch ein Luftbild der zerstörten Altstadt westlich des Hauptmarkts, auf dem das ausgebrannte frühere Gerichtsgebäude Augustinerstraße 2 zu sehen ist.


    Beide Bilder sind aus einem Artikel aus den Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Sämtliche Ausgaben bis derzeit incl. 2008 sind hier online abrufbar. Leider ist keine Volltextsuche möglich, sondern das ist wohl ein Projekt aus der digitalen Steinzeit, bei dem einfach alle Seiten nur als Bilder ohne Texterkennung gescannt wurden (tatsächlich kenne ich das schon sehr lange, denke nur selten dran), aber zumindest die Inhaltsverzeichnisse kann man nach Stichwörtern durchsuchen.

    Das Haus Augustinerstraße 2 war nicht ein gründerzeitlichen Bau „wie das Gerichtsgebäude“, sondern es war das Gerichtsgebäude, das anstelle des Augustinerklosters errichtet wurde. In meinen Augen übrigens ein ziemlicher Klotz, recht unsensibel in die Altstadt reingesetzt (leider finde ich auf die Schnelle kein Bild, das ich hier verlinken könnte). Aber in den 1860/70ern war das ja nicht ganz unüblich (Deutschhauskaserne!).

    […] Abbrüche noch gut erhaltener Bauwerke nach dem Zweiten Weltkrieg zu Gunsten des Autoverkehrs (z.B. Augustinerkloster, […]

    Das Augustinerkloster wurde schon 1816 (Kirche) und 1872 (restliche Gebäude) abgerissen und durch ein Gerichtsgebäude ersetzt. Unter der Begradigung der Verbindung zwischen Hauptmarkt und Hallertor (hier konkret die erhebliche Verbreiterung der Augustinerstraße nach Norden) hat das Kloster also nicht mehr gelitten, weil zu diesem Zeitpunkt vom Kloster dort nichts mehr vorhanden war.

    In einem gewissen Sinn ist das Gebäude auf dem verlinkten Bild aber doch (teilweise) das Augustinerkloster, aber an anderer Stelle, und der Grund für den Abriß war nicht der Autoverkehr, sondern wohl vor allem Geringschätzung. Beim Abriß 1872 wurden Teile des Klosters gesichert und kurze Zeit später in einen der ersten (oder vielleicht sogar den ersten - mit den im Krieg zerstörten oder beschädigten und danach abgerissenen Gebäuden kenne ich mich nicht gut aus) Neubauten des Germanischen südlich der alten Kartause integriert. Die Straße auf dem Bild ist die Frauentormauer und anstelle dieses translozierten Teils des Augustinerklosters steht dort jetzt das Treppenhaus zwischen Südwestbau und Südbau und evtl. noch ein bißchen was vom Südbau des GNM. Es handelt sich dabei übrigens um das Gebäude auf dem von Dir verlinkten Beispiel für Verluste beim GNM (mit dem in meinen Augen ziemlich kuriosen Treppenturm, der nicht so recht zu seiner Umgebung passen will), nur aus fast exakt entgegengesetzter Blickrichtung, und auch auf der von Die verlinkten Übersichtszeichnung ist das Gebäude zu sehen (wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Zeichnung einen zu einem gewissen Zeitpunkt wirklich existierenden Zustand zeigt oder nur eine Planung, die so nie verwirklicht wurde).

    Das könnte schon sein. Ich glaube allerdings nicht, dass für die Stadt das Pellerhaus der eigentliche sinistre Grund für diesen Vorschlag war. Eher könnte es sich um einen angenehmen Mitnahmeeffekt handeln.

    Ja, da hast Du wohl recht. Das Pilatushaus nicht mehr an der Backe zu haben war bestimmt der wichtigere Aspekt.


    Die Beziehung von Musikhochschule und Pellerhaus war mir gar nicht bekannt, ich hatte sie immer im Sebastianspital verortet.

    Dort ist sie ja nun auch schon seit einiger Zeit (seit dem Auszug aus der Katharinengasse) und zum Umzug ins Pellerhaus ist es ja nie gekommen. Ich habe auch den Eindruck, nachdem der Verbleib der Musikhochschule im Sebastianspital beschlossen war hat niemand dem ursprünglichen Plan noch lange nachgetrauert, weshalb darüber schon seit langem kaum noch gesprochen wird.

    Das Pellerhaus war vor dem Krieg zwar nicht Stadtbibliothek (die war im ehemaligen Dominikerklosters in der Burgstraße), aber Stadtarchiv. Nach dem Krieg hat man dann hier mit der Erweiterung um das Imhoffhaus Stadtbibliothek und Stadtarchiv zusammengelegt (und ich glaube, die Bibliothek der Wiso war auch noch drinnen). Damals, in den Fünfzigern, hätte man den Peststadel als Büchermagazin und Archiv wiederaufbauen müssen. Dafür hätte man aus dem das Pellerhaus und dem (dann weiterhin eigenständigen) Imhoffhaus keine Magazingebäude machen müssen; die Außenmauern des Peststadels haben den Krieg ja zu erheblichen Teilen überstanden. Das wäre meiner Meinung nach die einzig sinnvolle Lösung gewesen. Auch für das Imhoffhaus halte ich den Wiederaufbau als Magazingebäude für einen Fehler. Hier wäre eine Rekonstruktion zwar nicht so zwingend gewesen wie beim Pellerhaus (welcher Zustand hätte überhaupt rekonstruiert werden sollen?), aber ein eigenständiges Gebäude mit eigenem Eingang und Satteldach mit ordentlicher Dachneigung wären absolut notwendig gewesen. Das jetzige Haus ist zum Platz hin extrem abweisend und das Flachdach ein Fremdkörper, der so gar nicht in die Umgebung paßt. Darüberhinaus sieht man dem Haus die sehr niedrigen Geschoßhöhen in den oberen Geschossen ja auch von außen an; gut proportioniert schaut auf jeden Fall anders aus.


    Damals, also in den Fünfzigern, hatte die jahrhundertealte Stadtbibliothek - eine wissenschaftliche Bibliothek, nicht auf breite Bevölkerungsgruppen als Nutzer ausgelegt - übrigens noch nichts mit der Bibliothek im Luitpoldhaus zu tun. Letztere war die Volksbücherei, aus zwei privaten Büchereigründungen hervorgegangen, dann zwar von der Stadt übernommen, aber noch jahrzehntelang von der Stadtbibliothek organisatorisch getrennt. 1973 wurden dann die Bibliotheken zusammengeführt. Daher kommt die frühere Aufteilung auf zwei Hauptstandorte. Kurz nach der Fusion der Bibliotheken wurde der Standort Gewerbemuseumsplatz enorm erweitert, indem das bis dahin immer noch ruinöse Katharinenkloster als Erweiterung der Bibliothek wiederaufgebaut wurde - ein sehr sinnvoller und gelungener Schritt, wie ich finde.


    Die in den Neunzigern begonnene Umstrukturierung war dann ja etwas anders geplant als letztendlich umgesetzt, wobei man sich angesichts des Themas Deckenhöhen fragen muß, was man sich bei der ursprünglichen Planung gedacht hat:

    Das Stadtarchiv ist in die Norishalle gezogen, die Unibibliothek in einen Neubau bei der Wiso. Beides war meiner Meinung nach auch sinnvoll.

    Das Meistersingerkonservatorium (oder war es damals schon Musikhochschule?) ist PROVISORISCH in den Wastl-Altbau in Veilhof gezogen und das frühere Kons-Gebäude wurde für die Stadtbibliothek saniert und umgebaut. Diese ist dann als letzte Institution aus dem Pellerhaus ausgezogen, das daraufhin leer war. Soweit ist alles nach Plan verlaufen.

    Der letzte Schritt, der dann nicht gekommen ist, erscheint aber heutzutage eigenartig: Das Pellerhaus sollte für die Musikhochschule saniert werden. Die Musikhochschule ist aber im Wastl geblieben und es hat dort bei laufendem Betrieb umfassende Sanierungsarbeiten gegeben. Da es sich ja nur um ein Interimsquartier handeln sollte hatte man vor Einzug der Musikhochschule natürlich nur das Nötigste hergerichtet. Ich kann mich aber nicht erinnern, daß bei der Entscheidung, in Veilhof zu bleiben, irgendwann mal die Deckenhöhen im Pellerhaus als Argument genannt wurden. Meiner Erinnerung nach hat es nur geheißen, der Musikhochschule gefällt es im Wastl so gut, daß sie dort bleiben will. Es kann aber natürlich gut sein, daß das Wastl so gut gefallen hat, weil man gesehen hat, daß das Pellerhaus problematisch ist. Außerdem frage ich mich, wie der Platz im Pellerhauskomplex ganz unabhängig von den Deckenhöhen für die Musikhochschule hätte reichen sollen. Das Wastl erscheint mir doch erheblich größer. Oder werden dort nicht alle Flächen genutzt?


    Dann noch kurz zum Thema Altstadtfreunde/Pilatushaus. Wenn man sagt, die Altstadtfreunde sollen sich auf das Pilatushaus konzentrieren, gleichzeitig noch Pellerhaus/Schwarzes Pellerhaus würde den Verein überfordern, dann kann das durchaus stimmen, aber andererseits habe ich den Verdacht, daß genau das das Kalkül der Stadt war, als sie den Altstadtfreunden die Sanierung des Pilatushauses angeboten hat: Man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe - man muß sich nicht mehr ums Pilatushaus kümmern und die Altstadtfreunde sind mit der Aufgabe so gefordert, daß sie bei der Pellerhausfrage nicht mehr lästig werden können.

    Sehr schön. Danke für die unverzügliche Umsetzung. Allerdings gibt es auch den Faden Kleinere Projekte Nbg. Ost (Zabo, Mögeldorf), wodurch Mögeldorf jetzt nicht klar, sondern doppelt zugeordnet ist. Ich sehe drei Möglichkeiten:

    • Am einfachsten wird sein, man nimmt hier das südlich der Pegnitz liegende Mögeldorf wieder raus. Dann muß man nur den Namen ändern. Zu Mögeldorf steht hier ja noch nichts drinnen, wenn ich beim Überfliegen nichts übersehen habe.
    • Man faßt beides zu einem sehr großen Gebiet zusammen.
    • Man spaltet Zabo/Mögeldorf auf, nimmt Mögeldorf hier mit rein und Zabo zu St. Peter/Gleißhammer. Das fände ich aber am schlechtesten; Ring und/oder Pegnitz als Grenze wären für mich naheliegend. Abgesehen davon wäre das wahrscheinlich auch am aufwendigsten.

    Und jetzt gibt es noch einen weißen Fleck im Osten, nämlich Laufamholz. Man muß zwar nicht systematisch das ganze Stadtgebiet abdecken, v. a. in Gegenden, wo nicht viel passiert, aber hier würde es sich meiner Meinung nach anbieten, Laufamholz dort dazuzunehmen, wo Mögeldorf behandelt wird

    Für St. Jobst und Erlenstegen scheint es nichts zu geben, weder für jeden einzeln, noch für beide zusammen (und diese Kombination würde nach meinem Empfinden gut passen; jeder für sich wäre wohl auch zu kleinteilig). Für die angrenzende Gebiete Mögeldorf/Zabo, Wöhrd (in großzügiger Auslegung, was in diesem Fall sicher sinnvoll ist, sonst wäre das Gebiet viel zu klein) und Herrnhütte/Schoppershof gibt es jeweils eigene Threads.


    [Das auch in St. Jobst, an der Grenze zu Erlenstegen, liegende Projekt am Thumenberger Weg (ehem. Bundesmonopolverwaltung für Branntwein) wird bspw. unter „News zu konkreten Projekten im gesamten Stadtgebiet“ behandelt.] Auch das ganz am westlichen Rand von St. Jobst liegende Projekt Welserstraße/Äußere Sulzbacher Straße findet sich dort.

    War die Erweiterung der Montessorischule hier schon Thema? Gehört das noch zu Wöhrd?


    [...]

    Ich glaube, wir hatten schon mal das Thema, daß es oftmals eine erhebliche Differenz zwischen den offiziellen Bezeichnungen und Grenzen statistischer Bezirke auf der einen Seite und den von der Bevölkerung benutzten Namen und gefühlten Grenzen von Stadtteilen auf der anderen Seite gibt. Und bei den gefühlten Grenzen gibt es auch große Unterschiede: Ich würde Wöhrd noch deutlich enger fassen als den gleichnamigen statistischen Bezirk, andere hingegen zählen noch weite Teile von Veilhof mit dazu. Aber selbst bei sehr großzügiger Auslegung endet Wöhrd nach meinem Empfinden spätestens am Ring.

    Die Dr.-Carlo-Schmid-Straße liegt offiziell in St. Jobst und so sehe ich das auch. Die Kirche ist gerade mal 200 Meter Luftlinie vom von Dir genannten Projekt entfernt. Die Bahnlinie im Norden ist zwar eine erhebliche Barriere, aber es gibt immerhin die Fußgängerunterführung am Ostbahnhof und im Süden ist der Wöhrder See, so daß St. Jobst die einzig sinnvolle Option ist.

    Anwohner der Wölkern-/Landgraben und Regensburger Str. sollten sich warm anziehen.

    Das verstehe ich nicht so ganz: Warm anziehen muß man sich ja normalerweise, wenn etwas unangenehmes auf einen zukommt. Ich behaupte nicht, daß die Stadtautobahn Ost in der Gesamtbetrachtung ein Segen für die Stadt gewesen wäre, aber gerade die von Dir genannten Straßenzüge wären dadurch sicher deutlich entlastet worden.

    OK, da die Stadtautobahn Ost nicht sehr weit weg wäre würde man deren Lärm möglicherweise auch noch etwas mitbekommen, aber wirklich warm anziehen müßten sich vor allem die Anwohner unmittelbar südlich der Bahngleise bis zum Zeltnerschloß, die Bewohner in der südöstlichen Tullnau, im nördlichen Gleißhammer, im nördlichen (und auch, wenngleich mit etwas Wald dazwischen, östlichen) Zabo und im südlichen Mögeldorf und Laufamholz. Auch Tiergartenbesuche wären akustisch sicher weniger idyllisch als jetzt und das Angebot an Kleingarten- und Sportflächen wäre im oben skizzierten Bereich erheblich geringer.

    Das städtische Krankenhaus von 1845. Auf nachfolgend verlinkter Karte von 1850 (schlechte Auflösung, aber für diesen Zweck reicht es) als „Neues Spital“ bezeichnet: https://le-cdn.website-editor.…ulti/opt/N_1850-2400w.jpg


    Nach Eröffnung des Nordklinikums 1897 wurde es geschlossen und recht bald abgerissen (also schon nach gut 50 Jahren; das hat es damals also auch schon gegeben), mitten durch das Gelände wurde die Lessingstraße angelegt und am Ring östlich der Lessingstraße das heutige Opernhaus (damals Neues Stadttheater am Ring, Eröffnung 1905) und ein paar Jahre später westlich das Hotel Deutscher Hof gebaut.

    Genauere Anforderungen an die Akustik wurden meiner Erinnerung nach ja erst nach dem Wettbewerb definiert; der beauftragte Akustiker war am Wettbewerbsentwurf noch nicht beteiligt (wohl eine übliche Vorgehensweise; schon im Architekturwettbewerb die Akustik detailliert zu berücksichtigen wäre sicher viel zu aufwendig und teuer). Ich halte es deshalb für durchaus möglich, daß sich am Saal noch einiges ändert. Bestimmt nichts Grundlegendes, aber je nachdem, wie die zu erwartenden akustischen Eigenschaften des Entwurfs mit den definierten Anforderungen an die Akustik in Einklang zu bringen sind kann sich da möglicherweise schon noch einiges tun.


    An neuere oder zusätzliche Bilder seit dem Wettbewerb kann ich mich auch nicht erinnern.


    Und ja: großzügig verglaste Fassaden können gerade in einem parkähnlichen Umfeld sehr gut wirken (aber reichen die paar Bäume zur Münchner Straße und zur Schultheißallee aus?), aber im Einzelfall stellt sich der angekündigte Effekt auch oft nicht so ein wie erwartet. Ich muß sagen, ich weiß nicht, wie der Bau dann in der Realität wirken wird. Bei solchen Entwürfen kann ich meist sehr schwer auf die sich tatsächlich einstellende Wirkung schließen.

    Vermutlich oute ich mich jetzt hier als Konzertmuffel, aber worin besteht der Unterschied zwischen Schauspiel- Konzert- und Opernhaus? Warum führt Norimbergus das Opernhaus und das Schauspielhaus in seiner Liste gar nicht auf, wenn doch der Konzerthausneubau am Luitpoldhain erstmal die Ausweichspielsttätte für das Opernhaus sein soll?


    Schauspielhaus? Ernsthaft? Gerade mal 500 Plätze und da drinnen findet fast jeden Tag eine Schauspielaufführung statt, wofür auch aufwendigste Bühnentechnik installiert ist. Wenn wir jeden Raum, der für irgendwelche Aufführungen vorgesehen oder zumindest geeignet ist und in den man auch ein paar Musiker reinsetzen könnte, unabhängig von Publikumskapazität, für welchen Zweck er gebaut wurde und genutzt wird etc. als Konzertsaal betrachten, dann haben wir in Nürnberg dutzende. Alleine in der Größenordnung Schauspielhaus fallen mir drei Räumlichkeiten ein, die sogar tatsächlich v. a. oder zumindest in erheblichem Ausmaß für klassische Musik und/oder auch Jazz genutzt werden und sogar für diesen Zweck (ausschließlich oder unter anderem) errichtet oder umgebaut wurden: Kleine MSH, Tafelhalle, Musiksaal der Nürnberger Symphoniker. In keinem dieser Räume würde ich aber eine Mahler-Symphonie hören wollen (und es wird auch niemand eine darin aufführen wollen), es sei denn, es handelt sich um eine Bearbeitung für Kammerorchester.

    nothor:
    Welche drei Konzerthäuser denn? Momentan gibt es ein halbes, nämlich die für Konzerte geeignete und dafür oft (aber nicht ausschließlich) genutzte Mehrzweckhalle Meistersingerhalle, und zukünftig gibt es ein richtiges Konzerthaus und dazu weiterhin die MSH, die aber wohl vermehrt für andere Veranstaltungen wie Kongresse genutzt werden soll (dazu hat es meiner Erinnerung nach ja eine Bedarfsstudie gegeben; ob diese realistisch war oder nur ein gewünschtes Ergebnis geliefert hat, das kann ich freilich nicht beurteilen). Großzügig gezählt sind das dann zwei Konzerthäuser, aber nie und nimmer drei.
    Und gerade um Synergien zu nutzen und das laufende Defizit zu minimieren baut man ja bei der MSH. Für mich wäre der ideale Standort anstelle der AOK gewesen, wo vor dem Krieg schon im Kulturverein Konzerte stattgefunden haben, aber angeblich war da nicht genug Platz. Wenn ich mir aber bspw. das Konzerthaus Dortmund anschaue, dann kommen mir so meine Zweifel. Freilich wäre das Grundstück sicher sehr teuer gewesen, wohingegen der Parkplatz an der kleinen MSH der Stadt ja schon gehört.


    Die MSH selbst - naja. Das Foyer ist gut, wenngleich sicher auch nicht jeder etwas damit anfangen kann, aber den Saal empfinde ich als nicht sehr angenehm. Er ist auch zu groß, sowohl in Bezug auf das Platzangebot (viele leere Plätze in vielen Konzerten) als auch in Bezug auf den Wohlfühlfaktor. Nach meinem Empfinden ist die Halle ziemlich ungemütlich, ganz besonders im Parkett hinten unter dem Rang; im Gegensatz zum Rest der Halle, wo ich mir etwas verloren vorkomme, ist es dort eher bedrückend und ich vermeide deshalb möglichst, dort zu sitzen. Konzerte in Bamberg bspw. empfinde ich als angenehmer (wobei dort das Foyer die Schwachstelle bildet), und damit meine ich nicht das höhere Niveau des dort heimischen Orchesters.


    Außerdem ist zu bedenken, daß sowohl Oper als auch MSH sanierungsbedürftig sind und deshalb über längere Zeit ein Ausweichquartier notwendig ist, erst für die Oper, dann für die MSH. Auch deshalb ist der Gedanke aufgekommen, statt viel Geld in ein Provisorium zu stecken lieber gleich einen richtigen Konzertsaal zu bauen. Das kostet natürlich noch mal erheblich mehr, aber zumindest für die Stadt ist das kein Problem, weil den Konzertsaal über Zuschüsse hauptsächlich der Freistaat bezahlt. Und wenn die MSH wie prognostiziert genügend von anderen Veranstaltern angemietet wird, dann sollten auch die laufenden Kosten kein Problem sein.


    Die 1500 Plätze halte ich allerdings auch für etwas wenig. 1700 wären nach meinem Empfinden richtig gewesen, aber vielleicht rechnet man ja mit mittel- bis langfristig etwas sinkenden Zuschauerzahlen und will vermeiden, daß man in einiger Zeit das gleiche Problem hat wie jetzt mit der MSH, nämlich daß der Saal oft deutlich zu groß ist.