Beiträge von jan85

    ^Vermutlich soll es international besser zu vermarkten sein. Denn so hat es neben dem bzw. durch den englischen Begriff auch gleich die Wasserlage mit im Namen. Trotzdem finde ich, dass es nicht einmal auf Englisch gut klingt. Da ist die Architektur mE deutlich ansprechender als der Name. Was ja auch schon mal was ist. Meist ist es dann doch eher anders herum.


    So oder so hoffe ich, das Projekt wird nun endlich abgeschlossen und statt einer hübschen Bauruine werden es vermutlich teilweise gern genutzte Wohnungen und zum anderen Teil gepflegte aber überwiegend leer stehende Zweit- und Drittwohnungen oder Wertanlagen. Das Übliche eben bzw. das was inzwischen leider auch in Berlin Normalität geworden ist...

    Sitzplatzangebot für Sommerflugplan 2025 um 2% über dem Vorjahr

    Nun ist also absehbar, dass der deutliche Einbruch bei der größten Einzelairline Ryanair durch das restliche Wachstum zumindest (leicht über)kompensiert wird. Wie das letztlich bei den realen Fluggastzahlen aussieht, bleibt natürlich abzuwarten. Insgesamt erreicht der BER so übrigens nunmehr knapp drei Viertel des Vor-Corona-Niveaus aus dem bisherigen Rekordjahr 2019.


    Zum Vergleich:

    Sitze/ Wachstum gegenüber 2024/ Erholung gegenüber 2019:

    Drehkreuze:

    1) Frankfurt: 21,6 Mio/ +5%/ 90%

    2) München: 14,9 Mio/ +6%/ 89%

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    Weitere größere bzw. mittelgroße Flughäfen:

    3) Berlin: 8,3 Mio/ +2%/ 72%

    4) Düsseldorf: 7,2 Mio/ +6%/ 81%

    5) Hamburg: 5,1 Mio/ +2%/ 86%

    6) Köln/Bonn: 3,3 Mio/ -1%/ 79%

    7) Stuttgart: 3,3 Mio/ +4%/ 73%

    ----------------------------------------------------

    Die weiteren mittelgroßen bis kleineren Flughäfen lasse ich hier raus, teilweise gibt es dort aber deutliches Wachstum (aufgrund leicht geringerer Gebühren und entsprechender Verlagerungen), was den folgenden Gesamtwert erklärt.

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    Gesamt: 137,7 Mio/ +5%/ 90%


    Fazit: Während Deutschland ein gutes Stück des inländischen Verkehrs verloren hat (53% der früheren Zahlen, hierbei allerdings 68% von und zu den Drehkreuzen und dafür nur 20% bei den dezentralen Verbindungen), bewegt sich das Angebot sonst sowie auch insgesamt langsam wieder auf die alte Größenordnung zu (Europa: 95%, Langstrecke: 96%, Gesamt: 90%).

    Der BER dagegen liegt bisher deutlich unter dem früheren Volumen. Beim sehr geringen Wachstum für den Sommer 2025 wirkt sich nun zudem eben - ähnlich wie auch bei Hamburg und Köln/Bonn - deutlich der Rückgang bei Ryanair aus.

    Quelle airliners.de

    Quelle bdl.aero (1)

    Quelle bdl.aero (2)


    Condor: Gerüchte über mögliche Übernahme und neue Rolle

    Seit einigen Tagen kursieren Gerüchte, wonach Condor evtl. teilweise oder auch komplett von der International Airline Group (AIG) übernommen werden könnte. Diese ist aktuell nach Ryanair und Lufthansa die drittgrößte Airlinegruppe Europas (u.a. British Airways, Ibera, Vueling und Aer Lingus) und zudem Teil der global führenden Oneworld Alliance (OWA), zu der früher auch Air Berlin gehörte.

    Es heißt, dass Condor innerhalb von AIG sowie innerhalb von OWA dann eine ähnliche Rolle wie Air Berlin zukommen und eine stärkere Konkurrenz für die Lufthansa Gruppe entstehen könnte.


    Genau das Letztere empfiehlt übrigens eine vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegebene Studie, die Lufthansa eine zu beherrschende Rolle bescheinigt und eine Fusion von Condor oder Tui Fly mit einer bestehenden ausländischen Airline-Gruppe (idealerweise innerhalb der OWA) empfiehlt, um den Deutschen Markt besser aufzuteilen. Auch die Kommentare zu den jeweiligen Berichten der einschlägigen Luftfahrtmedien attestieren der Lufthansa eine zu dominante Stellung mit hohen Preisen für zunehmend miserable Gegenleistungen.


    Nun steht leider nirgendwo, inwiefern Condor in so einem Szenario voraussichtlich auf den BER setzen würde/könnte - oder aber noch stärker als ohnehin schon auf das Drehkreuz Frankfurt bzw. ggf weitere relevante Airports wie München, Düsseldorf und Co. Wenn man das aktuell schon rasant ansteigende Engagement am BER sowie die bisherigen Äußerungen zu diesem Thema so ansieht, wäre ein spürbarer Anteil aber mE recht wahrscheinlich. Und bisher tut Condor eben beides: das bestehende Drehkreuz Frankfurt stärken - und Alternativen lancieren. Vom BER aus gibt es künftig nun sogar 2 statt 1 tägliche Verbindung nach Frankfurt, die auch früher als geplant starteten (aufgrund enormer Nachfrage). Zudem gibt es nun ja auch auf der Bahnstrecke Berlin-Frankfurt eine neue strategische Kooperation inkl. Codesharing mit der Deutschen Bahn. Zugleich baut u.a. Condor (aber ähnlich auch die Lufthansa selbst) aber auch die Zubringerflüge vom BER zu anderen Drehkreuzen aus.


    Bisher hat sich Condor selbst nicht geäußert, der bisherige Investor soll die Airline aber passend zu den Gerüchten zeitnah abstoßen wollen (und selten langfristige eigene Interessen mit übernommenen Firmen/ Sanierungsfällen zu verfolgen). Also eine spannende Entwicklung, die man mE nun weiter verfolgen sollte.

    Quelle aero.de

    Quelle frankfurtflyer.de

    Quelle airliners.de

    Quelle aerotelegraph.com

    Es ist längst nicht alles schlecht, gerade aktuell ist leider aber auch vieles nicht gerade gut.

    Da es gerade so gut passt, schließe ich hier mal nahtlos an - denn es gibt mal wieder einige relevante Zahlen für eine etwas klarere Gesamtbetrachtung:


    2024 wächst das Berliner BIP um 0,8% - Ausblick für 2025 erneut verhalten

    Hier kann man wieder vortrefflich diskutieren, ob das Glas nun halb voll oder halb leer ist. Einerseits halbiert sich damit das Wachstum des vorvergangenen Jahres 2023. Andererseits gibt es überhaupt wieder ein kaufpreisbereinigtes Wachstum (wie leider erneut nicht für Gesamtdeutschland mit Minus 0,2% - übrigens erreicht Berlin durch das seit Jahren überdurchschnittliche Wachstum inzwischen fast 5% der gesamtdeutschen Wirtschaftsleistung).

    Zur Erinnerung: Die Mehrheit der Wirtschaftsbetriebe äußerte sich zuletzt überwiegend skeptisch bis pessimistisch und erwartete eher einen Rückgang im eigenen Geschäftsbereich (hier im Thread nachzulesen). Auch wenn das in vielen Fällen sicherlich auch zutrifft (siehe auch vorherigen Beitrag) gibt es zumindest in der Summe und zumindest bislang aber erneut ein (zartes) Wachstum. Das kann aber auch daran liegen, dass die Umfragen von IHK und Co eben das Gesamtstimmungsbild nach Mehrheit der befragten Betriebe abbilden und die Größe der befragten Betriebe nicht gewichtet wird (und die größten Betriebe in Berlin schlagen sich bisher überwiegend ziemlich gut).

    Was alles nichts daran ändert, dass die Stimmung auch für 2025 wieder sehr verhalten ausfällt und zumindest kein deutlich höheres Wachstum zu erwarten ist.

    Quelle Sueddeutsche Zeitung


    Arbeitslosigkeit weiter über 10% - Hoffnung auf Frühjahrsbelebung - Visionen für 400.000 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Jobs in 2035

    Nachdem die Arbeitslosigkeit in Berlin im Januar erstmals seit Jahren wieder über 10% anstieg (eine Kombination auf Faktoren wie dem wie beschrieben anhaltend skeptischen bis schlechten Konjunkturklima, fortschreitender Einsortierung von Flüchtlingen und dem ganz normalen Ansprung durch auslaufende Verträge zum Jahreswechsel), lag die Quote im März nun weiterhin bei 10,2% (oder 216.373 Menschen). Die Regionaldirektion für Arbeit kann sich bei der Formulierung ihres Ausblicks auf die kommenden Monate auch noch nicht ganz zwischen verhaltenem Optimismus und zurückhaltender Skepsis entscheiden:

    "Wir setzen nun auf die anstehende, normalerweise saisonübliche Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt".


    Weit optimistischer ist dagegen ein möglicher Ausblick auf das Berlin in 10 Jahren. Statt etwa wie zuletzt vorgeschlagen einzelne Feiertage streichen zu wollen, setzt man (i.e. ein breites Bündnis aus Kammern und Verbänden) hierfür auf Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Denn trotz über 200.000 Arbeitslosen fehlen Berlin parallel schon jetzt rund 90.000 Arbeitskräfte für nicht besetzte Stellen und neben Bürokratie, Energiepreisen und Co gilt der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften als eines der größten Wachstumshemmnisse. Die vorgeschlagenen Maßnahmen lesen sich teilweise durchaus realistisch:

    - Eben jene Arbeitslose (und hierunter vermutlich speziell die gut qualifizierten und aktiv Arbeit Suchenden) sollen durch Einsatz von KI schneller als bislang adäquat vermittelt werden. Im Durchschnitt in 8 statt wie bisher in 10 Monaten. In einigen Bereichen setzt der Senat schon jetzt zunehmend auf KI und laut Wegner soll dieser Trend hin zu mehr Digitalisierung und Automatisierung in den Behörden noch deutlich ausgeweitet werden.

    - Auch bei der Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifizierungen wird inzwischen zunehmend Software eingesetzt und hierdurch sollen in 10 Jahren ca. 10% mehr Abschlüsse anerkannt werden können (und das hoffentlich schneller als bisher).

    - Generell soll die entsprechende Verwaltung binnen 10 Jahren vollständig digital und auch durchgehend in Englisch verfügbar sein (ich würde nach jetziger Tendenz aber sogar vermuten, dass man bei weiter anhaltendem politischen Willen auch deutlich schneller sein kann und wird).

    - Wie zum Beispiel im Falle Indiens zunehmend erfolgreich der Fall soll auch die gezielte Anwerbung (und sogar vorherige Ausbildung und Qualifizierung sowie sprachliche Schulung im Deutschen) von ausländischen Fachkräften gefördert werden. In Indien sind ja schon diverse Goethe-Institute mit genau diesem Ziel befasst und die Nachfrage bleibt anhaltend stark. Ähnliches könne nun in zwei weiteren Ländern erfolgen (die aber leider im Artikel nicht genannt werden).

    - Zudem soll der Standort auch attraktiver für Azubis werden, u.a. durch ein vergünstigtes Deutschlandticket aber auch Wohnheimplätze.

    - Die restlichen der vorgeschlagenen 18 Maßnahmen stehen nicht im Artikel. Ich bin besonders gespannt, wie man eins der größten Probleme lösen will: Den Wohnungsmangel. Denn auch und sogar gerade wenn alles Andere gut umgesetzt werden sollte, könnte das durchaus einen DER limitierenden Faktoren darstellen.

    Fazit: Ein bekannter Ausspruch unseres früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt lautete ja: Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen. Diese Vision halte ich aber für eine sehr sinnvolle Initiative und hoffe auf konsequente Umsetzung. Interessanterweise und auch erfreulicherweise deckt sich einiges davon ja ohnehin schon mit den Zielen und Prioritäten des aktuellen Senats und wird teilweise auch schon umgesetzt bzw angeschoben.

    Quelle rbb24

    Quelle Morgenpost


    Nun sogar schon über 40.000 indische Einwohner in Berlin

    Apropos Fachkräfte und apropos Indien: Kürzlich wurden wieder mal aktuelle Zahlen zur boomenden indischen Community in der Hauptstadt veröffentlicht - und der Trend hält weiter an: Ende 2024 ermittelte die Statistik 41.472 indische Staatsangehörige in Berlin. Gegenüber 2014 entspricht das einem Wachstum von rund 1.060% oder einer Verzehnfachung. Damit leben inzwischen mehr indische Staatsangehörige in Berlin als beispielsweise Russen (rund 38.000), Vietnamesen (gut 28.000 - wobei viele Menschen mit vietnamesischem Migrationshintergrund ja längst Deutsche sind), Rumänen (30.000) oder Afghanen (gut 24.000) - aber auch kaum weniger als etwa Syrer (knapp 47.000) sowie mehr als die Hälfte der Ukrainer (rund 70.500).

    Wie der Artikel korrekt anspricht, wird über viele andere Bevölkerungsgruppen ausgiebig diskutiert und oft überwiegend das Negative betont. Die indisch-deutsche Dynamik und ökonomische Erfolgsgeschichte hat sich dagegen bislang noch immer kaum herumgesprochen.

    Vielleicht wird sich das noch ändern, wenn sich das auch im Stadtbild, an den Schulen etc immer deutlicher abbildet: Aktuell bereiten in Indien wie oben angeschnitten 6 Goethe-Institute und 4 Goethe-Zentren zuletzt alleine im letzten Jahr 200.000 Prüfungsteilnehmer auf eine erfolgreiche Berufslaufbahn in Deutschland vor. In der Vergangenheit ging ein bedeutsamer Teil dieser indischen Zuwanderer nach Berlin. Und irgendwann werden viele davon auch Familien gründen.

    Denn - um diesmal den schon oft von der Politik aufgegriffenen Schriftsteller Max Frisch wiederzugeben: Wir haben Arbeitskräfte gerufen - und Menschen sind gekommen.

    Leider erinnere ich mich aber auch noch zu gut an einen Kampfslogan, der während meiner Jugend recht verbreitet war, als man schon einmal - jedoch erfolglos - systematisch Fachkräfte vom Subkontinent anwerben wollte: "Kinder statt Inder". Ich hoffe, diese Geschichte wird sich nicht wiederholen, sondern es wird in Kinder und Inder - oder insgesamt einfach in alle Menschen investiert, mit denen man hier etwas aufbauen kann. Die Welt ist schon genug gespalten und lange können wir uns das mE gar nicht mehr leisten, wenn wir eine stabile und leistungsfähige Zukunft für unsere Nachkommen erreichen wollen.

    Quelle rbb24

    Auch ein "Denkmal" will ja erhalten und bespielt werden. Im Zweifel könnte es die Sache womöglich sogar schwieriger gestalten, da dann Auflagen hinzu kommen könnten. Klar würde es ggf. auch bei der Vermarktung helfen. Ich denke aber, man wird sich andere Gedanken machen müssen.


    Ich fände die bereits angedeutete Idee ganz gut, einen Deal unter Einbezug einer Baugenehmigung für einen oder mehrere höhere Bauten zu versuchen. Das würde sogar neues Leben und Jobs sowie ganz allgemein mehr Sichtbarkeit und Aufbruchstimmung bringen. Wer will denn schon ohne richtige Gegenleistung eine teure "Ruine" erhalten, verwalten und bespielen?

    Irgendwie hatte ich länger nicht die Muße, die ganzen kleineren und größeren Entwicklungen zusammen zu fassen. Es wird aber gefühlt jede Woche mehr. Daher werfe ich jetzt ausnahmsweise mal nur paar Stichworte rein und spare mir auch die vielen, vielen Links dazu.


    Diverser (drohender) Abbau

    Leider gibt es im Augenblick mehr negative als positive Meldungen gerade im Bereich der Fertigung/Industrie:

    - Der Werkzeugbauer G-Elit schließt sein Berliner Werk und entlässt 250 Mitarbeiter.

    - Auch der rbb will gut 250 Stellen abbauen.

    - Der (Auto-)Zulieferer Hella verlagert 170 Jobs ins Ausland (u.a. Softwareentwicklung).

    - Fluke verlagert voraussichtlich ein profitables Werk (Temperaturmesstechnik für Industrieanlagen) mit 80 Mitarbeitern ins Ausland.

    - Siemens will wohl auch in Berlin bis zu 30 Stellen streichen (natürlich immer noch wenig im Bezug auf 6.000 Stellen weltweit und 2.800 Stellen in Deutschland).

    - Das Stadler-Werk mit 1.700 Mitarbeitern ist wohl trotz Großauftrag ziemlich in der Krise. Von Stellenabbau bis Teilschließung des Werks gibt es einige unangenehme Szenarien. Aktuell wird hinter den Kulissen mit Politik und Arbeitnehmerseite/Gewerkschaften um eine Lösung gerungen. Ausgang offen.


    In Summe sind das also schon schmerzliche Einschläge. Ich persönlich würde zudem auch noch das Tesla-Werk in Grünheide als mögliches Sorgenkind bezeichnen, auch wenn bisher noch nichts Entsprechendes zu hören oder lesen war. Aber der Absatz u.a. in Deutschland und ganz Europa bricht ja gerade krachend ein, ebenso wie der weltweite Aktienkurs und damit auch der Kapitalzugriff zuletzt deutlich abgestürzt ist. Man darf also gespannt sein, was aus dem Personalbestand oder gar den ambitionierten Ausbauplänen wird. Musk ist dafür bekannt, im Zweifel auch mal drastisch die Mitarbeiterzahl nach unten oder oben anzupassen und dann ggf. kurz darauf wieder gegenzusteuern. Da ja rund zwei Drittel der zuletzt rund 11.000 Arbeitnehmer in Berlin leben, wird es die Hauptstadt jedenfalls im Guten wie im Schlechten direkt betreffen.


    Sehr ambivalent lesen sich Meldungen, wonach auch unsere Region und Berlin selbst von der nahenden Auflockerung der Schuldenbremse inklusive enormer Investitionen in Infrastruktur aber auch Rüstung profitieren könnte. Schon jetzt wird in Berlin immer mehr Software, KI etc für Drohnen und sonstige Waffensysteme entwickelt. Es gibt auch schon Fabriken, die künftig Teilkomponenten für Militärtechnik fertigen werden (also gewissermaßen "umrüsten"). Und auch die Lobby siedelt sich immer stärker an (ob aus der deutschen Rüstungshochburg Süddeutschland oder dem Ausland).


    Ansonsten gibt es natürlich auch eine ganze Reihe an vielversprechenden Entwicklungsprojekten, über die man sich mit gutem Gewissen freuen darf (ebenso wie es auch viele gerade größere Betriebe gibt, die weiter in hoher Größenordnung einstellen). Aber die meisten dieser Themen habe ich hier schon angesprochen oder sie haben sogar schon eigene Threads. Daher werde ich das mal nicht vermischen und es mit einem doch recht pessimistischen bis zynischen Gesamteindruck belassen. Es ist längst nicht alles schlecht, gerade aktuell ist leider aber auch vieles nicht gerade gut.

    In der Morgenpost (Paywall) gibt es ein recht interessantes Interview mit Frau von Massenbach. Ich fasse mal die mE interessantesten Aussagen zusammen:

    - Zunächst ein Ausblick auf den Sommerflugplan: Im Vergleich zu 2024 gibt es hier nur kleinere Zuwächse im Angebot:

    Sommer 2024: 68 Airlines, 49 Länder und 148 Zielen

    Sommer 2025: über 70 Airlines, 50 Länder und 150 Ziele

    - Auch beim absoluten Wachstum rechnet man dieses Jahr nur mit 4 Prozent oder 1 Million zusätzlicher Fluggäste. Dies sei bereits ambitioniert angesetzt, da der Luftverkehrsstandort Deutschland insgesamt nicht mehr wettbewerbsfähig sei und mit Ryanair die größte Einzelairline ihr Angebot um 20% schrumpfe.

    - Da ursprünglich mal mehr Wachstum erwartet wurde, verlangsamt sich so auch die geplante finanzielle Sanierung. Man habe sich aber bereits frühzeitig auf die Einbußen bei Ryanair eingestellt und werde alles versuchen, trotzdem weiter mit der Gesundung voranzukommen.

    - Der Inlandsverkehr wird in dem früheren Maße nicht wieder zurückkehren (nichts Neues). Aber auch beim europäischen Punkt-zu-Punkt-Verkehr gibt es international einen Rückgang, was unter anderem an einem Rückgang bei den Geschäftsreisenden in Fliegern von ca. 15 Prozent liegt.

    Trotz grundsätzlich ähnlich guter Konnektivität bemerkt man das beim BER an teils merklich geringeren Frequenzen bei wichtigen Städten. Aufgrund des relativ hohen Preisniveaus werde sich das absehbar auch nicht ändern.

    - Die Lufthansa-Gruppe baut ihr Engagement am BER stetig aus. Die Lufthansa selbst erhöht die Frequenzen nach Frankfurt und München, während analog auch Swiss, Austria und Brussels die Anbindung an deren Drehkreuze verstärken. Aber auch Eurowings entwickle sich beim oben angesprochenen Mangelbereich der Punkt-zu-Punkt-Verbindungen am BER "sehr erfreulich".

    - Ebenso verstärkt sich bekanntlich deutlich die Anbindung an die großen Drehkreuze in der Golfregion. In Deutschland verbinde Qatar nur den BER so stark mit Doha (21/7 oder 3x täglich), was zu sehr guten Wartezeiten bei Anschlussflügen führe. Auch sonst kommen bis Herbst mehr Frequenzen und auch noch mehr Ziele in der Region hinzu. Sicher auch, weil die bisher angebotenen Verbindungen sehr gut laufen. Gemeinsam mit Istanbul habe man so inzwischen viele attraktive Optionen für Fernreisen nach Asien. Umgekehrt sei Berlin in diesen Regionen auch als Reiseziel beliebt.

    - Da absehbar nur wenige Langstrecken wie etwa Peking stabil funktionieren und auszulasten sind, wird es auch künftig auf gute Umsteigemöglichkeiten ankommen.

    - Das frühere Drama bei der Gepäckabfertigung gehört zunehmend der Vergangenheit an. Zuletzt startete die Gepäckausgabe am BER zu 98% maximal 30 Minuten nach der Landung und zu 100% unter 60 Minuten.

    - Beim Thema Flexibilisierung des Nachtflugverbots ist Frau von Massenbach bei Herrn Wegner: Auch ohne das Nachtflugverbot grundsätzlich in Frage zu stellen, könne man bei Grenzfällen besser reagieren. Aktuell müssten aufgrund des engen Luftraums immer wieder planmäßig gestartete Flugzeuge aufgrund von wenigen Momenten den bereits begonnenen Landeanflug wieder abbrechen und nach Hannover etc abdrehen. Dabei entstünden dreimal mehr Lärm, enorme Kosten und sehr viel Aufwand für die Betroffenen.

    - Was die Verkehrspolitik angeht, könnte die neue Regierung die Wettbewerbsbedingungen und damit die Aufteilung des Marktes besser im Blick haben. Mit dem aktuellen Trend würde Deutschland als drittgrößte Wirtschaftsnation sonst weiter zurück fallen.


    Insgesamt wirkt Frau von Massenbach mE sehr aufgeräumt. Sie macht sich und der Öffentlichkeit keinerlei Illusionen, macht im selbst zu beeinflussenden Bereich gründlich ihre Hausaufgaben und backt sonst notfalls auch erstmal kleinere Brötchen. Interessant finde ich auch, dass sie sich nie auf das Spiel mit den gegenseitigen Schuldzuweisungen einlässt.

    Sie kommentiert die Kritik von Ryanair und Co entweder gar nicht oder sucht nach Bereichen, in denen man übereinstimmt.

    Sie lobt umgekehrt die Zusammenarbeit mit den Airlines, die am BER wachsen.

    Und selbst die Forderungen an die Politik formuliert sie nicht als explizite Vorwürfe, sondern eher als Ausblick mit verschiedenen möglichen Szenarien. Ich bin weiter sehr zufrieden mit der Arbeit.

    Condor startet Codesharing mit Deutscher Bahn - BER mit (zunächst?) einer Verbindung mit dabei

    Bekanntlich will (und ggf. kann/darf) sich Condor künftig nicht mehr auf Zubringerflüge der Lufthansa nach Frankfurt verlassen und hat deshalb bereits eigene innerdeutsche Flüge von und nach Frankfurt aufgenommen - neben München und Hamburg u.a. auch vom BER aus.

    In einem nächsten Schritt haben sie nun eine Partnerschaft mit der DB gestartet. Wer Fernflüge bucht, kann dann auch passende bzw. sogar speziell darauf abgestimmte und optimierte Züge hinzubuchen. Verspätet sich der Zug, wird der Flug kostenlos umgebucht. Außerdem dürfen zumindest Business Class Fluggäste dann auch die DB Lounges nutzen. Dabei werden 21 große deutsche Bahnhöfe (auch in Berlin) noch besser mit dem Frankfurter Flughafen verbunden.

    Umgekehrt nutzen Condor und Deutsche Bahn das Verfahren auch für die Verbindung von Dresden Hbf via Berlin/BER nach Dubai.

    Zudem hat Condor angekündigt, dass man stärker auf Verbindungen setzen möchte, die weniger stark auf Zubringerflüge angewiesen sind. Einige Verbindungen u.a. von Frankfurt nach Nordamerika sollen gestrichen werden.

    Man merkt also, dass Condor viel versucht aber letztlich doch auch skeptisch und etwas nervös wirkt.

    Quelle aero.de


    Ich vermute jetzt einfach mal, dass dieses neue Codesharing mit der Bahn insgesamt eher keine große Sache für den BER ist oder jemals wird (und eher umgekehrt noch weiter die Dominanz des Fraport stützt, der ja neben der besten Fluganbindung auch die mit Abstand beste Bahnanbindung der Republik besitzt). Da hätte eine Anbindung von Hamburg und Hannover an den BER mehr Potential als nur Dresden.

    Weshalb mich dann doch der letzte Absatz vergleichsweise stärker aufhorchen lässt. Es hieß ja immer wieder, dass u.a. Frankfurt und München recht viel originäre Nachfrage von und nach Berlin abfischen. So ähnlich hatte sich zuletzt auch u.a. die kanadische Airline geäußert, dass Berlin einer der wichtigsten nicht direkt erschlossenen Märkte für sie sei (und angeblich gibt es in Asien und Nordamerika ja durchaus weitere Interessenten mit ähnlichen Erwägungen). Und je schlechter sich die Kunden umlenken lassen, desto eher könnten die Airlines ggf. noch mehr dezentrale Lösungen mit den kleineren modernen Airbus-Typen versuchen.

    ^ Natürlich hat ein kleinerer Baum eine geringere Schattenwirkung und Verdunstung als ein größerer Baum. Das ist eine Binsenweisheit. Es wäre sehr schade, wenn großkronige Bäume den Blick auf den Deutschen und den Französischen Dom verdecken bzw. beeinträchtigen würden

    Es ist aber ebenso eine Binsenweisheit, dass größere Bäume ihre Krone oft in entsprechend größerer Höhe ausbilden. Daher wird man die Gebäude dann oft trotzdem noch ähnlich gut sehen können (von Mitte Herbst bis Mitte Frühling ohnehin). Wie nun mehrfach geschrieben: Vielleicht sollte man auch dieser Freifläche einfach mal etwas Zeit geben.


    Und zumindest ich bin sehr froh, dass man dort keine Rasenfläche ohne Bäume angelegt hat. DAS ist nämlich auch noch so eine offene Baustelle für die Zukunft, gerade wenn es immer heißer und ggf. auch trockener werden sollte. Im Grunde sollte Rasen (besser Wildwiese) aber auch ohne Klimawandel idealerweise immer im Verbund mit vertikaler Bepflanzung wie Bäumen und Sträuchern angelegt werden. Das reduziert die Verdunstung/ das Vertrocknen, reduziert also den Bedarf an künstlicher Bewässerung und verbessert zudem auch sonst deutlich den ökologischen Mehrwert.

    Hab tatsächlich mal kurz recherchiert und Kugelahorn scheint eher nicht der ideale Stadtbaum zu sein:

    - geringere Schattenwirkung als Bäume mit größerer Krone

    - geringere Verdunstung = Kühlung als Bäume mit größeren Blattflächen aber zugleich empfindlicher für Hitzeschäden als andere Arten

    - Krone eignet sich zwar zum Nisten für Vögel hat aber nicht die passenden Strukturen für Insekten, zudem keine passende Futterquelle für Vögel oder aber Bienen und andere Insekten


    Über die Optik kann man sicher geteilter Meinung sein. Ich finde sie jetzt nicht so verkehrt. Aber in der Summe gibt es sicher bessere Stadtbäume und auch am Gendarmenmarkt könnte man da mittelfristig mehr herausholen.


    Übrigens: Da es ja u.a. auch um das Thema Schatten ging. Ganz nebenbei habe ich gelesen, dass es neben den diversen Anschlüssen jetzt auch viele verborgene Verankerungen für Sonnenschirme gibt, sodass diese keine klobigen Standfüße mehr brauchen. Vielleicht sollte man ja wirklich mal abwarten, bis die ersten Veranstaltungen stattfinden. Dann wird man ja live erleben, wie gut die verschiedenen Aspekte gelöst werden. Und ich kann mir gut vorstellen, dass man in der Tat auch für etwas (mobile) Begrünung sorgen wird. Die entsprechende Kritik ist jedenfalls sicher angekommen.

    Mein Beitrag wurde offenbar nicht abgesendet, daher doppelt sich nun manches.


    Wie schon geschrieben wurde: Auch in durchaus heißen Ländern gibt es solche Plätze und das wohlgemerkt seit Jahrhunderten und Jahrtausenden. Das ist ein wichtiger Teil der DNA unserer Städte und auch heute noch ergänzend zu Parks wichtig, um die Gesellschaft zusammen zu bringen.

    Diese Plätze werden zwar zumindest im Hochsommer und dann speziell zur Mittagszeit tatsächlich wenig attraktiv sein, ansonsten aber wird es dort über weite Teile des Jahres und im Sommer dann ab spätem Abend durchaus Aufenthaltsqualität geben. Dass man das dem leeren, bislang noch sterilen Platz direkt nach der Bauphase noch nicht ansieht, ist ja klar und auch nichts Neues für unser Forum.

    Das wird sich schon noch beleben.


    Für Events während der warmen oder gar wirklich heißen Monate wird man dann vermutlich mit Sonnensegeln, Überdachungen und vielleicht ja tatsächlich auch etwas Grün in Kübeln arbeiten.

    Und zumindest an den Rändern gibt es ja auch einige Bäume. Aber da sehe auch ich noch einiges Optimierungspotenzial.

    Für andere beliebte Events im Laufe des Jahres wie den Weihnachtsmarkt wird man das entsprechend nicht brauchen und froh über die flexible Fläche sowie die gute Infrastruktur sein.


    Eine spannende Frage wird aber bleiben wie man Urbanität und Ökologie besser miteinander vereinbaren kann. Die verlinkte Lösung aus annodazumal wird es mE aber nicht sein. Solche Wiesen passen weder zur intensiven heutigen Nutzung noch zum heutigen Klima und hätten auch gar keinen hohen ökologischen Mehrwert. Denn so eine Wiese müsste man regelmäßig bewässern, wohingegen dadurch kein hochwertiges Biotop und auch kein großer Beitrag zur Frischluftversorgung entsteht. Das Thema Versiegelung bzw Versickerung wurde hier ja auch anders gelöst.

    Sinnvoller fände ich allgemein, wenn man vorhandene Grünflächen aufwertet/klimagerecht ertüchtigt sowie ggf wo möglich und sinnvoll auch ergänzt und ansonsten weiter an Themen wie Dachbegrünung aber auch vertikaler Begrünung arbeitet.

    Es ist mE ein recht komplexes Thema und dazu ein immer wiederkehrendes.


    Woran ich persönlich aber festhalten würde:

    - Für die Region ist es zunächst einmal wirtschaftlich besser, wenn der BER eine möglichst starke Konnektivitat über Direktverbindungen sowie strategisch sinnvolle und attraktive Umsteigeverbindungen aufbaut. Hier geht es aber auch um wachsende Marktanteile und nicht zwangsläufig um einen wachsenden Gesamtmarkt.

    - Auch für die Fluggäste und die Umwelt sind Direktflüge sowie geographisch wirklich sinnvolle Transits besser als unnötige Umleitungen und Umwege. Hierfür ist aber auch wiederum eine gewisse kritische Größe erforderlich, die eine moderne Weltstadt wie Berlin mE auch rechtfertigt.

    - Sicherlich ist umgekehrt nicht jede Verbindung, jede Airline und jede Form von Wachstum gleichermaßen sinnvoll/notwendig oder gar erfreulich. In diesem Sinne ist es jedoch positiv zu bewerten, dass der inländische Verkehr und die sogenannten Billigairlines nicht mehr die frühere Rolle sowie teils Dominanz ausüben. Das Wachstum erfolgte zuletzt ja eher in Europa sowie bei interkontinentalen Mittel- und Langstrecken. Und das sind dann eben auch jene Verbindungen, die eine global aufgestellte Großstadt in gewissem Maße braucht.

    - Wie schon angesprochen wurde, ist der Verkehr BER aber nicht nur sinnvoller aufgestellt als früher, sondern immer noch deutlich geringer. Das wohlgemerkt nicht nur im Vergleich zu China, Indien und Co, sondern auch zu direkten Nachbarländern mit vergleichbaren Verpflichtungen in Bereichen wie Umweltschutz. Wobei die Regierung wohlgemerkt auch nicht aus Umweltgründen den Markt beschneidet, sondern um Einnahmen zu generieren. Die Folge ist dann u.a. eine Verlagerung auf andere Drehkreuze (möglichst wenige Kilometer von Deutschland bis zum Umstieg bedeuten möglichst geringe Aufschläge). Das ist wie oben beschrieben in vielerlei Hinsicht kontraproduktiv.

    - Der Trend geht ja generell langsam aber sicher in Richtung effizienterer und auch leiserer Maschinen. Hier könnte evtl auch Deutschland als Marktteilnehmer sowie Nation mit eigenem Flugzeugbau gewisse Impulse geben. Jedenfalls ist es ziemlich utopisch, dass Deutschland allein durch Verzicht die globalen Trends stoppen wird. Das wäre ähnlich sinnvoll wie den Bau von Rechenzentren zu verhindern, damit die Energie woanders verbraucht wird. Das Internet nutzen wollen die meisten Menschen dann aber doch.

    - Auch etwas ironisch bei der Sache: Ich selbst bin in den Jahrzehnten als Erwachsener nur wenige Male geflogen, wo es zudem auch aus familiären Gründen wirklich sinnvoll (Bildung, Familienkontakt) sowie teils sogar dringend notwendig (medizinischer Hintergrund) war und zudem auch gar keine gute alternative Anbindung existierte (1x Nordengland, 1x USA, 1x Norwegen, 1x Algarve). Es gibt zudem durchaus auch Menschen, die beruflich fliegen müssen. Oder wollen wir uns auch komplett vom globalisierten Wirtschaftssystem verabschieden? Gerade einige Verbindungen werden stark für sinnvolle Zwecke genutzt. Ähnlich wie beim Thema MIV vs ÖPNV wird mir zu gerne pauschal mit impliziten und teils auch expliziten Vorwürfen um sich geworfen, ohne die größeren Zusammenhänge zu betrachten...

    Februar rund 9% im Plus

    Apropos aktuelle Situation: Die Verkehrsstatistik vom Februar (+8,9% PAX) fällt nochmals deutlich stärker aus als die vom Januar (+5,8% PAX). Insgesamt ergeben sich so relativ starke 7,4% Wachstum.


    Vielleicht auch noch spannend:

    Das Inland liegt diesmal nur noch bei -1,7% (Januar: -14,3), das Ausland aber bei noch stärkeren +11,2% (Januar: +9,4%). Also vielleicht wirkt sich inzwischen die neue Condor-Verbindung nach Frankfurt aus. Oder aber es ist nun endgültig die Talsohle - bzw. wohl eher "rock bottom" erreicht. Denn umgekehrt war zuletzt immer der Tenor, dass es in diesem Bereich sehr wahrscheinlich keine starke Erholung mehr geben wird (allgemeiner Bundestrend + Sondereffekt Tegel-Wegfall).

    Generell kann man ja diskutieren, inwiefern innerdeutscher Verkehr überhaupt sinnvoll ist. Zumindest um mehr Umsteigeverkehr anzuziehen wäre es nach einigen Marktexperten wohl schon ein wichtiges Argument. Aber da wird vermutlich eh nicht viel kommen. Selbst Frankfurt und München könnten es da zunehmend schwerer haben, wenn man den Branchenanalysten glauben mag.


    Spannend bleibt natürlich ganz besonders, wie sich die Zahlen mit dem Wechsel zum Sommerflugplan verändern. Dann streicht Ryanair bekanntlich ordentlich Kapazitäten, während man u.a. bei Condor und Eurowings (aber auch Qatar) Zuwächse haben wird. Für easyJet habe ich inzwischen verschiedene Informationen gehört aber da wird sicher noch früh genug was Offizielles kommen.

    Camondo Muss so etwas wirklich sein? Welcher Lobby sollte das denn bitte dienen (zumal Stern und Kreis ein privates Unternehmen ist und die BVG ein öffentliches, das zudem ja Busse und auch Fähren betreibt)? Ich bin selbst ein großer Fan von Umweltschutz und habe Deinen Beitrag auch direkt geliked, weil ich das Thema grundsätzlich wichtig finde und es mich auch interessiert. Sonst hätte ich es auch gar nicht näher recherchiert.


    Falls es Dich wirklich interessiert, hier mal meine Beweggründe:

    Da man momentan leider nicht effektiv die systematische Recherche in der Datenbank des Parlaments nutzen kann, habe ich das Thema einfach klassisch in Suchmaschinen eingegeben.

    Dort habe ich dann aber nichts Entsprechendes dazu gefunden, dass ausgerechnet das in Berlin ein sonderlich drängendes Problem zu sein scheint (anders als etwa bei Kreuzfahrtschiffen oder Containerfrachtern, wo das ja regelmäßig thematisiert wird). Klar ist jeder Baustein sinnvoll und die Bemühungen in die Richtung sind es sicher ebenfalls. Ich bezweifle aber, dass wir da in der Summe ein so massives Problem haben wie bspw. potentiell in Amsterdam. Ansonsten würde ich u.a. den Grünen nämlich durchaus zutrauen, dass sie das Thema in ihrer Amtszeit neben Fahrradwegen, Verkehrsberuhigung und Co weit oben platziert hätten. Zumindest ich habe aber nichts davon mitbekommen und wie gesagt in den Medien auch sonst nicht viel dazu gefunden und würde vermuten, dass es entweder bereits Standards gibt oder das Problem nicht ganz so drängend ist wie andere. Welche Treibstoffe bislang eingesetzt werden und welche Abgasstandards gelten, habe ich zugegeben aber nicht recherchiert.


    Mal ganz grundsätzlich und wirklich nicht böse gemeint: So wie ich scheinbar gelegentlich wie ein blauäugiger oder gar lobbyaffiner und gänzlich unkritischer Zeitgenosse rüber komme, machen manche Beiträge (u.a. Deine und das vor allem seit einiger Zeit) umgekehrt einen etwas zu pessimistischen Eindruck auf mich. Auch wenn das Grundanliegen meist dennoch sinnvoll ist und ich es sehr oft sogar teile. Und selbst bei Differenzen kann man mE auch einfach mal von beidseitig wohlwollenden Absichten ohne irgendwelche Lobbyinteressen o.ä. ausgehen (habe ich nebenbei bemerkt bei dem kleinen Missverständnis bzgl. polnische Botschaft auch so gehandhabt).


    Das ist mE aber langsam eher Stadtverkehr kontrovers diskutiert und kann mE gerne verschoben werden.

    Camondo Ich habe mal den verlinkten Artikel gelesen und auch etwas zu Berlin recherchiert.


    In Amsterdam gilt die Regelung nur für Freizeitverkehr auf den gerade im Sommer stark befahrenen Kanälen (die berühmten Grachten werden also sozusagen zur Umweltzone) und es gibt auch dort Ausnahmeregelungen bis 2030. Für durchgehenden Streckenverkehr durch Amsterdam gibt es bisher noch keine Vorgaben. Allerdings ist zu erfahren, dass inzwischen ohnehin bereits 500 von 600 Passagierschiffen elektrisch betrieben werden.


    Zum Vergleich hat Berlin ja zunächst einmal grundsätzlich deutlich weniger Schiffsverkehr. Stern und Kreisschifffahrt als mW größte Reederei hatten zuletzt wohl 22 Passagierschiffe in der Flotte, von denen bis letzten Sommer 5 auf elektrischen Betrieb umgerüstet wurden.

    In der Quelle stand nicht dabei, ob und ggf. wie viele Schiffe noch umgerüstet werden sollen - nur, dass es zumindest zeitnah nicht für alle Schiffe geplant sei. Allerdings will man auch die Dieselschiffe mit Öko-Sprit nicht-organischen Ursprungs betreiben.

    Auch die BVG betreibt ja bereits seit 10 Jahren immerhin vier von insgesamt sechs Fährverbindungen elektrisch.


    Insgesamt ist der Trend also durchaus auch hier vorhanden, wenngleich noch nicht so weit fortgeschritten (aber im Vergleich wie gesagt auch etwas weniger dringend). Die größere Herausforderung wird aber sicher die Elektrifizierung des Buslinien, obwohl wir inzwischen schon eine recht große E-Bus-Flotte und dazu natürlich auch zunehmend Trams statt Bussen haben. Ganz zu schweigen von den PKW, Taxis etc.

    Offensichtlich ist man ja noch in klärenden Gesprächen mit den Forstbetreibern, wobei die (befestigte) Fortführung der Strecke offenbar ursprünglich nicht mit geplant und daher auch noch nicht entsprechend durchdacht und vorbereitet wurde. Das ist natürlich nicht gerade optimal gelaufen.


    Dennoch ist die Querung mE bereits jetzt ein Mehrwert für Radfahrer und Fußgänger, der - wie ja korrekt im Artikel beschrieben wird - auch schon sehr lange gewünscht wurde. Dass es überall noch Anschlussprojekte braucht, ist ja (leider) auch nichts Neues beim Radstreckenausbau. Der ADFC beschwert sich wohlgemerkt auch nicht über die Brücke oder erklärt sie für nutzlos. Sie äußern lediglich den verständlichen Wunsch, dass nun absehbar auch noch der potentielle Radweg durch die Köllnische Heide entsprechend ausgebaut bzw. befestigt wird. Wie gesagt: Die Gespräche dazu laufen noch. Und da die Brücke ja sehr haltbar sein soll und auch nicht schwer belastet wird, glaube ich auch nicht, dass sie bis dahin ein Sanierungsfall sein muss.

    ^Vielen Dank für die Korrektur. Ich hatte da noch irgendeinen Stufenplan im Kopf, der dann aber offenbar ausgelaufen sein (oder eine andere Golfairline betreffen) muss.

    Und es gibt interessante Updates weiterer Airlines:


    Condor startet vier neue Verbindungen, verlängert Dubai-Verbindung und schafft so 340.000 zusätzliche Plätze

    Nachdem Condor erst im letzten Quartal 2024 sein Berlin-Comeback gefeiert hatte, ist man bereits jetzt sehr zufrieden mit der Geschäftsentwicklung und stockt ordentlich auf, sodass man im Alleingang knapp die Hälfte der bald verlorenen Ryanair-Kapazitäten kompensiert.

    Neu hinzukommen für den Sommer Hurghada/Ägypten sowie Kreta, Rhodos und Kos auf Griechenland. Seit kurzem kam zudem bereits eine innerdeutsche Verbindung nach Frankfurt hinzu (14/7).

    Außerdem wird man Dubai nun ganzjährig anbieten statt nur im Winter. Im Winter 2025/26 sollen dann aber noch die kanarischen Inseln hinzukommen. Wenn es weiter so gut laufe, werde man zudem auch weiter expandieren. Anders als Ryanair aber analog zu easyJet lobte man übrigens die Bemühungen des BER, während sich bei der deutlichen Kritik an der Bundespolitik sämtliche Akteure einig sind. Auch glaube man an den Berliner Markt.

    Quelle Morgenpost

    Quelle aerotelegraph.com


    Qatar Airways stockt auf 21/7 Flüge nach Doha auf

    Wie die Überschrift schon sagt, gibt es künftig drei tägliche Verbindungen, womit das erlaubte Kontingent stark ausgereizt wird. Die Lufthansa ist sehr unglücklich darüber, für den BER wird die Konnektivität Richtung Asien jedoch auch nach Ozeanien und Afrika sowie in die durch Russlandsanktionen betroffenen Länder damit aber immer besser.

    Quelle aero.de


    Wegner setzt sich stark für BER ein

    Unser Bürgermeister freute sich über die Ankündigungen der Airlines und betonte, dass man weiter alles für neue Verbindungen und speziell Langstreckenverbindungen tue. Einmal mehr kritisierte er klar die Flughafenpolitik der alten Bundesregierung und forderte ein Umdenken bzw. Umschwenken der Nachfolgeregierung. Zudem zeigte er sich auch bereit, über eine Lockerung bzw. "Flexibilisierung" des Nachtflugverbots zu sprechen.

    Quelle Tagesspiegel

    Quelle Berliner Zeitung


    Fazit: Langsam aber sicher verbessert sich die Konnektivität des BER deutlich, gerade was strategisch sinnvolle(re) Umsteigeverbindungen betrifft. Über die Golfregion in Richtung Osten und über Frankfurt und Toronto in Richtung Westen bzw. konkret Nordamerika. Viele Airlines expandieren, während bisher primär Ryanair deutliche Einbußen plant (das allerdings nicht wirklich auf strategisch wichtigen Verbindungen). Es ist sicher noch nicht der ganz große Durchbruch, so ein solcher denn kommen mag. Aber es bleiben weitere wichtige Mosaiksteinchen.

    ^Interessante Zahlen. Bis auf Ryanair habe ich die bisher nirgendwo gelesen. Aber gerade easyJet verwirrt mich, denn die wollten doch eigentlich wie Eurowings ebenfalls wachsen am BER und ggf auch einzelne Verbindungen von Ryanair direkt übernehmen?

    ^Man konnte das sicher nicht voraussehen bei der Planung, es hat diese aber tatsächlich nicht mehr verhindert und der Optimismus kann sich mE trotzdem durchaus noch auszahlen.


    Das Estrel ist ja nebenbei auch ein führender Kongressstandort und dazu hervorragend an den BER, die Stadtautobahn und den ÖPNV angebunden. Ich vermute daher, dass vorher eher diverse andere Standorte Probleme bekommen könnten bevor das Estrel allzu viel davon spürt. Aber auch der Tourismus hat sich inzwischen stark erholt, 2024 gab es knapp 31 Mio Übernachtungen (davon rund 42% durch ausländische Gäste), was nicht mehr weit von den Rekordzahlen der Boom-Jahre entfernt liegt.


    Mir gefällt der Estrel-Tower übrigens aus fast allen Perspektiven ziemlich gut, was sowohl an der Vertikalität als auch an der konsequenten Gestaltung liegt. Inzwischen sieht man ihn überall im Südosten Berlins am Horizont erscheinen und fast ausnahmslos macht der Turm mE eine gute Figur dabei. Lediglich manche (insbesondere die schräge) Ansicht lässt ihn dann doch etwas zu massiv und plump erscheinen, sodass man selbst diesem Wolkenkratzer nochmal gerne 20-30 Meter mehr gegönnt hätte.

    Verkehrszahlen von Januar mit knapp 6% Plus

    Kurz vor Wegfall der Ryanair-Kapazitäten bewegt sich der BER nochmals in die Pluszone, wobei sich die bekannten Trends weiter fortsetzen:

    - Die Inlandsflüge fallen von bereits sehr niedrigem Niveau kommend noch weiter um über 14%.

    - Dagegen legen die Auslandsflüge nochmal um 9,4% zu.

    - In Summe liegen wir so bei 5,8% Plus.

    - Auch bei der Luftfracht liegen wir weiter bei einem dicken Plus von 26,2% wobei das Wachstum bei der Zuladung doppelt so hoch liegt wie bei der Ausladung und erstere die letztere nun ein gutes Stück übersteigt.

    Quelle BER


    Transat erläutert Aufnahme von BER-Toronto - Air Canada mit Interesse

    Transat wird den BER zunächst von Juni bis Oktober 2/7 anfliegen. Die deutsche Hauptstadt wird dabei als ein "wichtiger aber unterversorgter Markt" angesehen. Konkret sei Berlin der drittgrößte unerschlossene Markt mit jährlich mehr als 100.000 indirekten Fluggästen, die aktuell also noch umsteigen.

    Durch eine starke Allianz mit Porter Airlines könnten nun zudem auch Kanadier aus Montreal, Vancouver, Calgary, Edmonton und Halifax leichter nach Berlin fliegen (und natürlich auch Menschen aus der BER-Region in verschiedene Regionen Kanadas).

    Quelle aerotelegraph.com


    Aus sehr ähnlichen Gründen wird auch Air Canada großes Interesse an einer Direktverbindung nach Berlin nachgesagt bzw. die Kanadier haben dieses auch selbst schon öffentlich bestätigt. Die Airline hat dutzende A321XLR bestellt, die ab 2025 auch ausgeliefert werden. Mit diesen lassen sich nun auch Routen mit geringerer Nachfrage bedienen. Ähnlich wie mW auch Transat wird man dabei aber nicht auf volle Bestuhlung setzen und auch u.a. eine deutlich komfortablere Business Class anbieten. Dadurch verringert sich natürlich umgekehrt etwas die sonst unschlagbar starke Treibstoffeffizienz pro Passagier.

    Air Canada würde in direkte Konkurrenz zu Transat treten, verfügt aber über starke eigene Verbindungen in die USA und würde somit in beide Richtungen auch andere Umsteiger ansprechen.

    Quelle frankfurtflyer.de (Artikel 1)

    Quelle frankfurtflyer.de (Artikel 2)


    BER erhält mit Abu Dhabi vierte Direktverbindung zu Golf-Hub, zudem höhere Frequenz nach Dubai

    Eurowings wird ab kommendem Winter einerseits die Verbindung nach Dubai von 7/7 auf 11/7 aufstocken (wie gehabt 7/7 nach DXB und dazu 4/7 auch nach DWC). Andererseits will man erstmals auch zunächst 3/7 nach Abu Dhabi fliegen und somit die deutsche Hauptstadt nicht nur mit der Wirtschaftsmetropole sondern auch mit der Hauptstadt der Vereinten Arabischen Emirate verknüpfen. Zudem sollen die Flüge nach Dschidda (2/7) beibehalten werden.

    Insgesamt verbinden Eurowings/Lufthansa, Condor sowie die Golfairlines selbst so nun gleich vier Umsteigehubs (bzw. inklusive DWC eigentlich sogar 5) und verbessern so durch viele attraktive Umsteigeverbindungen insgesamt auch erheblich die Konnektivität des BER in Richtung Osten, bis dann hoffentlich neben Peking irgendwann auch mal Direktverbindungen zu weiteren großen und wichtigen Airports entstehen bzw. zurückkehren.

    Da es bisher noch keine Neuigkeiten zu BER-Boston gibt, ist die Anbindung an die arabische Halbinsel damit absehbar sogar deutlich stärker als die zum gesamten Nordamerika (NYC, im Winter Miami und bald dann eben noch Toronto). Das gilt natürlich erst recht, wenn man dazu auch noch die entsprechenden Frequenzen beachtet.

    Eurowings und der BER gaben die neuerliche Expansion kurz vor Start der ITB bekannt und Frau von Massenbach zeigte sich sehr erfreut, dass Eurowings sein Langstreckenangebot vom BER "kontinuierlich" ausbaue. Da Eurowings zudem bekanntlich auch im Sommer sein Angebot weiter aufstockt, werden die absehbaren Verluste durch Ryanair zumindest teilweise kompensiert werden können.

    Quelle Morgenpost

    Quelle Tagesspiegel

    Quelle rbb24

    Quelle t-online.de