Beiträge von Omnio

    Sehr schöner Beitrag. Ich wohne seit 2009 in Dresden in der schönen Rothenburger Str. und besuchte als Kind im Jahr 1994 oder 95 mit meinen Eltern die Stadt. Das (nicht vorhandene) Zentrum wirkte auf mich unglaublich bedrückend in seiner Trostlosigkeit. Das Neumarktareal, Schlossruine, der monströse dystopische Anbau des Polizeipräsidiums, die trostlosen Freiflächen. Alles grau und ruinös. Wir besuchten auch die (Äußere) Neustadt. Ein paar Sanierungen gab es bereits. Ansonsten kannte ich selbst in Berlin nicht so ein zerfallenes Altbaugebiet. Und das sage ich als Ostberliner. Ernsthaft - der ganze Besuch prägte sich in seiner melancholischen Trostlosigkeit im Gedächtnis auf Lebzeiten ein.


    Umso erstaunlicher - bei aller berechtigten Kritik - was bis heute geleistet wurde. Die ganze Stadt und gerade das Zentrum ist wirklich im positiven Sinne nicht im Geringsten mehr wiederzuerkennen.


    Manchmal schau ich mir dieses kurze, erdrückende Video von 1991 zur Erdung an.

    Für mich persönlich ist Hamburg als Nicht-Hamburger vom urbanen, städtischen Raumgefühl eigentlich einzigartig, da es sich trotz Kriegszerstörungen deutlich größer als z.B. München und Köln anfühlt. Aber auch deutlich kleiner als Berlin. Also klare Nr. 2. Ich beziehe mich da eigentlich eher auf den urbanen städtischen Raum, der weitestgehend bis 1914 abgeschlossen war. In Hamburg und Berlin kommt als Sonderstellung hinzu, dass ganze hochurbane, angrenzende Großstädte dann noch eingemeindet wurden (Altona, der ganze Berliner Westen,). München ist z.B. für mich vom städtischen Raumgefühl eine 800.000 Einw. Stadt und somit eher vergleichbar mit Köln, Breslau, Leipzig, Dresden usw.. Einwohner 1938:

    1. Berlin 4.338.756

    2. Wien 1.929.976

    3. Hamburg 1.711.877

    4. München 829.318

    5. Köln 772.221

    6. Leipzig 707.365

    7. Essen 666.743

    8. Dresden 630.216

    9. Breslau 629.565

    10. Frankfurt am Main 553.46

    In München oder Frankfurt ist Wohnraum noch viel knapper und trotzdem wachsen beide Städte vergleichsweise in rasantem Tempo.


    schön, dafür sind sie auch beide die teuersten großstädte deutschlands. da ich aus familiären gründen öfters diese beiden städte besuche - bin ehrlich gesagt immer froh, wieder aus diesen schnöselstädten raus zu sein. ok, subjektive meinung. lassen wir das - bevor noch ein weiterer schw***vergleich aufkeimt.


    zu dresden - in den letzten zehn jahren (2002 bis 2012+ zensus) hat die stadt um die 10 prozent an einwohnerschaft zugelegt. mehr als in frankfurt übrigens - in prozent sowie von der reinen bevölkerungsmenge. auch die prozentualen wachstumsraten sind die letzten jahre ziemlich konstant "hoch" (1,10 -1,40% pro Jahr). leipzig überholte dresden diesbezüglich erst 2011. das freut mich für diese wunderbare stadt.


    als berliner besuche ich übrigens gerne die beiden sächsischen großstädte. für mich sind sie trotz makel mit die schönsten und lebenswertesten in deutschland. aber darüber lässt sich natürlich auch wieder streiten.


    nichtsdestotrotz muss in dresden in den nächsten jahren viel neuer/bezahlbarer wohnraum geschaffen werden!

    ehrlich gesagt führte ich mir jetzt nicht die ganze diskussion zu gemüte, aber
    in anderen städten geht es doch auch - siehe frankfurt am main, dresden oder leipzig. dort setzten sich sogar teilweise die von mir eher geschätzten parteien im linken spektrum für die teilwiederherstellung alter straßengrundrisse mit moderner architektur und (teil)rekonstruktionen ein. in bezug auf die über 800 jährige geschichte berlins sind doch die letzten 140 jahre (gründerzeit und moderne) im allgemeinen stadtbild "recht" präsent. wieso nicht ein wenig vom überschaubaren kern berlins für die nachwelt sichtbar machen, beispielsweise in form der wiederaufnahme alter straßenmuster sowie der rekonstruktion einiger leitbauten gepaart mit modernen gebäuden. aber vielleicht spricht da auch der geschichtsstudent.;)


    als ehemaliger und gebürtiger berliner höre ich mir gern die meinungen meiner kommilitonen und freunde bezüglich meiner heimatstadt an. tendenziell gilt berlin als "coole", trendy, leicht unterkühlte (kunst)metropole mit einigen herausragenden beispielen klassizistischer, historistischer und vor allem moderner architektur. andererseits besitzt die heutige hauptstadt für so gut wie alle keine wirklich "geschichtliche/historische" mitte. es scheint als beginne die historie berlins erst ende des 18 jh.. ich kenne eigentlich keine hauptstädte oder regierungssitze europas mit einer ähnlichen ausgangslage. auch im vergleich zu anderen zerstörten orten wie bspw. warschau, den haag und moskau.

    altneu-neualt?



    neu wie so gut alles am neumarkt.;-) beim british hotel wurde aber ähnlich der frauenkirche alte noch vorhandene bausubstanz mit integriert. das einzige erhaltende barockviertel dresdens befindet sich auf neustädter seite rund um die königstraße.


    besuchtest du auch die äußere neustadt? wirklich schönes, großes gründerzeitviertel mit oftmals vorgründerzeitlicher, teils barocker bebauung. als ursprünglicher berliner vom lebensgefühl her vergleichbar mit friedrichshain und vom aussehen her eher mit den an der prager altstadt angrenzenden gründerzeitvierteln.

    so als dresdner;-), warum immer in diese extreme verfallen?


    Sofern "Deutschland" nicht erst seit 1871 existiert stimmt das einfach nicht. Preußen war historisch eine unbedeutende Agrarprovinz ("Kornkammer") im Nordosten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Soviel zum Thema "Duodezfürst".


    auf welche zeit beziehst du dich denn? ab mitte des 17. jahrhundert ist diese these nicht mehr stützbar.


    . Darüber hinaus ist "Kaiser" kein Titel den man beliebig verleihen kann sondern der Kaiser wird vom Papst gekrönt. Der letzte dahingehend legitime Deutsche Kaiser war Franz II, der in Wien die Kaiserkrone niederlegte da er nicht zum "Staatsnotar" von Napoleons Gnaden degradiert werden wollte.


    meines erachtens krönten sich die kaiser ab anfang des 16. jahrhunderts selbst, also somit gerade die meisten habsburger...


    allgemein, der aufstieg der habsburger dynastie begann auch erst so richtig in der neuzeit. außerdem war die macht und das einflussvermögen eines kaisers im heilgen römischen reich (deutscher nationen) seit dem 13/14 jahrhundert stetig gesungen und an sich nicht vergleichbar mit den kaisern im deutschen kaiserreich. wenn es um identitätsstiftende "deutsche städte geht, sollte man wohl eher auch andere reichs, freie oder krönungsstädte wie frankfurt, köln, nürnberg oder prag usw. nennen dürfen;-). aufgrund bekannter territorialer und politischer gegebenheiten hatten wir eben nie ein paris oder londen....


    so, das wars auch schon...

    nichts besonderes, aber bei der halbzeit-bilanz der zweiten amtsperiode von bürgermeister klaus wowereit erwähnte er auch kurz die "vision" eines berlins mit vorkriegseinwohnerzahl aufgrund der in anführungstrichen positiven entwicklung im ökonomischen bereich, der stätig steigenden anzahl von studenten usw.. lesen kann man jenes z.b. in der berliner zeitung. wohl ein wenig hoch gegriffen, herr bürgermeister;D...

    schön, was einen alles hier hineingedeutet wird.;) angst vor separatismus, frankfurt eine provinz. das hört man doch als einer, der 6 jahre lang in dieser stadt gewohnt hat gerne^^.


    ich bin einfach auf das argument von garcia eingegangen. ich zietiere:


    Zu letzt: Das Argument 2.WK verfängt nicht, denn auch Berlin erhielt all diese Unternehmen erst, nachdem es 1871 zur Hauptstadt des neuen Kaiserreiches wurde. So ist nun mal Geschichte!


    und das konnte ich nicht ganz so stehen lassen, da berlin eine industriestadt im 19 jahrhundert schon vor 1871 war.


    komischerweise entdecke ich meiner meinung nach hier auch nicht so viele berliner schnauzen mit rauheren ton, sondern eher ein wenig eingeschnappte frankfurter, die sich mit goethe rühmen. nun gut, belassen wir es dabei.

    komischerweise wurden die meisten der großen wirtschaftsunternehmen in berlin schon vor 1871 in der stadt geründet. man nehme z.b. siemens und halske (1847), schering 1864 oder borsig 1837.


    das berlin vor 1871 war mit rund 700 000 einwohnern (mit angrenzenden späteren berliner westen um die 1 mio) 10mal größer als frankfurt, die dann eine führendere rolle als industriestadt vor allem(!) ab den 20 jhr. spielte.


    und da die wirtschaft ja ein standbein dieser wirklich schönen, interessanten stadt ist, so sollte man auch erwähnen, dass frankfurt verhältnismässig wirtschaftlich stark durch die anektierung preußens profitierte. da brauch man noch nicht mal geschichte wie meiner eins zu studieren, sondern einfach wiki, bertelsmann und co aufschlagen;D.


    da sich meine verwandtschaft allgemein vor allem aus diesen beiden städten sowie einigen provinzen aus pommern und schlesien bezieht, lese ich viele beiträge hier ein wenig mit sorge. zumindest wird mir ein bisschen mulmig vor so viel neid und lokalpatriotismus.


    frankfurt wird kulturell den umzug suhrkamps verkraften und für berlin stellt der verlag sicherlich eine bereicherung da.

    eine Frage zwischendurch: man kennt nur die Fassadenentwürfe für die der Spandauer Straße zugerichteten Gebäude, oder? Dagegen weiß keiner wie es Richtung S-Bahnhof aussieht? das würde mich mal interessieren...


    das würde mich aber auch mal wirklich interessieren!

    Wie das Baunetz heute berichtet, wurde offiziell am 9. Juni mit den Bauarbeiten begonnen. Die Tiefbauarbeiten am Projekt, welches nach den Plänen von Christoph Mäckler realisiert wird, sollen anscheinend bis Februar 2009 dauern.


    Schade, dass die lange Zeit der Untätigkeit nicht dazu genutzt wurde, den nicht mehr ganz so jungen Mäckler-Entwurf zu überarbeiten und ein etwas moderneres Antlitz zu geben.


    hier auch noch mal ein artikel.
    https://www.berlinonline.de/be…03/berlin/0086/index.html


    "So wie es jetzt realisiert wird, kommuniziert es mit seiner Umgebung", sagt der Architekt."


    hoffentlich gibt es schon bald etwas genaueres für die äuglein;D...