urbanator:
"[...]da kann die Halle genauso weniger im Zentrum liegen." <- Darauf begoz ich mich. Was Traufhöhe und co angeht stimm ich auch zu. Aber Hallen kann man ja auch zweistöckig bauen und wenn man dann noch sowas wie eine Bar mit Außenbereich schafft, dann kann das schon nicht schlecht werden. Obwohl ich zugebe, dass die Visualisierungen das nicht hergeben...
Beiträge von million
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Stimme Bato zu, mehr Urbanität durch vielseitigere Nutzung der Gegend - auch zu anderen Uhrzeiten als Bürogebäude! Ist nicht an der Stelle sowieso schon eine riesige Beachvolleyballfläche? Richtig ist aber, dass man verhindern muss, dass sich die Gegend zum innerstädtischen Großhandelgebiet entwickelt, obwohl ich da nicht besonders große Angst habe.
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Oh, ich hatte im ersten Moment echt Angst...self storage, das gibts ja normalerweise nichtmal Fenster. Das hier ist tatsächlich in Ordnung, aber Bato hat Recht, grau und rot...das muss nicht sein.
Ist das eigentlich so ein neuer Trend? New York ist ja schon übersäht mit self storage Lagerhäusern, hier kenn ich bisher keins. -
Blenden die die Ziegel im Erdgeschoss vor, damit da nicht so viel gesprüht wird? Is ja schon manchmal abweisender als ne glatte Wand, aber entwurflich is das doch Quatsch. Und den Bezug zum Nachbarhaus würde ich in der Cantianstraße auch nich gelten lassen, das Mauerwerk links hat mit dem rechts nichts zu tun.
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3.20m lichte Raumhähe bei dem Calas-Projekt, wo gibts denn sowas heute noch? Das ist ja schon fast verschwenderisch...
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Ich habe auch als erstes an die beiden von Backstein genannten Bauten gedacht. Komischerweise gefallen die mir aber in letzter Zeit immer mehr. Ich glaube das liegt in erster Linie an den Türmen die hier aus dem Block herauswachsen, das hat schon was, klassischer Hochhausbau irgendwie. Über die Fassade kann man aber tatsächlich streiten, da müsste man über das Material schon etwas herausholen.
Im Übrigen gefallen mir Visualisierungen, irgendwie SketchUp-mäßig, aber irgendwie coolAch nochwas, kann sich jemand erklären woher der Name kommt? Ist das überhaupt ein richtiger Name oder will man nur auf die potentiellen Sterne anspielen?
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Sehr ästhetische Entwürfe wie ich finde, vielleicht liegts aber auch an den Renderings. Mir gefallen die abgerundeten Balkone und Erker, das Erinnert mich an die Bebauung vor der Volkbühne.
Wenn das Holz ist, dann hoffe ich man führt das so schön aus wie in der Auguststraße in Mitte. Ich hoffe ich verletze jetzt nicht die Regeln, wenn ich einfach so einen Link poste:
Quelle: Andreas Muhs Architekturphotographie -
Mich wundert, dass urbanes Flair hier offenbar am Blockrand festgemacht wird. Sicherlich ist der Block eine der wichtigsten Zutaten für die Stadt, er ist jedoch noch lange kein Garant für Leben. Trotzdem kann ich Original-Score erstmal zustimmen.
Den Friedrichwerda macht aber eben noch mehr aus. Erstens ist es die hier schon angesprochene Qualität und Abwechslung die für eine Interessante Umgebung sprechen. Zum anderen, und das finde ich eigentlich noch viel wichtiger, findet man hier nicht ausschließlich Stadt- oder Reihenhäuser. Die Eckgrundstücke sind in verschiedenen Varianten als Wohn- oder Geschäftshäuser bebaut. Erst die Mischung von Wohnen und Arbeiten macht doch die "Urbane Renaissance" aus von der im Moment so viel gesprochen wird. Noch dazu gibt es entlang der Oberwall und der Kleinen Jägerstraße kleine Geschäfte - wohl eher eine Seltenheit in Reihenhausgebieten die im Erdgeschoss zuallererst eine Garage unterbringen.
Da beginnt dann auch meine Kritik. Sollte man sich nicht fragen, was das Gebaute für die Stadt leisten kann? Dann würde ich nämlich sagen, dass die meisten Stadthausgegenden nichts leisten. Manch einer würde auch behaupten das durchschnittliche "Arbeiterviertel" leistet kulturell keinen Beitrag, aber dem würde ich wiedersprechen. Eben abseits von den großen Institutionen die eine Stadt hervorbringt (ob das Theater oder Museen oder was auch immer sind), findet man von Neukölln bis Wedding, von Charlottenburg bis Friedrichshain immer wieder kleine Oasen der Kultur. Und so wie ich das sehe ist genau das der Vorteil der Städte und des Wohlstandes den sie uns Gebracht haben, dass wir es uns leisten können Menschen nicht für den materiellen Wert den sie uns gebracht haben zu bezahlen, sondern für ihre geistigen Ergüsse. Bin ich damit schon zu weit von den Townhouses abgedriftet? Ich hoffe nicht.
Ich stelle zum Schluss einfach nochmal die Frage, was leisten Townhouses für die Stadt?
Eine Verdichtung ja nur bedingt, am Friedrichswerda wäre durch die Höhe der Gebäude ja potentiell Platz für viele Bewohner, ich bezweifle aber, dass dort viele Großfamilien leben. Die zwei oder dreistöckigen Reihenhäuser bieten denke ich einfach nicht den Platz für große Verdichtung - natürlich immer im Bezug zur Reststadt und nicht zur Brache! -
Tut mir Leid, mir steht nicht zu jemandem vorzuschreiben was persönlichen Wert für ihn hat und was nicht.
Mir ging es auch vornehmlich um den wirtschaftlichen Wert. Die Eigenheime, die ich in und um Berlin kennenlgelernt habe (und das sind viele) strotzen nur so vor schlechter Qualität. Und das auch in den wohlhabenderen Gegenden wie Frohnau+Vororte. Aber das ist glaub ich hier der falsche Thread um über den Sinn von Eigenheimen zu diskutieren, es geht um das Projekt an der Seydlitzstraße. -
Backstein:
Keiner hier plädiert für überambitionierte Projekte. Es scheinen sich aber im Forum fast alle einig zu sein, dass sowohl die Siedlungen der Nachkriegszeit als auch die (Einfamilienhaus-)Siedlungen die in und um Berlin nach der Wende entstanden sind keinen langfristigen Wert bestitzen. Wirtschaftlich schon gar nicht und auch als Identifikationsort möchte ich das in den meisten Fällen anzeifeln (auch wenn es sicherlich Menschen gibt, die sich in ihrer Siedlung zu recht sehr wohl fühlen).
Ich glaube im Übrigen nicht, dass solche Siedlungen einen positiven Effekt für sozial schwächere darstellen. Ich rede ja aber auch nicht vom Abriss des Bestandes, sondern lediglich von einer sinnvollen Verwertung der Potentialflächen. Soziologisch ist ein Nebeneinander mit einem "Bürgertum" (das sich zumindest ein Reihenhaus leisten kann) sicherlich sinnvoll, aber wenn ich mir die Lehrter Straße ansehe, dann passiert da schon eine Mischung auf ganz anderem Niveau (das alte Kasernengelände sei genannt).
Die Vielfalt die du ansprichst ist doch gerade ein Beweis, dass die Ecke so langweilig gar nicht ist. Dort gibt es Botschaften, Ateliers, die Kulturfabrik, ein Moschee, große Sportanlagen. Das klingt für mich eigentlich sehr nach Stadt. Wieso soll man dieses Potential nicht nutzen?
Und wer weiß, vielleicht lässt sich die Zille-Siedlung sogar irgendwann sinnvoll in die Struktur einbinden. Schließlich war die Mietskaserne vor 50 Jahren auch noch verschrien und dem Abriss preisgegeben... -
Zum Glück bin ich hier nicht allein mit dieser Ansicht. Was für ein Unsinn, dass überall von Renaissance der Innenstadt geredet wird, hier in Berlin holt man sich lediglich das Dorf weiter rein, da gibts keine Mischung, kein Leben, keine Stadt, kein nix! Ich hoffe, dass diese ganzen Reihenhaus-Projekte ganz schnell untergehen...
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Hm...ist schon hässlich der alte Entwurf. Aber irgendwie kann ich mir dahinter einen Gedanken vorstellen; der Realisierte ist schon sehr beliebig, einfach nix, irgendwie wie das Lösen einer Rechenaufgabe
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Wie gesagt, mir ging es um Veranschaulichung, ob HartzIV oder geringverdiener spielt glaube ich eine untergeordnete Rolle.
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Wo sollen die Leute in den bezahlbaren Wohnungen denn dann einkaufen...?
Spaß beiseite, eine inhaltliche Diskussion muss im Bezug auf den letzten Punkt politisch sein. Ich habe mich früher auch gewundert wieso, überspitzt gesagt, ein Hartz 4 Empfänger am Ku'damm wohnen soll. Mittlerweile bin ich aber überzeugt, dass genau solche Regelungen für eine funktionierende Gesellschaft wichtig sind. Kinder werden in Berlin in der Regel in ihrer Nachbarschaft eingeschult. Ich bin mir sicher, dass es für alle Kinder Vorteile bringt mit Mitschülern verschiedener sozialer Schichten zusammenzuleben und zu lernen. Ich will gar nicht über Bildungsstände reden, sondern über simple Dinge, wie beim Klassenkameraden Mittag essen und zu sehen, dass es noch was anderes gibt als Kaviar. Oder dass vielleicht nicht jeder Nike-Schuhe im Turnbeutel hat.
Ich merke das zum Beispiel ganz massiv in der Diskussion über Studiengebühren. Die extremsten Befürworter sind meinem Eindruck nach diejenigen, die es sich ohnehin leisten können und denen das Verständnis für Leute in anderen Situationen fehlt.
Hier also ein ganz klares Plädoyer für sozialen Wohnungsbau und bezahlbare Mieten überall in der Stadt. Da gibt es ja im übrigen schon Ansätze, man denke an den WBS-Schein... -
Bin gestern auch dort vorbeigekommen und war eher schockiert. Das sind die Bauten die man, sobald sie einer Sanierung bedürfen, abreißt. Nicht nur, dass man über die Erscheinung streiten kann (ich z.B. finde sie schlimm), auch was da verbaut wurde sieht unglaublich billig aus. Das wunder ja nicht bei einem Hostel, schade ist es aber trotzdem.
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Dass auf den meisten Flachdächern keine Begrünung stattfindet is nicht wahr. Leider sehen diese hässlichen Sedums nicht aus wie ein Dachgarten, den die meisten leider immernoch mit Dachbegrünung verbinden. Im Übrigen hat so eine Begrünung auch Vorteile bei Starkregen (hält Wasser zurück, entlastet somit unsere Mischwasserkanalisation). Guderian, sieh dir mal den Potsdamer Platz aus der Luft an (nicht das Sony Center), der braune Spaß auf den Dächern ist "Begrünung". Nenn es von mir aus "Bebraunung", aber es wird nicht selten angewandt - nicht zuletzt auch, weil man sich damit so weit ich weiß einen Teil der Wassereinleitungsgebühren sparen kann (korregiert mich da wenn ich falsch liege).
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Die Flachdächer haben durchaus auch einen ökologischen Sinn. Dort lässt sich nämlich deutlich leichter Dachbegrünung installieren, die wiederum dem "urban-heat-island-effect" (gibts da einen deutschen Begriff?) entgegenwirkt. Man lacht, aber wenn die Stadt im Sommer nur ein grad kühler wäre ließe sich so unglaublich viel Energie bei der Gebäudekühlung sparen, das kann man sich kaum vorstellen. Vielleicht ist das in Berlin nicht gerade das größte Problem, aber andere Länder gucken da nach Deutschland, lasst uns also ein Vorbild sein (...und schöne Attiken bauen ;D).
Wer sich da noch weiterbilden möchte, bitte.
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Ich glaube ich könnte mich mit den ergänzten Teilen des Museums sogar anfreunden - also dem Nord-West-Flügel und dem Süd-Ost-Risalit mit seiner wundervollen neuen Kuppel.
Was mich einfach stört ist diese halbherzige Sanierung der erhaltenen Teile. Und JA, es findet dort eine Sanierung statt, es muss sogar eine stattfinden, weil früher oder später ein Gebäude sonst keinen Putz mehr hätte - man hat das vor der Wende zumindest in Ost-Berlin noch sehr oft sehen können. Wenn man das dann gut ausführt hält der Putz auch wieder einige Zeit. Es stellt sich mir immer wieder die Frage was passiert, wenn der Putz der jetzt in Ordnung ist in 50 oder gerne auch 100 Jahren wieder bröckelt. Werden dann nur noch Fugel zugeschmiert, weil das ganze Gebäude sonst auseinanderfallen würde? Wenn man behauptet es ginge hier um Konservierung, dann solle man sich doch bitte auch um den Zustand in Zukunft gedanken machen, die Konservierung fängt nämlich jetzt erst richtig an!Der Vergleich mit Italien hinkt glaube ich ein wenig, dort hat nicht annähernd so viel Substanz Kriegsschäden erlitten wie in Berlin. Hätte man dort rekontruiert, dann sicherlich auch mit neum Putz. Ansonsten schätze auch ich es sehr, dort nicht nur rosa und gelbe Fassaden zu sehen...
Man sollte sich nur einen anderen Architekten von Weltrang an Chippis Stelle vorstellen, da ist kaum jemand einer solch komplexen Situation und deren hist. Kontext, gewachsen. "Künstlerarchitekten" die für jeden Ort in der Welt, immer in die gleichen Rezepte haben, gibt es genug.
Bei aller Kritik, da muss ich dir volkommen Recht geben! -
Soweit ich weiß sind im Mittel momentan auch bessere Gewinne mit der Vermietung von Wohnraum zu erwirtschaften, würde mich aber wundern wenn wir am Alex demnächst einen Wohnturm sehen würden...