Beiträge von million

    ^^ Ich kann mir vorstellen, dass das die Begründung war. Aber ehrlich gesagt, sind das die gleichen Behörden, die bei jedem kleinen Bauantrag involviert sind. Natürlich in diesem Fall ungleich aufwändiger, aber es ginge ja auch um ungleich mehr als um einen einzelnen Neubau. Naja. In Berlin erwarte ich leider keine Initiative mehr von Politik oder Ämtern...

    ^^ Zur Einordnung, ohne Wertung: Dieses Foto stammt aus der Zeit nach dem S-Bahn-Bau (das Haus der Schweiz wurde 1937 fertiggestellt). Für den Bau mussten die Linden damals bereits einmal weichen. Das erkennt man auch immer gut auf den Fotos aus der Zeit der Olympischen Spiele 1936. Der Bau der Strecke hat allerdings nur etwas zwei Jahre ('34-'36) gedauert...

    Wegen des Preises finde ich es schwer vorstellbar, dass das Messing ist. Ich gehe eher davon aus, dass es sich um eloxierte Aluminium-Paneele handelt. Passende dazu dann Alu-Fenster im gleichen Farbton.

    ^ Es gibt immernoch das Förderprogramm Jung kauft Alt, was den Erwerb von Eigentum fördert (mit der sinnvollen Verknüpfung sich eine Bestandimmobilie zu kaufen), es kommt wohl nur nicht so recht an, habe ich gelesen.


    Ich kann mir schon vorstellen, dass es in der Theorie die Unterschiede, die ihr hier aufzählt gibt und sie klingen auch ganz logisch. Meine Erfahrung zeigt aber vor allem, dass Eigentumsimmobilien oft "besser" dastehen, weil es (mal mehr, mal weniger) Leute im Haus gibt, die das Thema interessiert. Andere sitzen in den WEG-Versammlungen und sagen kein Wort oder kommen einfach jahrelang gar nicht. Manche quatschen dort viel und rühren selbst keinen Finger. Man kann die ganze Arbeit ja einfach mit Geld bezahlen. Umgekehrt sieht man gerade in Berlin auch haufenweise Mieter, die vor "Ihren" Läden oder vor "Ihren" Häusern fegen, Beete pflanzen und auch Reparaturen (am fremden Eigentum) vornehmen. Ob das dann allen und vor allem dem Vermieter gefällt, steht auf einem anderen Blatt. Zu sehen ist es aber sogar in den unbürgerlichen Stadtteilen häufig.

    Als ich selber mal nach Eigentum gesucht habe, habe ich auch schon Protokolle von WEGs gelesen, in denen ein so schlechtes Miteinander herrschte, dass man sich auf keine Erhaltungsmaßnahmen einigen konnte. Es wurden dann vom Verwalter Zwangsmaßnahmen angedroht! Schwer vorstellbar, wenn es um den Erhalt oder gar die Aufwertung des Eigentums geht. Da möchte man als halbwegs engagierter Mensch dann auch kaum noch dazu ziehen...


    Ich bleibe noch dabei: Autonomie, ökonomische Eigenverantwortung und Verbundenheit mit der städtischen Gesellschaft und dem Staat insgesamt hängen für mich nicht am Besitz von Wohneigentum.

    Ich möchte noch ganz verkürzt meinen Beitrag zum Thema schreiben:

    Das Gesetz über das Wohnungseigentum und das Dauerwohnrecht (Wohnungseigentumsgesetz - WEG) gibt es erst seit den 50er Jahren. Vorher gab es keine rechtliche Fassung für den Besitz einer Eigentumswohnung und in der Praxis auch praktisch nirgendwo dieses Modell. Auch im bürgerlichen Stand lebte man durchaus "gut" in einer Mietwohnung. Ich kann nicht erkennen, an welcher Stelle sich unsere Städte oder unsere Verbundenheit mit der demokratischen Gesellschaft durch die Einführung des WEG verändert haben und habe hier auch keine stichhaltigen Argumente gelesen. Vielleicht hat beides nichts miteinander zu tun.

    ^ Aus informierten Kreisen kann ich weitergeben, dass dort bisher einfach das Geld für den Neubau fehlt. Meine Trauer hält sich ob des Entwurfs in Grenzen. Der Neubau erscheint mir im Umfeld von den Ludwig-Hoffmann-Bauten (Volkshochschule und Grundschulein der Antonstraße sowie Musikschule an der Ruheplatzstraße) wirklich unpassend. Da fügt sich die Erweiterung der Musikschule zwar etwas langweilig, aber zumindest angemessen in die Umgebung ein.

    Mir scheint, als ginge es Laschet eher um parteipolitische Profilierung. Versammlungen wie z.B. von Pulse of Europe hätten bestimmt nicht in Blumenrabatten stattgefunden. Aus dem Blickwinkel finde ich die Kritik zwar berechtigt, aber eben nicht zu Ende gedacht.

    ^ Danke für die Bilder, Johannes. Als ich vor über 8 Jahren mal an dem Projekt mitgearbeitet habe, bilde ich mir ein, dass es noch "richtige" Vorgärten gab. Schade, dass es nun nur so eine platte Wiese geworden ist.



    Kleinere Updates noch von mir:


    Pankstraße 88/89 / Backyard

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    In der Pankstraße sind die Gerüste weg. Interessant, wie unterschiedlich die drei hier sichtbaren Gebäude ihre jeweils 6 Geschosse verteilen. Ich muss sagen, das Gebäude links macht es aus meiner Sicht am besten (im Sinne einer klassischen Ordnung), auch wenn die Geschosshöhen der Wohnungen wohl etwas leiden. Ein Anstrich täte gut...

    Pankstra-e.jpg



    Ev. Nazarethkirche am Leopoldplatz

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    Auch hier sind alle Gerüste weg. Ein wichtiges (und meiner Meinung nach äußerst unpassend gelöstes) Detail war kurz sichtbar: Der Zugang zum neuen Aufzug. Hier hätte man sich einfach an den Rundbögen der anderen Fassadenöffnungen orientieren sollen (eigentlich müssen!).

    Nazarethkirche-Aufzug.jpg


    Gegenüber noch eine kleine Traurigkeit. Ein Wohn- und Geschäftshaus wird in Wolle eingepackt...das wird der Schinkelkirche nicht gerecht...

    M-llerstra-e.jpg



    Neubau auf dem Abenteuerspielplatz Humboldthain


    Humboldthain.jpg

    Den Neubau habe ich hier noch gar nicht gefunden. Hier gibt es Fotos vom alten Geländes.



    Erweiterung Olaf-Palme-Zentrum, Demminer Straße 28


    Brunnenviertel.jpg


    Alle Bilder von mir.

    ^ Meine volle Zustimung hast du maselzr. Aber die Einwürfe der Bürgerinitiative zeigen ja leider, dass diese Erkenntnisse noch nicht überall angekommen sind. Auch 40 Jahre nach allem, was so um die 750-Jahrfeier passierte (IBA im Westen, Nikolai-Viertel und co im Osten). Für viele ist das Eigenheim im vermeintlich Grünen immernoch das höchste aller (Wohn-)Gefühle.

    ^ Da stecken auch die Wohnungsbaugesellschaften in einem Dilemma. Einerseits müssen (und wollen sie meines Wissens auch) schnell bauen. Andererseits gibt das Planungsrecht manchmal nicht mehr Wohnraum her. Die Planungsrechtlichen Vorgaben zu ändern ist zwar möglich, aber oftmals ein längerer Prozess.

    Mit dem Blick auf die Lebenszeit der Gebäude bin ich allerdings der Meinung, dass die Stadt sich diese Zeit nehmen sollte. Oder mal auf einen Schlag den Baunutzungsplan von 1960 abschaffen. Hat zwar keine Auswirkungen auf Projekte im ehemaligen Ost-Berlin, aber würde zumindest im Westen manches flexibler machen.

    Hallo zusammen,


    ich plane derzeit ein Objekt in Containerbeiweise welches 6 Monate betrieben werden soll. Dort sollen Mitarbeiter getestet werden für betriebliche Zwecke. Die Stadt verlangt Barrierefreiheit, der Aufwand hierfür wäre erheblich. Besteht die Möglichkeit einer Befreiung der Barrierefreiheit, da kein Mitarbeiter gehandycapt ist.


    Danke im Voraus

    Hallo Danny,

    die Stadt weiß sicherlich nicht, dass keine Mitarbeiter besondere Anforderungen haben. Wenn das Objekt wirklich nur von jetzt bereits bekannten Personen und auch nur temporär genutzt werden soll, würde ich die zuständige Person im Amt kontaktieren (am bestens erstmal telefonisch) und das so ganz klar darlegen. Nach meiner Erfahrung mit den (Bau-)Behörden wollen die wenigsten dir einen Stein in den Weg legen. Vielmehr gibt es grundlegende Anforderungen, deren Einhaltung erstmal gefordert wird. Ausnahmen sind meistens möglich, wenn sie begründet werden können. Daher am besten mündlich den Weg besprechen, wie man die Ausnahme (oder "Befreiung" von der Anforderung) beantragt und erst dann schriftlich angehen.

    Die meisten sind historisch und ein solcher Umbau verbietet sich, hier war aber eine radikale Abkehr vom Nachkriegszustand durchaus sinnvoll, eine Rekonstruktion einer früheren Epoche aber eher nicht.

    Kannst du das erläutern? Der Nachkriegszustand ist doch ein historischer Zustand, der aus meiner Perspektive sehr viel aufgeladener ist, als z.B. der bauzeitliche Zustand (der ja dann auch ohne "Not" Änderungen erfahren hat). Wieso verbietet sich hier der Umbau nicht?

    Im Baunetz ist eine (für dieses Medium) ungewöhnlich deutliche Kritik am Umbau erschienen. Fazit: Der Raum ist nicht sehr katholisch geworden, da er Historie und Emotionalität negiert.

    Von den Fotos her würde ich das ähnlich beurteilen (mich enttäuschen fast am meisten die Fenster!). Aber ich muss wohl auch mal einen Ausflug machen.

    Danke Ziegel, für die beruhigenden Worte.


    Ich finde die Diskussion um die Frage, inwieweit das Baukollegium demokratisch legitimiert ist schon interessant. Ich würde mich beileibe nicht als politikverdrossen sehen und bin eher ein Befürworter unserer repräsentativen Demokratie mit ihren wenigen direkten Einflussmöglichkeiten des Wählers. Trotzdem finde ich Kritik am Baukollegium durchaus berechtigt. Schließlich wird schon die Senatsbaudirektorin nicht gewählt und steht auch vor einer Wahl auf keiner Liste. Sie wird gegebenenfalls von einem neuen Senat übernommen, muss dies aber auch nicht. So kann es dazu kommen, dass trotz SPD-geführter Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, zwei Baudirektorinnen mit mutmaßlich sehr unterschiedlichem Blick auf Architektur und Stadtentwicklung eingesetzt werden (zuletzt Lüscher->Kahlfeldt). Die nicht gewählte Baudirektorin wiederum hat das Vorschlagsrecht für neue Mitglieder des Baukollegiums - über die der Senat dann entscheidet. Auch hier ist in keiner Weise abzusehen, wen der Wähler bekommt. Ich selber kenne zumindest Herrn Cepel noch selbst aus dem Studium und auch Frau Femmer ist mir geläufig; an Ihren Qualifikationen habe ich keine Zweifel und Ihr Urteil hat für mich Gewicht. Aber für einen Laien hat es selbstverständlich ein völlig anderes Gewicht, wenn sich ein Senator hinstellt und seine Meinung (als Vertreter des Hauses, nicht als Privatperson!) vertritt, als wenn er meint "das Gremium hat dies und das gesagt". Am Ende muss sich nämlich aus dem Baukollegium niemand verantworten. Es steht in fünf Jahren nicht wieder zur Wahl. Aus meiner Sicht ist die Öffentlichkeit des Kollegium eigentlich vorbildlich, aber "öffentlich" ist nicht gleichbedeutend mit "demokratisch".


    Vielleicht ist das einen eigenen Strang wert, kann also gern verschoben werden.


    Nachtrag:

    Hier kann man Projekte zur Besprechung im Baukollegium vorschlagen.