Danke Ziegel, für die beruhigenden Worte.
Ich finde die Diskussion um die Frage, inwieweit das Baukollegium demokratisch legitimiert ist schon interessant. Ich würde mich beileibe nicht als politikverdrossen sehen und bin eher ein Befürworter unserer repräsentativen Demokratie mit ihren wenigen direkten Einflussmöglichkeiten des Wählers. Trotzdem finde ich Kritik am Baukollegium durchaus berechtigt. Schließlich wird schon die Senatsbaudirektorin nicht gewählt und steht auch vor einer Wahl auf keiner Liste. Sie wird gegebenenfalls von einem neuen Senat übernommen, muss dies aber auch nicht. So kann es dazu kommen, dass trotz SPD-geführter Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, zwei Baudirektorinnen mit mutmaßlich sehr unterschiedlichem Blick auf Architektur und Stadtentwicklung eingesetzt werden (zuletzt Lüscher->Kahlfeldt). Die nicht gewählte Baudirektorin wiederum hat das Vorschlagsrecht für neue Mitglieder des Baukollegiums - über die der Senat dann entscheidet. Auch hier ist in keiner Weise abzusehen, wen der Wähler bekommt. Ich selber kenne zumindest Herrn Cepel noch selbst aus dem Studium und auch Frau Femmer ist mir geläufig; an Ihren Qualifikationen habe ich keine Zweifel und Ihr Urteil hat für mich Gewicht. Aber für einen Laien hat es selbstverständlich ein völlig anderes Gewicht, wenn sich ein Senator hinstellt und seine Meinung (als Vertreter des Hauses, nicht als Privatperson!) vertritt, als wenn er meint "das Gremium hat dies und das gesagt". Am Ende muss sich nämlich aus dem Baukollegium niemand verantworten. Es steht in fünf Jahren nicht wieder zur Wahl. Aus meiner Sicht ist die Öffentlichkeit des Kollegium eigentlich vorbildlich, aber "öffentlich" ist nicht gleichbedeutend mit "demokratisch".
Vielleicht ist das einen eigenen Strang wert, kann also gern verschoben werden.
Nachtrag:
Hier kann man Projekte zur Besprechung im Baukollegium vorschlagen.