Beiträge von Wahnfried

    Wo im Ausland soll denn dieses so oft genannte Rekroparadies sein? Ich denke mal es ist mal wieder das „wilde Osteuropa“ gemeint, indem Oligarchen noch Paläste bauen dürfen. Im Polen gab und gibt es vollkommen andere Hintergründe und im Vergleich mit der Denkmallandschaft hier nicht vergleichbar. Und in Russland, im Fall Kaliningrad (Königsberg) ist die Diskussion darüber auch nicht gerade leicht behandelt worden.


    England zum Beispiel. Dort setzt sich der Thronfolger sehr fuer traditionelles bauen ein. Gerade hochwertige neue Viertel (z.B Canary Wharf, Ocean Village, etc.) orientieren sich an Gebaeude aus der victorianischen Zeit. Die Gebaeude erfuellen moderne Standards haben aber Bezug zur Tradition indem die Fassaden aus Klnker bestehen.


    Auch in Arabischen Laender gibt es starke Tendenzen, moderne Gebaeude eine traditionellen Fassade zu geben.


    Diese Gebaeude geben den Orten in denen sie erbaut wurden ein authentisches Gesicht. Moderne Funktionsarchitektur ist Geschichtslos und wenn jedes Gebaeude auf der ganzen Welt nach diesem Schema errichtet worden waere, braeuchte man nicht mehr zu reisen.

    Aber wer kann denn von einem "historischen" Gebäude sprechen, ohne sich ob dieser Lüge nicht sofort in Grund und Boden zu schämen? Historisierend wäre das Wort, das man sinnvollerweise gebrauchen sollte. Es wird etwas altes unglaubwürdig dargestellt.


    Bin mir nicht sicher ob sich dieses Zitat sich auf mein Post von weiter oben bezieht .
    Ich habe nicht behauptet dass das neue T&T Palais historisch ist, sondern ich bin der Meinung, dass historische Gebäude durch die vielfalt der Verzierungen und Fassadenelemente das Auge länger fesseln und damit interessanter sind, als einfache Glaskuben. Von daher ist das neue T&T Palais auch wenn es keine 100% Reko ist für die meißten Passanten (meiner Meinung nach) einem 08/15 Neubau vorzuziehen.
    08/15 Bauten gibt es in Frankfurt und speziell in der Innenstadt zuhauf. Jedes Gebäude welches von dem abweicht ist meiner Meinung eine Verbesserung, sei es MyZeil mit dem Trichter, eine Reko, Deko, ein Hundertwasser- oder Gaudihaus würde ich einem weiteren vierkant "Glaspalast" vorziehen.


    Was das ganze mit ehrlich oder verlogen zu tun haben soll erschließt sich mir nicht. Es wäre dann ja auch verlogen wenn man zum Friseur geht und sich die Haare nach einer bestimmten Fisur schneiden läßt, statt sie natürlich wachsen zu lassen.

    Bin seit Anfang April wieder zurück aus England und habe mir auch mal das Palaisquartier angesehen. Das ganze Ensemble aus Frankfurt Hoch 4. Ist eine große Verbesserung zurm Zustand davor.
    Das T&T Palais ist wirklich gelungen. Es ist nicht perfekt, aber es zeigt das historische Gebäude auch wenn sie nicht monumental sind, durch die vielfalt der Fassade und ihrer Verzierungen fesseln.
    Die anderen neuen Gebäude (die zwei Türme und MyZeil) haben eine ungewöhnliche Form und werden dadurch als interessant empfunden. All das bewirkt das Frankfurt Hoch Vier, nicht wie andere 08/15 Glas- und Stahlkuben, als etwas besonderes empfunden wird.

    christianfd


    Mag zwar sein und ich gebe Dir recht gerade die Häuser auf der Südseite der Zeil hätten ein Facelift sehr viel nötiger und da sind sogar sehr junge Häuser davon betroffen, wie zum Beispiel das ehemals von Marks und Spencer genutzte Haus. Jedoch ist es schon was anderes ein Kaufhaus direkt neben einem neuen endlevel Enkaufzentrum zum haben, als nur in der selben Straße zu sein.
    Selbst wenn die Zeilgalerie nicht soooo schlecht da steht was die Fassade angeht, das Bessere ist eben der Tod des Guten und um nicht den Anschluß an MyZeil und damit ein absinken der Mietpreise zu erleiden muß die Zeilgalerie wohl oder übel nachziehen.
    Die Geschäfte auf der Südseite sehen sich selbst nicht unbedingt als Hochpreisgalerien wie die Zeilgalerie und sind somit für Geschäfte wie Woolworth, Metzen-Junior, Ein-Euro-Märkte, etc immer noch attraktiv genug.

    Na, ich glaube ihr zäumt da das Pferd von hinten auf. Weil in die Fassaden oftmals und besonders bei Investorenprojekten nicht viel investiert wird, werden die Rufe nach Abriss derselbigen schon nach weniger als 15 Jahre laut.
    Bei einem Gebäude mit ansprechender und hochwertiger Fassade, sagen wir mal MyZeil wird bestimmt keiner in nächster Zeit einen Abriss der Fassade fordern.
    Schneider, der Architekt der Zeilgalerie hatte in Leipzig eine historische Passage (Mädlerpassage) rekonstruiert. Da fordert doch auch keiner, dass die Fassade erneuert wird.
    Von daher ist es verständlich wenn die Betreiber der Zeilgalerie nicht wie ein häßliches Entlein, neben einer Hochglanzfassade wie MyZeil, wirken wollen und versuchen ihre Fassade aufzuhübschen.
    Von daher ist es sehr zu begrüßen, das MyZeil wie ein riesen Domino wirkt und all die unansehnlichen Kommerzfassaden in der Zeil nun unter Zugzwang kommen.

    Ich könnte mir schon vorstellen da zu wohnen. Ist zwar etwas abseits, jedoch gut erschlossen. Wie in Xalinai schon ausführte gibt es gute ÖPNV Anschlüße, Parkplätze dürften auch kein Problem darstellen und mit dem Fahrrad hat man einen schönen Radweg entlang des Mains bis in die Innenstadt.
    Der Skyline Blick ist natürlich auch ein großes Plus.

    ^


    Interessant ist das Gebäude, jedoch über Schönheit läßt sich streiten...;)
    Jedoch erzeugt das Gebäude höchstens wegen der Farbe einen Stilbruch, denn der Lerchesberg gehört zwar zu Sachsenhausen, ist aber kein klassisch bebautes Viertel. Die allermeißten Gebäude sind 1960er - 1980er Bauten, mit Bungalows und Ein- und Mehrfamilienvillen. OK, ist eine reiche Leute Ecke, aber nach dem Krieg erbaut und von daher, dürfte sich der Stilbruch in Grenzen halten. ;)

    Solange die nicht fordern, dass auf den Dächern der Türme Grünes angepflanzt wird...



    Wobei das ja auf Flachdächern vielleicht gar nicht schlecht wäre....


    Bin mir jetzt nicht sicher ob das im Stadtgespräch richtig aufgehoben ist, aber ich wüßte jetzt nicht wo sonst.


    Ich werde Anfang Juni wieder nach Frankfurt ziehen und mir fürs erste was mieten. Das Europaviertel, City West, Westhafen oder gegenueber auf der anderen Mainseite das Allianz Wohnhaus wären ideal. Weiß jemand von wem die Direkt-Vermietung oder Verkauf von diesen Wohnungen vermarktet werden?

    Schoen zu lesen, das ein zunaechst sehr kritisiertes Projekt, dann doch noch erstaunlichen Zuspruch bekommt. Ich selbst finde im allgemeinen ein Verbindung von historischen Gebaeuden mit modernen Elementen stoerend, aber ich werde mir hoffentlich bald selbst ein Bild machen koennen, wenn ich mal wieder nach Berlin fahre.

    Die Skepsis verwandelte sich erst kurz vor der Vollendung in Begeisterung. Das Lob ist angemessen. Chipperfield, 55, lässt in einer spannungsgeladenen Architektur Vergangenheit und Gegenwart aufeinander treffen. Er scheut keine dramatischen Brüche und damit interpretiert er im Grunde die ganze historische Mitte der Hauptstadt auf angemessene Weise neu. So mutig wäre kaum ein anderer Architekt der Gegenwart gewesen.


    Aus dem Spiegel Artikel über das Neue Museum
    http://www.spiegel.de/kultur/g…aft/0,1518,611478,00.html


    Ist das tatsächlich so, das es Begeisterung über die Sanierung des Neuen Museums ausserhalb, der vermutlich kleinen Schicht der Anhänger moderner Architektur gibt?
    Findet die Mehrzahl der Berliner die "gebrochene" Sanierung /Reko des Neuen Museums, besser als die ziemlich orginalgetreue des Alten Museums, oder des Bode Museums?
    Bisher hatte ich überwiegend negatives über das neue Neue Museum gelesen und eher positives über die voll Rekos.
    Vermutlich ist der Autor des Spiegel Artikels ein Anhänger moderner Architektur.

    Ok, das ist die Meinung eines Einzelnen, wieso macht man da ein Dogma daraus? Mag ja sein, dass man um die vorletzte Jahrhundertwende, die Kosten welche Ornamente verursachen, besser in Sozialbauten investiert hätte, aber so ganz bin ich davon nicht überzeugt und heutzutage sollte das noch weniger gelten.
    Gerade die schön renovierten Gründerzeitviertel haben eine sehr hohe Aufenthaltsqualität, vermutlich gerade wegen ihrer Verziehrungen und Ornamente.
    Würde auf dem Opernplatz statt der Alten Oper sowas wie das Schauspielhaus stehen, dann würden sich da wesentlich weniger Leute aufhalten. Eben wie am Schauspielhaus.
    Ich verstehe daher nicht wieso die Architektenzunft, so vehement gegen Ornamente ist. Ich könnte mir denken, dass es deshalb verpönt ist, weil man damit einen alten Stil kopieren würde und damit eingestehen würde, daß die moderne Architektur die Menschen weniger fesseln kann.


    ...das kind ist amoralisch. der papua ist es für uns auch. der papua schlachtet seine feinde ab und
    verzehrt sie. er ist kein verbrecher. wenn aber der moderne mensch jemanden abschlachtet und
    verzehrt, so ist er ein verbrecher oder ein degenerierter. der papua tätowiert seine haut, sein boot, sein ruder, kurz alles, was ihm erreichbar ist. er ist kein verbrecher. der moderne mensch, der sich tätowiert, ist ein verbrecher oder ein degenerierter. es gibt gefängnisse, in denen achtzig prozent der häftlinge tätowierungen aufweisen. die tätowierten, die nicht in haft sind, sind latente verbrecher oder degenerierte aristokraten. wenn ein tätowierter in freiheit stirbt, so ist er eben einige jahre, bevor er einen mord verübt hat, gestorben.


    Das sind die Analogie die Adolf Loos heranzieht um gegen Ornamente zu wettern. Sag heute mal einem Tätowierten, dass er ein Verbrecher ist, weil er sich tätowiert hat.


    Vielleicht kann ein Moderator, das in einen Thread verschieben der sich mit Architekturgeschichte beschäftigt. Den gibt es doch bestimmt, schätze ich.

    Viele kritisieren die Fassadengstaltung, aber ehrlich, keiner würde den Architekten verzeihen, wenn sie eine ähnliche Ornamentik an die Fassade bringen, wie bei der Gründerzeitlern drumherum.



    Auch wenn das jetzt Off Topic ist, würde es mich schon mal interessieren wieso das so ist. Warum ist die Verwendung von Ornamenten solch ein unverzeihliches Vergehen in Architekturkreisen?

    Crimplene


    Sorry, hatte mich da auf die Schnelle, unglücklich ausgedrückt. Natürlich gibt es unterschiedliche Geschmäcker, auch wenn ich sie mit meinem beschränkten Schönheitsempfinden, nicht teilen und manchmal noch nicht mal nachvollziehen kann. Abstrakte Kunstwerke, oder experimentelle Musik sind ja auch nur für eine spezielle Minderheit eingängig. Ich vermute ihr gehört zu dieser Minderheit, denn meiner, zugegeben subjektiven Wahrnehmung, gefällt der Mehrheit der Bevölkerung in der Regel Bauwerke mit „verlogener“ Stein- oder Backsteinfassade, besser als Bauwerke mit „ehrlicher“ Stahl-, Beton-, und Glasfassaden. Da wir in einer Demokratie Leben, sollte man das bei der Erteilung von Baugenehmigungen jedenfalls, in Innenstadtlagen berücksichtigen. Von daher bin ich erfreut dass wir statt dem Zürichhaus nun den Opernturm haben. Wobei, sich der Operturm gegenüber dem IG-Farbenhaus, besser gemacht hätte. Am Opernplatz hätte sich ein grazileres Gebäude natürlich besser gemacht.

    Monumental erscheint mir das Gebäude auch, insgesamt dabei recht plump. ...


    Die Geschmäcker sind verschieden, aber es verblüfft mich immer wieder das es Leute gibt deren Schönheitsempfinden, so unterschiedlich zum Großteil der Bevölkerung ist. Der Operturm ist meines Erachtens und ich denke die meißten Mensche in Frankfurt sehen das ähnlich, wesentlich ansehnlicher als das Zürichhaus.

    Das hätte dann den Effekt der unbewußten gegenseitigen zivilen Kontrolle.



    Leider geht ihr da von falschen Vorraussetzungen aus. Die gewisse Klientel sucht bewußt die Öffentlichkeit, jedenfalls ist das mein Eindruck. Es ist für diese Leute auch leichter in belebten Orten an Geld zu kommen. Der Ausspruch, haste mal nen Euro, kannst Du dort jederzeit hören.
    Auf Bahngelände /B-Ebene sorgt der Private Wachdienst dafür, dass die Junkies, Alkies und sonstigen -kies sich nicht zu breit machen.
    Bevor dem letzten Umbau des Bahnhofsvorplatzes (etwa Ende der 90er Jahre) gabs dort einige Bäume und Fahrradabstellplätze mit einigen niedrigen Mauerwerken als Sitzgelegenheit. Die Bahnreisenden mußten sobald sie den Bahnhof verließen durch ein Spalier aus Junkies, Alkies und ähnlichem hindurch. Das Elend und der Gestank dürfte kein gutes Aushängeschild für Frankfurt gewesen sein.
    Wenn man sein Fahrrad auf dem Abstellplatz abstellte, konnte man öfters Alkis (auch weibliche) beobachten welche in aller öffentlichkeit ihre großen und kleinen "Geschäfte" verrichteten.
    Für wahr, wenn man als Tourist nach Frankfurt kam, durfte man sich an Bombay oder Kalkutta erinnert fühlen.
    Die Ordnungskräfte konnten gegen diese Leute auch nicht vorgehen, zumal es genug Passanten gab die für die Alkies Partei ergriffen und von Poliezistaat phantasierten wenn die Polizei einen Alki abführen wollte.
    Kann mir schon vorstellen, dass das auch ein Grund ist wieso man den Bahnhofsvorplatz nicht zu "gemütlich" gestallten will.

    Sieht sehr schön aus, fast wie ein Gründerzeitler mit Kuppel.;)
    Nein, ganz ehrlich finde das Gebäude sehr ansprechend und hätte nichts dagegen wenn in Frankfurt weitere solcher Gebäude (müssen ja nicht nur Moscheen, sondern könnten auch Behörden- oder Bürogebäude sein) gebaut werden.

    Ich habe mal im 14 Stock im Sonnenring (Sachsenhausener Berg, Ecke Darmstädter Landstraße und Mailänderstraße). Ich fand es toll all die Flugzeuge zu sehen die zur Landung eingeschwebt kamen. Die Lärmbelästigung hielt sich sehr in grenzen, von den Flugzeugen hörte man nichts. Man muß wohl ziemlich genau über der Einflugschneiße leben um vom Fluglärm gestört zu werden, oder einfach sehr empfindlich gegen Lärm sein. Es gibt ja Leute die stören sich an Fliegen an der Wand.;)

    Ok, sehe es ein Xalinai da habt ihr die A-Karte gezogen. Aber, andere die jetzt durch den Ausbau des Flughafens einen Arbeitsplatz bekommen, oder die Stadt Frankfurt die höhere Steuereinnahmen haben wird, gewinnen. Ist leider so manche gewinnen, manche verlieren. Insgesamt gesehen würde ich meinen, dass die Bilanz eher positiv ist. Nicht mehr bei offenem Fenster ruhig schlafen zu können ist verglichen mit mehreren Tausend neuen Arbeitsplätzen ein geringer Preis.

    Der Flugplatz bietet 60.000 Menschen einen Arbeitsplatz, nicht alle aber viele wohnen im Rhein-Main-Gebiet und schon allein das bewirkt das Haus- und Wohnungspreise steigen. Also, jeder der sich über den Flugplatz beschwert sollte sowas auch bedenken.
    Solche Leute die im Stadtwald kampieren, Zäune zerschneiden, Oberleitungen durchtrennen und Schienen ansägen um zum Beispiel Castortransporte zu sabotieren, wird man leider immer haben. Allerdings traurig ist das schon, denn oftmals leben sie auf Kosten der Allgemeinhit welcher sie auf diese Art und Weise Schaden zufügen.