Beiträge von kaktus

    was gebäude entfalten lässt ist aber eher ein gewisses zurücknehmen. eine gewisse gekonnt inszenierte nüchternheit ist aber nicht mit durchschnittlichkeit zu verwechseln, finde ich.


    gibt vielleicht bessere bezeichnungen, aber ich weiß nich was du an realness so daneben findest, was dort war hatte eben eine gewisse berechtigung durch die zeit die es dort war, in der sich die menschen daran gewöhnt hatten und in der es sich auch entwickelt hatte. das neue haus ist in dem sinne fake, als das es aussieht als hätte man es endlich geschafft häuser zu planen die von maschinen gebaut werden, und hat sich hier für den typus "langweiliger steinglasneubau von der grünen wiese inkl. rücksprung zum admiralspalast" entschieden...

    ich meinte einfach ungefähr sowas:


    was da bisher stand hatte meiner meinung nach "irgendwas". der admiralspalast und dann war eben neben der trasse sowas wie eine brache mit einem dönerladen bei dem ich nicht unbedingt gern gespeist hätte. mir ist schon klar, dass das ranzig war und den meisten ein dorn im auge.
    aber das hat viel mit sehgewohnheiten zu tun, im urlaub wär man viel eher geneigt sowas zu akzeptieren.
    ich finde eine stadt lebt auch von den flächen die nicht näher definiert sind, von brachen, lücken und so weiter.
    wenn man so eine schließt, nimmt man etwas weg und man sollte sich darauf besinnen das das motto nehmen und geben ist. so wie ich den entwurf im rendering gesehen habe gibt der aber nichts, man kann nicht unbedingt sagen das er den ort irgendwie beseelt, ihm irgendwas zurückgibt, einen mehrwert schafft.


    ich seh immer nur das potential von brachen. wenn die nun wegkommen, und die potentiale werden nicht gut genutzt, dann tut es mir weh, ich setzte nicht vorher gegen nachher, sondern vorhandenes potential gegen entwurf, und da gewinnt oft die brache. sie sollte - wenns nach mir geht - lieber bleiben, bis was gescheites kommt.

    ich finde, die vorgängerbebauung (falls man sie so nennen kann) stand wenigstend für realness und nicht für ein gesichtslosen nutzbau mit glas+naturstein und der anmutung einer pofigen versicherungszentrale.


    daumen runter von mir:Nieder:
    keine freude über neues wenn es nicht gut ist

    wenn die s21 käme, fände ich es zum einen schade, dass die bahnhöfe friedrichstr oranienburgerstr nordbahnhof und humboldthain an bedeutung verloren, aber das kommt daher, dass ich da wohne.
    wenn dann zB die s1 da nichmehr lang fährt, hat man zwar eine genauere anbindung, aber man muss auch züge streichen.


    den platz vor dem hauptbahnhof finde ich auch erbärmlich. ich hab mal gelesen, das wäre vergessen worden, aber dagegen würde ich alles was ich besitze verwetten. vielleicht kommt das daher, dass man noch nicht weiß was da gesamt hinsoll, hochhaus, humboldthafen etc.
    ich finde eh, das hier voll das potential verschenkt wurde, einen weltstädtischen platz zu inszenieren, der dann vermittelt zwischen dem zu bauenden quartier heidestraße und dem hauptbahnhof und dem dahinterliegenden regierungsviertel. irgendwas identitätsstiftendes und mit einem gewissen aufenthaltswert. Etwas mondänes und nich diese subway-blechdosen.
    aber vielleicht ändert sich das wenn tatsächlich die s21 kommt, die u5 kommt (evtl verlängert bis jungfernheide) und die tram da ist.
    [generell in deutschland großes defizit im gestalten von städtischen räumen und plätzen]


    ich habe übrigens kein verständnis das man überhaupt daran zweifelt, die s21 mit einer station im heidestraßen quartier auszustatten (perleberger brücke oder so), nur bei s-bahnhof bundestag bin ich mir nich sicher ob es den braucht.

    @ Backstein


    Genau, das mein ich! Cooles Haus, cooler Architekt (hab mir mal ein paar Projekte auf seiner Seite angeschaut). Danke für die Info;)


    @ jan85


    Ja, die Bibliothek von Foster ist aber wahrscheinlich nicht mal so unbekannt. Ich zB kenn sie, war auch schon dort, und hat mir gut gefallen, da du sie aber schon kurz vor mir erwähnt hast, dachte ich das muss man nicht doppeln;) .
    Ich hab aber auch an wirklich kleine sachen gedacht, irgendein haus das beispielsweise eine baulücke in mitte gekonnt schließt, wo man nicht mal den architekten kennt. wäre vielleicht sogar interessanter als das viele name-dropping?

    dann werde ich auch mal meinen senf dazu geben. glaube aber es ist sinnvoll sich auf projekte zu beschränken, die eine gewisse aufmerksamkeit erntern, persönliche kleinode sind ja oft dinge, mit denen hier kaum der jeweios andere etwas anfangen kann.


    gefällt nicht:
    britische botschaft
    Quartier schützenstraße
    kranzler eck
    o²-arena


    gefällt
    Potsdamer Platz (sony-center und auch das haus mit gelber lamellen-rotunde, von wem auch immer)
    ich kann dem hauptbahnhof viel abgewinnen
    townhouse - projekt
    kleihues-entwurf für den leipziger platz

    @ NewUrban


    Erst sprichst du von der stark horizontalen Gliederung. Dann sagst du es gibt eine vertikale Gliederung die zugunsten einer Betonung der Horizontale aufgegeben werden sollte...
    Man weiß nicht nur nicht, was das Gebäude will, sondern auch nicht, was du willst. Sorry:confused:


    Vielleicht meinst du die Unvereinlichkeit von einerseits Betonung der Horizontalen im Fassadenbild (Loggien) und andererseits eine übermäßige vertikale Betonung durch die Höhe (4fache Traufhöhe)?

    Ikonographie + Ikonologie, ok, dann wäre das geklärt.


    Ich sehe durchaus das ästhetisierende Potential einer Photographie, aber so war das nicht ausschließlich zu verstehen. Auch ärmere Viertel können beim Durchschreiten gewissen Qualitäten offenbaren, die Farben und Formen die ein Foto zeigt, werden durch Geräusche, Gerüche, Bewegung ergänzt.
    Nicht das man hier leben will, aber eine gewisse Ästhetik hat das ganze.


    Fassaden sind heute natürlich oftmals vorgehängt, hinterlüftet, etc.
    Wenn aber Bleche an einem Platte hängen, dann versuchen sie nicht das gebäude als etwas anderes erscheinen zu lassen, als das was es ist. Sie sollten das auch hinsichtlich der Typologie verstehen.


    Ich habe mich nochmals informiert, damit wir nicht nur fantasieren: Bei dem beschriebenen Hochhäusern seitlich eine vorgehängte hinterlüftete Kermamik-Fassade angebracht.
    Schwierig war die Umsetzung da neben der Dekorschicht (oder wie heißt das sonst) nur eine Tragschicht von 10cm vorhanden war, und das auf eine Fassade von ungefähr 80m. Es wurde dann ein patentiertes Verfahren mit festen und gelenkgelagerten Dübeln entwickelt, und eine innenliegende Wärmeisolierung.
    Sieht also schlecht aus für die Klinker;)

    An Gralsritter: Meinen Sie Ikonographie, den es gibt einen Unterschied?


    Desweiteren: Favelas sind zum Großteil sicher ihrer Intention nach keine Kunstwerke, dennoch spreche ich vielen Fotos, mit einer Menge von Hütten und einer schier endlosen Farb- und Formenpracht nicht eine besondere Anmutung ab, Sie? Übertragen Sie das analog auf die Plattenbauten, es geht um Elemente die eine gewisse Zeit vermitteln, und das tun trotz baulicher Überformung die Hochhäuser in der leipziger Straße, die versuchen nicht etwas zu sein, was sie nicht sind (zB irgendwelche NY-klinker-blockbauten oder ähnlich)


    Ich glaub bei den ausführenden Büros war man bemüht mit dem gegebenen Budget alles saniert zu kriegen und dabei der Fassade noch ein Mindestmaß an gestalterischer Qualität zu geben, in den gegebenen Grenzen eines Plattenbaus wie sie hier vorliegen.


    Ich muss auch zurück zum Spiel...

    Warum denn nicht? Er macht sich doch dann bewusst zum Werkzeug des Investors, kooperiert mit ihm, obwohl genau ER es besser wissen müsste.
    Ich bin zwar im Endeffekt dafür, lieber mit schlechter Architektur seine Brötchen zu verdienen, als gar nix zu machen, aber oft geht es ja nicht um Kompromisse des alltäglichen Geschäfts sondern ums große Geld (Habgier).


    Wir wollen hier aber auch nicht den Stab über alle Investoren brechen, ich denke wie der Begriff gebraucht wird, ist klar.

    Ich finde aber ein Plattenbau hat eher den Charakter von Favelas oder den Charme einer Tankstelle (also keinen, oder er ist schwer baulich zu fassen). Daher ist es falsch dieses zu ignorieren und davor eine Klinkerfassade zu hängen, wenn Begriffe wie Ablesbarkeit eine Rolle spielen. Es wäre für mich einfach billig, wie mit Folie überkleben, wieso willst du sowas machen?


    Zur STERN kann ich nicht allzuviel sagen, was ist das für ein Zitat?

    Ich hab ein paar Dinge anzumerken:


    1. Wer fragt den immer so blöd, ob die Hochhäuser abgerissen werden können. Nein geht nicht. Am Rande dazu: Die STERN gesellschaft hat mit ihrer Gestaltung der Sanierung der beiden Hochhäuser (die mit den roten brüstungen) einen Architekturpreis der Architektenkammer gewonnen, "da!" nennt sich das ganze, und es werden jährlich eine Reihe anspruchsvoller Leistungen in Berlin ausgezeichnet.
    Ich finde die Hochhäuser persönlich nicht so schlecht.


    2. Ein flacher Bau passt an dieser Stelle an und für sich gut, gut gelöst kann er durchaus in seiner Diametralität stilibildend für einen ort sein. Man erkennt das auf manchen Bildern mit dem Ebbinghaus-Schriftzug.


    3. An gralsritter: Ich weiß ja nicht aus welchem Erfahrungs- und Meinungsschatz Sie schöpfen, und meistens sind Ihre Beiträge ja auch ganz qualifiziert (wenn auch stets tendenziös) aber wollen Sie ernsthaft die Plattenbauten mit Naturstein oder Klinkern verkleiden?

    auch in der müllerstraße kurz nach dem leopoldplatz stadteinwärts ist eine tankstelle integriert, ich schätze mal unter entsprechenden bedingungen geht es.
    und zweitens könnte man auch mal eine spannende tankstelle bauen, einfach einen entwurfswettbewerb ausloben und das übel umnkehren, zu was coolem machen. vielleicht habt ihr ja gelungene beispiele?