Beiträge von LEonline

    Die Aussagen im Artikel sind schon denkwürdig und lassen meine Hoffnung weiter schwinden. Ich erwarte zwar keine Vollkatastrophe wie bei der bunten Hockerinvasion (dafür reicht die Fläche nicht mehr) aber auf ein Debakel in kleinerem Umfang stelle ich mich schon mal ein. Aber gut, lassen wir uns überraschen...(und um alles in der Welt bitte keinen "Herbstgarten"!).

    ^ + ^^

    Derartige Umgestaltungen würde ich eher am Rabensteinplatz vornehmen. Der Johannisplatz ist aufgrund seiner Hochfrequenz kein Ort wo man einen Ruheraum schaffen könnte und gemäß seiner Historie muss man das auch nicht. Dafür gibt es gleich nebenan zwei viel geeignetere Areale (o.g. Rabensteinplatz und - noch ruhiger - den Alten Johannisfriedhof). Wie so oft im Leben ist es halt nicht schwarz/weiß: Die Studentenarbeiten sind ja nicht einfach so vom Himmel gefallen sondern Ausdruck einer städtebaulichen mehr aber noch einer bedarfsorientierten Situation aus den Museen selbst heraus. Da ist zum Einen deren eklatante Raumnot (Sammlungszuwächse, Forschung, Servicebereich) und zweitens der Umgang mit dem eigentlichen Grassivorplatz. Vor Jahren hatte der Stadtrat für dessen Bebauung in Form einer Höhendominante „vorzugsweise“(!) durch den wiederaufzubauenden Kirchturm gestimmt. In diesem LVZ-Artikel gab es 2019 mal eine Visu vom Kirchturm-Verein. Mal abgesehen davon, dass der Neubauteil wie aus der Zeit gefallen scheint gebieten es die Umstände, dass man sich zumindest mittelfristig Gedanken um die Neucodierung des Ortes macht. Die Studentenschaft der TU Dortmund hat hier m.M.n. eher schlecht als recht geliefert. Dass man z.B. die Kirschbäume – wie in vielen der Arbeiten zu sehen – opfern würde halte ich für falsch, eine fast komplette Versiegelung durch einen Neubau, nicht wirklich wünschenswert. Mein Ansatz wäre den Erweiterungsbau größtenteils unter die Erde zu legen und oberirdisch eingeschossig in Erscheinung treten zu lassen. Durch eine Freitreppe könnte man das Dach zugänglich machen und mit Teil- oder Vollbegrünung aufwerten. Die erhaltene aber zugeschüttete Bach-Gellert-Gruft wird freigelegt und im Inneren der Öffentlichkeit präsentiert. Zusammen mit dem Kirchturm könnte so eine ansprechende Mixtur aus architektonisch hochklassiger Reko (George Werner!), am Bedarf geplanter Erweiterung inkl. begehbarer Grünzone, Kirschbaumreihen und Wiesenrestfläche bei insgesamt geringem Versiegelungsgrad entstehen.

    Bitte korrigiere mich wenn ich Dich falsch interpretiere aber Ich finde es erstaunlich, dass Du den miefigen Keksrollenklopper ernsthaft besser bewertest als den (noch) VNG-Hauptsitz. Dessen Manko ist dann auch einer der Gründe warum man ins viel besser erreichbare Zentrum zieht. Anstatt einen prämierten Entwurf, der zur damaligen Zeit internationales Format hatte (und auch heute noch zeitlos modern wirkt) in ein Gewerbegebiet in der Seitenstraße am Rande von Nirgendwo zu parken, hätte man hier viel präsenter im Stadtbild sein können, dürfen, müssen. Chance vertan, denn so viele Konzernzentralen hat(te) Leipzig nicht. Noch etwas zu den 90ern: Ich gebs zu ich habe meine Probleme mit diesem (Architektur-)Jahrzehnt obwohl in diesem mein Interesse an eben Architektur und Design geweckt wurde. In der Rückschau verleiden mir die ganzen Keksrollen, Bullaugen und Fassadengestänge doch erheblich die Anerkennung obwohl es selbstverständlich auch sehr gute Ergebnisse gab. Mir fallen für Leipzig auf die Schnelle nur zwei Objekte ein, die für mich über kurz oder lang unter Denkmalschutz gehören und exemplarisch oben angesprochene Elemente aufweisen aber dann doch einen speziellen eigentümlichen Touch mitbringen: Das Dorint-Hotel in der Goldschmidt- Ecke Stephanstraße und das Art Hotel in der Eutritzscher Straße.

    Es hängt jetzt halt alles von der Machbarkeitsstudie ab wie es hier demnächst weitergeht. Vor Jahren war ich mal im Jugendstilbad in Darmstadt und fand die Kombi von Wellnessbad mit klassischer Architektur großartig. Das lief da auch wirtschaftlich m. W. profitabel. So etwas wünschte ich mir auch für das hiesige Pendant. Auf der Freifläche nördlich könnte ich mir wie in Darmstadt eine moderne Erweiterung vorstellen in dem dann "Schulsport und Schwimmvereine" unterkommen könnten. In dieser Lage braucht es m.M.n. ein entspr. Angebot vor allem wenn irgendwann mal ggü. der Freiladebahnhof bebaut ist - die anderen Hallen sind einfach zu weit weg.


    Noch ein paar Aufnahmen vom Sonntag:

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    Eigene Bilder

    Da Du die Raumkanten ansprichst - ich habe vor Baubeginn mal die Situation dokumentiert:

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    Eigene Bilder


    Dass auf dieser Fläche früher ein sehr besonderes Gebäude stand wissen in Leipzig wahrscheinlich nur wenige. Das Monument des Eisens von Bruno Taut und Franz Hoffmann errichtet für die IBA 1913:

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    Es ist wohl nicht allzu anmaßend zu behaupten, dass Leipzig auf der dt. Architekturlandkarte heutzutage durchaus eine prominentere Stellung inne hätte wenn dieses Bauwerk noch stehen würde.

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    Einige Eindrücke vom Tag des offenen Denkmals:

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    Die bekannte orientalische Sauna - saniert bereits zu DDR-Zeiten.

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    Weiter geht´s!

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    Die Frauenschwimmhalle war leider abgesperrt, so dass man leider nur diesen Blick erhaschen konnte:

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    Eigene Bilder


    Eingangs- und Männerschwimmhalle (die seit Jahren schon für Veranstaltungen genutzt werden) waren unter der Decke mit großen Tüchern verhangen, die dem Raumeindruck merklich schaden. Gleichwohl das Gebäude ein Juwel ist bleibt insbesondere im Inneren noch enorm viel zu tun.

    Die LVZ mit einer Bildergalerie zu den diversen Baustellen auf der Alten Messe u.a. mit den beiden Vollack-Einheiten an der Puschstraße, die m.M.n. durchaus vielversprechend sind. Am anderen Ende der Skala dann aber auch die OFB-Gewerbebauten am Doppel-M, die ich schlichtweg bodenlos finde - kann mich nicht erinnern, dass es in jüngerer Zeit ein Projekt gab, dass auf dem Murks-Level noch darunter lag: https://www.lvz.de/lokales/lei…7O6FGW7O222BJMBZXLUI.html


    Anyway: Am Sonntag fand die Eröffnungsveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals in der Halle 14 statt. Die ehem. Ausstellungshalle von Carl-Zeiss wurde in den 80ern von einem polnischen Architekturkollektiv geplant und stellt eines der ganz wenigen Zeugnisse des Brutalismus in der Stadt dar. Die Bilder sind älteren Datums:

    Im Eckbereich befindet sich der Pavillon der Hoffnung. Auch wenn es nachvollziehbar ist aber der Architekturpurist in mir hätte die cleane Betonoptik beibehalten:

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    Eigene Bilder

    Ein Trauerspiel wenn man darüber nachdenkt. Die Pläne zur Offenlegung sind über dreißig Jahre alt (im November 1992 verabschiedete die Stadtverordnetenversammlung den Beschluss zur Unterstützung der Öffnung) und man hat noch nicht mal die Hälfte geschafft.

    Wenn man das so einordnet, wird z.B. die Öffnung in der Lampestraße wohl noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Obwohl es um wenige hundert Meter einer Nebenstraße geht. Und obwohl die dortige Szenerie, inmitten von herrlichen Gründerzeithäusern und mit Blick auf das BVerwG., sicher eine der schönsten wären.

    Hier mal der angesprochene Abschnitt für den urspr. mal eine Bauzeit 2024-26 angelegt wurde:

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    Eigenes Bild


    Edit: Zwei histor. Aufnahmen des Mühlgrabens in diesem Abschnitt hab ich noch gefunden:

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    Bei der Öffnung des Pleißemühlgrabens gibt es Umplanungen. Der Bereich Mahlmannstraße bis Brücke B2 soll aufgrund von starken Schäden vorgezogen und, wenn alles glatt läuft, ab Ende 2028 geöffnet werden. Dadurch reduzieren sich allerdings die Planungskapazitäten für die nördlichen Abschnitte, die später angegangen werden sollen (Zeiträume sind dem Artikel nicht zu entnehmen). https://www.lvz.de/lokales/lei…PX4JE7DA3PNRQ7VYX7XA.html


    Die Zeitschiene für den Bereich Hauptfeuerfache/Rosentalgasse/Zoo war m.W. mal bis 2030 angesetzt - hat sich dann jetzt also wahrscheinlich erledigt.:thumbdown:

    ^^ Richtig, die ÖPNV-Anbindung für die ganzen Arbeitskräfte muss möglichst reibungslos funktionieren und von Anfang an mitgedacht werden. Deswegen war ich auch eher negativ ggü. dem Areal bei Wiedemar eingestellt. Bei Weißenfels hast du wenigstens noch eine Stadt daneben, die arg gebeutelt ist und die eine Großansiedlung gut gebrauchen könnte (Delitzsch hat ja jetzt das CTC). Laut LVZ ist dieses Gebiet dort allerdings in der Planung noch nicht so weit wie Wiedemar. Flächenversiegelung von Ackerböden (die übrigens im Leipziger Raum eine sehr gute Qualität haben) ist zu vermeiden. In Punkto Biodiversität sind Äcker aber eher nicht so der Hit da hast du selbst in der Stadt mehr davon. Bezüglich Industriebrachen muss man glaube ich die Kirche im Dorf lassen - da gibt es m.W. keine derart großen, dass man hier von einer richtigen Alternative sprechen könnte.


    Edit: Danke Masumania für Deine Erläuterungen!

    ^^ Da haben nicht mal dreitausend NIMBYS evtl. einen großen Wurf verhindert. Es klang ja immer durch, dass man im Freistaat (Politik/Wirtschaft) große Erwartungen in das Areal hatte. So kann man Entwicklung auch verhindern. Was ich nicht verstehe sind die Probleme, die es bei der Flächenverfügbarkeit gibt. Wenn man mal Google-Maps bedient erkennt man riesige Felder rings um Leipzig - eigentlich ideal mit Stadt, Autobahnen und Flughafen nebenan. Klar müsste man die erst erwerben aber die Flächen sind jedenfalls vorhanden.

    Laut LVZ werden die fünf Wasserbecken inkl. Fontaine und Wasserspiele des Wagner-Hains ab Ende des Jahres saniert bzw. wiederhergestellt: https://www.lvz.de/lokales/lei…3WUZGGLEFC4AIRVVTEZM.html

    Die Arbeiten an den Wasserbecken starten nun Anfang Oktober und sollen bis Ende April 2025 dauern: https://www.leipzig.de/newsarc…agner-hain-werden-saniert


    Darüber hinaus (Zitat) "wird ab November auf der Ostseite des Richard-Wagner-Hains eine rund 170 Quadratmeter große Plattenfläche zur multifunktionalen Nutzung hergestellt. Sie entsteht auf der höher gelegenen Fläche, die ursprünglich als „Denkmalplatz“ des Richard-Wagner-Hains konzipiert war, und soll eine Alternative zu den auf der Westseite etablierten Aktivitäten (Tanz, Jonglage, Sport) bieten."


    Die Plattenfläche wird dann wahrscheinlich irgendwo hier entstehen:

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    Eigene Bilder


    Nochmal das histor. Modell - links oben die angesprochene Fläche:

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    Aus dem ehem. "Hexenhäuschen" Waldstraße 175, in dem früher ein dunkler Hundeknast beheimatet war, ist mittlerweile ein SterneDeluxe-Etablissement für fellnasige Vierbeiner geworden.


    Waldstraße 175 alt

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    neu (EG lässt seit langem auf sich warten)

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    Rückseite

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    Eigene Bilder


    früher

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    Es sollen die einzigen Teilnehmer gewesen sein, welche die Vorgabe, das alte Wegenetz aufzunehmen, ignoriert haben- und sind damit durchgekommen.

    Hier muss ich korrigieren denn diese Aussage ist komplett falsch! Für mehr Klarheit zum Thema empfehle ich die Ausgabe Nr. 19 aus den Beiträgen zur Stadtentwicklung (MdbK Leipzig) zum damaligen Realisierungswettbewerb.