Esslinger
Gähn. Das Gutachten ist zwei Jahre alt und geisterte m.E. schon vor einem Jahr durch die Stuttgarter Nachrichtenwelt. Das nennt man wohl Nachrichtenrecycling, es ist ja auch schwierig, sich ständig etwas Neues aus den Fingern zu saugen. Auch die Kritikpunkte sind bekannt.
Ist ja interessant - v.a. weil die Landesregierung das "in der Schubladeverstecken" ja gar nicht bestritten, sondern als normalen "internen" Vorgang bezeichnet hat - so ein wenig scheint Dein "m.E." ein wenig viel mit Konfabulieren zu tun zu haben . . .
Offenbar wurde die Geschichte mit der Signaltechnik anlässlich der Bauarbeiten im Gleisvorfeld im Gutachten aber nicht erkannt. Man darf sich fragen, was dann so ein Gutachten wert ist, wenn nicht einmal solche groben Planungsdefizite entdeckt werden. Die SMA haben sich ja dann ordentlich blamiert.
Ganz offenbar ging es um grundsätzlicheres, als um eine Signalschaltung während des Bauens - das wird wohl kaum Inhalt des Gutachtens gewesen sein, wer denkt auch schon, dass die DB als angeblich weltweit mit führender Logistikkonzern noch nicht mal das hinbekommt.
Blamabel ist eher, dass Du hier mit fadenscheinigen Sprüchen versuchst ein Dir nicht genehmes Gutachten zu kritisieren . . . kommt ziemlich hilflos rüber.
Ohne jetzt die Lobhudelei zu sehr zu vermiesen, aber mit verlaub hat die CMT (wohl mit die wichtigste Messe in Stuttgart) 2005 auf kanpp 55.000 m² Ausstellungsfläche knapp 177.000 Besucher gehabt und 2006 gut 178.000. 2010 waren es in einem Messegelände von 105.000 m² "über 205.000" Besucher (laut messe-stuttgart.de).
Sind das jetzt mehr oder weniger Besucher als vorher?
Und wie eng es auf der Mini-Messe auf dem Killesberg zuging, war Keinem mehr zuzumuten.
Von fast der doppelten Ausstellungsfläche und bei dem bomben Anschluss an die globale Welt mit Flughafen, Autobahn, 4 spuriger Bundesstrasse und Schiene - DIE Argumentation z.B. gegen Böblingen als Standort - hätte ich schon mehr erwartet als lediglich 15% mehr Besucher 3 Jahre später . . . so dolle ist das jetzt auch nicht.
Jetzt nicht angeführt, um die zügellöse Begeisterung für gute Messearbeit einschränken zu wollen, sondern nur um aufzuzeigen, dass die Messe Stuttgart nicht erst erfolgreich war, nachdem sie auf die Fildern gezogen ist.
Hat das jemand behauptet?
Nö - aber wenn Du von der neuen Landesmesse sprichst, dann könnte man meinen, Stuttgart hätte seit dem Neubau Hannover von der wichtigkeit des Messeplatzes abgelöst.
Nein, das Hauptargument für den Filderbahnhof ist, dass man verschiedene Verkehre dort ideal verbinden kann, und das wirtschaftliche Umfeld stimmt.
Also halten wir fest - wegen der Messe muss da oben kein Fernbahnhof hin, kein Hauptargument.
Halten wir des weiteren fest, dass in einem unter verschluss gehaltenem Gutachten von unabhängigen und ausgewiesenen Bahnexperten mit dem Konzept S21 der Filderbahnhof alles andere als ideal die verschiedenen Verkehre verbindet - ergo: Projekt scheint vollständig am Bedarf und der Realität vorbei-konzepiert zu sein.
Apropos Hotel - als die Messe gebaut wurde gab es da den 70er Jahrecharm-Bau von Mövenpick und "sonscht nix".
Eben. Die Entwicklung der Filder in den letzten Jahren war enorm. Der Fernbahnanschluss blieb dem gegenüber aber sträflich zurück.
Und genau die gleiche Entwicklung hätte es z.B.in im Raum BB/Sindelfingen gegeben, wenn man z.B. da die Messe hingebaut hätte - für die Region hätte das keinen Unterschied gemacht, wo jetzt ein neues 4-Sterne-Hotel entstanden wäre.
Und ewig grüsst das Murmeltier von den Grenzen des Wachstums . . .
Du meinst, es wird 2010 schlechter? Warum?
Also 1.) ist die mit wichtigeste Messe, die CMT 2010, bereits gelaufen - es hat einen geringen Besucherzuwachs im Jahresvergleich gegeben - nur 1.500 Besucher mehr, weniger als 1% Wachstum im Vergleich zum doch so schlechten Jahr 2009.
Und 2.) geht es darum, dass soclhe Jahre, wie das Jahr 2009 eben vorkommen und das im Sinne der Expertisen des "Club of Rome" eher häufiger, als seltener.
So wichtig ist die Fernbahnverbindung nach Zürich wohl nicht. Auch: Zu langsam, zu viele Zwischenhalte. Keine echte Konkurrenz zur Autobahn.
Ja - entsetzlich, dass die zu Stuttgart am nächsten gelegene ausländische Millionen-Region, eine der Bank-Metropolen der Welt, von der DB mit einem der wichtigsten Verkehrssysteme der Welt derart vernachlässigt wird.
Schwups sind die ICEs weg - und man wundert sich, warum plötzlich die Passagierzahlen wegbrechen, wenn die Schweiz Zähne knirschend Ersatzzüge zur Verfügung stellt, und dann natürlich bei so einem Affront nicht gerade die modernsten IC oder IRE-Zuggespanne bereitstellt.
Der CisAlpin war immer gut ausgelastet - die Neigetechnik unfähigen Bummel-ICEs, mit aber immerhin nicht durchgesessenen Nicki-50er-Jahre-Bestuhlung schon weniger - und das, was da an Zugmaschinen und Waggons aus Schweizer Motten-Kisten ausgestaubt wurde, spottet jeder Beschreibung.
Hier ist Investition notwenig - und nicht in überteuerte Projekte, die das ganze System nach Bahnexperten-Meinung nahe an den Kollaps bringen.
halt, stop . . . ich vergaß ja, dass die DB an der Achse "Mailand-Zürich-Stuttgart" offensichtlich kein gesteigertes Interesse mehr hat
Zu Recht.
. . . schreibt jmd. dem die Verkehrsverbindung Zürich-Mailand für Stuttgart als unwichtig erscheint . . . wie-pein-lich.
Für die 300.000 Filderbewohner ist erst mal die Nahverkehrsanbindung an Stuttgart wichtig - und nicht der ICE nach Paris und Budapest. Das sollte man erstmal einblenden, bevor man den Fokus auf den Filderbahnhof setzt.
Beides ist wichtig.
. . . und beides verschlechtert sich mit S21 - Schilda21, oder wie?
Vielleicht nimmst Du Dir ein Luftbild vom Flughafen zur Hilfe, um zu sehen, wie nah die Wohnbebauung an das Flughafengelände heran reicht. Und nach Filderstadts und L.-E.s Plänen werden immer weitere Wohngebiete ausgewiesen. Das riesige interkommunale Gewerbegebiet wird trotz der aktuellen Verstimmungen so oder etwas anders auch irgendwann kommen. Alles andere wäre auch unvernünftig.
Ah ja - und am besten werden wir dann über das Rollfeld und die Start/Landebahn Fussgängerampeln und Zebrastreifen einrichten. Und die Fussgängerampeln am besten mit Anforderungssignal . . .
Dann "hält" das Flugzeug im Landeanflug kurz an, um Familie Häberle zum Bahnhof kommen zu lassen - für ihren Einkaufs-Kurztripp nach Budapest.
Wenn Du Dir mal Luftbilder ansehen würdest, dann würde Dir Auffallen, dass der Bahnhof an der "falschen Seite" des Flughafens geplant ist. Filderstadt liegt jenseits des Flugfeldes und L.-E. wird ausser der B27 zukünftig auch noch die Flughafenerweiterung zwischen ihrem doch-ach-so-nahen Fernbahnhof und der Stadt haben
Filderstadt, Neuhausen und L.E. werden also entweder über vollständig überlastete und 2 spurige Landesstrassen sich im Stau zum Bahnhof quälen, oder das vom Verkehrschaos ja "überhaupt nicht" bedrohte Echterdinger Ei benutzen müssen . . . was für wahnsinns Anbindungen für einen neuen Bahnhof, der für viele millionen in den Filder-Löß gebudelt wird.
Ach Ja die L.-E.er können natürlich die S-Bahn benutzen, wenn diese nicht gerade auf den Bummelzug von Zürich warten muss . . .
Da sind wir ja mal froh, dass Du diese Meinung vom Bonatz-Bau in der Region relativ exklusiv vertrittst.
Ich habe nicht den Eindruck, dass ich der einzige bin, der den Bonatzbau für mittelmäßig und für die Stadtentwicklung für störend hält. Im Übrigen hätte Ingenhoven sonst den Wettbewerb wohl auch kaum gewonnen.
Auch wenn Inghoven sein Projekt (verständlicher Weise für ihn persönlich) mit Zähen und Klauen verteidigt - Er hält den Bonatzbau für alles andere, nur nicht Mittelmässig oder gar schlecht. Und mit Verlaub - das einzigartige Gleisvorfeld ist ein Meisterwerk der Industrie-Architektur weltweit. So ein bißchen solltest Du Dich schon mit dem beschäftigen, was Du platt machen willst - und das hast Du offensichtlich nicht.
Du meinst das Bürgerbegehren? Selbst ein hypothetisch rechtlich zulässiger Bürgerentscheid hätte hierüber keine Klarheit gebracht, da es keinen Abstimmungszwang gibt. Viele haben einfach keine Lust sich öffentlich zu äußern oder überhaupt kein Interesse am Thema.
Und somit hälst Du mal rundweg unsere Demokratie als sich selber negierend. Hier gibt es keinen Abstimmungszwang bei Wahlen - also auf das Niveau muss man sich jetzt nicht herablassen . . . in Deinem Interesse - Cancel den Punkt aus Deiner Argumentation. Die Aussage ist indiskutabel.
Stuttgart kastriert eines seiner Wahrzeichen und bekommt eine schlechtere Nahverkehrsanbindung.
Wenn man tatsächlich Umfragen Glauben schenken wollte, landet der Stuttgarter Hbf als Wahrzeichen laut StZ nur auf einem ernüchternden 6.Platz, trotz zentralster Lage. Der seinerzeit heftigst umstrittene Fernsehturm hingegen ist Wahrzeichen Nr.1. Das dürfte so einiges erklären, warum den Stuttgartern bis zur hauptsächlich politisch inszenierten S21-Diskussion der Bahnhof vollkommen wurscht war. Vollkleben mit Werbung, ein gigantischer, kommerzieller Mercedes-Stern, 50er-Barock-Gleishalle. Und plötzlich kommt jemand auch noch auf die Idee, an dem sperrigen Kasten ein Urheberrecht geltend zu machen. Wenn das kein Treppenwitz ist, weiß ich auch nicht.
Was ist denn das jetzt für eine Argumentation?
Ich als Esslinger würde aber sowas von auf die Barikaden gehen, wenn man den Pliensauturm abreissen wollte.
Nur weil vllt. die Burg, die Stadtkirche, das Kielmeyerhaus, das Münster St. Paul, die Frauenkirche, der Schelztorturm oder das Wolfstor als Wahrzeichen für wichtiger erachtet wird.
Oder weil er Jahrzehnte lang ein trauriges und vergessenes Dasein zwischen einem vollständig indiskutablen Bahngleisübergang auf der einen und einer Erdaufschüttung auf der anderen Seite gefristet hat.
Bitte etwas mehr Sinn und Verstand in die Diskussion, danke.
Und dieses einzelne Gebäude allein kostet schon in der Planungsphase 400 mio € . . .
Quelle ist?
"die-guten-argumente-etcpp. de"
Hä? Wohin willst Du da Umsteigen?
ICEs nach Zürich, S-Bahn, Regionalbahn, Stadtbahn, Busse, Taxis, Flieger... was gibt´s noch?
Taxi? Wohin? über das überlastete Echterdinger Ei? Da werden die meisten eher zum Hbf fahren und sich bequem mit S- und Stadtbahn zum Zielpunkt fahren lassen, wenn der nicht sowieso die Innenstadt ist.
S-Bahn? Die S-Bahn, die dann auf der eigenen Trasse auf den Fernverkehr warten muss?
Bummelzug (welcher ICE????) nach Zürich? Sorry - ich mach das Theater häufig mit und die letzte Idee, die ich hätte, wäre vom Taxi oder der S-Bahn auf die Fildern gefahren um nach Zürich kutschiert zu werden.
Regionalbahn? Die, die dann ungetaktet nach BB fährt, damit man dann dort auf Anschluszüge wartend sich die Beine in den Bauch steht, weil S21 keinen getakteten Fahrplan mehr zulässt?
Bestens - so macht man das Echterdinger Ei natürlich auch wieder attraktiv - wenns da wegen Stau länger dauert, dann macht man halt die Bahn langsamer, dann wird der Schwabe schon wieder aufs Auto umsteigen, oder wie?
Flieger? - Wie gesagt, der ist echt Gut - ein Fernbahnhof zum STR. Dann fährt der Ulmer mit dem ICE nach STR um dort in den Zubringerflug nach MUC zu steigen.
Affenscharfe ökologisch und ökonomisch wertvolle Vorzeigeidee.
Busse - ah ja . . . besser die, als die Taxis, weil mit 20 Leidensgenossen ist der Stau gleich besser zu ertragen.
Die Passagiere, die einen Bahnhof benutzen könnten z.B.???
? Filderbewohner, Messebesucher, Flieger ...
Kirchheimer, Plochinger, Wendlinger, Köngener, Nürtinger, Denkendorfer, Göppinger, Esslinger und auch Flugpassagiere und L.E.er, wenn man statt den Wahnsinn S21 zu buddeln endlich den S-Bahnring Wendlingen/L.E. schliessen würde.
Sowas macht Sinn.
Ja - schon erstaunlich, wie erfolgreich eine Messe sein kann, obwohl kein Flughafen nebendran ist
Hätte der Frankfurter Messe sicher auch nicht geschadet.
Wahrscheinlich würde der Frankfurter Messe auch nicht schaden, wenn man die Hafenbecken des Gutleut Hafens bis an die Messehallen verlängerte - komisch, macht trotzdem keiner . . .