Beiträge von OriginalScore

    Ich habe mir soeben in Google Earth die Situation genauer angeschaut. Es scheint auch in der West-Variante ein paar Schwachstellen zu geben.


    Zunächst kann der Verkehr im Anschluss an die Spindlersfelder Brücke nicht direkt weitergeführt werden, sondern muss erst abbiegen und dann noch einmal abzweigen, um auf die andere Seite der Bahn zu gelangen. Nicht groß problematisch, aber unelegant. Direkt hinter dieser Stelle gibt es zudem westlich der Bahn einige Gebäude auf dem Gelände der Wuhlheide. Inwieweit diese genutzt werden, ist mir nicht bekannt. Vielleicht kommt man aber auch bequem daran vorbei.


    http://img525.imageshack.us/im…/spindlersfelderbrcke.jpg
    Quelle: Google Earth


    Das zweite Nadelöhr ist der Bahnhof Wuhlheide. Egal auf welcher Route, die Bahntrassen und Straßen sind ersteinmal zu überbrücken. Die östliche Variante muss sich mit der bestehenden Köpenicker Allee und dem Bahnhof auseinandersetzen, die westliche mit einer Schienenschleife mehr und einer Kleingartenanlage nördlich der S3. Diese scheint mit die einzige Stelle zu sein, die Bewohner auch für die westliche Variante auf die Barrikaden bringen könnte.


    http://img441.imageshack.us/img441/2023/bahnhofwuhlheide.jpg
    Quelle: Google Earth


    Insgesamt scheint die Westvariante dennoch verträglicher zu sein. Idealtypisch würde die Trasse natürlich mal westlich und mal östlich der Bahn liegen, aber das wäre wohl zu viel verlangt ;)


    Grüße, Jan


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    Hinweis der Moderation: Die Einbindung der Bilddateien wurde in Links geändert. Bei Google Earth-Screenshots bitte darauf achten, dass die Copyright-Angaben auf dem Screenshot sichtbar sind (siehe Richtlinien für das Einbinden von Bildern). Vielen Dank.
    Bato

    In Sachen TVO tut sich einiges in der öffentlichen Debatte. Nachdem viele Seiten Sympathie für die Verbindung geäußert haben, ob als Alternative zum Weiterbau der A100 oder als Ergänzung, beginnt nun ein Streit über den möglichen Verlauf. Ein Verein von Grundstücksnutzern hatte den im Senats-Gutachten geprüften Verlauf östlich entlang des Bahn-Außenrings kritiert und vorgeschlagen, die Trasse auf die andere Seite der Bahn zu verlegen. Dort gibt es quasi keine Anlieger, nur die Wuhlheide und den Tierpark. Hier zur Übersicht eine Visualisierung vom Tagesspiegel.


    http://www.tagesspiegel.de/sto…ber_a100_variante_1sp.jpg


    Es hört sich auf den ersten Blick vernünftig an, die Trasse auf die andere Seite zu legen, weil dafür keine bewohnten Parzellen geopfert werden müssten und die Lärmbelastung für die Anlieger quasi nicht existent wäre. Spricht irgendetwas gegen die westliche Variante?


    Grüße,
    Jan

    Vielleicht wird an dieser Stelle auch zu viel in die Absichten der Linkspartei hinein interpretiert. Sie hat schließlich einfach nur gefragt, was in diesem Fall passieren würde. Das ist ein mehr als alltäglicher Vorgang in der Oppositionsarbeit. Dass die Partei ursprünglich andere Pläne/Ideen hatte als jetzt verwirklich werden, heißt nicht dass sie jetzt denkt, mit einer Kleinen Anfrage den Palast zurück zu bekommen.


    Ansonsten ist die Antwort denke ich erstmal der Taktik geschuldet, nicht offiziell zu versprechen, für nicht zustanden gekommene Spenden einzuspringen. Damit soll der Druck aufrecht erhalten werden. Im Grunde ist das alles ein etwas albernes Spiel, das aber gespielt werden muss bei den Positionen.


    Worauf man achten sollte, ist dass auch bei nur anteilig eingegangen Spenden sofort mit der Montage der ersten Fassadenteile begonnen wird. Nur so sähe der Rohbau dann aus wie 'work in progress' und könnte weitere Spenden generieren. Nicht auszudenken, dass damit gewartet wird, bis der letzte Euro da ist, woraufhin man merkt, dass alles in den fünf Jahren Wartezeit wieder eine Million teurer geworden ist.

    hmm, nun ja. Der alte Entwurf mit seiner Glaskonstruktion gefiel mir dann doch besser...


    Also ich muss sagen, dass ich die traditionelleren Formen und Materialien des aktuellen Entwurf passender finde. Neben dem transparenten und ungewöhnlich geformten Hauptbahnhof sind traditionelle Blockquader mit angenehmenen Proportionen und Steinfassaden eine gute Gelegenheit, den Bahnhof überhaupt wirken zu lassen. Im ersten Realisierungsvorschlag hätte Gefahr bestanden, ein Stahl-Glas-Einerlei zu produzieren an diesem Standort.


    Grüße, Jan

    Aber irgendwie ist es beschämend, dass alle Versuche, dort mal frei von Ideologien und vorgefassten Meinungen, ein paar Gedankenspiele zu veranstaltet, niedergebügelt werden. Die Senatsbaudirektorin hat ja ausdrücklich betont, dass die Ideen (nicht Entwürfe) nicht zur Realisierung bestimmt sind, sondern mal Möglichkeiten offerieren, in welche Richtung man gehen könnte oder über welche Elemente man mal nachdenken könnte. Dass von der "historischen" Seite auf diesen Aufruf zum Dialog nicht mal im Ansatz eingegangen wird, finde ich etwas armselig. Da scheinen einige Leute alle Antworten, die bei der langsam beginnenden öffentlichen Meinungsbildung herauskommen könnten, schon zu kennen oder der öffentlichen Meinung einzutrichtern versuchen. Ein korrekter Umgang wäre von dieser Seite gewesen, sich konstruktiv mit den Ideen auseinanderzusetzen und Vor- und Nachteile abzuwägen und Auswirkungen zu bedenken. Mit der Stimmanschen Brille erscheint mir ein solcher offener Dialog kaum möglich.


    Am Rande: Ich kann den Ideen auch nur in Details etwas abgewinnen. Aber sie sind gute Denkanstöße darüber, welche Prioritäten man setzen kann. Das große Wasserbecken ist zum Beispiel sehr radikal, kann aber zum Nachdenken darüber inspirieren, was man mit dem Gestaltungselement vielleicht anfangen kann und wie man es mit anderen Elementen verbinden kann. Ein schmaler Kanal, nicht gerade sondern kurvig, könnte beispieslweise die Wasserspiele des Fernsehturms mit der Spree verbinden, darum könnte sich eine kleinteilige Bebauung arrangieren, ohne dass die wichtige Sichtbeziehung Humboldt-Forum Fernsehturm leidet. Über solche Sachen kann man mal nachdenken und genau dafür sind die Ideen gedacht.


    Grüße, Jan

    Ich denke, wenn man das Areal in irgendeiner Weise bebauen möchte und nicht die besherige Freifläche aufwerten will (das ist ja auch ein gangbarer weg), sollte man den Bereich in kleinere Flächen strukturieren. Dies kann in einer Weise geschehen, dass mehrere Plätze (an der Spree und vor dem Rathaus beispielsweise) enstehen, während andere Teile bebaut werden. Die Größe der Fläche, die als Park oder ähnliche Grünfläche noch annehmbar wirkt, durch ein ebensolch großes Bauwerk wie den verlinkten Marktplatz oder den im Workshop vorgschlagenen Arkadengang zu betonen, fände ich unglücklich.

    Jetzt sind die ersten Ergebnisse der Veranstaltung am 17. Dezember bereits veröffentlicht. Im Tagesspiegel finden sich ingesamt fünf Entwürfe für den Bereich zwischen Spree und Fernsehturm. Allen Ideen ist gemein, dass sie den städtischen Freiraum an dieser Stelle erhalten. Dabei gibt es einen Vorschlag, der quasi auf eine Ausdehung des MEF-Parks vor das Rathaus hinausläuft, zwei Entwürfe, die die komplette Fläche komplett versiegeln sowie zwei Konzepte, denen noch halbwegs interessante Ideen zugrunde liegen: Im ersten wird versucht, die historische Stadtstruktur durch Absenken des Bodenniveaus zwischen 1,5 und 3 Metern freizulegen. Die alten Straßen werden historisch bepflaster, die noch existerenden Grundmauern bilden authentische Begrenzungen. Auf den alten Parzellen wächst grün. Der zweite, recht utopische Vorschlag legt eine "Binnenalster" in Berlin an, schafft also ein Becken von der Spree bis zu Marienkirche und Fernsehturm. Das öffnet ganz nette Perspektiven, der ultimative Wurf ist es aber sicher auch nicht.


    Bilder der Entwürfe gibt es hier:
    http://www.tagesspiegel.de/ber…Diskussion;art270,2977561


    Zuletzt der Hinweis der Senatsbaudirektorin: Alles nur Ideen, nichts davon ist für die Ausführung bestimmt. Es solle nur mal durchgespielt werden, was überhaupt denkbar ist für diesen Bereich.


    Grüße, Jan

    Farbig und hell genug? Früher waren die Fassaden übrigens sogar bemalt. Das hat man nach dem Krieg, wohl aus Kostengründen, nicht wiederhergestellt.


    Sicherlich :) Ich habe ja gar nichts dagegen gesagt. Ich wollte nur dem Eindruck entgegentreten, dass alles was irgendwie mit "Moderne" und "Bauhaus" zu tun hat, als üble und dunkle Betonkästen abgetan wird. Dort sollte man ebenfalls differenzieren und findet genauso vorzeigbare Gegenbeispiele gegen "inhumanen Städtebau" wie aus dem Mittelalter.

    Ich würde dem nicht fundamental widersprechen, aber einige Details sind dennoch einfach kurios unstimmig. Ich bezweifle ernsthaft, dass man dem Mittelalter attestieren kann, menschengerechter gewesen zu sein als nachfolgende Epochen (Ausnahmen gibt es selbstredend). Besonders gegenüber der Bauhaus-Ideologie, die ja vor allem mehr Licht, moderne Materialien und Mut zur Farbe bedeutete, erscheint mir dieser Befund zweifelhaft.
    Zweitens ist die italienische Renaissancestadt, in der erste Ansätze von Stadtplanung im großen Maßstab erkennbar waren, nicht auf die deutsche Stadt im Mittelalter verallgemeinerbar. Diese entstanden eben einfach nach pragmatischen Kriterien, die räumliche Nähe, kleine Gassen und gewundene Straßen hervorbrachte. Heute sind pragmatische Kriterien andere. Dass es keine Autos gab, ist ja nicht automatisch "menschengerechter".
    Drittens driften wir jetzt wirklich von dem Entwurfsthema für das Gebäude ab :) Ich finde es auch sehr vage, was bisher zu sehen ist und bin von einem Gesamtplan für den Bereich noch nicht überzeugt. Vielleicht sollte man wirklich noch ein paar Jahre ins Land gehen lassen und die Diskussionen um die Fläche Alexanderplatz bis Spree abwarten, die jetzt ernsthaft beginnen.


    Grüße, Jan

    Das sind exzellente Neuigkeiten, wie ich finde. Die einzige Sorge die ich dabei habe ist, dass der IGA-Park und die restlichen Freiflächen von der Gestaltung nicht kohärent werden. Es wäre schade, wenn in einem Drittel schicke Parkanlagen glänzen und dann die Grenze zum Gelände dahinter offensichtlich ist. Ich hoffe mal, dass bei der Konzeption beider Flächen darauf Rücksicht genommen wird, dass die in 10 Jahren als gemeinsamer Park funktionieren sollen.


    Grüße, Jan

    Nun gut, wenn es es noch etwas wie ein historisches Restzentrum von Berlin gibt, dann sicherlich die Museuminsel und den westlich anschließenden Bereich von Unter den Linden. Dieser ist weitgehend erhalten respektive rekonstruiert. Innerhalb dieses Ensembles ist eine Ergänzung durch das Humboldt-Forum (welches ja genau in jene Richtung in historischer Form erscheinen wird) durchaus zu rechtfertigen. Eine so absolute Feststellung ist selbst in Berlin nicht haltbar.


    Über die konkrete Form kann man aber fortrefflich streiten .... ;)

    An dieser Stelle findet man auch die überarbeiteten Grundrisse in hochformatigen Bildern:


    http://www.morgenpost.de/berli…laene-im-Grossformat.html


    Insgesamt scheint der Bau in dieser Hinsicht deutlich pragmatischer zu werden, denn besonders im Eosanderteil des Gebäudes sind die Räume nun deutlich praktischer angeordnet als in der ersten Version. Ich denke, man kann darauf vertrauen, dass die Nutzungsansprüche der Stiftung etc. sich ganz gut wiedergefunden haben.


    Jan

    Vielleicht hat er aber auch einfach versucht, diesen engen Horizont, genau zu wissen wann was sein muss und wann was nicht sein darf, zu erweitern? Es gibt plausible Gründe für eine Totalrekonstruktion, ebenso gibt es Gründe für einen vermittelnden Weg zwischen Konservierung und Rekonstruktion. Erkennt doch bitte an, dass beide Varianten ihre Berechtigung haben und es keine absoluten Ausschlusskriterien gibt, die nur "die eine Methode" unmissverständlich vorschreiben!


    Einige finden daher die Wahl der jetzigen Bauvariante geglückt (mich eingeschlossen), andere hätten andere Arbeiten angemessener gefunden. Gemeinsam sollte uns sein, dass wir beide Varianten respektieren. Diese Pluralität sollte ein Selbstverständnis sein.


    Jan