Beiträge von Kettenhof

    Feuerbachstr 26-32

    Das Bürohochhaus in der Feuerbachstraße 26-32 steht seit einigem Monaten leer. Es soll in über 100 Wohnungen umgewandelt/umgebaut werden, besagt eine Wurfsendung der Bauherren in der Nachbarschaft, die zu einer der inzwischen üblichen Nachbarschaftsinformationsversammlungen am 21. August geladen werden.


    Auf der Projektseite https://feuerbach26.de/das-bauprojekt/ ist die, euphemistisch ausgedrückt, 'zeitlose' Fassadenplanung dargestellt. Dort hat die Feuerbachstraße und der Bürgersteig auch eine beachtliche Breite und ist keine Einbahnstraße mehr.:nono: Es gibt auch kaum parkende Autos, was an dieser Stelle eigentlich nie der Fall ist.

    Wohnungen vor dem Hochhaus

    Bedauerlicherweise setzt der Bebauungsplan fest:


    "dass im 1. und 2. Obergeschoss des Gebäudes n u r Stellplätze für Kraftfahrzeuge und zugehörige Nebeneinrichtungen zulässig sind."
    Ziffer 4.2 des B-Plans Westend.


    Auch ist schon fraglich, ob die komplette Wohnnutzung im ausgewiesenen Kerngebiet zulässig ist, da es dann ja kein Kerngebiet mehr ist. Im Ortsbeirat 2 gibt es bereits einen Antrag hierzu (von den Linken); dort wird eine B-Planänderung gefordert.

    Steuermoral ? Darf ich das auch?

    Also, wie wäre das bei Privatpersonen:


    Als sesshafter Freiberufler brauche ich kein Auto, aber meine Frau/Sohn etc.
    Ich kaufe mir also ein neues Auto als Freiberufler und hole mir die Umsatzsteuer wieder.


    Dann überlassse ich das Auto meiner Frau/Sohn etc, die nicht Unternehmer sind für € 1 im Jahr.
    Und das Finanzamt findet, ich kann die Umsatzsteuer als Vorsteuer geltend machen? Würde mich sehr wundern.... zumal dann noch bei mir die Abschreibung bleibt und kein zu versteuernder Eigenanteil (ich nutze das Auto ja nicht). Klingt zu gut, um wahr zu sein.

    Hochhaus am Park wird "160 Park View" (96 m / Bauphase)

    Nachbarn berichten, dass sich am Grüneburgpark etwas tut. Das Hochhaus am Park ist im Verkaufsprozess und auf dem Platz sollen Wohnungen entstehen.


    Im Indernett fand ich ein Rendering von KSP und eine Offerte von einer Firma mit einem Vorkaufsrecht. (Einfach "Hochaus am Park KSP" googeln)
    Hier im Forum fand ich dazu nichts. Auch auf der DAF-MAP nicht.
    Ist irgendwas bekannt?

    Lärmobergrenzen und die Frankfurter Bauaufsicht

    Die Lärmobergrenze im nördlichen Westend, beim Onyx liegt bei 55 dB.
    Die 70 dB können allenfalls dadurch zustande kommen, dass hier auf Baulärm in einem Zeitfenster von 2 Stunden abgestellt wird. Bei einer zeitlichen Beschränkung darf nämlich - nach der AVV Baulärm - auf die Lärmobergrenze von 55 dB nochmal 10 dB obendrauf gelegt werden. Das Motto dabei ist - kurzzeitig darf es auch lauter sein.
    Die dann noch fehlenden 5dB ergeben sich aus der AVV Baulärm, welche ein Einschreiten der zuständigen Behörde erst dann zwingend vorsieht, wenn weitere 5 dB überschritten werden.


    Das "Problemchen" der Zeitkontingente ist, dass die Frankfurter Bauaufsicht keine Messgeräte hat! Sie überwacht also auch nicht die Einhaltung der 2 Stunden Einschränkung, sondern überlässt dies den Bauherren. Die Nachbarn können ein Lied davon singen.


    Erschreckend ist wie immer, so der Artikel weiter, dass der Bauherr etwas nachweisen soll - nämlich die Unvermeidbarkeit des Baulärms. An sich ist es Aufgabe der Immissionsschutzbehörde, die Unvermeidbarkeit zu prüfen und festzustellen.
    Denn, so die einschlägige Rechtsprechung, die Immissionsschutzbehörde verfügt in ihrem Zuständigkeitsberich über überlegene Sachkunde, Fachkompetenz und Organisation.
    Für Frankfurt trifft dies leider nicht zu - was sich auch am Rumgeeiere seit mehreren Jahren zeigt, einschließlich der Weigerung, mal Lärmmessgeräte anzuschaffen oder sich für die Möglichkeiten leiseren Abbruchs zu interessieren. Daher darf hier weiter der Bauherr feststellen, dass sein Lärm unvermeidbar ist. Wäre ja schön blöd, wenn er zu einer anderen Erkenntnis käme.

    Bebauungsplan 845 - Ägh

    Wieso eigentlich 80 Meter oder 60?


    Der gültige B-Plan 845 sieht derzeit als maximale Höhe 38 Meter vor; Ausnahme ist nur das Hotel-Hochhaus mit 123 Meter, das ja schon steht.


    Die Änderungen sollen nun am 10.02. in der Paul-Hindemith Schule vorgestellt werden. Wohl wegen der arg großen Diskrepanz zwischen dem B-Plan und den neuen Plänen - die mit dem 'Ägh' (845Ä) - werden die Unterlagen erst 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn ausgelegt - und findet die Veranstaltung im Gallus, nähe E-Viertel statt. Der letzte Entwurf passt ja auch ganz gut ins benachbarte Europaviertel.

    Tage der offenen Tür sind gezählt - Fortschritt

    Die fehlenden Holzeingangstüren in den "Stadtvillen" sind eingebaut - vermutlich als Ziel für Schrammen - stehen aber immer noch offen. Zusätzlich gibt es neben den Türen jetzt ein wenig Naturstein an der Fassade.


    Der Querriegel scheint weiter zu sein, dort findet schon der Innenanstrich statt.


    Auch ist der Fußweg - zwischen Querriegel und Hochhaus - jetzt geöffnet. Bekanntlich ist dieser Fußweg einer der wenigen traurigen Reste eines früher vorhandenen umfangreichen Fußwegenetzes, so der Wortlaut im alten B-Plan 320. Der Großteil des Fußwegenetzes ist inzwischen zugebaut, obwohl die Stadt, laut B-Plan 320, immerhin 4,5 Mio DM ausgab, um die Wegerechte für die Allgemeinheit eingetragen zu bekommen.

    Patrizia und Vero - slow build statt slow food

    Heute war ein Artikel in der FAZ - Lokalteil - zur trägen Fertigstellung.


    Als Anwohner kann ich nur sagen, so eine Baustelle sieht man selten:


    Erst wurde in einem Affentempo und mit Höllenlärm in 2011 die alte Bebauung beseitigt und die Baugrube ausgehoben.


    Im Anschluss gab es gefühlt zwei Jahre lang Stillstand - und eine riesige Baugrube. Die FAZ schwärmte schon von einem Freibad. Dann ging es aber nach 'nur' ca. 9 Monate Winterpause - im März/April 2012 weiter.
    Seit mehr als einem Jahr - Sommer 2013 - ist nun der Rohbau fertig.


    Der Innenausbau - seit 2103 - scheint hingegen ein riesiges Problem zu sein. Die Fenster sind erst seit kurzem komplett. Eine Elektrofirma soll pleite gegangen sein, munkelt es aus der Nachbarschaft, welche Käufer kennt.
    Jetzt liegen seit Monaten noch immer Zementsäcke rum, was nach rudimentärem Innenausbau aussieht - (Estrichverlegung?).
    Zuletzt wurden über Monate die Kellerwände um die Stadtvillen wieder freigebaggert und große Rohre (Abdichtung defekt? Lüftung oder Drainage vergessen?) rundherum verlegt .
    Und der Baustellenverkehr hält sich für die Größe der Baustelle und die Anzahl der Wohnungen sehr in Grenzen.
    Liegt es etwa daran, dass im Herbst 2013 gerade einmal 60 Prozent der "Stadtvillen-Wohnungen" verkauft waren (bei einer Besichtigung der Musterwohnung in Erfahrung gebracht) - und die Projektgesellschaft auf weitere Käufer wartet, um die Handwerker zahlen zu können?.
    Dann die vollmundige Werbung - "bezugsfertig" - obwohl die leeren Eingangtüren, die Zementsäcke, die hängenden Elektrokabel und das ganze Baustellengelerch eine andere Sprache sprechen.


    Als mein Tipp als Baustellennachbar wäre: Fertig könnte die Sache in drei Monaten sein - mit ein wenig koordinierterer Vorgehensweise (und keiner Zollfahndung auf der Baustelle). Tatsächlich würde ich aber eher auf Ostern 2015 setzen. Wahrscheinlich genau zu der Zeit werden dann die Bauarbeiten am benachbarten Bürohaus, hinter dem Querriegel, beginnen.

    Subventionierung Wohnungen ins Philosophicum

    Nochmals zur Frage der Kosten. Es war heute ein interessanter Artikel in der FAZ über den Riedberg. Die Stadt macht insgesamt € 93.000.000 (93 Mio.) Verlust mit der Entwicklung des Riedbergs. Angesichts der geplanten Einwohnerzahl von 15.000 ist dies eine faktische Subventionierung von €6.200 pro Einwohner - Stand 2013. Wenn pro Wohnung gerechnet wird, ist die Subentionierung höher.
    Umgerechnet auf das Philosophicum, mit geplanten 150 Bewohnern, wäre also eine vergleichbar hohe Subventionierung mindestens bei € 930.000, ohne den Skalierungseffekt zu berücksichtigen.


    Bitte nicht falsch verstehen, ich bin nicht für Subventionen (weder am Riedberg noch in Bockenheim). Ich fand nur, dass mal dem Argument aus dem FAZ-Artikel vom 24.02.2014, es könne aus rechtlichen Gründen kein niedrigerer Preis genommen werden, entgegen getreten werden sollte.
    Natürlich kann eingewendet werden, die Preise am Riedberg hätten womöglich - im Verkaufszeitpunkt - nicht mehr hergegeben (was ich nicht beurteilen kann). Aber, dann verweise ich auf die Altstadtbebauung - welche auch mit massiven Subentionen leben wird, OBWOHL es jetzt, im Verkaufszeitpunkt, eine sehr große Nachfrage gibt.

    Philosphieren über Preispolitik

    Der oben zitierte FAZ Artikel schreibt:
    "Die Genossenschaft, die das Philosophicum nutzen möchte, kann den Kaufpreis nicht aufbringen. Der ABG-Geschäftsführung ist es aber schon aus rechtlichen Gründen nicht erlaubt, den Preis zu senken."


    Ganz so einfach ist es nun nicht. Rechtliche Gründe sprechen nicht gegen eine Preissenkung, wenn die Gesellschafter der Eigentümerin (hier wohl die Gesellschafter der ABG Kulturcampus GmbH & Co KG) dem zustimmen. Denn grundsätzlich kann ein Eigentümer seine Ware auch unter Preis verkaufen oder gar Sachen verschenken (nennt sich dann "Spende" oder "Sponsoring" im privaten Bereich und Subventionierung im öffentlichen Bereich). Nur übertrieben werden darf es nicht, sonst kann es zur Untreue werden.


    Die FAS vom 2. März hat einen schönen Artikel hierzu unter dem Titel Gute Idee schlägt Scheckbuch. Es werden verschiedene Projekte aus anderen Städten Deutschlands vorgestellt, wo nicht der gebotene Grundstückspreis entschied, sonderen das Konzept. Es wurde auf Geld verzichtet.
    Legal wäre es also ziemlich sicher - es muss nur auch politisch durchsetzbar sein.

    Fakten zur Baugrube etc.

    Nach den Bildern zu urteilen ist die Baugrube jetzt an der Hochstraße 16 - 18 Meter tief. Die "Berechnung" ist wie folgt: Die Seecontainer haben Standardmaße (2,60 Höhe), sind also insgesamt 7.80 Meter hoch.
    Den Bildern nach zu urteilen, passen die 3fach gestapelten Container mindestens zweimal in die Baugrube - also sind mindestens 16 Meter Tiefe an der Hochstraße erreicht.


    Das Grundstück hat die Eigentümerin übrigens zum Kaufpreis von EUR 35.742.945,00 erworben. Dies ergibt sich aus dem Jahresabschluss 2011 der Opernplatz GmbH & CO KG:
    "Die Gesellschaft ist Vertragspartei eines aufschiebend bedingten Grundstückskaufvertrags mit der Verpflichtung zum Erwerb eines Grundstück für EUR 35.742.945,00. Mit dem Eintritt der Bedingung (u. a. Baugenehmigung) wird in 2012 gerechnet. Ferner ist die Gesellschaft verpflichtet, das mit dem Veräußerer abgestimmte Bauvorhaben auf dem Grundstück innerhalb von vier Jahren ab Erteilung der Baugenehmigung und vollständiger Übergabe des Grundstücks fertig zu stellen."


    Fertigstellung, so dieser Passus, müßte dann bis 2015 erfolgen, da die Baugenehmigung ein Aktenzeichen von 2011 hat, so das Baustellenschild. Das erklärt auch die zwischenzeitliche einjährige Pause auf der Baustelle nach dem 2012 erfolgten Abbruch. Aber die derzeitigen Aktivitäten geben Hoffnung auf ein frühreres Ende. Es sind immerhin 4 Ankerbohrgeräte auf der Baustelle im Einsatz, die von den Fossilienfunden und den Stadtmauerausgrabungen nicht beeinträchtigt scheinen.

    Enthüllung - Erste Ansicht Vero Feuerbachstraße

    In der Feuerbachstraße ist die erste Hülle gefallen, gegenüber der Apotheke. Das Haus neben dem aufgestockten Altbau ist jetzt zu bewundern. Also, sieht genauso spannend bzw. langweilig aus wie auf den Werbeflächen.
    Asymetrische Fensteranordnung und verglaste Fensterbrüstungen an allen Fenstern prägen die Fassade (ohne Balkone).

    Hochhausabbruch in "leise"

    Es ist nicht das erste Hochhaus, welches in Deutschland abgebrochen wird. Es wäre auch problemlos möglich, das Hochhaus leise abzubrechen, ohne es zu sprengen. Zum Beispiel mit der Betonsägen, wie in Leverkusen gerade exerziert wurde. "Seit Mitte März hebt ein Kran ein Stück Etage nach dem anderen herunter. Sie werden mit einer Betonsäge herausgeschnitten, was laut einem Bayer-Sprecher unten kaum Belästigungen verursacht."
    Hier der Link zu dem Artikel:


    http://www.ksta.de/stadt-lever…er,15189132,16792802.html


    International gibt es von der italienischen Firma Despe das towdownway-System, um Hochhäuser leise abzubrechen. Link hier:


    http://www.forconstructionpros…afer-high-rise-demolition


    Gibt unter dem Stichwort "topdownway" auch videos dazu im Internet.


    In Frankfurt scheint man bisher aber nur den Abbruchmeißel zu kennen - ist auch wesentlich billiger als sägen, nur leider auch sehr viel lauter (und zeitraubender).
    Aber Sprengen ist natürlich auch mal was. Zumal der Uniturm ja relativ einsam rumsteht.