Wer sagt denn, dass jedes Gebiet in einer Innenstadt von der Öffentlichkeit zugänglich sein muss? Ich zumindest hatte in den letzten Jahrzehnten keine Mangelerscheinung, weil ich da nicht rein durfte. Auch sonst ist mir niemand bekannt, der ein Problem damit hatte.
Womit ich jedoch ein Problem habe ist die Tatsache, dass wieder einmal eine größere und gewachsene Ecke in Frankfurt einer Ansammlung von klinischen Glaskisten weichen muß. Insofern muß ich exdegussaner zustimmen, es wird auf Schickimicki am Mainufer hinauslaufen. Alleine schon die verqueere Namensgebung (Winx) unterstreicht dieses und wird sich kaum in`s Gedächtnis der Normalbürger festsetzen. Mit dem Begriff "Degussa" konnte jeder was anfangen.
Überhaupt überzieht diese Art der Benennung unsere Stadt mittlerweile wie eine Seuche. Ein Fernmeldehochhaus hat jeder gekannt, aber ein Nextower, bei dem noch nicht mal die richtige Schreibweise offenkundig ist? Von Myzeil und anderen Beispielen will ich erst gar nicht reden. Aber möglicherweise drückt sich weltstädtischkeit nur durch Anglizismen aus, die vom Großteil der Bevölkerung nicht verstanden wird.
Was das Degussa-Gelände anbelangt, so will ich da nicht falsch verstanden werden. Gegen die Neubebauung habe ich prinzipiell nichts und Fortschritt muß stattfinden, aber so notwendig wie hier teilweise behauptet wird ist sie nun auch wieder nicht. Genauso wie das Konzept nicht gerade überragend ist. Es handelt sich lediglich um plumbe Bürobauten, durchsetzt mit Zuwegungen und den heute obligatorischen "Coffee-Shops" (innovativ?). Das gibt in meinen Augen keine Identität und kann überall stehen.
Ich bin jetzt schon auf die Beurteilung der Frankfurter Bürger gespannt. Das die nicht alles toll finden, nur weil`s hoch oder neu ist, wissen wir spätestens seit dem Umbau der Dreiplatzanlage Goetheplatz.