Beiträge von BEKU

    Das Postscheckamt wurde 1919/20 errichtet.


    Zusatz:
    Auf einem Luftbild von 1995 ist es bereits verschwunden, wobei mit dem Neubau noch nicht begonnen wurde. Nach meiner schwachen Erinnerung war der Abbruch etwa 1993. Vielleicht finde ich noch was brauchbares.

    Ja und nein.


    Unter einem Nachbargrundstück (Darmstädter Landstraße 125) gibt es eine sehr großzügige Kellergewölbe-Anlage der ehemaligen Brauerei Henrich, welche um 1920 mit der Henninger Bräu fusionierte.


    In diesem Gewölbe, welches meiner Erinnerung nach bis zu 10 Meter hoch ist und etwa 1860-70 entstanden ist, war gegen Ende der 1980er Jahre eine Mischung aus Diskothek und Kneipenwelt mit zahlreichen und aufwendigen Einbauten untergebracht. Eine weitere Besonderheit war der Eintrittspreis von 3 DM, der nicht auf den Verzehr angerechnet wurde, sowie unfreundliches Personal und halbvolle Gläser. Auch Probleme mit dem Publikum waren an der Tagesordnung, was eine sehr intensive Eingangskontrolle erforderte.


    Bereits nach wenigen Jahren verschwand diese als "Sachs" bezeichnete Kneipenwelt wieder. Der Zugang über eine ewig lange Treppe war auf dem Grundstück Darmstädter Landstraße 125, auf dem ein parallel zur Straße stehendes Bürohaus mit Agip-Tankstelle aus den 1960ern stand. Ganz an der nördlichen Seite und neben diesem Gebäude war der Zugang, der äußerst unscheinbar wirkte und eher an einen Tiefbunker erinnerte.


    Mit dem Abbruch des alten Gebäudes nebst Tankstelle und der Neubebauung in den 1990ern ist der Zugang komplett verschwunden. Das Gewölbe jedoch soll angeblich noch vorhanden sein.


    Übrigens war die Darmstädter Landstraße früher mal beidseitig voll mit Brauereien und solchen sog. Felsenkellern. Besonders auf der westlichen Seite waren Reste noch bis Anfang der 1980er Jahre sichtbar.

    Sehr gut Schmittchen, da brauch ich ja nicht mehr suchen.


    Erbaut wurde das als Haus "Zum Reichsadler" genannte Gebäude übrigens im Jahre 1900 für die Baufirma Lönholdt&Söhne nach dem Entwurf von Eugen Greiss. Ursprünglich zierte die Gebäudeecke eine Kuppel, an dessen Fuss der Reichsadler angebracht war. Um 1930 wurde das haus durch die Architekten Günther&Kaufmann zum Warenhaus umgebaut.


    Die Ansicht von Schmittchen dürfte den Umbau aus dem Jahre 1955 zeigen.

    Wen es noch interessiert:


    Als in den 1970ern (das genaue Jahr finde ich gerade nicht) der neue Bau der Kaufhalle fertig war, hat die Dresdner Bank die 48 übernommen und massiv umgebaut. Die Fassade auf dem oberen Bild stammt aus dieser Zeit. Mit Ausnahme des Erdgeschosses, welches weiterhin für Läden genutzt wurde, sind alle Obergeschosse zu Büroraum umgebaut worden und bis zuletzt von der Dresdner genutzt worden. Wie alle Häuser der Dresdner war auch dieses am unterirdischen Tunnelsystem der Dresdner angeschlossen.


    Bis zum Umbau in den 1970ern hatte das Gebäude noch die mehr oder weniger erhaltene und jetzt wiederhergestellte Vorkriegsfassade.


    -----------------
    Mod: Allerdings damals schon das verbastelte Dach - noch ein Bild von oben:



    Bild: Asset Frankfurt

    An dieser Stelle kann man wahrscheinlich nicht tiefer graben. Soweit ich weiß, fließt direkt darunter der Braubach. Auch die Dresdner Bank hatte in den 1960ern mit ihrem Erweiterungsbau (Taunusstraße Ecke Gallusanlage) dadurch ein Problem und selbst die U-Bahn macht zwischen Hauptwache und Theaterplatz einen ganz leichten Buckel bei der Bachüberfahrt.


    Die exakte Lage des Bachs und vor allem die Tiefe ist mir leider nicht bekannt, würde mich aber interessieren.

    Wer sagt denn, dass jedes Gebiet in einer Innenstadt von der Öffentlichkeit zugänglich sein muss? Ich zumindest hatte in den letzten Jahrzehnten keine Mangelerscheinung, weil ich da nicht rein durfte. Auch sonst ist mir niemand bekannt, der ein Problem damit hatte.


    Womit ich jedoch ein Problem habe ist die Tatsache, dass wieder einmal eine größere und gewachsene Ecke in Frankfurt einer Ansammlung von klinischen Glaskisten weichen muß. Insofern muß ich exdegussaner zustimmen, es wird auf Schickimicki am Mainufer hinauslaufen. Alleine schon die verqueere Namensgebung (Winx) unterstreicht dieses und wird sich kaum in`s Gedächtnis der Normalbürger festsetzen. Mit dem Begriff "Degussa" konnte jeder was anfangen.


    Überhaupt überzieht diese Art der Benennung unsere Stadt mittlerweile wie eine Seuche. Ein Fernmeldehochhaus hat jeder gekannt, aber ein Nextower, bei dem noch nicht mal die richtige Schreibweise offenkundig ist? Von Myzeil und anderen Beispielen will ich erst gar nicht reden. Aber möglicherweise drückt sich weltstädtischkeit nur durch Anglizismen aus, die vom Großteil der Bevölkerung nicht verstanden wird.


    Was das Degussa-Gelände anbelangt, so will ich da nicht falsch verstanden werden. Gegen die Neubebauung habe ich prinzipiell nichts und Fortschritt muß stattfinden, aber so notwendig wie hier teilweise behauptet wird ist sie nun auch wieder nicht. Genauso wie das Konzept nicht gerade überragend ist. Es handelt sich lediglich um plumbe Bürobauten, durchsetzt mit Zuwegungen und den heute obligatorischen "Coffee-Shops" (innovativ?). Das gibt in meinen Augen keine Identität und kann überall stehen.


    Ich bin jetzt schon auf die Beurteilung der Frankfurter Bürger gespannt. Das die nicht alles toll finden, nur weil`s hoch oder neu ist, wissen wir spätestens seit dem Umbau der Dreiplatzanlage Goetheplatz.

    ....denn ich habe in meinen Frankfurt Büchern Bilder, wo da vorher noch ein vierstöckiges Wohnhaus gestanden hatte, an der Ecke wo heute der Südbau abgerissen wird.


    Nein, dieses Haus stand noch vor dem Südbau und somit an der Ecke zum Untermainkai. Es ist auf meinen Bildern leider schon entfernt. Der Südbau steht an der ehemaligen Ecke Neue Mainzer Straße/Alte Mainzer Gasse, also genau dahinter. Das Degussa-Gelände ging ehemals nicht bis an den Kai heran.

    Tja, das ist jetzt blöd. Ich habe zwar eine Dokumentation über das Degussa-Gelände, aber bis in die 1930er Jahre geht die nicht (nur bis in die 1920er). Das einzige was ich noch anbieten kann, ist diese Übersicht:



    Klick für große Ansicht


    Da ist zwar was mit 1935 vermerkt, aber ob es sich um das gleiche Gebäude handelt ist nicht ersichtlich. Aber hier hätte ich noch eine Ansicht von dem, was in den 1970ern hinter dem Riegel stand. Zum Teil noch sehr alte Fabrikationsanlagen. Auch zur Neuen Mainzer Straße hin steht noch Vorkriegsbebauung.



    Sollte ich noch was aussagekräftiges finden, stelle ich es hier ein.

    Das einzige was ich auf dieser Visualisierung erkennen kann ist, dass dieser Klotz an Langeweile nicht zu überbieten ist. Egal mit welchen anderen Hochhäusern man das Ding vergleicht, selbst das alte 70er Commerzbank-Haus wirkt optisch interessanter. Vom Maintower, Japancenter, Westend N°1 oder Opernturm und anderen ganz zu schweigen. Hier hat es lediglich für einen einfach nur hohen und einfallslosen Glaskasten gereicht, der keinerlei Akzente setzt.


    Scheinbar ist es in Frankfurt mittlerweile ausreichend mit solchen nichtssagenden Gebäuden die Hochhausfanatiker in Begeisterungsstürme zu versetzen.

    Warum nicht gleich noch Pest und Cholera?


    Und wohin willst du die Flugzeuge denn umrouten? Hast du das Rhein-Main-Gebiet schon mal von oben gesehen? Wo ist denn die Gegend, wo weniger Leute wohnen? Und selbst wenn es sowas gibt, meinst du vielleicht, die würden ohne Theater und vor allem Offenbach zuliebe den Fluglärm auf sich nehmen?

    Nichts anderes will ich gesagt haben. Aber grundsätzlich sei angemerkt, dass es eben Dinge der Stadtgeschichte gibt, die man nicht unbedingt nachlesen kann, schon gar nicht in Wikipedia. Ein langes, interessiertes und vor allem aufmerksames Leben in einer Stadt kann hier spürbare Vorteile bringen. Stichwort Praxis statt Theorie. Das ein oder andere wichtige Buch runden die Kenntnisse dann im Idealfall ab.

    Nein, mein lieber bester RMA, ich bringe da nichts durcheinander. Genau dieses Gebäude ist gemeint. Ganz offenkundig liegt dir nicht das unverzichtbare Buch "Frühe Moderne in Frankfurt 1920 - 1933" von Heiko Risse vor, in dem dieses Gebäude mit den Grundrissen sehr genau beschrieben und auch so bezeichnet wird. Der Name "Malakoff" wurde dem Haus aus den von dir genannten Gründen verliehen und alte Frankfurter bezeichnen es noch heute so. Selbst ich kenne es mittlerweile seit gut vier Jahrzehnten unter diesem Namen.