Ich bin ehrlich gesagt mittlerweile richtig froh darum, dass KPE sich zurück zieht.
Natürlich war das Gerangel der Stadt um die Entwürfe eine Provinzposse, aber warum kann sich KPE denn nicht mal intern auf einen Entwurf verständigen? Und allesamt waren sie allem Anschein nach nicht einmal besonders detailliert, geschweige denn final, ausgearbeitet. So sagte KPE ja sogar selbst, dass es noch keinen konkreten Fassadenentwurf gab - für keinen der Entwürfe (die Raumeinteilung wäre ja zugegebenermaßen nach Kundenwunsch erfolgt, doch auch zur Grundausstattung gab es nicht mehr als ein allgemeines "Modern" zu hören).
Und genau hier
bin ich an dem Punkt warum ich um den Rückzug von KPE so froh bin: Persönlich habe ich bislang die KPE Projekte Westfalen-Turm in Dortmund und Geschäftshäuser in Gelsenkirchen und Frankfurt (Grafenberger Straße?) gesehen und war doch einigermaßen erschüttert wie billig diese wirkten. Das Haus in Gelsenkirchen ist jetzt eher klein und in Frankfurt vermietet sich wahrscheinlich sowieso alles was vier Windschiefe Wände (siehe EZB) und ein Dach hat mehr oder weniger automatisch. Aber der Turm in Dortmund, der verkehrsmäßig sowohl per Auto als auch mit dem ÖPNV ganz gut erreichbar ist steht bekanntermaßen noch immer fast leer herum.
Warum? Weil wir aktuell nicht vor der Situation stehen, dass ein großes Unternehmen dringenst viele tausend qm zusammenhängende Bürofläche benötigt und das Haus damit eher in Konkurrenz zu kleineren Flächen in der noch besser erreichbaren Innenstadt liegt. Diese Büros sind dazu selbst neu teils günstiger und dank seiner tollen Fassade konkurriert der Turm darüber hinaus noch vom Prestigefaktor her, eher mit Hochregallagern oder Hochbunkeranlagen.
(@Dortmund_Neu oder Nick oder wie auch immer du gerade heißt, ich mag Dortmund ansonsten wirklich sehr, bin mehrmals die Woche freiwillig dort, aber KPE hat hier eine wahren Schandflecken errichtet!).
Interessant in diesem Zusammenhang ist übrigens auch, dass seit dem Westfalen-Turm Desaster, auch die Planungen für ein Hotel an der Freitreppe zum Hauptbahnhof ruhen. Das Haus umzubauende Haus vermodert zusehends. Ist da etwa jemandem nach dem NotVerkauf an die Deutsche Bank(?) das Geld ausgegangen?
Wenn KPE also jemals beschließen sollte doch noch etwas in Essen zu bauen, sind meine Erwartungen mittlerweile, was die architektonische Qualität betrifft, SEHR niedrig.
Sollte die Bahn hingegen KPE das Grundstück abkaufen, könnte sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie könnte den mit strategischer Weitsicht geplanten verkauf und unmittelbar danach gescheiterten Rückkauf des Bürohauses am Hbf an und von Aurelis ein wenig nivellieren (wir wollen ja mal nicht nachtragend sein), in dem sie dort Büroflächen schafft und würde mit DB Schenker gleich noch den Ankermieter stellen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das wohl ein rundes Geschäft werden könnte.