Beiträge von LEgende

    Für mich ist dieses Bauwerk eine einzige städtebauliche Katastrophe, dass die eingeschränkte Sichtweise und damit die offentsichtlichen Probleme einiger heutiger Architekten einmal mehr verdeutlicht. Effekthascherei, Auffallen um jeden Preis....ja. Einordnung und Bezug zum städtebaulichen Umfeld was Form, Farbe, usw. betrifft, also der Blick fürs große Ganze...Fehlanzeige. Man hat den Eindruck der Architekt war noch nie vort Ort, oder aber ihm fehlt die städtebauliche Kompetenz. Vielleicht auch beides.


    Ich kann Cowboy daher nur zu gut verstehen, dass er es vermieden hat die umgebende Bebauung mit abzulichten. Schaut es euch besser vor Ort an, es ist wahrlich erschreckend.


    PS: Die Fassade besteht aus vielen kleinen Mini-Fliesen, wie man sie sonst nur vom Fußboden aus Schwimmbädern kennt.

    Also auf dem Gelände an der Zschocherschen Straße in Plagwitz tut sich tatsächlich leider nichts mehr, seitdem da die unansehnlich DDR-Anbauten beseitigt wurden. Scheinbar gibt es derzeit gerade bei gewerblichen Großprojekten, wie sie die CG geplant hat, arge Finanzierungsschwierigkeiten. Einzig die Wohnungssanierungswelle schreitet in Leipzig weiter voran. Die Angst vor Inflation dürfte die Nachfrage nach Wohnimmobilien vorantreiben bzw. zumindest konstant halten.


    Einzig die Sache mit den Denkmalschutzabschreibungen funktioniert in Krisenzeiten dann nicht mehr ganz so gut, wenn aufgrund der miesen wirtschaftlichen Lage ohnehin kaum einer mehr Steuern zahlt weil er keine Gewinne macht und damit auch seine Steuerlast nicht mindern braucht.

    Konsequent wäre dann allerdings eine Führung in Verlängerung der A 38 über Wolfshain, Gerichshain und Pehritzsch oder ähnlich gewesen, die allerdings Taucha nicht entlasten würde.


    Stimmt so nicht ganz. Bei der "Variante I - Süd 2" würde es laut Grafik (http://www.nabu-sachsen.de/content/faltbl/flyer_b87n_2.pdf) ein Kreuz bei Cunnersdorf mit der B6 geben, welche wiederum nach Leipzig (und auch zur Anschlussstelle Leipzig-Ost) führt und damit in Kombination mit dieser Variante der B87n eine Südumfahrung von Taucha ermöglichen würde. Ich sehe es jedoch ähnlich wie du, dass die "Variante I - Süd 2" durch die direkte Verknüpfung/Verlängerung mit der A 38 am Dreieck Parthenaue unterm Strich aus verkehrslogistischer Sicht irgendwie mehr Sinn ergibt!


    Aber wahrscheinlich dürfte diese Variante aufgrund des komplett neu zu bauenden Verbindungsstückes B6 <-> Dreieck Parthenaue erheblich teurer sein!
    Wobei man diesen Abschnitt ja auch in die Zukunft verschieben könnte.


    Hört sich nicht gerade vertrauensfördernd an, wenn die Herren vom "Förderverein Berliner Schloß" weiterhin glauben machen wollen, der Fassadenzauber sei schon für 80 Millionen €s zu haben, die sie aus Spendenmitteln auftreiben wollen...


    Was heißt denn hier Fassadenzauber? Optisch hochwertige handwerkliche Qualität hat nunmal ihren Preis. Schlimm genug, dass heutzutage lieber Masse als Klasse gebaut wird und für die architektonische Qualität einzelner Bauwerke nach Abzug aller Kosten für die Technik nicht mehr viel bleibt und diese dann darunter leidet. Gerade bei öffentlichen Großbauten die für die halbe Ewigkeit stehen und sich zumeist an repräsentativen Plätzen befinden, sollten hier mal wieder ordentliche Standards gesetzt werden. Das Geld was bei der Fassade eingespart würde, würde letztlich auch nur wieder woanders verpulvert werden. Als wenn es darauf ankäme.

    In der LVZ war letztens übrigens ein sehr gut geschriebener Kommentar eines Lesers, der meinte das man das Einheitsdenkmal ja auch in der Sichtachse des Völkerschlachtdenkmals, der Str. des 18. Oktobers errichten könnte und damit einen Brückenschlag beider Symbole für Freiheit und Unabhängigkeit herstellen würde. Bei Errichtung auf dem Gelände der Alten Messe würde zudem das ganze Areal unheimlich an Aufmerksamkeit und Identität gewinnen und neue Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten offerieren (Museum, Ausstellung, Gastronomie, usw.).


    Gerade unter dem Aspekt, dass die Alte Messe heute ein wenig dahindümpelt und der große qualitative Wurf durch private Investoren nicht in Aussicht ist, finde ich diese Idee umso besser.


    Eventuell in Kombination mit der Wiederherstellung eines Teils der genialen Treppenanlage aus früheren Zeiten (http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/s0020877.jpg):
    http://www.deutsches-architekt…php?p=224882&postcount=70

    Bei Gebäuden geht es aber numal unterm Strich wesentlich um die Optik und damit letztlich die Schönheit und nicht um die baulichen Hintergründe. Das interessiert vielleicht den ein oder anderen Ingenieur, Kunsthistoriker oder Architekten.


    Die ehemalige Fußgängerbrücke am Gördelerring ("blaues Wunder") war bis zu ihrem Abriss auch ein einmaliges Zeugnis ihrer Zeit und super funktional. Ich fand sie zumindest spitze, da man von oben schön den Verkehr beobachten und fotographieren konnte. Aber warum kam sie weg? Weil sie eben unschön aussah. So einfach ist das. Ich hab damit heute kein Problem mehr, weil ich es nachvollziehen kann.


    Und bei der Hauptpost wird es eventuell irgendwann mal ähnlich sein. Vom Hotel Deutschland (heute Radisson SAS) ganz zu schweigen. Klar ist es irgendwie ein Vertreter seiner Zeit bzw. eigentlich nur derer, die es erschaffen haben. So wie letztlich jedes Gebäude, welches irgendwann mal gebaut wurde und heute noch gebaut wird.


    Aber jedes Gebäude muss spätetens im Laufe der Zeit beweisen, dass es von der Bevölkerung angenommen wird. Die Hauptpost hatte nun mehr als 45 Jahre Zeit dafür. Dass sie in den letzten Jahren unter Denkmalschutz gestellt wurde, verwundert mich nicht wirklich. Sind es doch diejenigen gewesen, die damit zu DDR-Zeiten aufgewachsen sind und Erinnerungen damit verbinden und aufgrund des Untergeganges der DDR wenigstens etwas "ihrer" Vergangenheit retten wollen. Viel schönes gab es ja ab den 60ern nicht mehr in der DDR.


    Und wenn wir schon von Epochen und Gleichberechtigung reden, dann sollten wir nicht vergessen, dass die gesamte Ostseite, die Nordseite, die Südseite und die Südwestseite aus DDR-Zeiten stammen! Einzig die Nordwestseite stammt aus Vorkriegszeiten und an der Westseite wird ja bekanntlich derzeit noch gebaut.


    Warum man also am bedeutensten Platz der Stadt die mehr als optisch durchschnittliche Hauptpost für alle Ewigkeit erhalten soll, ist mir mehr als schleierhaft. Wegen einer Alu-Vorhang-Fassade? Soll dieser Fakt ernsthaft das alleinige Kriterium und der ausschlaggebende Punkt sein? Viel mehr würde ich in diesem Fall einen Abriss in erheblichem Ausmaß von der architektonischen und städtebaulichen Qualität eines Nachfolgerbaus abhängig machen! Solange das nicht gegeben wäre, was derzeit durchaus sein kann, dann würd ich die Hauptpost auch noch stehen lassen. Bei dem DDR-Gebäude mit der ältesten Apotheke Leipzigs in der Grimmaischen Straße soll es ja ähnlich gewesen sein. Da hat man den Bau aus Angst vor den miserablen Neubauten der TLG lieber unter Denkmalschutz gestellt. Ach ja, und vielleicht wäre es ja auch gar nicht mal so schlecht, wenn man auch mal die Einwohner fragen würde. Schließlich müssen die damit leben.



    So rein von der Architektur her könnt ich mir beispielsweise übrigens sehr gut sowas hier vorstellen: http://static.panoramio.com/photos/original/11355926.jpg (Hotel Concorde in Berlin)
    Ich glaub das würde sehr gut mit dem Europahochhaus harmonieren.

    ^ Wieso? Hier wird doch eindeutig nicht gekleckert, sondern geklotzt.
    Passt doch super zu den Platten im Musikviertel.


    Wer würde nicht gern in solchen Löchern wohnen wollen? :lach:
    Wem's gefällt und wer dafür sicher auch noch Unsummen ausgibt, wo es doch in Leipzig sonst nichts besseres gibt. Hauptsache Musikviertel. Wie, das ist doch egal. ;)


    Ich hätte ja nie gedacht das mal zu sagen, aber da sind die Stadthäuser der LWB am Shakespeareplatz geradezu ein optischer Segen. Auch wenn es natürlich ein Apfel-Birnen-Vergleich ist.

    Kosten hin, Kosten her. Der CTL wird ab 2012 zum absoluten Rückgrat des Nahverkehrs im Großraum Leipzig und der Stadt Leipzig selbst und nach Inbetriebnahme wird ihn keiner mehr missen wollen. Ich persönlich sehe heute schon Schlagzeilen wie "S-Bahn-Stau im CTL. Braucht Leipzig einen zweiten Tunnel?" :D Was ich damit sagen will: Der CTL wird über kurz oder lang zu einem Umdenken der gesamten Öffentlichkeit führen und Investitionen in den attraktiven Ausbau des gesamten ÖPNV (Tram, Bus, etc.) erleichtern.


    Beobachter des Immobilenmarktes rechnen schon heute mit positiven Effekten für die Leipziger City.


    ^ Oha, wer hätte das Gedacht. Da waren ja richtige Analysespezialisten am Werk. ^^


    Aber was soll das bitteschön?
    "Die historische Bausubstanz in der Hainstraße erschwert die Expansion moderner Einzelhandelskonzepte."


    Da ist es wieder, jenes fast inflationsartig verwendete Wörtchen "modern", welches durch seine subjektive Auslegung so dermaßen nichtsaussagend ist, aber trotzdem vermeintlichen Fortschritt und Verbesserung suggeriert. Damit eignet es sich wunderbar, um jegliches Nachdenken und Hinterfragen prophylaktisch im Keim zu ersticken und fragwürdige Konzepte an Gutgläubige zu verkaufen. In diesem Falle die Leserschaft. Wer will sich schon dem Fortschritt verschließen?


    "Bis auf wenige Ausnahmen siedeln sich vorwiegend regionale Anbieter und Szenelabels an."


    Höre ich da "leichte" Kritik heraus? Die kleinteilige Leipziger Hainstraße passt wohl nicht in die nach Schema F standardisierten EH-"Konzepte", die man sonst über alle Städte ausbreiten kann, oder wie? Hat es die arme deutsche Einzelhandelsindustrie wirklich so nötig, dass auch noch das property magazine Lobbyarbeit betreiben muss?


    Man sollte diesen Herren vielleicht mal erzählen, dass gerade diese nicht standardisierten, kleinteiligen Läden den Reiz der Leipziger City ausmachen.
    Oder eben mal einen Blick in andere, bessere, modernere Städte werfen. ;)

    ^ Was ich wiederum sehr schade finde. Statt eines zweiten Fußweges (einer reicht auch locker, wie man am Karl-Heine-Kanal und anderen Flüssen sieht) hätte ich eine Verbreiterung des Elstermühlgrabens aus optischen Gründen auf jedenfall bevorzugt. Zumal die Carl-Maria-von-Weber-Straße ohnehin stark beengt ist. So aber wird es wohl zu einem ähnlich mickrigem Betonrinnsal kommen wie der Abschnitt in der Jahnallee. Wieso lernt man nicht aus den Fehlern der Vergangenheit?

    Ich weiß nicht ob die Beobachtungen ein rein deutsches Phänomen sind, aber sie ließen sich dann eventuell folgendermaßen erklären:


    Durch die teils flächendeckenden Zerstörungen deutscher Großstädte im Zuge des 2. Weltkrieges und dem anschließenden rein modernen Wiederaufbau (inkl. absoluter Verstümmelung von Altbauten) bis heute, sind öffentliche Profanbauten sowie geschlossene Altbaustraßenzüge in vielen Großstädten zur absoluten Mangelware verkommen. Aufgrund ihrer Seltenheit sind sie für die meisten Deutschen zu etwas Besonderem geworden. Die moderne Architektur dagegen kennen die meisten aus ihrem täglichen Leben. In allen möglichen Formen, Farben und Größen. Die moderne Architektur ist zu etwas Gewöhnlichem geworden. Man könnte auch sagen sie hat sich abgenutzt. Ob da noch mehr Verspieltheit und Dekonstruktivität hilft? Ich wage es zu bezweifeln.


    Solange dieser Mangel nicht in gewissem Maße behoben ist, wird wahrscheinlich auch das Bedürfnis danach bestehen.


    Man stelle sich die deutschen Großstädte im Jahre 1920 vor. Nur Altbauten. An jeder Ecke der ganzen Stadt. Keine großflächigen Glasfassaden und -elemente. Wenn heute noch jede deutsche Großstadt nur aus historischer Bebauung bestehen würde, wäre das wohl für die meisten ebenso eintönig und mehr Menschen würden sich über die heute bekannten modernen Farbtupfer erfreuen. Aber die Geschichte wollte es ebenso, dass es heute fast genau andersherum ist.


    Inwiefern meine Vermutung schlüssig ist, kann ich natürlich auch nicht sagen. Das müsste wohl wirklich mal wissenschaftlich erforscht werden. Aber das Aufkeimen der Vielzahl an heutigen Rekonstruktionsbemühungen in vielen deutschen Städten mit der entsprechenden großen Unterstützung aus der Bevölkerung (inkl. Spenden, usw.) muss ja irgendeinen völlig natürlichen und menschlichen Grund haben.

    ^ So schauts aus. Die Zugänge sehen wirklich arg provisorisch und billig aus. Naja, abwarten. Davon abgesehen fänd ich es wunderbar, wenn man neben dem ovalen Königsplatz auch wieder die historische Platzsituation (früher Rossplatz) westlich des heutigen Bowling-Centers (früher an fast identischer Stelle: Panorama) wiederherstellen würde: http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/s0031458.jpg


    Auch wenn die Markthalle kommen sollte, so gibt es immer noch genügend Platz in dem Bereich, der erstmal bebaut werden muss.

    KurushiX:


    Auch wenn ich deinen Kommentar arg überspitzt finde, so kann ich dich in gewisser Weise sogar verstehen. Aber du solltest dir ins Gedächtnis rufen und bitte nicht vergessen, dass Leipzig seit 19 Jahren dabei ist, über 40 Jahre infrastrukturellen Rückstand aufzuholen. Und es ist weder "Tiefensees" Idee gewesen, sondern ein seit über 100 Jahren angedachtes Projekt, welches nur durch Krieg, Nationalsozialismus und Sozialismus bislang nicht realisiert werden konnte, noch ist es ein "Milliardengrab", da die Kostensteigerungen zum großen Teil nachvollziehbare Ursachen haben. Aber wie heißt es so schön: Was lange währt, wird gut. In diesem Sinne! :)

    ^ Jepp, gute (optische) Qualität hat halt eben ihren gerechtfertigten Preis. Bei der Brücke in der Lützner Straße wird man dann ab 2010/11 wohl ähnlich vorgehen. Nur mit dem Unterschied, dass man dort die Brücke verbreitert und trotzdem die historische Anmutung beibehält.

    ^ Wenn das Katharinum bald fertig gestellt ist, wird der historisierende Neubau von Krier&Kohl (wenn auch leicht versetzt) mitsamt dem Romanushaus an der Ecke Brühl/Katharinenstraße für ein schönes und vor allem harmonisches Entré zur Katharinenstraße sorgen. Ich freu mich drauf. Da kann der Winkel zum Brühl hin auch gern noch ein Weilchen auf sich warten lassen.

    ^ Jepp. Und die is in weiten Teilen wirklich übel. Birgt aber ebenso viele Potentiale. Aber dafür existiert ja schon ein Thread hier und darüber wurde ja auch schon ausfühlich diskutiert.


    Davon abgesehen finde ich solche offenen und ehrlichen Meinungen von Auswärtigen wie Ben, äußerst wichtig und interessant. Als Einheimischer nimmt man ja gewisse Mängel irgendwann nicht mehr war.

    ^ Könnte als Fahrradschuppen dienen!?


    Gut, dass es nun auch in der Friedrich-Ebert-Straße mal wieder eine Sanierung gibt. Hoffentlich werden bald auch mal die Heineschen Häuser zwischen Altem und Neuem Westplatz saniert. Das sind derzeit noch richtige und auch die einzigen Schandflecken auf der Westseite der Straße.


    Die Sache mit den Eigentümern in den alten Bundesländern sehe ich langfristig gar nicht mal so verkehrt. Vielleicht ziehts den ein oder anderen ja auch irgendwann mal selbst nach Leipzig? Zumindest bestehen so Kontakte und Berührungsängste werden abgebaut, die es laut diverser Medienberichte ja überraschenderweise immer noch in erheblichem Maße geben soll. Ich selber kenne ein paar Leute "von drüben", die es auch aufgrund der wunderschönen Bebauung zum sehr guten Preis letztlich hierher nach Leipzig gezogen hat. So verteilt sich das Vermögen nach und nach auch wieder auf die Republik.