Beiträge von 19 century boy

    Ich war gestern auch da. Das was vorgetragen wurde war zwar stellenweise nicht immer neu, der Rest dafür aber sehr interessant. Gestern ist mir auch erst so richtig klar geworden, wie sehr das Ganze in sich verheddert ist. Das Hoquel die ganze Zeit geschwiegen hat, könnte durchaus damit zu tun haben. Vielleicht war er ja sauer auf die Stadt, das wäre ja bei einem solchen Investor ein sehr gutes Zeichen.


    Problem ist meiner Meinung nach, das die Bebauung des Areals dem Stadtrat sehr wichtig ist und das nicht zu unrecht, denn schließlich soll der Bau als Initial dienen, um die gesamte nördl. Innenstadt baulich wachzuküssen. Das hat zur Nedden explizit auch so geäußert und er liegt damit meiner Meinung nach auch wahnsinnig richtig (sieht man ja schon jetzt an Kretschmanns Hof. Wenn man sich die Innenstadt ansieht, gibt es mal abgesehen vom Burgplatz und dem unvollendeten Bau im Magazingäschen südlich der Grimmaischen so gut wie keine Sanierungs oder Baunotwendigkeiten mehr. Im Norden ganz anders. Dort liegen aber auch nur 10-15% der relevanten Einkaufsflächen. - Das der Bau der Stadt aus diesem Grund sehr wichtig ist weiß natürlich auch die Mfi. Die Stadt weiß natürlich aber, dass es der Mfi sehr wichtig ist in der Innenstadt Fuß fassen zu können. Man sitzt also im selben Boot und versucht nun mit völlig unterschiedlichen Vorstellungen ins Stadtbild zu finden und beide Seiten müssen dabei einige Kröten schlucken. Die Stadt die Hochgaragen und die zu große Verkaufsfläche, die Mfi den hohen Anteil der Kleingewerbetreibenden, die zu kleine Verkaufsfläche und einen Bebauungsplan der wirklich sehr gut ist, weil er tatsächlich ein Gebäude definiert, was zur Stadt gehören könnte, weil es zumindest zum Brühl hin sehr offen ist und im Grunde alle Möglichkeiten zur Gestaltung bietet. So man dazu gewillt ist. Natürlich kostet das Geld. Als ich gestern die drei gelackten Mfi Yuppies gesehen habe wurde mir allerdings erst so richtig klar, dass das Stadtbild in deren Planungen nicht die geringste Rolle spielt. Furchtbare Assis, wären die bloß Handyvertragsverkäufer geworden. Aber im Grunde war das ja schon vorher klar. Wer ernsthaft fordert das ein Teil des Promenadenrings geopfert werden soll, nur damit die Kunden von zwei Seiten bis ins Haus rollen können, zeigt deutlich, dass der Standort für den Investor einzig aus Infrastrukturgründen Bedeutung besitzt. Leider setzt sich das in der Gestaltung des Baukörpers fort. Grüntuch selbst war mir vom Typ her doch eher sympathisch. Er war auch ganz schön aufgeregt, zu Beginn waren seine Ähs so dicht gesetzt das kaum zwei Silben dazwischen passten. Ich würde einfach mal vermuten, dass er selbst weiß, dass hier viel mehr herrauszuholen wäre, (freilich nur ne Vermutung) aber er ist ja eben auch nur ein Angestellter der Mfi und die will nun mal eine Shopping Mail bauen. Dass diese auch als soche zu erkennen sein soll sieht man an den Entwürfen ganz deutlich, vielleicht hat man ja Angst, dass die potentiellen Kunden an zu kleinteilig gestalteten Fassaden vorbeiirren könnten. Im Bebauungsplan steht nun aber, dass sich von den 20 Baukörpern 12 erkennbar unterscheiden sollen, tatsächlich gibts aber nur drei "Typen". Ich als letzter Diskutant, an dieser Stelle Grüße an DJ Tinitus, wollte eigentlich wissen, warum sich Bauvorschrift und Bauvorhaben an dieser Stelle so gravierend unterscheiden, hab gleichzeitig auch versucht zu erklären, dass das Gebäude, weder über moderne noch über historische Aspekte verfügt, im Grunde auch über keinerlei nennenswerte Gestaltung. War natürlich auch ziemlich aufgeregt, weil ich eigentlich auch gar nicht vorhatte etwas zu sagen. Aber mir war es dann an negativen Rückmeldungen einfach mal zu wenig vom übrigen Publikum. Ne richtige Antwort hab ich letztlich allerdings nicht erhalten, mag durchaus an der schon vorgerückten Stunde gelegen haben.


    Ich weiß nun nicht so richtig, wie man mit diesem Projekt als Bürger weiter verfahren soll, bin mir aber sicher, dass ich mich die nächsten 40 Jahre jedes Mal wenn ich an dem Gebäude vorbeifahre, darüber ärgern werde. Andererseits ist der Bau wirklich wichtig in seiner Funtion als Schrittmacher. Seit gestern glaube ich aber, man sollte nicht jedem Inverstor die Möglichkeit geben sich zu verewigen (auch wenns in diesem Fall nurn paar Jahrzehnte sind). Und dieser Invesor besticht gerade zu durch Mangel an Kompetenz und Qualität. Außerdem gab es ja noch vier andere Bewerber, wenn ich mich nicht täusche, vielleicht ist ja von denen einer näher an der Stadt dran.
    Die Mfi wollte in Würzburg übrigens ebenfalls Arcaden errichten (ich glaub die Bahnhofsarcaden sollte das Projekt heißen). Ist zweimal durch ein Bürgerbegehren verhindert worden. Wäre vielleicht ne Möglichkeit, kenne mich mit sowas allerdings nicht aus. Da es aber auch einen Vertrag mit der Stadt gibt, der ganz offensichtlich von Seiten der Mfi her sabotiert wird, gäbe es ja vielleicht auch rechtliche Möglichkeiten, kenne mich da leider auch nicht aus. Definitiv könnte man beim Stadtrat Druck ausüben, der schließt ja schließlich die Verträge im Auftrag der Bürger und ist auch für deren Einhaltung verantwortlich. Als Bürger selbst wird man die Mfi wohl nicht anzeigen, wäre in Form einer recht umfangreichen Sammelklage aber zu schön.

    Ich find's ja ganz erstaunlich, dass dieses Thema immer noch so viel auslöst. Die Inbrunst ("Machwerk des Bösen" "Triumphobjekt der antibürgerlichen Kommunistentruppe") mit der das Ding verteufelt wird, war sicher 1989 sehr, sehr wichtig und wohl auch entscheidend, aber dass sich in Anbetracht dieses Relikts Handels- und Sportstudenten bald zur gemeinschaftlichen Konterrevolution zusammenrotten werden (und fast so klingt's ja) halt ich persönlich für, na ja sagen wir mal, einigermaßen unwahrscheinlich. Rein ideologisch betrachtet ist das Ganze doch mittlerweile nichts anderes mehr als ein (kommentiertes) Stück Zeitgeschichte, die nun mal passiert ist. Wir sind uns hier, nehm ich zumindest stark an, alle einig, dass diese 40 Jahre nicht gerade die glorreichsten waren, daran zu erinnern halt ich trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen für wichtig. Die Kapitel eines Geschichtsbuches herauszureißen, die einem persönlich nicht passen, sorgt doch auch nicht gerade für ein besseres Verständnis fürs Vergangene. - Die Idee mit der eingeschmolzenen Bronze hat freilich trotzdem was für sich. Sehen wir es doch einfach als Museumsstück und Wertmetalldepot, die Rohstoffpreise werden sich ja sicherlich bald verdreifacht haben.

    Danke für die vielen neuen Bilder. Wollt auch noch mal schnell meinen Senf dazu abgeben.


    Zum Haus Wundstr Ecke Arndtstr: Ursprünglich ist das Gebäude als Fischerhaus gebaut wurden. Wenn man die Fassade genauer betrachtet findet man dort Krebse und Fische und noch so manch anderes Unterwassergetier. Die großen "Kellerfenster" waren einst die Bootsgaragen. Das Haus ist dann später zur Paddelbootverleihstation umgerüstet worden. Scheinbar nochmal später dann zum Cafe umgestaltet.


    Plattenbauten im Musikviertel: Schade, schade, schade dass es dieses Viertel im Krieg so erwischt hat. Im Grunde ist es aber mindestens genau so schade das die Lücken nach dem Krieg auf diese Art und Weise wieder aufgefüllt worden sind. Wobei ich auch der Meinung bin dass die Blöcke im Inneren bedeutend stärker die Struktur stören als die drei gezeigten am Rand. Leider sind auch die meisten Nachwendebauten alles andere als glorreich. Hat eigentlich jemand ne Ahnung warum an diesem blau weißen DDR Flachbau direkt neben den drei Typ Erfurt Platten gewerkelt wird? Ist auch auf dem vorletzten Bild von Legende zu sehen.


    Besonders schön finde ich die Rennbahnsanierung.

    Schon erstaunlich, wie konsequent die moderne Architektur noch immer am modernen Menschen vorbeibaut. Wenn man mal die Forderungen der Stadt (Traufhöhe, Fluchten, Plauensche Straße) vom Ergebnis abzieht, bleibt nun wirklich nicht viel Positives übrig, nichts womit Charakter gewonnen oder gar Eindruck erzielt werden könnte. Sicher gibt's qualitativ Schlimmeres auch in Leipzig. Banal ist es trotzdem und dafür ist es einfach mal viel zu groß. Was das Ganze mit Höfen oder mit dem Brühl zu tun haben soll, bleibt im Entwurf völlig unklar. Man könnte es genausogut die Dächer von Schwerin oder die Tulpen von Amsterdam nennen. Oder auch vergebene Chance, sowohl für Leipzig, als auch für das was man im Allgemeinen als moderne Architektur bezeichnet. So hat man weiterhin das Gefühl das modern gestern war und dass das Wichtigste am ganzen Gebäude die Innenwinkelsumme ist. Man kann nur hoffen, dass bald die Ära der zeitgemäßen Architektur anbricht, vielleicht auch wieder der zeitlosen, denn so entsteht, wie Leipziger so treffend formuliert hat, kein Stück neue Stadt, sondern nur ein Stück Althergebrachtes - die Enkel von Fischer Art wird's sicher freuen, den anderen ist es im besten Fall egal.

    Das kleine Joachimsthal liegt im Barfußgäschen, ziemlich nah an der großen Fleischergasse. Gebaut wird da auch noch. Ab und zu hört man da drin Geräusche. Letztens kam grad ein Bauarbeiter raus, den ich gefragt hab, wie's denn so aussieht und er hat gemeint, dass nicht nur das Dach, sondern auch die Fassade, bis auf den unteren Teil fertig ist. Allerdings wird der Ausbau der Hofgebäude noch ne Weile dauern.


    Das Bosehaus am THomaskirchhof fällt mir zum Thema Baustellen auch noch ein. Áuch die Lücke in der Nikolaistraße neben Steibs Hof ist verkauft an einen Bauwilligen. Näheres weiß ich aber leider auch nicht.


    Hat jemand ne Ahnung, was mit der kleinen Lücke in der Klostergasse zwischen Zills Tunnel und der Marktgalerie ist?

    Schon beachtlich, dass man so viele Gründerzeitbauten unter Denkmalschutz gestellt hat, sind ja über 80% dieses Genres. Zeigt wohl auch die im Vergleich hohe Qualität mit der hier einst gebaut wurde und auch dass die meisten Gebäude, zwar verwahrlosten, baulich aber unverändert blieben. Tatsächlich unter Flächendenkmalschutz stehen ganz offiziell allerdings nur drei Stadtviertel. Die Innenstadt, das Waldstraßenviertel und das Bachstraßenviertel, (letzteres als ein Gebiet zusammengefasst). Dies birgt andere Förderaspekte.
    http://www.leipzig.de/de/buerg…adtern/programme/denkmal/


    Seltsam, dass man das Musikviertel außen vor gelassen hat, zwar gibt es gerade im südlichen Teil viele Lücken und Brachen, das was aber noch da ist, ist meiner Meinung nach selbst für Leipzig außergewöhnlich.

    Guten Tag


    Ich hab mal wieder eine spätnächtliche Meldung, allerdings eine ohne Gewähr, deswegen Kaffeeklatsch. Es geht um die dritte Museumsecke. Ich hab heut gleich zweimal gehört, das die an die GBI AG aus Berlin verkauft wurde. Die wollen da ein Hotel mit 154 Zimmer bauen. Hab auch nen Link dazu allerdings steht da im Grunde nichts anderes drin. http://www.info-tv-leipzig.de/…hotel-am-bildermuseum.php


    Gute Nacht

    Tach


    Die Stadtbau AG rüstet auf bzw ein - Kretschmanns Hof (Katharinenstr 17) Architekt Max Fricke - 1912. War ja schon im Gespräch, ging dann aber im Vergleich zu anderen Objekten (Post, Ölßners Hof, oder gar Burgplatzloch) recht fix.



    Und weils grad so schön zum Thema Stadtbau AG passt nochmal der Handelshof.

    Ich hab mich fürs Fotoschießen mal in den Kaufhof getraut, hab gedacht die haben nen ordentlichen Ausblick von ihrer kubistischen Dachterasse. Ne Galerie ist das da oben aber nicht gerade. Es gibt praktisch nur eine gute Runterguckstelle. Der Rest der Terasse ist zugemauert. Bin ja mal gespannt, wer die Scheune als erstes kauft und wieder abreißt, wäre zu schön.

    Die Bürgerstiftung geht auf eine Vielzahl verschiedenster Stiftungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zurück, die dann in der DDR zu einer gesamten Institution zwangsvereinigt wurden. Viele großbürgerliche Stifter vermachten der Stadt im Namen einer Stiftung Häuser (insg. gab es 144 Schenkungen), von den Mieteinnahmen wurden dann soziale oder auch kulturelle Projekte durchgeführt. Nach der Wende waren fast alle dieser Häuser sanierungsbedürftig. Um Geld für Sanierungen zu erhalten, verkaufte man hin und wieder eines der vorhanden Objekte. Im Jahr 2007 hat man dann ein großes Paket geschnürt und einen Käufer gesucht und nun gefunden. Der erzielte Millionenbetrag (über die genaue Summe schweigt man sich aus) wird angelegt, so das man jährlich Zinseinnahmen von 150.000 - 200.000 Euro erzielt, die für Stiftungszwecke verwendet werden können. Der Kapitalstock wird dabei allerdings nicht angegriffen.

    In der LVZ stand heute oder mittlerweile gestern, dass die Bürgerstiftung 17 Häuser mit 16300 m² Wohnfläche an die CG Gruppe verkauft. "Die Objekte sind durchweg in schlechten Zustand, wenn sie überhaupt Mieteinnahmen erzielen, so liegen die unter den Betriebskosten." Die CG Gruppe will sie nun innerhalb der nächsten drei Jahre allesamt sanieren. Als Beispiele werden genannt: Sternwartenstr 27, Gleisstr 7, Fregestr. 1 und 3, Fichtestr. 29, Alfred Kästner 72 und die große VIlla an der Lassallestr Ecke Moschelesstraße. Prost.

    Danke für die Blumen bezüglich der Fotos


    Ich hab das Treppenhaus oder besser die Treppe an der Ecke Kö Frankstr auch mal ganz zufällig während der Bauarbeiten mal zu Gesicht bekommen. War damals zwar wirklich noch unglaublich heruntergekommen, aber kann DJ Tinitus' Eindruck nur bestätigen. Laut der Bauarbeiter sollte sie aber mittlerweile wieder in alter Frische glänzen. Vielleicht komm ich ja nochmal rein.

    Lieber Leipziger


    Kannst natürlich sehr, sehr gern Vergleichsbilder einstellen - Wäre mir eine Ehre :) .
    Der neuentstandenen Eispalast war als ich das Foto gemacht hab noch teilweise verhangen. Wird aber als Motiv auch nicht gerade sehr geeignet sein, recht pragmatisch und auch etwas fehlplaziert. Noch schlimmer als der Neubau ist aber Tommi aus Gohlis :D , der vom Pavillon aus die Parkbesucher mit Versionen verschiedenster Countrystücke quält.


    Was haltet ihr eigentlich von einem Themenstrang - Leipzigs misslungenste Gebäude?

    @ necrokatz


    Es geht darum ob die katholische Kirche ihr Plattenbaudomizil aus den 70ern? (hat eigentlich jemand ein Bild davon?) im Waldstraßenviertel sanieren oder ob es einen Kirchenneubau geben wird. Ersteres dürfte mittlerweile generell vom Tisch sein. Als Standortmöglichkeiten für eine neue Kirche gelten nun u.a. der Johannisplatz, Matthäikirchhof und eben die ehemalige Weststr. An allen drei Stellen standen einst bedeutende Kirchen. Das Gelände an der Weststr war dabei der Standort der ersten katholischen Kirche Leipzigs (nach der Reformation natürlich, eingeweiht 1847). Das Areal wurde der Stadt von Karl Heine nur unter der Bedingung überlassen, dass an dieser Stelle nie ein anderes Gebäude als eine Kirche errichtet werden darf. Keine Ahnung, ob im Kleingedruckten etwas zu Schulhöfen stand. Ich persönlich halte eine Reko allerdings für eher unwahrscheinlich, obwohl es natürlich sehr schön wäre.


    ja, eigentlich hat ja DJ Tinitus gerade schon alles gesagt und er war bedeutend schneller

    Mit der schlechtesten Kamera der Welt ein paar schöne Sanierungen



    Bodensteinhaus 1901, Innenstadt, Ratsfreischulstr, die Hausseite zur Markgrafenstr ist noch unter der Plane



    nochmal n bisschen detailierter


    Begegnungszentrum jüdische Gemeinde - Hinrichsenstr. 14 - 1931? ehemaliges jüdisches Altenheim



    Karl Heine Villa Kutscherhaus 1874 - Könneritzstr 1. Schleußig



    Könneritzstr Ecke Frankstr Schleußig (kurz vor 1900)



    Brockhausstr. recht farbenprächtige Sanierung eines "heruntergekommenen" Gründerzeitlers - weiß leider nichts über das Haus auch nicht warum nur noch zwei Stockwerke da sind

    Pavillon am neugebauten aber noch nicht ganz fertigen Eiscafe im Clara Zetkin Park. Vermutlich ist der noch übrig geblieben von der sächsisch thüringischen Industrie und Gewerbeausstellung von 1897

    Das mit dem Grünzug, find ich auch okay. So richtig Park ist das aber auch nicht, eher ne Art Fahrradhighway. Liegt vermutlich an der geringen Größe, dass sich niemand wirklich drin aufhält. Sollte tatsächlich eine neue Kirche an dieser Stelle gebaut werden, wäre dies sicher auch ganz gut für den ich nenns mal Park, schon weil durch den Abriss der Schule dann mehr Platz zur Begrünung wäre. Meinetwegen könnte man die drei Plattenbauten an der Fr Ebert (im Bild ganz oben links) auch noch zur Grünfläche erklären.


    Was auch noch ganz schön wäre: Bis in die 1870er floß hinter den jetzt nicht mehr vorhandenen Villen die alte Pleiße. Weiterer Verlauf: nordwestl Teil des Johannaparks (kann sein dass einer der beiden Wege die dort dicht nebeneinderliegen das alte Flußbett ist) weiter an der Lutherkirche entlang, im Verlauf der Schreberstraße und dann in etwa dort wo die Schreberbrücke ist in die damals alte elster (heute elstermühlgraben) Ich hab keine Ahnung ob es für eine Freilegung dieses Wasserlaufs irgendeiner Planung gibt. Vielleicht weiß ja jemand mehr. Eine Freilegung wäre aber, denk ich als Laie zumindest, durchaus machbar, zumindest dann wenn man das Flußbett im Bereich Weststraße ein Stück nach Norden verschiebt und wenn, was ja ohnehin schon im Gespräch ist, die relativ breite Schreberstraße verkehrsberuhigt werden würde. Wäre sicher ein guter Impuls fürs Viertel. Und man könnte bis vors Neue Rathaus paddeln. Mal abgesehen von der technischen Machbarkeit ist das aber sicher eine Idee für den Haushalt 2022+.

    Ich hab auch gehört, dass die Kö saniert werden soll, kann aber leider nicht mehr sagen, woher ich es weiß, könnte aber in der LVZ gestanden haben.


    Zum Kolonnadenviertel
    Die Plattenbauten wurden erst in den Jahren 1987-89 errichtet, sind also noch recht frisch. Die Schule steht schon zwei, drei Jahre länger. Das Interessante am Kolonnadenviertel ist, dass es städtebaulich ein neues Konzept (gab es auch in anderen DDR Städten) im Umgang mit der alten Bausubstanz darstellt , wenngleich dies auch nur wirklich für die Kolonnadenstraße zutrifft, wo man die Gründerzeitbauten erhalten hat und auch versucht hat die neuen Gebäude angemessen zu integrieren. Für die damalige Zeit sicher sehr gelungen. Auch einige der Nachwendebauten sind meiner Meinung nach recht hochwertig. Gibt aber Bauten (sowohl vor als auch nach 89) die die Substanz des Viertels schmälern, besonders die Bauten zur Fr. Ebert Straße hin. Kann mir jemand sagen, ob das Perdatagebäude eine frisierter DDRPlatte ist oder ein Neubau?


    Die katholische Kirche stand einst genau dort, wo sich heute der Schulhof befindet. Wenn man vom Rathaus aus die Manetstraße entlangläuft sieht man am linken Straßenrand eine Pappel. Die stand rechterhand vor der Kirche. Im Grunde das einzige was den Krieg bzw. die DDR an dieser Stelle überstanden hat (der rechte, nur leicht beschädigte Teil der Manetstraße wurde erst in den 50ern abgeräumt). Ohne dass ich genau sagen könnte warum, ich glaube man wird die neue katholische Kirche wieder an dieser Stelle errichten.

    Die heutige Käthe Kollwitz Straße besteht im Grunde aus zwei ehemaligen Straßen. Bis zum Westplatz war dies die Promenadenstraße, der davon westlich liegende Teil besteht aus der ehemaligen Plagwitzer Str, deren Verlauf sich auch nicht verändert hat. Die Promenadenstraße aber verlief früher schnurgerade und zwar bis zum damaligen Westplatz. Dieser lag eine Straßenkreuzung weiter südöstlich. Hier trafen sich Kolonnadenstr, Weststr (heute Fr Ebert) und eben die Promenadenstraße. Den Knick der Käthe Kollwitz str an der Elsterstr, der sie zum heutigen Westplatz führt, gab es früher also nicht. Ihr Verlauf führt heute quer über seit den 1850ern bebautes Areal, das allerdings im 2 WK fast vollstandig zerstört wurde.

    Nochma Guten Tag


    So, Deutschland ist mittlerweile schon fast Europameister und ich hab endlich die Technik besiegt, in der Verlängerung.


    Wie schon vor gefühlten 48 Stunden angekündigt wollte ich ein paar Uferbilder beisteuern. Weiß nicht genau ob neue Ufer tatsächlich zutrifft, die meisten Flüsse jedenfalls sind nicht neu. Die Ufer aber schon irgendwie. Ein großes Entschuldigung, falls ich dsas Thema verfehle, auch im Namen meiner Kamera, die nicht unbedingt die großartigste ist.


    Als erstes mal was ganz aktuelles. Aus dem Schiffsfragment am Schleußiger Aldi ist mittlerweile das hier geworden:


    Diese Gebäudeformation hingegen dürfte hinlänglich bekannt sein, steht auch schon ne ganze Weile rum (1879) Wohnen kann man allerdings erst seit der Expo 2000 drin - ist auch das größte Industriedenkmal aus der Gründerzeit in Europa.

    und vom Wasser mit den auf dem ehemaligen Kohleplatz des Werkes errichteten Stadthäusern (2006)


    Ein Stück die Elster rauf, ein Teil der Werke von Mey und Edlich, die zumindest deutschlandweit den Versandkatalog auf den Weg gebracht haben und um 1900 größtes Versandunternehmen weltweit waren.


    Blick von der Könneritzbrücke weiter flußaufwärts. Rechts ganz frisch saniert und schon bezogen. Das Kutscherhaus der Heinschen Villa (1874) Dahinter mündete bis in die späten 1920 die Rödel in die Elster. Wurde allerdings verschüttet, so dass die Villa ihre Halbinsellage abhanden gekommen ist.


    Immer noch Elster, die hier den Klingerhain vom Palmengarten trennt. Am kleinen Häuschen hinter der Brücke wurden bis in die 30er Jahre die Palmengartenbesucher abkassiert. Der Park existiert seit 1899.


    Palmengartenwehr (1917) wird zur Zeit saniert, wenn alles hinhaut noch bis August


    Elsterbecken vom Palmengarten aus gesehen


    Noch mal Elsterbecken mit Stadion (turm gehört zum alten Bau (Stadion der Hunderttausend 1956) Das neue wurde 2004 eingeweiht.


    Die Kreuzung alter Elstermühlgraben, neuer Elstermühlgraben, Pleißemühlgraben - von Cowboy ja vor kurzem schon mal präsentiert. Im Bild zu sehen ziemlich mittig, direkt unter der Villa ist noch ein weiterer Kanal. Der alte Verbindungskanal zum Pleißemühlgraben, der ja jetzt im Elstermühlgraben mündet, vor 1950 aber nur wenige Meter entfernt parallel dazu verlief und zwar genau dort, wo momentan an dieser Stelle die Citytunnelrohre verlaufen.


    Nochmal von der anderen Seite aus gesehen paralell zur Rosentalgasse.


    Pleißemühlgraben - Mendelssohnufer - schöne Idee die Gestaltung des Ufer (2007). Die Stufen sind Notenlinien und die Kisten die ersten Takte zur Violinensinfonie in e moll von Felix Mendelssohn Bartholdy.


    Ein kleines Stück flußaufwärts - Simsonplatz mit Justizblock (ab 1870) Meiner Meinung nach wäre es ja absolut großartig, wenn man nicht nur den Pleißemühlgraben, sondern auch die alte Pleiße wieder hervorholen würde. Die wurde zwar in den 1870ern bereits verfüllt, der Flußlauf dürfte aber mit ein paar kleinen Abänderungen wiederherstellbar sein und dann könnte man bis vors Neue Rathaus paddeln. Die alte Pleiße bog in Höhe der Kreuzung vorm Rathaus nach Westen, am Johannapark entlang und verlief dann an der heutigen Schreberstraße bis in die Elster (jetzt Elstermühlgraben)


    Der Karl Heine Kanal - damit wieder zurück im Westen - zweigt in Höhe der Buntgarnwerke von der Elster ab. Nach zweieinhalb Kilometern versiegt er. Heine ließ den Kanal schon ab 1856 anlegen, scheiterte aber am Erdreich. Eigentlich sollte er Leipzig über Saale und Elbe mit Hamburg verbinden.


    Am Kanal liegt auch das Stelzenhaus eine ehemalige Wellblechfabrik (1939)


    Gleich in der Nähe: die Gieszer 16


    Und dazu passend der Lindenauer Hafen (1942): ein Binnenhafen wie er im Buche steht - gänzlich ohne Anschluss zu irgendeinem Gewässer wird aber bald anders


    und wo wir grade bei stillen Gewässern sind: der Teich im Johannapark, sehr beachtenswert ist der schräge Vögel, der Kurs auf die Türme nimmt.


    Nochmal stilles mit Vogel: Schwanenteich mit Oper und Uniriese



    So, das wars. Für alle aufkommenden Fehler mach ich meiner aufkommende Müdigkeit verantwortlich. Gute Nacht.