Beiträge von cardiac

    Vor allem hat der Wettbewerb ja nun wirklich ein paar außergewöhnliche Entwürfe hervorgebracht, ich weiß gar nicht wovon der Typ redet. Auch solche, denen man ihre "Fatness" verzeihen könnte. Aber nein, gewonnen hat absolute Standardware die so auch in Eschborn oder Niederrad stehen könnte.


    Für mich eine der katastrophalsten Entscheidungen der letzten Jahre, vllt. sogar überhaupt seitdem ich den Hochhausbau in Frankfurt verfolge. Hier stimmt gar nichts.

    Wir wissen aber auch nicht, wie viel davon neue und harte Fakten sind und wie viel den persönlichen Wünschen des Autors Göpfert entspringt, der ja ganz offensichtlich und unverschämt seit Jahren seine eigene Agenda verfolgt. Mit wertenden Sätzen wie "Nur 30 Prozent des Wohnens werden öffentlich gefördert sein. Es ist wahrscheinlich, dass in dem neuen Quartier ansonsten zahlreiche Luxuswohnungen gebaut werden." entlarvt er sich doch immer wieder.

    Man kann auch zur Erkenntnis kommen, dass staubiger Schotter, bei dem die meisten Menschen wohl entweder an eine Baustelle oder einen halb-befestigten Wald-/Wiesenweg denken, in keinem Fall auf einen der zentralsten Plätze einer Großstadt gehört, egal welche 'Funktion' er hat. Und genau das ist bizarr.

    Odysseus: DU weißt aber schon, dass Berlin nicht nur ein Land, sondern auch gleichzeitig eine Stadt ist? Und zwar mit Abstand die größte, die wir in diesem Land haben? Städte sind immer "ärmer" als ihr Umfeld, da sie höhere Ausgaben für Infrastruktur, Kultur und Soziales haben, die zum Teil eben auch vom Umland genutzt, aber nicht bezahlt werden. Berlin ist dann noch Hauptstadt und leckte bisher die Wunden einer in der Geschichte der Menschheit noch nie dagewesenen Teilung und dem damit verbundenen ökonomischen Niedergang. All dies führt dazu dass man eben ordentlich aus dem Topf des Länderfinanzausgleichs bekommt, und in den letzten 10 Jahren geht's ja nun endlich deutlich aufwärts. Die Baulücken sind bald geschlossen, die Stadt platzt aus allen Nähten, BIP/Kopf geht trotz Bevölkerungswachstum hoch (und das trotz hoher Aufnahme von Flüchtlingen und anderen niedrigqualifizierten Migranten) und vllt. ist sogar der neue schicke Flughafen irgendwann fertig. ;)


    Was ich damit sagen will: Ja, auch ich bin kein Freund des Senats, absolut nicht, aber dieses allgemeine Berlin-Bashing wird echt n bisschen langweilig.

    Ähm, bitte? Das Quartier (besser gesagt: die Häuserreihe) steht mitten im Grün. Nördlich die Kleingärten, die offensichtlich unangetastet bleiben, mit anschließendem Rebstockpark, südlich das Eidechsen-Biotop (gut, nicht so wirklich grün, aber immerhin "Natur"), und westlich ebenfalls Kleingärten.

    Find ich irgendwie genial! Schon bezeichnend, dass sowas in Berlin von "unten" kommt, quasi grassroot-Stadtplanung. Dabei sollte es schon längst mehrere Planungen in diesem Maßstab geben, nein, eigentlich sollte das schon in Bau sein. Aber was unser Senat priorisiert ist ja bekannt. Man kann nur die Daumen drücken, dass dieses Projekt, in dem sicherlich schon eine Menge Arbeit steckt, nicht direkt wieder mit irgendeinem Pseudoargument weggewischt wird. :(

    In polyzentrischen Städten bilden sich die "Zentren" immer um die Verkehrsknotenpunkten. Im Gegenteil könnte man behaupten, dass Friedrichstadt und die Gegend, die wohl die höchste Touridichte aufweist, durch den fehlenden zentralen Verkehrsknoten eben kein wirkliches Zentrum ist. Die Knoten liegen an dessen Rändern (Friedrichstraße, Alex, Potsdamer, Gleisdreieck [in Zukunft]). Aber vermutlich ist das alles eine Defintionssache und alle haben irgendwo recht. ;)

    Tja, in anderen Ländern wäre die U-Bahn zum neuen Flughafen vermutlich schon fertig, und da sich BER mit seiner Eröffnung ja Zeit lässt, hätte man sogar ganz gemächlich buddeln können. Aber in einer Stadt wie Berlin, in der der andere funktionierende Flughafen sogar nur mit einem Bus zu erreichen ist, wird sogar die logische Verlängerung der U7 in Frage gestellt. Das macht doch optimistisch für den sonstigen Ausbau des U-Bahn-Netzes in Berlin. Man kann nur noch den Kopf schütteln. Wer Polemik findet darf sie behalten.

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    Wo gibt es bitte Edelmarken im MyZeil? Dieses Shoppingcenter bietet (fast) die gleichen Labels wie alle anderen in Deutschland. Und gäbe es Saturn nicht, wären alle Etagen außer U- und EG des Centers ja noch leerer als sie es jetzt schon sind.

    Die Unsitte für Toiletten Eintritt zu nehmen hat sich in Deutschland leider bereits zu stark etabliert. Ohne dass da der Gesetzgeber aktiv wird und es verbietet, wird sich das nicht mehr ändern. Man kann wählen zwischen verdreckten kostenlosen Toiletten und etwas weniger verdreckten kostenpflichtigen Toiletten. Saubere Toiletten sind wirklich eine absolute Ausnahme und hat erstmal nichts damit zu tun ob sie kostenlos- oder pflichtig sind. Keine Ahnung was daran so schwer ist die doch bestimmt eher geringen Personalkosten für die Pflege der Anlagen auf die Mieter umzulegen, oder direkt von anfang an einzupreisen. Ist wohl einfach eine Frucht der deutschen Geiz ist geil-Mentalität, die kaum irgendwo so ausgeprägt ist wie in diesem Land.

    Wieso sollte man ihm als Belohnung noch einen Posten in der Landes- oder Bundespolitik anbieten? Ich finde Mike Josef disqualifiziert sich zunehmends selbst, und nicht weil er "keine Hochhäuser will", sondern weil er dafür keine anständigen Argumente liefert. Seine Argumente wie das berühmte "im Henniger Turm sind die Lichter aus" sind populistisches BILD-Zeitungs-Niveau und nicht angemessen für einen durchaus wichtigen Lokalpolitiker. Aber so ist das halt, wenn es eigentlich keine vernünftigen Argumente gegen weitere Wohnhochhäuser gibt.

    Mir will sich diese Logik einfach nicht erschließen, aber er ist ja nicht der einzige der so argumentiert. In Berlin ist das Verhinderungsargument Nr. 2, direkt nach "passt nicht in die Umgebung".


    Erstens: Klar, es ist nicht von der Hand zu weisen dass einige der Wohnungen sicherlich nicht ihren eigentlich Zweck als Wohnung erfüllen, sondern leerstehende Investments sind. Aber andere sind es nicht, und sehr wohl bewohnt. Jede Wohnung, die weil übereinander gestapelt auch noch kaum Platz einnimmt, ist doch etwas positives. Wem sie nun gehört ist erstmal völlig egal, solange dort mehr Menschen wohnen als in einem 5-6-Geschosser mit vergleichbarem Grundriss. Und das dürfte eigentlich immer der Fall sein.
    Zweitens: Jeder Gut- und Besser- und Bestverdiener, der nicht in eine solche "Luxuswohnung" ziehen kann, wenn er denn möchte, weil es sie nicht gibt, zieht irgendwo anders hin und kriegt vermutlich den Zuschlag für die schicke Nordend-Wohnung. Und weil Immobilienbesitzer das wissen, lohnt es sich, ihre Immobilien auf Vordermann zu bringen und eben an solche potenziellen Mieter zu vermieten. Gentrifizierung ist kein Hexenwerk was einfach so passiert weil es böse Kapitalisten so wollen, sondern es entsteht schlicht weg durch Marktdruck. Will man diesen Verhindern, tut man das nicht durch nicht funktionierende marktverzerrende Instrumente wie die Mietpreisbremse und sonstige Späße, sondern dadurch, Druck aus dem Markt zu nehmen. Ausgerechnet dann Neubau im Hochpreissegment verhindern zu wollen, und ausgerechnet² solchen der kaum Platz einnimmt, grenzt an Fahrlässigkeit.
    Drittens: Ich finde es höchst bedenklich, dass in deutschen Städten irgendwelche Hansel die nicht direkt für ihre Aufgabe gewählt wurden derart viel Entscheidungsmacht haben. Keiner will Wildwuchs, keiner will Kapitalismus pur, jeder wünscht sich auf sozial schwächere zu achten, ja, aber sorry, ich will nicht dass Konsorten wie Josef, Lompscher und Co. wie Könige darüber entscheiden was wo auf privatem Grund gebaut wird, bzw. viel eher, was nicht. Und so kommt es mir leider mehr und mehr vor.

    Letztlich geht es um die grundlegende Frage, ob die seit Jahrzehnten großzügig gehandhabte Genehmigungspraxis dieser Stadt, deren Folge eine hierzulande einzigartige Skyline ist, einem kleinkarierten Downsizing von Amts wegen weichen muss, wie es in praktisch allen anderen deutschen Großstädten seit langem die Regel ist.


    Das ironische daran ist ja, dass in anderen Städten die Verhinderungspolitiker mit Hinweis auf "passt nicht ins Stadtbild" noch wenigstens ein Argument haben, was sich nicht komplett von der Hand weisen lässt. Das fehlt in Frankfurt. Und ganz speziell auf diesem Areal, was zwischen zwei ausgebildeten Hochhauscluster liegt. An jener Stelle irgendwas downsizen zu wollen ist schlicht Sabotage an der Stadtentwicklung, und kann eigentlich nur mit kruden Ideologien "erklärt" werden. :nono:


    Schlimm, dass es in Frankfurt nun genauso anfängt wie in Berlin.

    ^^


    Seit wann plant man denn in Deutschland langfristig? Alles was hier lang ist sind Planungs- und Bauzeit.


    Mir erschließt sich die Variante auch nicht. Ja, das Teilstück dient primär als Lückenschluss, aber tut mir ja leid, die meisten Halte sind etwas überspitzt gesagt im Nirgendwo, und das wird sich auch kaum ändern, da entlang der Strecke sich die Stadt in Zukunft kaum verdichten wird. Mit dem Anschluss an den Campus würde man allerdings eine Direktverbindung zwischen HBF und Westendcampus schaffen, was m.E. absolut nötig ist, wenn man mal erlebt hat wie überlastet die Station Holzhausenstraße der U1238 ist.
    Das ist mal wieder so 'n typisches Problem. Um Geld zu sparen wird eine Kompromisslösung gefunden die für sich genommen relativ sinnfrei ist.

    Im Internet wird sich eigentlich gedutzt (das Sietzen erhielt erst mit "Late Adopters" Einzug), vor Satzzeichen kommt kein Leerzeichen, und übermäßiger Gebrauch von Fettschrift wirkt unhöflich und stört den Lesefluss. Kann gelöscht werden, aber die Postings von m.Ro80 machen mir nicht nur wegen des Inhalts Kopfschmerzen.

    Blöde Polemik ist das wieder.
    Berlin will sich nicht von jedem Hansel mit Geld vorschreiben lassen, wie sein Stadtbild auszusehen hat.


    Achso, und das ist keine blöde Polemik?


    Hier schreibt kein Hansel mit Geld Berlin vor, wie sein Stadtbild auszusehen hat, sondern ein Besitzer eines Grundstückes möchte eine hohe Summe investieren, um damit natürlich in erster Linie Geld zu machen. Für "Berlin" kommt dann dabei, wenn die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt werden, ebenfalls einiges bei rum, ohne dass auch nur ein Cent aus der Steuerkasse investiert wird. Hier wird nicht kritisiert, dass die Politik einem Privatinvestor irgendwas vorschreiben will. Natürlich darf und soll die Politik Rahmenbedingungen setzen. Es geht darum, dass (nicht nur hier) immer wieder eine pure Blockadehaltung eingenommen wird, mit oftmals absolut unverständlichen oder konstruierten Argumenten. Das stößt mittlerweile immer mehr Menschen übel auf. Da Stadtplanung und Baupolitik aber idR die Wahlentscheidung nicht beeinflusst (weil andere Themen "wichtiger" sind), gibt es quasi keine demokratische Einflussnahme darauf. Und damit auch kaum eine Legitimation. Aber das ist ein anderes Thema und schweift zu sehr ab. Nur eins: Wenn hier ein Hansel (oder in dem Fall Hanseline) Berlin etwas vorschreibt, dann sind es Lompscher/Lüscher, und nicht die "Hansel mit Geld".

    Die Hochhäuser würden direkt neben den bestehenden zwei entstehen, außer von einer Seite wären sie gesäumt von Häusern mit Höhen oberhalb der Traufhöhe. Es ist absolut irre, diese nicht als Teil des Clusters dort zu sehen und irgendwas von "der Ku'damm ist baulich von der Berliner Traufhöhe geprägt" zu labern.


    Und wieso ist das nun verkehrstechnisch schlecht angebunden? Besser geht's doch kaum mehr? Etliche U-, S- und Regiobahnen halten dort. Ah, oder gehörst du zur Fraktion PKW? Wie kriegen das denn andere Städte der Welt hin? Tut doch noch nicht so, als würden drei weitere mickrige Hochhäuser das hausgemachte Verkehrsproblem deutscher Städte verstärken oder gar dafür verantwortlich sein.