Beiträge von An-Di


    mich wundert immer, dass die Fassaden nebst Dekor wirklich stehen bleiben.


    So sah es einst mit der Bauqualität in Deutschand aus. Ich könnte wetten, dass wenn man sogar die Ziegel wegschaffen würde, der Putz würde noch stehen bleiben. Und heute .... :) :) :)

    Naja, ist ja nicht selbstverstaendlich, dass man sein Privatvermoegen zur Verfuegung stellt, und Otto spendet ja auch zu zwecken wo man keine abenteuerlichen Verschwoerungtheorien spinnen kann. Und generell laesst sich die Spendenaktivitaet von Hamburgs Reichen und Superreichen denke ich durchaus sehen oder ?


    Ziemlich weit vom Thema trotzdem


    Spenden ist nicht immer nur ein Akt der Nächstenliebe und die Spendenproblematik ist nicht so frei von Bedenken wie man's vielleicht gerne haben möchte ...
    - undurchsichtige länderübergreifende "Parteifinanzierungen", weltweit, vor allem an bestimmte "Freunde" in bestimmten Ländern. In speziellen Fällen können dann die Empfänger Terroristen, bzw Freiheitskämpfer, je nach Sichtweise, heissen. Schliesslich ist auch der Milliardär Osama bin Laden ein Spender.
    - Spendengelder für soziale Zwecke, die in Taschen von cleveren Privatpersonen landen, oder zweckentfremdet eingesetzt werden; gespendete Krankenwagen, die für Waffentransporte eingesetzt werden, etc.
    - Strassenspenden an Frauen und Kinder, die beispielsweise in Rumänien entführt und dann in Italien, Deutschland oder Polen erpresst bzw. gezwungen werden zu betteln, mit Wissen oder Unwissen der Kleinspender.
    Diese Liste wäre lang.


    Natürlich können die Herren Schmidt, Müller, Meier oder Otto ihr privates Geld so ausgeben wie sie möchten, ein Verbot mir Gedanken darüber zu machen nur weil statistisch gesehen das meiste Geld auch vernünftig gespendet wird, sowas wäre mir aber entschieden zu weit.


    kommt das eigentlich aus zuverlaessiger Quelle, dass es so ein Mausgrauer Murks bleiben soll?


    Ich schaue mir die Fotos auf http://www.oldie95.de an und hoffe immer noch auf ein Wunder. Trotzdem sehe ich "schwarz" womit ich aber grau meine ;)

    Ich vermute, dass schwarzer Belag einfach zu teuer war, daher auch diese blamable und langweilige Notvariante. Wie dem auch sei: Promises, Promises!


    Da dies also ein grauer und stinknormaler Platz sein wird, kann die Stadt echt stolz darauf sein wieder einige qm ihrer Strassen auf Kosten von Spendengeldern zu sanieren, wo anderswo sie selber zur Kasse greifen müsste, vom Neuen Wall oder Heuberg Mal abgesehen. Diese Vorgehensweise wird ja langsam zur Gewohnheit, behaupte ich. Hamburger Geiz eben.

    Wenn das so ist, dann wäre dies allerdings nicht ganz verwunderlich und eher nur das nächste Steinchen in dem oft beschämenden Umgang Hamburgs mit seinen wirkenden oder ehemaligen Musik-Ikonen.
    Da wäre zunächst der gute J.S.Bach den man in Hamburg nicht ohne eine horrende Bestechung als Organist von St.Jacobi haben wollte.
    Dann Johannes Brahms, den man hier als Chef der Philharmoniker abgelehnt hat, und dieser dann verbittert nach Detmold, glaube ich zumindest, ging.
    Dem in Hamburg geborenen Felix Mendelssohn-Bartholdy hat man zwar zu seinen hamburger Lebzeiten nicht sonderlich geärgert, da er im zarten Alter von zwei Jahren vorichtshalber Hamburg verlies, ein anständiges Denkmal hat der geniale Romantiker allerdings auch nicht erhalten, höchstens eine leicht zu übersehende Granitplatte in der LE-Strasse.
    Den Star-Club, die weltweite Ikone #1 der Rockmusik, reisst man einfach ab, nachdem es danach mit Sex nicht so richtig klappen will. Jetzt's klapt's an dieser Stelle besser mit Thai-Mädchen für 35 Euro/5 Minuten. Ähnlich wie dem SC erging es später "Onkel Pö", einer anderen hamburger Bühnen-Ikone.


    Und jetzt gar die Beatles.


    Sollte es wirklich am Geld gelegen haben, dann würde ich gerne die Superreichen der Stadt der meisten Millionäre in Deutschland fragen, wie es mit einer sehr kleinen Spende wäre. Klar, einige haben enorm viel für Hamburg getan, wenn ich nur an Spender für die EP oder gerade jetzt an Joachim Herz denke. Andere geizen gänzlich, oder stellen sich beim Schenken ziemlich ungeschickt an, meine ich zumindest, und denke dabei beispielsweise an Alexander Otto, der 12 millionen Euro für die s.g. Volkspark-Arena locker lies. Das Brisante dabei ist, dass dieser Betrag und diese Investition am meisten der Color Line Arena nützen, und die gehört ja seit einem 3/4 Jahr bekanntlich einem anderen Super-Milliardär, dem Amerikaner Philip Anschutz nämlich, einem Busenfreund eines gewissen G.W.Bush. Na ja, das nur so nebenbei. Soll auch keine Kritik an Herrn Otto sein, ist ja bestimmt ein super netter Kerl, trotzdem finde ich sowas einfach mehr als merkwürdig, gleichwohl aber irgendwie ungerecht.


    Vielleicht war es aber mit dem Platz ganz, ganz anders. Vielleicht hat einfach Sir McCartney angerufen und dem Investor mitgeteilt, dass er schwarz nicht leiden kann. Wer will es wissen. Wegen der "Bewegung" befürchte ich allerdings, dass jetzt weitere 1000 Euro nötig werden, und zwar für ein Schild mit dem Hinweis etwa "Achtung: Weil Sie es mit Sicherheit nicht bemerkt haben, Sie stehen gerade auf 'ner Schallplatte. Bitte festhalten!".


    (sorry4typos, es ist schon ziemlich spät geworden)

    Nur schade, dass es, wie so viele Hamburger Sehenswürdigkeiten, im allerhintersten Winkel versteckt wird, so dass man es so gut wie nie zu Gesicht bekommt.


    In diesem Fall mit voller Absicht, da aktuell in Deutschland nichts positives über China weder erzählt noch gezeigt werden darf. Dieser absolut fantastischer Bau würde an einer besseren Stelle das Image von China enorm verbessern - zumal dies ein Geschenk der Stadt Shanghai ist -sowas könnten aber von Beust, die Grünen und paar andere ewig Gestrige schlecht schlucken.


    Es war zunächt auch geplannt diese oder eine ähliche Anlage im Lohsepark der Hafencity zu installieren, wäre aber zu exponiert gewesen, entgegen anders lautender Behauptungen.


    Auf der anderen Seite kann Hamburg vom grossen Glück reden, dass der Bau noch vor dem Ausbruch der anti-chinesischen Welle in den deutschen Medien unter Dach und Fach war. Wenn die Chinesen paar Monate länger gewartet hätten, würden sie es mit Garantie nicht machen. Die handeln aber halt immer verdammt schnell :)


    Da ich mich nicht an irgendwelche Verbote halten kann, hier zur Abwechslung Mal etwa nettes über China, in Form von paar meinen Fotos vom Yuyuan, dem Original:



    Google Earth: 31°13'45.47"N 121°29'14.79"E
    Wiki: http://en.wikipedia.org/wiki/Yuyuan_Garden

    Die Beatles-Platz Webcam ist wieder da.
    http://www.oldie95.de/popup/beatlescam.html


    Was mich sehr verwundert, ist die Oberfläche die stinknormal grau, und nicht, wie im Projekt beschrieben, schwarz sein sollte. Wird sie am Ende vielleicht schwarz angestrichen? Sonst wäre die Besonderheit dieses Platzes dahin, und wir hätten in Hamburg den nächsten, schon 123-ten grauen Platz, zu "bewundern".



    Quelle: http://www.dohse-stich.de/beatlesplatz.htm


    "Der eigentliche Platz wird in Form einer großen schwarzen Schallplatte gebaut, der sich von der Straße abhebt und von der Höhe auf dem Niveau des Bürgersteigs liegt." ( http://www.oldie95.de/index.ht…1740&webcontainerID=27757 )


    Oder wird es in Hamburg langsam zur Regel, daß öffentliches Interesse mit falschen Versprechungen (siehe Gebäude in der Hafencity) zunächst angeregt wird, und wenn es dann so weit ist dann ... April, April. In diesem Fall wäre es aber wesentlich schlimmer weil der Platz zum grössten Fall durch Spenden finanziert worden ist, auch von Leuten, die eben von der Einmaligkeit des Entwurfs begeistert waren.


    Vielleicht wird er aber tatsächlich noch bemalt ...


    :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused:

    Donjon05: es geht ja bei diesem Vergleich um Häuser aus z.T. dem 17. und 18. Jahhundert, also sogar noch vor der Preussen-Zeit. Vom falschen Nationalismus kann also keine Rede sein.


    Wenn es auch in Lübeck ging, warum nicht in Hamburg?


    In Hamburg hatte und hat immer noch das BSP die höchste Priorität.


    Jeder der sich überzeugen möchte was im GV eventuell noch zu retten ist, sollte sich das mit eigenen Augen anschauen. Es ist mir heute gelungen alle Höfe zu besuchen weil alle Tore offen waren, und ich bleibe dabei: vom alten GV, wie wir es beispielsweise aus den Vorkriegsfilmen kennen, ist praktisch nichts mehr übrig geblieben.

    Der Versuch die Hamburger Ehre zwischen den Gängen zu retten geht also in die nächste Runde. Vergeblicher Versuch, wie ich meine, weil das was man in den 50er Jahren freiwillig und unwiederruflich zerstört hat, liesse sich unter den gegenwärtigen politischen und finanziellen Bedingungen nur sehr schwierig wiederherstellen.
    Klar aber auch, dass zumindest die Errungenschaften der Nachkriegszeit, damit meine ich grauen Blöcke, weg müssen:

    (Fotos An-Di)


    Beim Lesen des Artikels entsteht jedoch schon wieder der Eindruck als ob es dort noch dutzende Häuser von der Art des alten Geburtshauses des Johannes Brahms geben würde, was einfach nicht stimmt.

    Ein "Getty Images"-Foto. Das angegebene Aufnahmedatum stimmt nicht, behaupte ich (andere Getty Images hier).


    Viel Wirbel um fast nichts, wie ich meine, eben nur ein Versuch die Ehre im letzten Moment noch zu retten.


    Jedes Jahr fahre ich Anfang Juni beruflich nach Danzig/Polen, habe also die Gelegenheit mir immer wieder anzuschauen, wie nach dem Krieg die armen Polen ähnliche Probleme gelöst haben. Klar, dass sie vieles falsch gemacht haben und jetzt auch dabei sind ihre Fehler, soweit es geht, zu korrigieren, trotzdem aber lässt sich das Ergebnis sehen lassen. Vielleicht könnten auch paar Hamburger Beamten oder gar Investoren ein Mal im Leben ihren Urlaub in Danzig und nicht immer nur auf Sylt oder Mallorca machen?


    Paar Fotos vom Juni habe ich einer polnischen Bekannten zur Verfügung gestellt. Bei Interesse hier anklicken. (Danzig wurde von den Russen zu 100% zerstört, alles wurde also komplett neu errichtet).

    Für Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter ist es eine Herzensangelegenheit ... usw


    Er mag tatsächlich keine häßlichen Gebäude mehr? Na dann sollte ihm vielleicht jemand zeigen welch z.T. lanweiliger Schrott in der s.g. HafenCity gerade entsteht.


    Ach Walter ....


    ANHANG
    Wegbeschreibung zur HafenCity:
    Mit öffentlichen Verkehrsmitteln


    U-Bahn
    U1 - Haltestelle "Meßberg"
    U3 - Haltestelle "Baumwall"


    Bus
    Metrobus 3 - Haltestellen "Bei St. Annen" / "Auf dem Sande" (InfoCenter Kesselhaus)
    Metrobus 6 - Haltestellen "Auf dem Sande" (InfoCenter Kesselhaus) / "Magellan-Terrassen" / "Marco-Polo-Terrassen"

    ... Maritim Museum. Absolut empfehlenswert, auch für Landratten


    Kann ich nur bestätigen, echt geil!
    Mir wurde, bei meinen Gedanken, dass ein einziger Mensch so viele tolle Sachen finden und erwerben kann, nach und nach nur noch schwindelig.
    O Gott, das hat ihn doch ein Vermögen gekostet!
    Na gut. Viele geben alles was sie so verdienen ausschliesslich für teure Karossen, Klamotten, Fressen, Schnaps oder Weiber aus, manche jedoch, mit viel Phantasie, Überzeugung, Leidenschaft und Entschlossenheit, für Dinge, die vielleicht auch andere Mitmenschen enorm erfreuen können.
    Hier hat noch die alte hanseatische Tugend "nehmen ja, aber immer auch einen Teil zurückgeben", eine beispielhafte und grossartige Bestätigung gefunden.
    Danke, kann man nur sagen!

    Das Anleger-Provisorium ruiniert komplett die Porportionen...


    Die jetzige Schräglage ist aber durch die U-Bahn-Erweiterung erzwungen. Ganz anders würde es aber aussehen, wenn der Steg auf der Höhe des Alster-Pavillons liegen würde, als "Verlängerung" des Lokals. Da würde er auch die Schiffe weniger stören.

    Sowas wäre doch geil für die hamburger Innenstadt! Für die Mö zwischen dem Steindamm und dem Rathausplatz, oder zwischen dem Domplatz und der Hafencity, oder zwischen der Kehrwiederspitze und dem Deichtorplatz, oder, oder, oder ...


    http://www.chinadaily.com.cn/c…00802ab80180997455249.jpg


    Chinadaily vom 16. Mai, 2008
    "Beijing's Qianmen Street, in the center of the capital near Tiananmen Square, has been a bustling commercial thoroughfare for more than 600 years. It's often called Beijing's "First Commercial Street". A reconstruction project aiming to preserve Qianmen Street's history is nearing completion.


    [...]


    The street is about 840 meters long. Traces of Chinese history are embedded in the grey facades, elaborate wooden archway, the street ornaments of rattle drums and bird cages. The renovation was undertaken in the style of Beijing around 1910's. It wasn't an easy job. The restoration plan was revised 32 times.


    Yi Xiangliu, member of Qianmen St. Reconstruction Committee, said, "The new street will be a combination of old and new. We are keeping the street's original style and adding some modern style. This reconstruction project is a valuable experience for us."


    The renovation places the once obsolete street car back on the rails. The two street cars currently on test runs are designed and built according to the original style - imported to Beijing in 1924. Cockpits are installed at both the head and the tail of the car. Each car has a seating capacity of 84. The street cars have brand new charging systems. Two minutes will charge the motor enough for a return trip."


    Text und Bild: XINHUANET http://www.chinadaily.com.cn/c…05/16/content_6690861.htm


    Paar Worte von mir.
    Qianmen (wird etwa "Tschian-Men" ausgesprochen) ist eine sehr alte und belebte Einfkaufsstrasse im Zentrum von Peking, die zwischen dem südlichen Ende des Platzes des himmlischen Friedens und dem Stadtteil Zhushikou etwa 840m lang ist. Nicht nur die Strasse wurde komplett neu nach dem Stand vom 1910 restauriert und erweitert, auch die "alten" Strassenbahnwagen sind wieder da. Original nachgebaut wie die von 1924, können diese 84 Fahrgäste befördern und haben dabei Führerplätze an beiden Wagenenden. Die Akkus brauchen etwa zwei Minuten um für eine Rundfahrt nachgeladen zu werden.

    GoogleEarth Koordinaten: 39°53'38.47" N 116°23'31.10" E

    Für den Steg habe ich von privaten Hamburg-Besuchern auch schon positive Rückmeldungen erhalten.


    Kein Wunder. Sieht man auch nicht den Dreck so wie auf dem neuen/modernen/tueren Belag der Prachtpromenade!
    Ich finde den neuen Anleger auch toll, und sollte er einmal verschwinden, dann werde ich ihn echt vermissen, oder hält Provisorium doch vielleicht ewig? Werden wir sehen.

    Mich irritiert der Begriff Gängeviertel in diesem Thread irgendwie. Das Gängeviertel ist doch längst abgerissen. Die 5 Häuser die dort noch stehen kann man wohl kaum als Viertel bezeichen.


    Sehe ich genauso. Man kann doch kein Viertel abreissen, dass nur auf alten Fotos existiert, und der Bäckerbreitergang der steht sowieso nicht zur Diskussion, genauso wie einige Häuser am Valentinskamp.
    Sonst, nur ein Gebäude unter dem halben, übriggebliebenen Dutzend finde ich sehr interessant, und da darf die Abrissbirne auf keinen Fall ran. Der Rest wäre mir ehrlich gesagt pretty Wurscht.


    Nach diesem ganzen Theater muss allerdings jetzt jedem klar sein, dass an erstklassigen Bauflächen in der hamburger Innenstadt in der Tat kein grosses Interesse besteht, sonst würden potenzielle Investoren schon seit Jahren kilometerlange Schlange stehen, und was eine eventuelle neue "Szene" dort angeht, da gibt's ausreichend viele andere Alternativen in der Stadt, sogar mit echtem Traditionshintergrund, wenn ich nur an die Speicherstadt denke.