Beiträge von NewUrban

    Das ist mal wieder die typische Situation in Deutschland! Die Skater sind so friedliche Zeitgenossen, die sich zudem noch akrobatisch und sportlich betätigen. Da aber niemand daran denkt auch mal Räume für die Kids bereit zu stellen, wo sie sich mit Erwachsenen mal nen Skatepark bauen können, muss man sich nicht wundern, dass sie sich in der Stadt austoben. Ich kriege Magengrummeln, wenn ich diese Spießerkommentare hier lese. Es sind Kinder und der "Tatbestand" ist keine mutwillige Zerstörung. Ich finde es gut und richtig, das diese Kinder auch die mangelnde Nutzbarkeit und Haltbarkeit der Materialien zur schau stellen, es trifft ja keine Armen ;)



    Mod: Und nun bitte wieder zurück zum Thema! Dank und beste Grüße, Dykie!

    Wenn das "typische Investorenarchitektur" sein soll, dann wünsche ich mir mehr davon! In Berlin ist der Standard dessen, was in den innenstädten gebaut wird, vergleichsweise hoch. Wenn es eine derartige architektur wäre, dann hätte man einfach zwei Gebäude mit Klinkerverkleidung oder Aluplatten hingestellt. Es gibt unteschiedliche Materialitäten (Klinker, Aluminium, Beton...) verschiedene Baukörper und eine Gliederung durch unterschiedliche Bauhöhen der Baukörper. ausserdem sind die Fassaden vergleichsweise aufwändig gestaltet.

    @ Rohne


    Stadtentwicklung kann vielfältig aussehen. Auch Sanierung und Rückbau im Bestand gehören dazu. Ich kann dir sagen, was du mit "besseres" meinst in solchen "Lagen". Deiner Meinung nach sollte man wohl die Mieter irgendwo hin verfrachten, die Gebäude abreissen und beginnen die Nachfrage nach Luxuswohnungen direkt am Main zu befriedigen, So schaut's doch aus! Gerade in Frankfurt besteht aber auch Bedarf an bezahlbarem Wohnraum. Was mich ankotzt ist die Situation, dass gut betuchte Banker direkt in citylage leben dürfen, weil sie es sich leisten können und die Putzfrau, welche die Büroetagen reinigt, muss jeden Tag aus dem Umland pendeln. Die Entwicklung geht doch in Frankfurt schon seit Jahren dahin und ist in europäischen Städten wie Paris längst Realität.


    Abgesehen davon kann man ja nicht Leuten einfach die Wohnung unter den Füßen wegreissen. ...


    Ich habe neulich mal einen beitrag über gezielte "Entmietung" zwecks Luxussanierung in Heidelberg gesehen. Da holen die miethaie dann ein paar Lakaien und die schließen dann Boxen in Richtung Nachbarswohnung an um dann 24/7 die Hütte zu beschallen. Wenn Vermieter sich wirklich so um ihre Mieter "kümmern" würden, wie du es beschreibst, dann gäbe es solche Proteste wegen "luxussanierungen" gar nicht erst. Die können oftmals gar keinen gleichwertigen Ersatz bieten, weil das der Markt gar nicht mehr her gibt. Psychoterror und dann selbst ne Wohnung suchen müssen, so siehts doch immer öfter aus.

    @ RMA


    Ich möchte dich mal sehen, wenn deine wohnung, in der du vieleicht schon 30 Jahre wohnst, abgerissen würde, nur weil sie nicht mehr in die Zeit passt. Solange ein solches Wohnviertel funktioniert, sollte es tunlichst weiterentwickelt und saniert werden. Bei uns in Bremen saniert man auch so ein Gebiet. Abgerissen wurde nur da, wo zuviel leerstand war. Immer nur abreissen, weil einem was nicht gefällt ist der falsche "Weg! Mag so ein Wohngebiet auch noch so verfehlt wirken in seiner Konzeption, solange die Mieter zufrieden sind, solte man es erhalten.

    @ Elbjung


    Die einstellung der Straßenbahn in Hamburg geschah gegen den willen der Hamburger bürger, wie in so vielen Städten. Seit Jahren fordern die Hamburger sie zurück, sonst würde das Thema ja nicht immer wieder auf dem Tisch liegen.


    Hamburg hat vielleicht eines der besten Netze in der Welt, aber schon im Vergleich zu München verliert es. Dort hat man drei Verkehrsträger. U- bahn, Straßenbahn und Bus.


    Und zum Abholzen von Bäumen. Es wird ja auch wieder begrünt und aufgeforstet. Es sollen ja Rasengleise zum Einsatz kommen. Ausserdem verstehe ich nicht, wie du darauf kommst, das man die Straße als Füßgänger nicht mehr genauso schnell überqueren sollen kann, wie vorher auch? Zu 90% werden bestehende Busspuren für den Neubau der Strecken verwendet. Die Straße bleibt genauso breit. Informiere dich einfach mal besser, anstatt hier so los zu poltern.


    Und komm mir nicht mit Bildungsmisere und Co., die werden aus einem anderen Topf finanziert als der ÖPNV! Also bitte. Denke auch mal an die Menschen, die vom Nahverkehr profitieren oder gar auf ihn angewiesen sind. Die sind auch glücklich wenn sie ein besseres Angebot bekommen. Der busverkehr gelangt langsam an seine Kapazitätsgrenze, da man in Hamburg schwere Fehler in der Verkehrsplanung begangen hat. Allein wenn ich mir vorstelle, was die Fahrgäste auf der Linie 5 ertragen müssen...

    Hier mal ein Link, der für die Kritiker vieleicht interessant sein dürfte. Er behandelt den Rückbau der neuen Straße im Ulmer Stadtzentrum. Hier wird deutlich, das auch Stadtautobahnartige Straßen zurückgebaut werden können, ohne das es zum Verkehrschaos kommt. Auch die Stuttgarter Situation wird behandelt. Die Lebens- und aufenthaltsqualität am Winterhuder Markt wird deutlich steigen.


    http://www.stuttgart-fotos.de/category/ulm-neue-mitte

    Was Hamburg erlebt, sind die Nachwehen der "autogerechten Stadt". Oeconom: Der Titel stammt aus einer Zeit, als man dem Individualverkehr die gesamte Stadt- und Straßenplanung unterwarf. Man baute Straßen nur aufgrund von Bevölkerungsprognosen. Man orientierte sich an amerikanischen Städten, die so ihre Verkehrsprobleme lösten. Heute merkt man aber, das dies ein großer Irrtum ist. Der MIV ist zu unwirtschaftlich, als das man ihm so viel Raum beimessen kann. In Amerika gibt es sechspurige Highways, weil das Image des ÖpnV so miserabel ist und er faktisch kaum existiert und Amerika das Land der freien Bürger ist (freie Fahrt für freie Bürger ist bei uns auch noch nicht so lange her) Dennoch sind die Straßen chronisch überlastet. Man muss den Autofahrer erziehen, ihm Alternativen anbieten. Das geht nur, indem man ihm Straßenraum nimmt und ihn zwingt, sein Auto nicht aus reiner Bequemlichkeit zu nutzen und auch mal Alternativrouten zu wählen. Dennoch verstehe ich die rolle des Autos in Hamburg sehr gut. Hamburg wurde zersiedelt, wie fast jede deutsche Großstadt. Stadtteile, wie Hammerbrook, die früher 50.000 Ew. hatten, habe heute 7000. Den vorteil der Stadt, dicht bebaut zu sein und somit kurze Wege zu bieten, hob man auf zu gunsten der Trennung von Wohnen und Arbeit. Es enstanden Bungalowwohnsiedlungen mit enormen Flächenverbrauch. Dafür mussten die Menschen enorme Pendelverkehrsströme in Kauf nehmen.


    @ Oeconom:


    Ich verstehe deine Lage. Aber bedenke, das dort mit dir im Stau bestimmt auch Menschen sitzen, die bestimmt eine Alternative haben mit der Straßenbahn oder aber aus reiner Bequemlichkeit das Auto nutzen. In Paris ist das Konzept auch aufgegangen. Dort kollabierte der Verkehr. Man reduzierte die Anzahl der Spuren und baute eine Bahn. Auch München behielt seine Bahn und das obwohl München ein viel besseres U- bahn Netz hat als Hamburg. Aber die Münchner sind halt Traditionsbewusst und gehen pfleglicher mit ihrer Stadt um als die Hamburger, die ihre Stadt ja gerne als "Metropole" verkaufen wollen.

    Der Lösungsvorschlag ist die Stadtbahn. Diese wird auf dieser Strecke dann das attraktivere Verkehrsmittel sein, weil sie schneller voran kommt, als der übrige Verkehr. Verkehrsplanung bedeutet heute auch Verkehrserziehung. Man hat festgestellt, dass das bauen immer breiterer Straßen die Verkehrslage nur verschärft.

    Nun mal was ganz anderes! Noch sind in Berlin solche Wohntürme noch gar nicht nötig! Sie wären reines Prestige. Ausserdem sind die gezeigten Beispiele eher nicht so schön. Die Propotionen und der Dachabschluss, gruselige Disneylandarchitektur, die ihre Vorbilder sehr frei interpretiert ohne Rücksicht auf Proportionen und Symetrie. Soawas bitte nicht am Alexanderplatz, da hat man schon das scheußliche Alexa um die Ecke. Momentan gibt es noch genug freie Baufläche für Wohnungen in Berlin. Erst mal sollte man Baulücken schließen, bevor man in die Höhe baut. Das wird meistens dann nötig, wenn wenig Platz ist, wie eben in Chicago. In Berlin gibt es ja schon die Wohnhochhäuser an der Leipziger straße, die sehr gut ausgelastet sind. Wer allerdings Geld in Wohnhochhäuser am Alex investieren möchte, bittesehr.


    nun mal langsam Augsburger! Der mieterschutz ist eine kostbare Errungenschaft. Früher konnte man jederzeit auf der straße landen ohne angabe von Gründen. Klar sehe ich ein, dass man auf seine Nachbarn Rücksicht nehmen muss, dasist selbstverständlich. Ich selbst habe das Glück in einem ruhigen Haus zu wohnen. in der regel haben Vermieter aber auch mittel um eine Vorauswahl ihrer Mieter zu treffen (Leumundszeugnis des vorigen vermieters, Schufaauskunft). Oftmals ist es einfach blauäugigkeit der Vermieter, welche Mietnomaden ausnutzen. Der mieterschutz ist dennoch sinnvoll. Allein welche Standards man in deutschen Wohnungen hat was Sanitär und Eektrik anbelangt. Ich möchte auch nicht wirklich Gemeinschaftswaschmaschinen nutzen, wenn ich eine hochpreisige Apartmentwohnung beziehe. Das sind halt europäische Eigenarten.

    Oeconom


    Nur noch soviel sei gesagt: Wien hat ja wohl nicht nur Ghettos zu bieten, oder? Ghettos bilden sich eher in Hamburg in Mümmelmannsberg. Klar gibt es in Wien auch Großwohnsiedlungen die Brennpunkte sind, das ist jedoch das Ergebnis einer jahrelang verfehlten Stadtplanung, wie es sie in anderen europäischen Großstädten auch gibt. Es gibt eine Wohnungsnot in Hamburg, das ist ein Problem seit jeher. Und die Miter, die keiner mehr nimmt, versauern in Rattenlöchern zu horrenden Mieten, die auch nich das Amt übernimmt (hörte man ja unlängst in den Medien). Hamburg klagt doch immer, das die Innenstadt nach 20 uhr tot ist, was tut sie dagegen? Das setzen richtiger Akzente zieht auch nicht. Wer heute Wohnungen baut, macht das mit Aussicht auf Rendite. Keiner baut Wohnungen, die nicht genug abwerfen. Dafür sind nunmal die Städte zuständig.

    Oeconom


    Du scheinst nicht zu verstehen, was das Problem ist? Der soziale Wohnungsbau ist gar nicht gewollt. Er kostet nämlich Geld und zwar die Stadt. Wohin das führt, sieht man in anderen europäischen Städten, die sich Monokulturen von Besserverdienern schaffen. Venedig ist ein gutes Beispiel. Da kommen Horden von Touristen, die eine Welt bestaunen, die Längst nur noch inszeniert wird, weil ihre Protagonisten schon lange nicht mehr genug verdienen um in der Stadt zu leben. Die eingeborenen werden vom Massentourismus aus ihrer Stadt gedrängt, weil es ein reicher Texaner chic findet, eine Zweitwohnung in Venedig zu besitzen. Unsere Städte werden zu Museen umgestaltet, deren Bewohner sich den Eintritt teuer erkaufen müssen. Das Personal darf zwar zum Putzen kommen, muss dann aber wieder zurück unters Dach.


    Nochmal: Sozialer wohnungsbau bedeutet nicht Ghettos zu schaffen oder Arbeitslose in die Stadt zu locken. Es bedeutet, dass die Stadt ein Mindestangebot an Wohnungen zu vertretbaren Preisen in den jeweiligen Stadtteilen anbietet. Das schließt nicht aus, das Investoren in Hamburg investieren dürfen. Sie sollen ja! In Wien hat man seinerzeit Steuern verlangt, wenn private Neubauten entstanden. Besonders exklusive Bauvorhaben wurden besonders hoch besteuert. So konnte das größte Netz sozialer Wohnbauten Europas geschaffen werden. Wenn jemand, der eine Wohnung in der Hafencity für zwei Millionen verkauft, 15% Steuern an die Stadt abführen müsste, würde ihn das auch nicht schmerzen und es könnten ein paar mehr Sozialwohnungen entstehen.

    @ Oeconom


    Ich heiße brennende Autos auch nicht gut, im Gegenteil! Aber irgendwoher muss der Unmut ja kommen!


    Sozialer Wohnungsbau bedeutet nicht Hartz IV Empfänger anlocken, sonder bezahlbare wohnungen für Geringverdiener bereit zu stellen, die auch in Hamburg arbeiten. Es bedeutet ferner, das bestimmte Auswahlkreterien Anwendung finden. Beforzugt werden immer Arbeitnehmer, nicht Sozialhilfeempfänger. Und in einer Stadt, die sich gerade ein hochsubventioniertes Luxusgebäude vom Steuerzahler ergaunert zu argumentieren, sozialer Wohnungsbau wäre zu teuer, ist einfach abwegig.

    Bis jetzt stört mich nur das Raster der dunklen Fensterrahmen. Das wirkt sich extrem störend auf die monolithische Erscheinung des Gebäudes aus. Auch die hier gezeigte fassade birgt wenig abwechselung und wirkt eher seriell, halt wirklich eher wie eine Kaufhausfassade. Mittlerweile frage ich mich schon, ob der eindruck besser ist, wenn das ganze Gebäude fertig ist, wir werden sehen.

    Sehe ich genauso wie du Digger!


    Ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum es so gut wie keinen sozialen Wohnungsbau in der Stadt gibt? In Hamburg scheint allein der schnöde Mammon zu regieren. aber das ist in städten wie Frankfurt oder München genauso oder noch schlimmer in Paris, wo die arbeitende Pariser Bevölkerung ins Umland gedrängt wird. In Hamburg gibt es seit den 60er Jahren eine Wohnungsnot und was wird gebaut? Luxuswohnungen für Besserverdiener. Kein wunder, das da die autos brennen...Hamburg sollte sich mal ein Beispiel an Wien nehmen. Das Gängeviertel böte doch die Möglichkeit, da es eh der Stadt gehört, ein Schauprojekt zu werden. Wohnungen für Studenten und Geringverdiener, mitten in der Stadt.

    Was ich bei all den Diskussionen nicht verstehe ist, dass die Hamburger nicht hinter dem Projekt stehen? Hat man ihnen all die Jahre über erfolgreich eingeredet, dass die Stadtbahn altmodisch sei? Jedenfalls sollte sie kein "Prestigeobjekt" darstellen, wie in einigen Artikeln behauptet wird. Sie ist ein notwendiges Verkehrsmittel. Fahren denn alle Hamburger gern Bus oder Auto?

    Tja, was wollt ihr denn machen? Die Menschen aus den bewohnten Plattenbauten in zu sanierende Gründezeitbauten umsiedeln? Das geht leider nicht, obwohl ich mir das oftmals wünsche. Denn so entsteht eine zerfurchte Stadtlandschaft.