Pariser Platz
Der Pariser Platz ist ein Spiegel unserer Zeit. Simbol einer oft, aber nicht immer glorreichen Zeit aber auch Symbol für den Niedergang. Danach war er nur noch ein Artefakt. In dieser ungewissen Zeit, dominiert von der Globalisierung und der Allmacht der überkommunikativen, immer und überall erreichbaren Gesellschaft, sucht man Rückzugsmöglichkeiten. Viele müsse heute bereit sein, überall auf der Welt zu arbeiten und zu leben, da sehnt man sich natürlich nach einer Heimat im klassischen Sinne. Der Pariser Platz ist die steingewordene Suche nach einer Heimat, die lange verpönt war und ideologisch verseucht. Das die architektonische Frage der Identität dieses Platzes noch nicht eindeutig geklärt ist, sieht man deutlich. Wie ein letzte mahnende Geste, spiegelt die Fassade der Akademie der Künste, das neue, steingewordene Berlin. Aber der Pariser Platz erteilt eine deutliche Absage an die kühle Moderne, die Jahrzehnte lang Platzhalter gespielt hat, in den verlorenen Existenzen unserer Städte. In Berlin spürt man am deutlichsten, was die Menschen wollen. Sie kommen zurück aus den Vorstädten, rücken dichter zusammen, suchen den austausch die Stadt als Ort der Kultur und der Bildung, ein Zuhause mit Identität und wichtiger noch: Tradition. Sie wollen die neue Zeit spüren. In Berlin kann man das sehr gut. Projekte wie die Townhouses am Friedrichswerder, das Adlon, Die Falkoniergasse, die Stadtvillen am Köbisdreieck, die drei Leipziger oder aber die Prenzlauer Gärten alles Beispiele eines neuen, gebauten, Bürgertums. Manchmal kommt es mir vor, als wenn diese Nation jetzt erst zaghaft beginnt, sich von ihrer Geschichte zu erholen.