Caruso St John Architects sind bekannt dafür besonders behutsam im Bestand zu bauen. Ich bin immer noch ganz angetan von unserer neuen Landesbank in Bremen. Sie wurde in Anlehnung an den, in Norddeutschland verbreiteten, Backsteinexpressionismus der 20er und 30er Jahre entworfen. Ich würde mir da keine Sorgen machen. Der Entwurf für den Rudolfplatz ist sehr gelungen. Ich fühlte mich auch an die Bauten der 30-50er Jahre erinnert.
Beiträge von NewUrban
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Interessant ist auch, dass einige Details an dem historischen Gebäudeteil, wenn man den Visualisierungen Glauben schenken darf, rekonstruiert werden sollen. Die Dachbalustrade z.B. war nicht mehr vorhanden. Auch der ehemalige Eingang zum "Unserer lieben Frauen Kirchhof" wird wieder zurückgebaut zugunsten eines neuen Eingangs im Neubauteil. Der alte Eingang wird, wie ursprünglich, zum Fenster. Auch der Rückbau der verglasten, dreietagigen Fußgängerverbindung gefällt mir gut.
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Ich halte nichts davon, die Autolobby grundsätzlich zu verteufeln. Vielmehr sollte der Staat Anreize bieten für Fahrzeuge mit Alternativem Antrieb. Wie sähe es aus, wenn Hamburg umfangreich die Elektromobilität "hofieren" würde? Busspur nutzen, kostenlose Parkplätze im Stadtraum und Lademöglichkeiten in Parkhäusern. Zudem muss es endlich Zuschüsse vom Staat geben. Wie schnell war man damals mit der Abwrackprämie!Andere Länder sind da deutlich weiter. Hier wird nur geredet von 1.Mio. E-Autos bis 2020.
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Leider sieht der Bau etwas monoton aus, das ist leider wahr. Nur muss man auch anerkennen, dass die Fassade ungemein hochwertig wirkt. bis auf das Fensterformat fühle ich mich an Geschäftshäuser der 20er- 50er Jahre erinnert. Trotz seiner schieren Größe wirkt der Bau filigran. Details wie die geschwungene Verglasung fallen angenehm auf. die Fassade ist angenehm strukturiert. Den Vorgängerbau habe ich, seit meinem ersten Besuch in Hannover, absolut verachtet. Ein abscheulicher Bau. Jedes mal habe ich mir gewünscht, er würde schnell abgerissen. Sowas in Sichtweite zur altehrwürdigen Oper war ein Schandfleck. Proportionslose, Fensterlose, Sichtbetongeschwülstigkeit...
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Mir haben sie schon immer gefallen
Ich hatte immer schon vermutet, dass sich unter der Fassade, die heute wirklich düster ist, etwas ganz tolles befinden könnte. Ich habe mir immer vorgestellt, wie schön und einladend die Ladenpassagen wieder sein könnten, wenn sie wieder im Ursprungs zustand wären. Wenn ich jetzt die Bilder sehe, dann fühle ich mich bestätigt. Die helle Kunststeinfassade ist streng gegliedert und leuchtet regelrecht und bietet damit einen Kontrast zum dunklen Backstein umliegender Gebäude. Auch bin ich ein großer Fan der Flugdächer jener Jahre. Die filigranen Fenster liegen plan auf der Fassade und schwingen horizontal nach außen auf und beleben die Fassade zusätzlich. Das Gebäude in seinem ursprünglichen Zustand atmet den Geist seiner Zeit. Viele Gebäude dieser frühen Aufbaujahre waren herrlich schlicht und von einer spielerischen Leichtigkeit, welche durch kleine Details erreicht wurde, die später leichtfertig durch Sanierungen zunichte gemacht wurden. Die Verunstaltung der Hochhäuser ist doch Beispielhaft für die Unkenntlichmachung der Architektur der frühen Nachkriegszeit. Würde das Gebäude wieder in den Originalzustand versetzt, würde es wieder strahlen. Man muss die Architektur jener Jahre schützen auch und gerade weil Gestaltung oftmals noch über rein wirtschaftlichen Interessen stand.
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Wäre es nicht durchaus denkbar und vor allem Kostengünstiger, die Gäste des Musicaltheaters mit Shuttlebussen durch den alten Elbtunnel zu transportieren und sie von der Haltestelle Landungsbrücken abzuholen?
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Es gibt doch gute Vorbilder
Man hätte sich nur am Liebermannhaus und dessen Pendant am Brandenburger Tor orientieren müssen. Eindeutig moderne Bauten, die dennoch sehr klassisch wirken. Mich stört an den jetzigen Entwürfen, dass ihnen ein Abschluss fehlt. Ein klassisches Dach hatte die Bauakademie auch nicht, aber einen Sims der einen Optischen Abschluss bildete. Bei den jetzigen Entwürfen ist das nicht gegeben. Auch versucht man hier wieder künstlich ein Gebäude mit mehreren Fassaden zu versehen. Durch die völlig identische Geschosshöhe wirkt das merkwürdig monoton. Auch eine gut strukturierte Sockelzone als optische Fundament fehlt. Alles in allem eine öde Wand mit Fenstern. In den Außenbezirken wird oftmals ansprechenderes gebaut. Warum traut man sich nicht neoklassizistisch zu bauen, warum muss alles politisch aufgeladen werden? Rekonstruktion finde ich hier langweilig. Ein neuer, klassischer Entwurf mit lebhaften Fassaden ohne überbordenden, historistischen Kitsch sollte möglich sein. Loggien, Erker, Balustraden...Alles leider ein Traum. Ich möchte nicht falsch verstanden werden, die Entwürfe sind nicht schlecht, als Lückenfüller in historischen Stadtbildern, aber als raumprägendes Element am Schinkelplatz finde ich sie unangebracht.
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Ich muss sagen, dass der Entwurf durchaus zu gefallen weiß. Die vertikale Gliederung durch stark ausgeprägte Lisenen mag ich sehr. Leider gefällt mir das gläserne Sockelgeschoss gar nicht. Die fehlenden Säulen und üppigen Glasfronten sind zwar ideal für den Einzelhandel, optisch drohen sie aber von der massiven Fassade darüber zerdrückt zu werden. Dem Gebäude fehlt die Erdung. Hoffentlich wird das noch verbessert. Auch die farbliche Anpassung durch gebrannte Keramik könnte interessant ausfallen.
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Ich finde es zum K....! Da brettert man mit Suv's durch die platte Stadt und pustet seine 300g Co² in die Atmosphäre und im Szenekiez darf, auf Kosten der Ästhetik entstuckt werden. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Das wird von der Baustofflobby veranlasst, die unter dem Deckmantel des "Umweltschutzes" unser Stadtbild mal wieder verschandelt, wie sie das schon in den 60er und 70er Jahren tat, mit so schicken Errungenschaften wie Eternit oder Teerpappe mit geprägtem Ziegelmuster. Keiner fragt sich, wie man den Kram in 30 Jahren entsorgen will. Überhaupr ist es sinnvoll immer wertvoller werdendes Erdöl in Form von Styropor an die Fassaden zu klatschen? Die Dämmung des Daches und des Kellers, sowie neue Fenster bringen doch auch schon beträchtliche Energieeinsparung. Warum muss man für die restlichen (angeblich) 30% Fassaden abkloppen? Was danach kommt ist ein kläglicher Abklatsch aus Styroporstuck, der meistens nichtmal dem alten Originalteilen ähnlich sieht. Wenn man wenigstens den Stuck abnähme, ihn einlagerte, mit Mineralwolle dämmte und ein neues Ziegelmauerwerk vor die Fassade setzte, so das wenigstens der Eindruck der Fassade erhalten bliebe. Mal sehen, wie viel vom Altbaukiezcharme noch übrig bleibt, wenn die deutsche Gier nach Efizienz gewütet hat. Überhaupt, wie funktioniert es eigentlich in Leipzig, wo entstuckte Altbauten (ungedämmt) wieder rekonstruiert werden?
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Ich finde das Projekt gut (bisher)! Die Nachkriegsmoderne hat in Berlin (west) einige, sehr Schöne Beispiele geschaffen. Leider wurden viele durch spätere Sanierungen verhunzt. So auch das Bikinihaus. Ich hoffe inständig, dass der Denkmalschutz hartnäckig bleibt und den Bauherren verplichtet, die Fenster durch gute Kopien zu ersetzen. Gerade die filigranen Fenster dieser Epoche sind schwierig mit heutigen Energierichtlinien in Einklang zu bringen. Auch um den breiten Arkadengang zur Budapester Straße mache ich mir Sorgen. er scheint auf den Visualisierungen verschwunden zu sein. Aber ich lasse mich überraschen. Da das Zwischengeschoss wieder geöffnet wird, vermute ich eine gewisse Liebe zum Detail, was die Sanierung anbelangt. Ursprünglich war das Zwischgeschoss komplett offen, so das man hindurchschauen konnte (Luftgeschoss). Ein wirklich schöner Effekt. Das wird natürlich nicht wiederhergestellt, aber die Freilegung der Säulen wird die Situation schon deutlich verbessern.
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Der Abriss der Sockelbebauung wird aber nicht passieren. Genug Berliner würden (zu Recht) dagegen protestieren. Sie gehört zu Berlin und vor allem: zum Fernsehturm. Ohne die Bebauung wäre die Abfertigung der Touristen kaum zu bewältigen. Es müsste eh ein Neubau entstehen. Nur weil der Sockel einigen wenigen nicht in ihr Stadtkonzept passt, wird sie noch lange nicht abgebrochen. Eine denkmalgerechte Ertüchtigung halte ich jedoch durchaus für möglich. Er sieht schmuddelig aus. Angesichts der horrenden Eintrittspreise dürfte das aber wohl kaum ein Problem sein. Ich finde es schade, das viele Architekturfans hier so festgefahren scheinen. An einer Stelle, an der schon so gründlich tabula rasa gemacht wurde, jetzt auch noch wieder mit Abrissplänen zu kommen, kann nicht gut gehen. Städtebau heisst oft auch Kompromisse eingehen. Der Sockel des Fernsehturms mag nicht jedem gefallen, ihn aber zur Disposition zu stellen, das tut mir fast schon weh
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Naja, zwischen Schneise und Stadtplatz gibt es ja einen Unterschied. Der Plan sieht ja eine Randbebauung dieser Achse vor. Ich habe einige Posts vorher ja schon einen sehr konservativen Vorschlag gemacht. Den Maßstab sollte jedoch immer das rote Rathaus dar stellen. De-Urbanisierung sieht für mich anders aus. Die Wohnscheiben um den Alexanderplatz z.B.
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Nun, ich bin auch kein Architekt. Wieviel Platz es braucht, die Wirkung des Sockelbaus zu erhalten, kann ich schlecht einschätzen. Aber zu wenig Abstand zum Bau erdrückt ihn. Ich finde den jetzigen Platz übrigens wenig imposant. Er ist eher etwas spießig und einer Stadt der Größe Berlins irgenwie nicht angemessen. Dennoch: nichts überstürzen. Dann kommt oft etwas zu stande, was mit der heißen Nadel genäht wird. -
Wie könnte denn eine "Entfaltung des sozialistischen Ensembles" aussehen?
Ich meinte lediglich, das man etwas Platz lässt, damit man visuell den expressiven Charakter der Sockelspitzen gut einfangen kann. Ich finde die Sockelbebaung sehr interessant. Ein Platz vor den Fernsehturm ist einfach wichtig. Diese architektonische Geste braucht Platz.
Zum Entwurf aus Texas kann ich nur sagen, das es eine gute Idee ist. So ähnlich habe ich mir das auch vorgestellt. Eine sehr großstädtische Geste. Eine breite Sichtachse zwischen Schloß und Fersehturm. Die Blöcke schirmen den Platz vom Straßenlärm ab. Auch kann ich mir Arkadengänge vorstellen. Zudem wäre eine Kaskadenartige Absenkung des Platzes zur Spree hin denkbar. Auch eine kleine Fußgängerbrücke zum Humboldtforum?
Für mich bleibt jedoch die Sockelbebauung unantastbar. Sie gehört zum denkmalgeschützten Ensemble des Fernsehturms. Auch ist für mich die Marienkirche ein Heiligtum. Drehen oder versetzen ist doch Irrsinn. Eher gefiele mir die Idee ihr einen maßstäblichen Bau gegenüber zu stellen, der in die entgegengesetzte Richtung (Nord/Süd?) versetzt ist. so entsteht eine Symetrie.
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Ich wünsche mir...
...etwas weniger Emotionen und etwas mehr Realitätssinn. Solange es keine Nachfragesteigerungen ins unermessliche für innerstädtische Grundstücke gibt, sollte man es so lassen. Auch bei der Entwicklung sollte man altmodisch sein. Straßen und Plätze anlegen, parzellieren, feste Gestaltungssatzung und einfach ein Viertel entstehen lassen. Nur sollte man dem sozialistischen Ensemble etwas Raum lassen um sich zu entfalten. Auch halte ich nichts von Altstadtimitationen. So etwas hat Berlin mit dem Nikolaiviertel schon. Um die Marienkirche dürfen es gerne drei- bis viergeschossige, kleinere Gebäude sein. Für die restliche Bebauung darf man sich gerne am maßstäblich an den Gründerzeitgebäuden Berlins orientieren.
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Ich frage mich, ob man die Gaslaternen vollständig abreissen muss oder es nicht möglich ist, sie einfach auf Elektrobetrieb umzurüsten. Gerade an Stellen wie dem Gendarmenmarkt sollten sie erhalten bleiben.
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Ich bin heute mal nur aus Neugier im Görlizer Forum gelandet. Ich habe von Görlitz als der "schönsten Stadt Deutschlands" gehört. Das in, vom Krieg verschonten, Görlitz Häuser abgerissen werden sollen, eine Schande! Auch noch denkmalgeschützte, umso schlimmer. Dafür könnte man doch einfach nach Leipzig schauen. Dort hat man den Bauherren verpflichtet die Fassaden zu erhalten und in den Neubau zu integrieren (Lindenauer Markt). Lasst euch das nicht gefallen.
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Oder in Gesamtdeutschland! Leipzig ist eine ausnahmesituation. Selbst in vielen Gründerzeitvierteln in sündhaft teuren Städten wie München oder Frankfurt wird selten so hochwertig saniert. Ich freue mich für die Leipziger. Liegt es evtl. daran, das Leipzig die grösste Anzahl intakter Gründerzeitviertel besitzt? Jeden Tag scheint Leipzig schöner zu werden ich muss dringend mal dort hin!
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Man kann es auch übertreiben. Der Altbau ist an Banalität nicht zu übertreffen. Der Stuck sieht arg nach Baumarkt aus. Es mus nicht alles notwendigerweise erhalten werden, nur weil es alt ist. Den Neuba finde ich da schon spannender als das Bestandsgebäude. Die Gliederung gefällt mir nur der Dachaufbau gerät mal wieder etwas massiv.
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Es mangelt in Hamburg am allermeisten an kleinen Wohnungen für Singles. Das Wiener Modell wird sicher auch seine Tücken haben (Stichwort Erschleichung von Sozialwohnungen) Das Prinzip ist aber, den Geringverdienern (Sozialhilfeempfänger werden nicht zwangsweise bevorzugt) eine annehmbare, bezahlbare Wohnung in der stadt zu bieten. Der Gemeindebau hat eine lange Tradition in Wien. Da müsste Hamburg aber erstmal anfangen eigene Grundstücke zu behalten und selbst zu bebauen. Ich könnte mir durchaus auch vorstellen, die oberste Etage als Penthouse auszubauen und somit das Haus co zu finanzieren. Früher ging das in Berlin auch (Stichwort Vorderhaus Hinterhaus.) Aber heute möchte sich wohl keiner der oberen Zehntausend mit dem Pöbel ein Haus teilen...