Die Frage, für was sich ein 20- 30 jähriger Mensch interessiert, ist natürlich nicht leicht zu beantworten, weil jeder eben anders ist. Es gibt Leuts, die nur zum Partymachen in einer Stadt fahren und andere, die wegen Sightseeing einen Städtetrip machen oder beides. Wenn der Freund aus den USA wirklich an allen interessiert ist und ins Ruhrgebiet kommt, dann wäre in meinen Augen eine Mischung aus Sightseeing und Party das Richtige.
Thema "weite Wege": Der Pott ist keine Metropole sondern eine Metropolregion und deshalb sind die Wege auch weit. Wenn man das weiß, kann man sich drauf einstellen und dementsprechend planen. In L.A. beispielsweise fährt man ja auch weite Strecken. Die Ausgangslage am westlichen Rand des Ruhrgebietes ist natürlich nicht so optimal, da die Entfernungen größer sind. Außerdem ist Duisburg nicht für ein üppiges Nachtleben bekannt. Vielleicht sollten wir das Szenario aus der Mitte des Ruhrgebietes, also von Essen oder Bochum aus betrachten, damit die Wege überschaubar bleiben.
Um es mal vorwegzuschicken: Es ist sicherlich kein Verbrechen, dem Besucher aus Übersee auch mal Düsseldorfs Altstadt oder Kölns Dom zu zeigen. Festzuhalten ist auch, dass wir uns hier in einer Industrie- und nicht in einer Alpenregion befinden, also würde der Besucher aus den USA auch keine Berge, Burgen oder große Seen erwarten. Weiter kann man davon ausgehen, dass ein junger Mensch aus Amerika generell nicht viel von Deutschland weiß und es daher auch bei der Wahl des Besichtigungsortes zu erst mal egal ist, ob er beispielsweise die Familie Krupp und ihre Villa kennt oder nicht. Es muss eben Interesse an dem Reiseziel bestehen. Und auch ohne Berge und große Seen lässt es sich zur Entspannung gut an einem der Ruhrseen aushalten, ohne dabei den Anspruch einer Sehenswürdigkeit erheben zu wollen.
Also zurück nach Essen und Bochum: Von der Mitte lassen sich bequem sämtliche Ziele in und um diese Städte herum anfahren. In beiden Städten ist es auch in der Woche möglich, abends raus zugehen, wobei ich einräumen muss, dass ein Clubangebot innerhalb der Woche so gut wie nicht existiert. Dazu müsste man dann schon nach Köln, Frankfurt, Berlin oder Hamburg fahren.
Hier die Antwort auf die Frage, was man hier so machen könnte: Schoppen in Essen oder im benachbarten Centro, Sightseeing auf Zollverein oder im Landschaftspark DU-Nord, Hafenrundfahrt in Duisburg, Besuch im Sealife oder Movie-Park, Ausflug in den ZOOM, Sonnenbaden am Seaside Beach Baldeneysee (mittwochs Smag-Party), Ausflug zu den Altstädten von Kettwig oder Hattingen. Fußballspiele in GE und DO. Aussicht vom Gasometer, Florian, Tetraeder etc.
Wenn es um urbanes Lebensgefühl oder Flair geht, hat das Bermuda3Eck, die Centro-Promenade, die RÜ, der Wassergarten im Grugapark oder der Seaside Beach für mich die Nase vorn. Oder man setzt sich, so kenne ich das zumindest aus Essen, mit seinem Bier und/oder seinem Grill auf die Wiese im Stadtgarten oder auf die Tribüne der Regatta am Baldeneysee setzen. Wie es in den anderen Städten ist, weiß ich nicht.
Zum Schluss das Nachtleben: Clubs und Bars zum Partymachen gibt es in Essen und Bochum nicht wenige und das sogar fußläufig. In Essen kann man sich zwischen den Standorten Innenstadt und Rüttenscheid entscheiden. Übrigens werden die Locations auch zunehmend gerne vom Partyvolk aus dem Rheinland aufgesucht. Weit fahren muss man hierfür also nicht.