In meinem Fall wird, wie man so schön sagt, anders herum ein Schuh draus.
Ich bin zwar Essener, habe aber viele Jahre in Ratingen verbracht. Dort mußte ich immer schon mit den Fliegern leben. Bin dann innerhalb Ratingens umgezogen, aber weil mich das auch nicht glücklich machte, von dort nach Kettwig. Essen ist meine eigentliche Heimat (Freundeskreis etc.) und daher ist Kettwig für mich der strategisch günstigste Punkt. Mein Arbeitsplatz liegt in Düsseldorf und ich wollte mich nicht zu weit entfernen. Werde aber über kurz oder lang wo anders in Essen aufschlagen und dafür einen weiteren Anfahrtsweg in Kauf nehmen müssen, schade eigentlich.
Es ist nämlich so: So lange ich nur das Fenster beim Fernsehen zu machen muß, weil der Flieger anbraust, nervt es mich, aber damit kann ich leben. Wenn ich aber Samstags und Sonntags um 6h vom Lärm wach werde oder in der Woche abends nicht in den Schlaf komme, weil neuerdings nach 22h die Flugaktivitäten erheblich zugenommen hat, dann stört das und ist über einen langen Zeitraum gesehen auch nicht gut für die Gesundheit.
Soll ich deswegen aus meiner Heimat weg ziehen?
Hier muß ein Kompromiß her, der für beide Seiten akzeptabel ist. Da sich die Bürger aber auf noch mehr Lärm wie jetzt sowieso schon nicht einlassen werden und sich die Flughafengesellschaft ebenfalls nicht mit einer stagnierenden Flugbewegung, geschweige denn einer Zurücknahme auf den ursprünglichen Stand, einlassen wird, sieht die Zukunft für den Düsseldorfer Flughafen nicht rosig aus.
Gruss vom Turmbauer
P.S.: Du machst es Dir da ein bißchen zu einfach, wenn Du sagst, dass sich die meisten es sich ja selbst ausgesucht haben daher selber schuld sind. Was ist denn mit den Menschen, die in diese Gegend hinein geboren werden oder innerhalb dieser Gegend so wie ich umziehen, weil es ihre Heimat ist?