Beiträge von teekessel

    teekessel
    Die LBBW baut trotz Gleise und in dem Gebiet Wolfram-Friedhofstr. wohnen schon lange Menschen, also ist das Argument fadenscheinig.
    Ich verweise da einfach nach oben, warum einige Fläche bebaut sind und warum welche nicht, sowie auf den guten zusammen fassenden Beitrag von Max BGF S21-Thread#715.


    Ich finde in dem Beitrag vom Max_BGF keine Aussage zur Bebauung der Flächen und die zusammenfassung ist sehr pauschal und enthält zudem noch Falschaussagen, die ich hier aber nicht weiter vertiefen möchte. vielleicht später einmal.
    Nur eins noch: Der neugeplante Flughafenbahnhof hat ja einen gewaltigen Pferdefuß. Immerhin muß man ca. 500 m laufen um vom Bahnhof zum Flughafen zu kommen. Soll das die Attraktivität steigern? Oder wollen die Verantwortlichen dann einen Shuttlebus einrichten? :nono:

    Es geht doch nur um den Profit bei den Bauplatzverkäufen, die sind natürlich mehr wert, wenn die Gleise weg sind.
    Aha, ein bisschen Klassenkampf muss natürlich zur Abrundung auch noch herhalten. Unternehmen sind grds. böse, weil sie nach Gewinn streben. Gott sei Dank lebe ich in einem Land, in dem sich dieser Unfug nicht durchsetzen konnte, sonst müsste ich auf meinem Balkon Bohnen züchten.


    Bitte keine Unterstellungen aus Falschinterpretationen. Unternehmen sind dazu da, daß sie Gewinn erziehlen, dagen hat niemand was. Bedenklich wirds aber, wenn sich die öffentliche Hand zum Erfüllungsgehilfen macht und Steuergelder als Geschenke verteilt.


    Ich möchte in keinem der neuen Gebiete wohnen, da ich meine Altbauwohnung in gewachsener Umgebung einem Retortenstadtteil vorziehe, ob mit oder ohne Schienen.
    Das ist schön für Dich, und Du musst nicht in das Neubaugebiet ziehen. Große Teile der Stuttgarter Innenbezirke sind aber doch Retortenstädte, bestes Beispiel S-West, und ein sehr gelungenes der Gründerzeit/Jahrhundertwende.
    Im Übrigen wohne ich auch in einem Jahrhundertwendebau, ganz wunderbar. Jedenfalls sehe ich mich aber außer Stande über Stadtteile abschließend zu urteilen, die noch gar nicht gebaut sind. Was ich bisher auf vorläufigen Modellen gesehen habe, ist für mich allerdings recht viel versprechend.


    Wie kommst Du auf die Idee, daß S-West mit dem S21-Flächen zu vergleichen? Die Unterschiede liegen klar auf der Hand:
    Während man sich im Westen gut 50 Jahre Zeit ließ mit der Bebauung (was immer noch sehr schnell ist für einen neuen Stadtteil) wird es auf den Flächen von Stuttgart 21 nur wenige Jahre dauern, bis alles hochgezogen ist. Im Westen wurde die Fläche in kleine Grundstücke geteilt, während auf den S21-Gebieten eher von grober Körnung auszugehen ist. Ich will mich aber gar nicht näher über die Neubauflächen äußern. Ob die später stadträumlich und sozial funktionieren oder nicht, kann mir eigentlich ziemlich egal sein. Ich muß ja, wie gesagt, nicht hinziehen. Und Stuttgart verkraftet das sicher auch.
    Das größere Problem sehe ich in der städtebaulichen Situation des neuen Bahnhofs. Die ist, gelinde gesagt, bescheiden.
    Der neue Bahnhof ist ein spannendes Bauwerk, ohne Frage, und als solches auch einen Preis wert. Dieses Ding dann aber quer durch den Talkessel, sozusagen von Berg zu Berg, zu pflanzen grenzt für mich schon an eine stadträumliche Vergewaltigung. Den Architekten mag man zugutehalten, daß die Lage des Bahnhofs von Verkehrsplanern erdacht wurde. Ein Zusammenwachsen von bestehender Innenstadt und Neubaugebieten ist aber durch diese Barriere nicht zu vermuten.

    teekessel
    Die LBBW baut trotz Gleise und in dem Gebiet Wolfram-Friedhofstr. wohnen schon lange Menschen, also ist das Argument fadenscheinig.
    Ich verweise da einfach nach oben, warum einige Fläche bebaut sind und warum welche nicht, sowie auf den guten zusammen fassenden Beitrag von Max BGF #715.


    Ich finde in dem Beitrag vom Max_BGF keine Aussage zur Bebauung der Flächen und die zusammenfassung ist sehr pauschal und enthält zudem noch Falschaussagen, die ich hier aber nicht weiter vertiefen möchte. vielleicht später einmal.
    Nur eins noch: Der neugeplante Flughafenbahnhof hat ja einen gewaltigen Pferdefuß. Immerhin muß man ca. 500 m laufen um vom Bahnhof zum Flughafen zu kommen. Soll das die Attraktivität steigern? Oder wollen die Verantwortlichen dann einen Shuttlebus einrichten? :nono:

    Es geht doch nur um den Profit bei den Bauplatzverkäufen, die sind natürlich mehr wert, wenn die Gleise weg sind.
    Aha, ein bisschen Klassenkampf muss natürlich zur Abrundung auch noch herhalten. Unternehmen sind grds. böse, weil sie nach Gewinn streben. Gott sei Dank lebe ich in einem Land, in dem sich dieser Unfug nicht durchsetzen konnte, sonst müsste ich auf meinem Balkon Bohnen züchten.


    Bitte keine Unterstellungen aus Falschinterpretationen. Unternehmen sind dazu da, daß sie Gewinn erziehlen, dagen hat niemand was. Bedenklich wirds aber, wenn sich die öffentliche Hand zum Erfüllungsgehilfen macht und Steuergelder als Geschenke verteilt.


    Ich möchte in keinem der neuen Gebiete wohnen, da ich meine Altbauwohnung in gewachsener Umgebung einem Retortenstadtteil vorziehe, ob mit oder ohne Schienen.
    Das ist schön für Dich, und Du musst nicht in das Neubaugebiet ziehen. Große Teile der Stuttgarter Innenbezirke sind aber doch Retortenstädte, bestes Beispiel S-West, und ein sehr gelungenes der Gründerzeit/Jahrhundertwende.
    Im Übrigen wohne ich auch in einem Jahrhundertwendebau, ganz wunderbar. Jedenfalls sehe ich mich aber außer Stande über Stadtteile abschließend zu urteilen, die noch gar nicht gebaut sind. Was ich bisher auf vorläufigen Modellen gesehen habe, ist für mich allerdings recht viel versprechend.


    Wie kommst Du auf die Idee, daß S-West mit dem S21-Flächen zu vergleichen? Die Unterschiede liegen klar auf der Hand:
    Während man sich im Westen gut 50 Jahre Zeit ließ mit der Bebauung (was immer noch sehr schnell ist für einen neuen Stadtteil) wird es auf den Flächen von Stuttgart 21 nur wenige Jahre dauern, bis alles hochgezogen ist. Im Westen wurde die Fläche in kleine Grundstücke geteilt, während auf den S21-Gebieten eher von grober Körnung auszugehen ist. Ich will mich aber gar nicht näher über die Neubauflächen äußern. Ob die später stadträumlich und sozial funktionieren oder nicht, kann mir eigentlich ziemlich egal sein. Ich muß ja, wie gesagt, nicht hinziehen. Und Stuttgart verkraftet das sicher auch.
    Das größere Problem sehe ich in der städtebaulichen Situation des neuen Bahnhofs. Die ist, gelinde gesagt, bescheiden.
    Der neue Bahnhof ist ein spannendes Bauwerk, ohne Frage, und als solches auch einen Preis wert. Dieses Ding dann aber quer durch den Talkessel, sozusagen von Berg zu Berg, zu pflanzen grenzt für mich schon an eine stadträumliche Vergewaltigung. Den Architekten mag man zugutehalten, daß die Lage des Bahnhofs von Verkehrsplanern erdacht wurde. Ein Zusammenwachsen von bestehender Innenstadt und Neubaugebieten ist aber durch diese Barriere nicht zu vermuten.

    Die engagierten und professionellen Projektgegner wissen sicherlich auch um die Vorteile von S21.


    Klar hat S21 auch Vorteile, es ist aber eben alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit der Mittel.


    Die breite Masse jedoch läßt sich mit - im übrigen zum Teil bewußt dahergelogenen - Begriffen wie Gigantismus, Prestigeprojekt, Zürich (dort sei alles anders und besser), Milliardenverschwendung, Mineralquellenzerstörung oder kurzzeitiger Billigfliegerboom manipulieren.


    Was ist an den Begriffen gelogen? Selbst in der Presse werden diese, zugegebenermaßen abwertenden, Begriffe größtenteils benutzt. Um ein paar Beispiele zu nennen: Prestigeprojekt, gigantisch futuristisch, Maulwurfs-Bahnhof, usw...
    Ich muß zugeben, daß ich vor allem den Spiegel-Artikel damals wie heute mit Schmunzeln gelesen habe. Klar, daß man in Amtsblatt und Stuttgarter Zeitung diese Begriffe nicht findet.


    Ganz offenbar wähnen sich sogar solche als Experten, die das alte Hbf-Gebäude für im wesentlichen verschwindend halten :nono:


    Diesen Satz verstehe ich jetzt sinngemäß nicht.

    teekessel
    Zürich wird, wie hier bereits mehrfach beschrieben, einen unterirdischen Bahnhof erhalten (weil der Kopfbahnhof nicht mehr Leistungsfähig genug ist)


    Zürich wird um weitere 4 Gleise unterirdisch erweitert und verfügt dann über 10 Durchgangsgleise und 16 Kopfbahnhofsgleise. In Stuttgart glaubt man mit 10 Durchgangsgleisen (8+2) für die Zukunkft gerüstet zu sein. Der Augsburger Bahnhof besitzt heute schon neun Durchgangsgleise und soll weitere zwei erhalten.


    Wie Wagahai schon schrieb, wird ein Bürgerentscheid das Projekt nicht mehr verhindert - also geht es hier nicht um Demokratie, sonder um die Verschwendung von Steuergeldern.


    Diese "Steuergeldverschwendung" wird dann ca. 0,036% der Gesamtkosten betragen, falls es bei 2,8 Mrd Euro Baukosten bleibt (was selbst die Planer bezweifeln). Eine Summe über die es sich zu streiten lohnt, angesichts der prognostizierten 1 Mrd. Baukostenrisiken.


    Das bis heute außer den LBBW Bauten nichts auf dem A1 Gelände gebaut wurde, liegt daran, dass S21 nicht umgesetzt wurde. Wer will sich schon zwischen einer der größten Straßen und den Bahngleisen ansiedeln. Sind die Gleise erst einmal weg, werden sich ganz sicher viele Investoren einfinden. Nicht zuletzt ergab eine Studie, dass der Mangel an Wohungsangebot das Wirtschaftswachstum in S bremst. Und auf das Gelände soll u.a. Wohnraum geschaffen werden.
    Würdest Du denn gerne neben den Gleisen wohnen?


    Die LBBW baut trotz Gleise und in dem Gebiet Wolfram-Friedhofstr. wohnen schon lange Menschen, also ist das Argument fadenscheinig. Es geht doch nur um den Profit bei den Bauplatzverkäufen, die sind natürlich mehr wert, wenn die Gleise weg sind.


    Ich möchte in keinem der neuen Gebiete wohnen, da ich meine Altbauwohnung in gewachsener Umgebung einem Retortenstadtteil vorziehe, ob mit oder ohne Schienen.


    Antworten zu weiteren Beiträgen später, ich hab nicht so viel Zeit.

    Hallo zusammen,


    wieso schaut Ihr nach Beispielen in Ländern, die mit unserem weder geschichtlich, räumlich, noch kulturell was zu tun haben? Scheut Ihr Euch, Vergleiche mit europäischen Großbahnhöfen zu ziehen, weil diese nicht in Euer Konzept passen?
    Wie wärs, gleich in der Nähe, mit dem Züricher HBF? Er gilt mit seinen mehr als 2900 Zugsfahrten pro Tag als meistfrequentierter Bahnhof der Welt. Trotzdem wurde der alte Kopfbahnhof nicht abgerissen, sondern der Bahnhof sinnvoll erweitert. Das sollte ein Beispiel für den Stuttgarter Bahnhof sein!


    ... während sich eine vorlaute Teilgruppe der Ü-60jährigen in Stuttgart nicht vorstellen kann, dass störende Gleise zugunsten von dringend benötigtem Bauland und eines bequemen Durchgangsbahnhofs auf nimmer Wiedersehen unter die Erde verschwinden. Dabei bleibt selbst das mäßig schöne alte Bahnhofsgebäude fast vollständig erhalten. Was für ein Zirkus darum gemacht wird, ist aus Sicht des Auslands vollkommen unverständlich, und ich schäme mich schon ein bisschen, dass wir solch übermäßigen Altersstarsinn in Dland haben.


    Dringend benötigtes Bauland ist ein besonders fadenscheiniges Argument, schon jetzt können die bisher von der Bahn freigeräumten Flächen nicht mit Nutzung gefüllt werden, in Stuttgart stehen Büros massenweise leer und für Zeit der Fertigstellung des Bahnhofs (und somit Verfügbarkeit für die Gleisflächen) ist für Stuttgart ein Bevölkerungsrückgang prognostiziert.


    Stuttgart 21 ist ein Verkehrsprojekt aus den 80er, und schon lange überholt, da nur den technischen, nicht den verkehrsplanerischen Aspekt beachtet.


    Der Stuttgarter Hauptbahnhof gilt als einer der schönsten in Deutschland, und er bleibt eben nicht erhalten, lediglich die Fassaden der Abfertigungshalle und der Turm. Alles andere wird abgerissen.



    [I]Warum wagt sich eigendlich kein S21-Befürworter an die Pro-Bahn Entwürfe ran? villeicht weil sie besser sind?


    Weil genug diskutiert und rumgeprüft, schließlich die bessere Lösung gefunden wurde und jetzt umgesetzt wird. Ganz hypothetisch angenommen, die DB AG sagt, sie baut K21. Wieviel Zeit würde vergehen, bis dafür das erste Planfeststellungsverfahren eingeleitet wird? Bis zur Umsetzung ist der Bf wahrscheinlich zusammengebrochen. Glückselig sei der, der das herbei sehnt.


    Der neue Bahnhof wird frühestens 2019 fertig, wenn man die Fertigstellungstermine der Bahnprojekte in der Vergangenheit anschaut, so kann man getrost noch fünf Jahre drauflegen. Bis dahin wäre der Kopfbahnhof zehnmal saniert. Vor allem, wenn man, nachdem der Vorgänger Mehdorns, Johannes Ludewig, das Projekt 1998 wegen Unsinnigkeit in der Versenkung verschwinden ließ, in der Politik nicht weiter an S12 festgehalten, sondern gleich die Sanierung des Bahnhofs auf den Weg gebracht hätte.



    Aber ich sagte es ja schon, es ist in Deutschland Tradition, gegen etwas zu sein. Beispielsweise sind die Gegner gegen die geplante Initiative der Stadt, für S21 mit einem Etat von einer Mio. zu werben. Gleichzeitig wollen sie ein Bürgerbegehren, welches mehr als eine Mio kostet...:fiddle:


    Ich finde 1 Mio Euro sind besser aufgehoben in einem demokratisch legitimierten Verfahren, als in einer grellbunten Volksverdummung.
    Schau ich mir die vielen Millionen und Milliarden an, die mit S21 vergraben werden, dann spielt die eine Mio des Bürgerentscheides auch keine Rolle mehr.
    Warum wehren sich die Befürworter so dagegen? Weil sie (zu Recht) befürchten, daß S21 in der Bevölkerung keine Mehrheit findet.