Beiträge von Andi_777

    Laut Wikipedia ist im viereckigen flachen Gebäude eine Kapelle untergebracht. Finde ich jetzt auch nicht unbedingt notwendig an dieser Stelle, das achteckige Kirchenschiff sollte für Gottesdienste (bei den Gottesdienstbesucherzahlen in Berlin) schon ausreichen. Aber das ist sicherlich erstens alles denkmalgeschützt, zweitens wird's die Gemeine kaum aufgeben wollen und drittens steht das alles ja sowieso nicht zur Debatte.


    Der Platz könnte durchaus aufgemöbelt werden. Dazu bräuchte es in erster Linie eine neue Pflasterung (die jetzige ist zwar vielleicht zwischen diversen Wohnsilos angemessen aber nicht hier) und eine Entfernung der Buden. Evtl. könnte man auch durch eine Einrahmung versuchen Platzcharakter zu generieren, hinderlich ist dabei aber wie schon bemerkt die Zerklüftung bzw. mehrmalige Abstufung des Platzes.
    Insgesamt so wie sich die Situation derzeit darstellt gefällt's mir überhaupt nicht. Zieht das Image Berlins bei Touristen sicher runter.

    Und aus welchem Grund zettelst du hier dann diese Blockierdebatte an?
    Du bist derart bei der Sache weil du das Projekt "unausgegoren" findest?


    Ich meld mich doch nicht extra in einem Forum an, protestiere mit starken Worten gegen ein Bauvorhaben und lege mich mit anderen Nutzern an NUR weil du ein Projekt (aus den tausend halb ausgegorenen Sandkörnern am Meer) mal unstimmig und halb ausgegoren findest?


    Da ist mit Sicherheit mehr dahinter. Ein persönlicher Grund. Mit dem du nicht rausrückst - der aber auch nicht allzu schwer zu erraten ist. Du bist Anwohner und nutzt die Brache gern (o.ä.), was ja kein Verbrechen ist.

    Das Konzept ist einfach NICHT überzeugend und das ist meine Meinung! Egal was irgendwelche Anwohner, alt'irgendwas'-Leute oder Initiativen dazu meinen.


    Lieber eine begrünte Brache, als eine zubetonierte Investitionsruine!!!


    Abgesehen von dem ganzen Gezwiste hier ist das wohl die Essenz.
    Dass du deine Kritik am Projekt allerdings derart stark (immerhin eigens dafür hier angemeldet) vertrittst macht es dann doch relativ klar, dass dahinter sehr viel Emotion steckt. Wenn dir der Grillplatz derart am Herzen liegt kann man das zwar verstehen - dann sollte man aber auch verstehen welchen Nutzen dieses Projekt für Berlin stiftet - sollte es denn so realisiert werden.
    Anhand solcher Investitionen entsteht Mehrwert, nicht nur für die zukünftig Beschäftigten.

    Tolles Update..! Das Alt/Neu-Gebäude hab ich in real noch nicht gesehen - bin da einfach noch nicht durchgekommen. Hab's allerdings vor einiger Zeit im "Google-Earth Spaziergang" erblickt - da gibt's so einige Panoramiofotos davon. Ich find's nicht schlecht! Donnerstags/Freitags bin ich in Berlin und werd's mal unter die Lupe nehmen :)

    @ Mauwot: In der Befürchtung zur Einrichtung einer elitären Kaderschmiede kann ich mit besten Willen kein Gegenargument verstehen. Kaderschmieden stiften im Regelfall weitaus mehr Nutzen für die Gesellschaft als Brachen. Du findest auf diesem Standort sollte keine Forschungseinrichtung entstehen. Wo ist das konkrete Argument?!


    Frage: Bist du Anwohner oder nutzt du das Gelände gelegentlich?

    Und welche Gründe sprechen deiner persönlichen Meinung nach nun gegen die Entwicklung des Areals für die Wissenschaft - ganz konkret? Immerhin müssen sie rechtfertigen, dass man ihnen hochqualifizierte Arbeitsplätze und Forschung opfert, Grillidylle kannst du hier nicht vorbringen.

    Was ich in meinem vorherigen Post eigentlich eher zum Ausdruck bringen wollte, ist die Tatsache, daß es für mich immer etwas unfair klingt, wenn man der großen architekturmäßig nicht versierten Masse jegliche Fähigkeit zum guten Geschmack absprechen möchte. Deshalb interessiert es mich denn auch wieso diese Masse NewUrbans Meinung nach denn nun genau annimmt, daß besonders viel Ornamentik gleichbedeutend mit schön ist.


    ...und wieso dies auch die Meinung der Proletariermasse sein muss.
    Die Entwicklung von der dorischen zur korinthischen Säule wurde schließlich auch nicht von dem Geschmack der Normalbevölkerung getragen, sondern von Künstlern und den Entscheidungsträgern der Oberschicht, die Zeit und Muße hatten sich mit den schönen Dingen des Lebens auseinanderzusetzen.
    Sicherlich: die Entwicklung hin zu mehr Filigranität und mehr Schmuck am Beispiel der Antike geht mit zunehmenden Fertigkeiten in der Steinbearbeitung einher. Trotzdem kann man kaum verkennen, das hier NICHT ausschließlich der Gedanke: es ist machbar geworden, lasst uns korinthische Kapitelle schnitzen dahinterstand, sondern auch gerade der Wunsch des Menschen zu mehr Schmuck. Schmuck als Element das positiv auf die menschliche Wahrnehmung wirkt lässt sich ja nicht nur in der Architektur zeigen.
    Es stellt sich für mich daher mehr die Frage: Gibt es eine kritische Masse/Grenze ab der zuviel Schmuck schadet - und, angewandt auf unsere Fragestellung, wurde diese Grenze überschritten?


    Ob die Proportionen des Berliner Doms stimmig sind oder nicht entscheiden Kriterien an denen man sich orientiert bei der Erstellung von Gebäuden, Kunstwerken, Gegenständen die erstaunlich relativ allgemein akzeptiert werden (Gebrochen werden diese Kriterien in der zeitgenössischen Architektur allerdings zuhauf). Aber woher nimmt man Kriterien für gefällige Proportionen? Wieso 90-60-90? Es gibt Männer die sich an mehr an Rundungen erfreuen als die breite Masse. Die ist es letzlich die allgemeine Gefälligkeitskriterien festlegt.


    Zeitgenössischer Geschmack ist abhängig von unseren Voraussetzungen. Der Mensch strebt nach Schönheit. Kapitelle und Büsten konnten Gebäuden gemäß dem Empfinden der Masse Schönheit verleihen. Jahrtausendelang strebte man doch immer nach Schönheit, sofern es die Lebenssituation zuließ nach dem Notwendigsten noch Resourcen zur Verfügung zu haben. Um die vorletzte Jahrhunderwende wurde wohl der geschichtliche Punkt in Bezug auf Architektur erreicht Städte nach den vorherrschenden Schönheitskriterien so zu gestalten wie man es sich wünschte. Es meint damit die entscheidende Elite, allerdings dessen Geschmacksrichtung sich wohl nicht zu sehr von der der proletarischen Elite unterschied. Dieser Unterschied im Zeitgeschmack zwischen der (nicht mehr entscheidungsbefugten) Elite von Künstlern und der breiten (nicht mehr proletarischen) Masse scheint sich enorm geweitet zu haben seit dem von mir angenommenen historischen Zeitpunkt an dem eine Kehrtwende erfolgt ist: Ausschmückung war nicht mehr vorrangig erstrebenswert weil erreichbar geworden. Schönheit kann man auch durch Schlichtheit erreichen. Wird Schmuck deshalb in seiner Wirkung verkehrt? Natürlich nicht. Die kritische Grenze, wenn es sie gibt, ist wohl gesunken, in Bezug auf den breiten Geschmack. Die Schere zwischen Puristen und Ausschmückern hat sich geweitet. Aber die Frage bleibt: Wo setzt man diese Grenze an? Das mach wohl jeder persönlich für sich. Wer Bock drauf hat kann auch eine Untersuchungsreihe mit Probanden aus ganz Deutschland anstellen und ihnen Fotos von Kunstwerken oder Gebäuden unter die Nase halten um so ein Ästhetikdurchschnittsbewusstsein unserer Zeit und Kultur zu erhalten. Meine Annahme: Der Berliner Dom würde dabei sehr gut abschneiden.


    @ Wichtiges Bauwerk, das der Masse zu geschmückt wäre:
    Hundertwasser. Anhänger finden sich wahrscheinlich zu gleichen Teilen in der Künstlerelite als auch in der Proletariermasse (wenn ich das Wort auch jetzt schon 10 Mal verwendet habe - ich halte es immer noch für zynisch). Nur ist die Ablehnung hier sicher größer als das Wohlwollen.

    Da driften sie wieder - auseinander, die Meinungen. ;)
    Das Haus des Lehrers ist denkmalgeschützt aus genau dem Grund wie AeG ihn nannte. Leider ist es hässlich wie die Pest. Sry.
    Der Berliner Dom ist wohl genau das Gegenteil. Viel abgekupfert und übertriebene Ausgestaltung(?!). Architektonisch wohl nicht besonders wertvoll(?!). Aber er gefällt ungemein! Zumindest mir und der geballten Mehrheit des Touristen&Bevölkerungsproletariats. Und das ist doch was zählt.



    Edit: Nach diesem Post habe ich mir beide Gebäude nochmals detailliert nach allem was das Inetz hergibt unters Auge genommen (heißt so die Redewendung?). Ein Vergleich der beiden Gebäude ist unmöglich. Der Unterschied ist zu mächtig. Der Detailreichtum des Doms, die Qualität jeder einzelnen Figur - das steht in keiner Beziehung zur Einfachheit des HdL. Was dessen Bedeutung nicht verneinen soll. Nur kann es diesen Vergleich nicht bestehen.

    Dein Post #39 ist leider ziemlich negativ aufgefallen - auch mir.
    Normalerweise kennen wir das von dir nicht. Dein Dreiviertelwissen stiftet hier im Forum so einigen Nutzen - gerade für Dreiviertellaien wie mich und viele andere. Aber bitte: Auch Posts mit verqueren Meinungen und dürftigem Schreibstil dürfen hier bestehen.


    Zum Thema:
    Der Ästhetikgedanke ist bei den Planungen mit Sicherheit weit hinten aufgetaucht. Zumindest was die Anordnung der Flügel betrifft. Das hindert natürlich nicht daran die Fassade zu gestalten. Allerdings muss der Bau natl. genauso im Budget bleiben. Leider is's nunmal so, dass sich bei uns als Betrachtern hauptsächlich subjektives Schönheitsempfinden einstellt, statt die Optimierung der prozessorientierten oder technischen Abläufe hinter der Fassade zu würdigen. Ganz klar. Deswegen sag ich mal banal: gefällt mir net besonders - wird seinem Zweck wohl aber schon gerecht werden.

    Tolle Aufnahmen!
    Ich hab ein halbes Jahr in HK gewohnt - aber wirklich viele Fotos hab ich leider nicht gemacht.


    Das Bussystem HKs ist das beste das ich in meinem Leben kennenlernen durfte. Hier sucht man sich seinen Weg nicht in einem Transitnetz wie hierzulande - an fast jeder Haltestelle halten dagegen Busse die einen fast überall hinbringen. Das führt dann schonmal bei kleinen Stops zu unübersichtlich vielen Linien. Wenn man sich jedoch damit auskennt gibt's nix praktischeres. Die Trams dagegen sind zwar sehr nett anzuschaun - aber kaum benutzbar, denn erstens ist man beinah zu Fuß schneller, zweitens verlaufen die Strecken hauptsächlich gleichzeitig mit Ubahnen und drittens macht da desöftern eine schlapp und dann gibts innerhalb kurzer Zeit Trambahnstau wie im alten Berlin.

    Lange nicht ;)
    Doch ich möcht's mal dabei belassen.


    Allerdings hab ich's zum Anstoß genommen mich durch Wikipedia etwas zu bilden bzw. belehren. Dort liest man zwar z.B. unter selbigem Artikel: "Für die Natur, den Wald und die Berge schwärmte Luitpold wie seine Brüder für Kunst und Hellenismus", jedoch ebenso "Der deutsche Jugendstil erhielt in München ab 1896 seinen Namen."(Wikipedia) Was auch immer das bedeuten mag.
    Klickt man sich zum Artikel für Jugendstil durch so erhält man die Aussage: "Äußerlich kennzeichnende Teile oder Elemente des Jugendstils sind dekorativ geschwungene Linien sowie flächenhafte florale Ornamente und die Aufgabe von Symmetrien. Bei solchen formalen Klassifizierungen darf allerdings nicht übersehen werden, dass der Jugendstil keineswegs eine so geschlossene Bewegung war, wie die Bezeichnung 'Jugendstil' heute bei uns den Anschein erwecken mag. Es handelt sich um eine Reihe von teilweise auch sehr divergierenden Strömungen innerhalb Europas, die sich allenfalls in der Abkehr vom Historismus wirklich 'einig' waren, also der Ablehnung der bis dato gängigen Praxis der Nachahmung historisch überlieferter Formvorbilder." (Wikipedia).


    Das war mir bisher nicht bewusst. Der Jugendstil sollte dir daher sehr nahe stehen (zumindest dessen Philosphie). ;)